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Jesus und die Frau aus Samaria. Das Wasser des Lebens. Die wahren Anbeter Gottes

Als nun der Herr erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass Jesus mehr Jünger mache und taufe als Johannes

— obwohl Jesus nicht selbst taufte, sondern seine Jünger —,

da verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.

Er musste aber durch Samaria reisen.

Da kommt er in eine Stadt Samarias, genannt Sichar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab.

Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich so an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

Da kommt eine Frau aus Samaria, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.

Nun spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie erbittest du als ein Jude von mir etwas zu trinken, da ich doch eine samaritische Frau bin? (Denn die Juden haben keinen Umgang mit den Samaritern[a].)

10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes erkennen würdest und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten, und er gäbe dir lebendiges Wasser.

11 Die Frau spricht zu ihm: Herr, du hast ja keinen Eimer, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn das lebendige Wasser?

12 Bist du größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, samt seinen Söhnen und seinem Vieh?

13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten.

14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle von Wasser werden, das bis ins ewige Leben quillt.

15 Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich nicht dürste und nicht hierherkommen muss, um zu schöpfen!

16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, rufe deinen Mann und komm her!

17 Die Frau antwortete und sprach: Ich habe keinen Mann! Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann!

18 Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Da hast du die Wahrheit gesprochen!

19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist!

20 Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet,[b] und ihr sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten soll.

21 Jesus spricht zu ihr: Frau, glaube mir, es kommt die Stunde, wo ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.

22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden.

23 Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter.

24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.

25 Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen.

26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet!

27 Unterdessen kamen seine Jünger und verwunderten sich, dass er mit einer Frau redete.[c] Doch sagte keiner: Was willst du? oder: Was redest du mit ihr?

28 Nun ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen und lief in die Stadt und sprach zu den Leuten:

29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Ob dieser nicht der Christus ist?

30 Da gingen sie aus der Stadt hinaus und kamen zu ihm.

Das weiße Erntefeld

31 Inzwischen aber baten ihn die Jünger und sprachen: Rabbi, iss!

32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt!

33 Da sprachen die Jünger zueinander: Hat ihm denn jemand zu essen gebracht?

34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.

35 Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind schon weiß zur Ernte.

36 Und wer erntet, der empfängt Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich der Sämann und der Schnitter miteinander freuen.

37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sät, der andere erntet.

38 Ich habe euch ausgesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten.

Der Glaube der Samariter

39 Aus jener Stadt aber glaubten viele Samariter an ihn um des Wortes der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.

40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage dort.

41 Und noch viel mehr Leute glaubten um seines Wortes willen.

42 Und zu der Frau sprachen sie: Nun glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; wir haben selbst gehört und erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter der Welt, der Christus ist!

Jesus heilt den Sohn eines königlichen Beamten

43 Nach den zwei Tagen aber zog er fort und ging nach Galiläa.

44 Jesus selbst bezeugte zwar, dass ein Prophet in seinem eigenen Vaterland nicht geachtet wird.

45 Als er aber nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er während des Festes in Jerusalem getan hatte; denn auch sie waren zu dem Fest gekommen.

46 Jesus kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und da gab es einen königlichen Beamten, dessen Sohn lag krank in Kapernaum.

47 Als dieser hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen sei, ging er zu ihm und bat ihn, er möchte herabkommen und seinen Sohn gesund machen; denn er lag im Sterben.

48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht!

49 Der königliche Beamte spricht zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!

50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Und der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sprach, und ging hin.

51 Als er aber noch unterwegs war, kamen ihm seine Knechte entgegen und berichteten ihm und sprachen: Dein Sohn lebt!

52 Nun erkundigte er sich bei ihnen nach der Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war. Und sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebte Stunde verließ ihn das Fieber.

53 Da erkannte der Vater, dass es eben in der Stunde geschehen war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt! Und er glaubte samt seinem ganzen Haus.

54 Dies ist das zweite Zeichen, das Jesus wiederum tat, als er aus Judäa nach Galiläa kam.

Footnotes

  1. (4,9) Die Samariter waren ein von den Juden verachtetes Mischvolk.
  2. (4,20) Den Samaritern galt der nahe bei Sichar gelegene Berg Garizim als heilige Stätte.
  3. (4,27) Nach jüdischer Sitte galt dies als unschicklich.

Der Herr tröstet seine Jünger. Jesus Christus, der einzige Weg zum Vater

14 Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!

Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.

Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.

Wohin ich aber gehe, wisst ihr, und ihr kennt den Weg.

Thomas spricht zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst, und wie können wir den Weg kennen?

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!

