Johannes 11
Schlachter 2000
Die Auferweckung des Lazarus
11 Es war aber einer krank, Lazarus von Bethanien aus dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Martha,
2 nämlich der Maria, die den Herrn gesalbt und seine Füße mit ihren Haaren getrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank.
3 Da sandten die Schwestern zu ihm und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, ist krank!
4 Als Jesus es hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht wird!
5 Jesus aber liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus.
6 Als er nun hörte, dass jener krank sei, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war.
7 Dann erst sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen!
8 Die Jünger antworteten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du begibst dich wieder dorthin?
9 Jesus erwiderte: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand bei Tag wandelt, so stößt er nicht an, denn er sieht das Licht dieser Welt.
10 Wenn aber jemand bei Nacht wandelt, so stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist.
11 Dies sprach er, und danach sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen[a]; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.
12 Da sprachen seine Jünger: Herr, wenn er eingeschlafen ist, so wird er gesund werden!
13 Jesus aber hatte von seinem Tod geredet; sie dagegen meinten, er rede vom natürlichen Schlaf.
14 Daraufhin nun sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben;
15 und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubt. Doch lasst uns zu ihm gehen!
16 Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den Mitjüngern: Lasst uns auch hingehen, damit wir mit ihm sterben!
17 Als nun Jesus hinkam, fand er ihn schon vier Tage im Grab liegend.
18 Bethanien aber war nahe bei Jerusalem, ungefähr 15 Stadien[b] weit entfernt;
19 und viele von den Juden waren zu denen um Martha und Maria hinzugekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten.
20 Als Martha nun hörte, dass Jesus komme, lief sie ihm entgegen; Maria aber blieb im Haus sitzen.
21 Da sprach Martha zu Jesus: Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben!
22 Doch auch jetzt weiß ich: Was immer du von Gott erbitten wirst, das wird Gott dir geben.
23 Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen!
24 Martha spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.
25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt;
26 und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?
27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr! Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
28 Und als sie das gesagt hatte, ging sie fort und rief heimlich ihre Schwester