Wenn ihr mich erkannt hättet, so hättet ihr auch meinen Vater erkannt; und von nun an erkennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns!

Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?

10 Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht aus mir selbst; und der Vater, der in mir wohnt, der tut die Werke.

11 Glaubt mir, dass ich im Vater bin und der Vater in mir ist; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen!

12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zu meinem Vater gehe.

13 Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn.

14 Wenn ihr etwas bitten werdet in meinem Namen, so werde ich es tun.

Die Verheißung des Heiligen Geistes. Gehorsam und Liebe

15 Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote!

16 Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand[a] geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit,

17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

18 Ich lasse euch nicht als Waisen zurück; ich komme zu euch.

19 Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich; weil ich lebe, sollt auch ihr leben!

20 An jenem Tag werdet ihr erkennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

21 Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

22 Da spricht Judas — nicht der Ischariot — zu ihm: Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?

23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

24 Wer mich nicht liebt, der befolgt meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.

25 Dies habe ich zu euch gesprochen, während ich noch bei euch bin;

26 der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Der Friede Jesu Christi

27 Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!

28 Ihr habt gehört, dass ich euch sagte: Ich gehe hin, und ich komme zu euch! Wenn ihr mich lieb hättet, so würdet ihr euch freuen, dass ich gesagt habe: Ich gehe zum Vater; denn mein Vater ist größer als ich.

29 Und nun habe ich es euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es geschieht.

30 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden; denn es kommt der Fürst dieser Welt, und in mir hat er nichts[b].

31 Damit aber die Welt erkennt, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater geboten hat: Steht auf und lasst uns von hier fortgehen!

Der Weinstock und die Reben

15 Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.

Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; jede aber, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.

Bleibt in mir, und ich [bleibe] in euch! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn getrennt von mir[c] könnt ihr nichts tun.

Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt; und solche sammelt man und wirft sie ins Feuer, und sie brennen.

Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch zuteilwerden.

Dadurch wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.

Gleichwie mich der Vater liebt, so liebe ich euch; bleibt in meiner Liebe!

10 Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin.

11 Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde.

Das Gebot der Liebe

12 Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, gleichwie ich euch geliebt habe.

13 Größere Liebe hat niemand als die, dass einer sein Leben lässt für seine Freunde.

14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was immer ich euch gebiete.

15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte, denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich euch alles verkündet habe, was ich von meinem Vater gehört habe.

16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch dazu bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit der Vater euch gibt, was auch immer ihr ihn bitten werdet in meinem Namen.

17 Das gebiete ich euch, dass ihr einander liebt.

Der Hass der Welt gegen die Jünger. Ankündigung von Verfolgungen

18 Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat.

19 Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

20 Gedenkt an das Wort, das ich zu euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie auf mein Wort [argwöhnisch] achtgehabt, so werden sie auch auf das eure [argwöhnisch] achthaben[d].

21 Aber das alles werden sie euch antun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.

22 Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie keinen Vorwand für ihre Sünde.

23 Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater.

24 Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde; nun aber haben sie es gesehen und hassen doch sowohl mich als auch meinen Vater;

25 doch [dies geschieht,] damit das Wort erfüllt wird, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen mich ohne Ursache«.[e]

26 Wenn aber der Beistand kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir Zeugnis geben;

27 und auch ihr werdet Zeugnis geben, weil ihr von Anfang an bei mir gewesen seid.

16 Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr keinen Anstoß nehmt.

Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen; es kommt sogar die Stunde, wo jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu erweisen.[f]

Und dies werden sie euch antun, weil sie weder den Vater noch mich kennen.

Ich aber habe euch dies gesagt, damit ihr daran denkt, wenn die Stunde kommt, dass ich es euch gesagt habe. Dies aber habe ich euch nicht von Anfang an gesagt, weil ich bei euch war.

Das Wirken des Heiligen Geistes

Nun aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat, und niemand unter euch fragt mich: Wohin gehst du?,

sondern weil ich euch dies gesagt habe, ist euer Herz voll Traurigkeit.

Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe; denn wenn ich nicht hingehe, so kommt der Beistand nicht zu euch. Wenn ich aber hingegangen bin, will ich ihn zu euch senden.

Und wenn jener kommt, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und vom Gericht;

von Sünde, weil sie nicht an mich glauben;

10 von Gerechtigkeit aber, weil ich zu meinem Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht;

11 vom Gericht, weil der Fürst dieser Welt gerichtet ist.

12 Noch vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.

13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.

14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.

15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt, dass er von dem Meinen nehmen und euch verkündigen wird.

Künftige Trauer und Freude der Jünger

16 Noch eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen, und wiederum eine kurze Zeit, und ihr werdet mich sehen; denn ich gehe zum Vater.

17 Da sprachen etliche seiner Jünger zueinander: Was bedeutet das, dass er sagt: Noch eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen, und wiederum eine kurze Zeit, und ihr werdet mich sehen, und: Ich gehe zum Vater?

18 Deshalb sagten sie: Was bedeutet das, dass er sagt: Noch eine kurze Zeit? Wir wissen nicht, was er redet!

19 Da erkannte Jesus, dass sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Ihr befragt einander darüber, dass ich gesagt habe: Noch eine kurze Zeit, und ihr werdet mich nicht sehen, und wiederum eine kurze Zeit, und ihr werdet mich sehen?

20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; und ihr werdet trauern, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.

21 Wenn eine Frau gebiert, so hat sie Traurigkeit, weil ihre Stunde gekommen ist; wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst, um der Freude willen, dass ein Mensch in die Welt geboren ist.

22 So habt auch ihr nun Traurigkeit; ich werde euch aber wiedersehen, und dann wird euer Herz sich freuen, und niemand soll eure Freude von euch nehmen.

23 Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben!

24 Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!

25 Dies habe ich euch in Gleichnissen gesagt; es kommt aber die Stunde, da ich nicht mehr in Gleichnissen zu euch reden, sondern euch offen vom Vater Kunde geben werde.

26 An jenem Tag werdet ihr in meinem Namen bitten, und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will;

27 denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.

28 Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.

29 Da sagen seine Jünger zu ihm: Siehe, jetzt redest du offen und gebrauchst kein Gleichnis!

30 Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und es nicht nötig hast, dass dich jemand fragt; darum glauben wir, dass du von Gott ausgegangen bist!

31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr?

32 Siehe, es kommt die Stunde, und sie ist jetzt schon da, wo ihr euch zerstreuen werdet, jeder in das Seine, und mich allein lasst; aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.

33 Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!

Das Gebet Jesu Christi für seine Jünger

17 Dies redete Jesus und hob seine Augen zum Himmel empor und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn, damit auch dein Sohn dich verherrliche

— gleichwie du ihm Vollmacht gegeben hast über alles Fleisch, damit er allen ewiges Leben gebe, die du ihm gegeben hast.

Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Ich habe dich verherrlicht auf Erden; ich habe das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tun soll.

Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.

Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast; sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.

Nun erkennen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt;

denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und haben wahrhaft erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und glauben, dass du mich gesandt hast.

Ich bitte für sie; nicht für die Welt bitte ich, sondern für die, welche du mir gegeben hast, weil sie dein sind.

10 Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht.

11 Und ich bin nicht mehr in der Welt; diese aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, gleichwie wir!

12 Als ich bei ihnen in der Welt war, bewahrte ich sie in deinem Namen; die du mir gegeben hast, habe ich behütet, und keiner von ihnen ist verlorengegangen als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt würde.

13 Nun aber komme ich zu dir und rede dies in der Welt, damit sie meine Freude völlig in sich haben.

14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hasst sie; denn sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.

15 Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.

16 Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin.

17 Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.

18 Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt.

19 Und ich heilige mich selbst für sie, damit auch sie geheiligt seien in Wahrheit.

20 Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden,

21 auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.

22 Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind,

23 ich in ihnen und du in mir, damit sie zu vollendeter Einheit gelangen, und damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie liebst, gleichwie du mich liebst.

24 Vater, ich will, dass, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.

25 Gerechter Vater, die Welt erkennt dich nicht; ich aber erkenne dich, und diese erkennen, dass du mich gesandt hast.

26 Und ich habe ihnen deinen Namen verkündet und werde ihn verkünden, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.

Das Leiden und Sterben Jesu Christi

18 Als Jesus dies gesprochen hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus über den Winterbach Kidron; dort war ein Garten, in den Jesus und seine Jünger eintraten.

Die Gefangennahme Jesu

Aber auch Judas, der ihn verriet, kannte den Ort; denn Jesus versammelte sich oft dort mit seinen Jüngern.

Nachdem nun Judas die Truppe und von den obersten Priestern und Pharisäern Diener bekommen hatte, kam er dorthin mit Fackeln und Lampen und mit Waffen.

Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen sollte, ging hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr?

Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazarener! Jesus spricht zu ihnen: Ich bin’s! Es stand aber auch Judas bei ihnen, der ihn verriet.

Als er nun zu ihnen sprach: Ich bin’s!, wichen sie alle zurück und fielen zu Boden.

Nun fragte er sie wiederum: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazarener!

Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen!

— damit das Wort erfüllt würde, das er gesagt hatte: Ich habe keinen verloren von denen, die du mir gegeben hast.

10 Da nun Simon Petrus ein Schwert hatte, zog er es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Name des Knechtes aber war Malchus.

11 Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir der Vater gegeben hat?

Jesus vor Hannas und Kajaphas. Die Verleugnung des Petrus

12 Die Truppe nun und ihr Befehlshaber und die Diener der Juden ergriffen Jesus und banden ihn,

13 und sie führten ihn zuerst ab zu Hannas; denn er war der Schwiegervater des Kajaphas, welcher in jenem Jahr Hoherpriester war.

14 Das war der Kajaphas, der den Juden geraten hatte, es sei besser, dass ein Mensch für das Volk umkomme.

15 Simon Petrus aber folgte Jesus nach, und der andere Jünger. Dieser Jünger war mit dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohenpriesters.[g]

16 Petrus aber stand draußen vor der Tür. Da ging der andere Jünger hinaus, der mit dem Hohenpriester bekannt war, und redete mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.

17 Da spricht die Magd, die die Tür hütete, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Petrus spricht: Ich bin"s nicht!

18 Es standen aber die Knechte und Diener um ein Kohlenfeuer, das sie gemacht hatten — denn es war kalt —, und wärmten sich; Petrus aber stand bei ihnen und wärmte sich.

19 Der Hohepriester nun befragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.

20 Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet; ich habe stets in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo die Juden immer zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet.

21 Was fragst du mich? Frage die, welche gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe!

22 Als er aber dies sagte, schlug einer der Diener, die dabeistanden, Jesus ins Gesicht und sprach: Antwortest du so dem Hohenpriester?

23 Jesus erwiderte ihm: Habe ich unrecht geredet, so beweise, was daran unrecht war; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich?

24 Hannas hatte ihn nämlich gebunden zum Hohenpriester Kajaphas gesandt.

25 Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du einer seiner Jünger? Er leugnete und sprach: Ich bin"s nicht!

26 Da sagte einer von den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm?

27 Da leugnete Petrus nochmals, und sogleich krähte der Hahn.

Jesus vor Pilatus

28 Sie führten nun Jesus von Kajaphas in das Prätorium. Es war aber noch früh. Und sie selbst betraten das Prätorium nicht, damit sie nicht unrein würden, sondern das Passah essen könnten.[h]

29 Da ging Pilatus zu ihnen hinaus und fragte: Was für eine Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?

30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wäre er kein Übeltäter, so hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert!

31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz! Die Juden nun sprachen zu ihm: Wir dürfen niemand töten!

32 — damit Jesu Wort erfüllt würde, das er sagte, als er andeutete, durch welchen Tod er sterben sollte.

33 Nun ging Pilatus wieder ins Prätorium hinein und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der König der Juden?

34 Jesus antwortete ihm: Redest du das von dir selbst aus, oder haben es dir andere von mir gesagt?

35 Pilatus antwortete: Bin ich denn ein Jude? Dein Volk und die obersten Priester haben dich mir ausgeliefert! Was hast du getan?

36 Jesus antwortete: Mein Reich[i] ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier.

37 Da sprach Pilatus zu ihm: So bist du also ein König? Jesus antwortete: Du sagst es; ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe; jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.

38 Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und nachdem er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und sprach zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm!

39 Ihr habt aber eine Gewohnheit, dass ich euch am Passahfest einen freigebe; wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freigebe?

40 Da schrien sie wieder alle und sprachen: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Mörder.

Die Geißelung, Verspottung und Verurteilung Jesu Christi

19 Darauf nahm Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln.

Und die Kriegsknechte flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie ihm auf das Haupt und legten ihm einen Purpurmantel um

und sprachen: Sei gegrüßt, du König der Juden!, und schlugen ihn ins Gesicht.

Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr erkennt, dass ich keine Schuld an ihm finde!

Nun kam Jesus heraus und trug die Dornenkrone und den Purpurmantel. Und er spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!

Als ihn nun die obersten Priester und die Diener sahen, schrien sie und sprachen: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn! Denn ich finde keine Schuld an ihm.

Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat!

Als Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr,

und er ging wieder in das Prätorium hinein und sprach zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.

10 Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Vollmacht habe, dich zu kreuzigen, und Vollmacht habe, dich freizulassen?

11 Jesus antwortete: Du hättest gar keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre; darum hat der, welcher mich dir ausliefert, größere Schuld!

12 Von da an suchte Pilatus ihn freizugeben. Aber die Juden schrien und sprachen: Wenn du diesen freilässt, so bist du kein Freund des Kaisers; denn wer sich selbst zum König macht, der stellt sich gegen den Kaiser!

13 Als nun Pilatus dieses Wort hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl, an der Stätte, die Steinpflaster genannt wird, auf Hebräisch aber Gabbatha.

14 Es war aber Rüsttag für das Passah, und zwar um die sechste Stunde.[j] Und er sprach zu den Juden: Seht, das ist euer König!

15 Sie aber schrien: Fort, fort mit ihm! Kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die obersten Priester antworteten: Wir haben keinen König als nur den Kaiser!

16 Da übergab er ihnen [Jesus], damit er gekreuzigt werde. Sie nahmen aber Jesus und führten ihn weg.

Die Kreuzigung Jesu Christi

17 Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt.

18 Dort kreuzigten sie ihn, und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

19 Pilatus aber schrieb eine Überschrift und heftete sie an das Kreuz; und es stand geschrieben: »Jesus, der Nazarener, der König der Juden«.

20 Diese Überschrift nun lasen viele Juden; denn der Ort, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt, und es war in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache geschrieben.

21 Da sprachen die obersten Priester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin König der Juden!

22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben!

23 Als nun die Kriegsknechte Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Kriegsknecht einen Teil, und dazu das Untergewand. Das Untergewand aber war ohne Naht, von oben bis unten in einem Stück gewoben.

24 Da sprachen sie zueinander: Lasst uns das nicht zertrennen, sondern darum losen, wem es gehören soll! — damit die Schrift erfüllt würde, die spricht: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen«.[k] Dies nun taten die Kriegsknechte.

25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena.

26 Als nun Jesus seine Mutter sah und den Jünger dabeistehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!

27 Darauf spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

28 Nach diesem, da Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet!

29 Es stand nun ein Gefäß voll Essig da; sie aber tränkten einen Schwamm mit Essig, legten ihn um einen Ysop und hielten es ihm an den Mund.

30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

Die Geschehnisse nach Jesu Tod

31 Weil es Rüsttag war — jener Sabbat war nämlich ein hoher Festtag —, baten die Juden nun Pilatus, damit die Leichname nicht während des Sabbats am Kreuz blieben, dass ihnen die Beine zerschlagen und sie herabgenommen würden.

32 Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine, ebenso dem anderen, der mit ihm gekreuzigt worden war.

33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht,

34 sondern einer der Kriegsknechte stach mit einem Speer in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus.

35 Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit ihr glaubt.

36 Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt würde: »Kein Knochen soll ihm zerbrochen werden«.[l]

37 Und wiederum sagt eine andere Schrift: »Sie werden den ansehen, welchen sie durchstochen haben«.[m]

Die Grablegung Jesu

38 Danach bat Joseph von Arimathia — der ein Jünger Jesu war, jedoch heimlich, aus Furcht vor den Juden — den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leib Jesu herab.

39 Es kam aber auch Nikodemus, der zuvor bei Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa 100 Pfund.

Footnotes

  1. (14,16) Andere Übersetzung: Tröster / Fürsprecher (gr. parakletos = »der Herbeigerufene«).
  2. (14,30) d.h. in mir hat er keine Handhabe, gegen mich hat er keinen Anklagegrund, keine Möglichkeit des Zugriffs.
  3. (15,5) od. ohne mich / außerhalb von mir.
  4. (15,20) Dieses Wort bedeutet im NT meist »bewahren / befolgen«; hier aber hat es mehr den Sinn »beobachten / auflauern«.
  5. (15,25) Ps 69,5.
  6. (16,2) w. meinen wird, Gott Gottesdienst darzubringen.
  7. (18,15) Hier ist offenkundig Kajaphas gemeint, in dessen Haus nach Mt 26,57-75; Mk 14,53-72; Lk 22,54-62 die Verleugnung des Petrus stattfand. Hannas hatte Jesus in das Haus des Kajaphas bringen lassen (vgl. V. 24).
  8. (18,28) Das Betreten des Amtssitzes von Pilatus hätte die Ankläger nach jüdischem Brauch unrein gemacht und von der Teilnahme am Passah ausgeschlossen.
  9. (18,36) d.h. »Mein Königreich / Meine Königsherrschaft« (gr. basileia).
  10. (19,14) d.h. 6 Uhr morgens nach römischer Zeitrechnung. Am Rüsttag wurden die Festvorbereitungen getroffen, bevor die Sabbatruhe begann.
  11. (19,24) Ps 22,19.
  12. (19,36) 2Mo 12,46; Ps 34,21.
  13. (19,37) Sach 12,10.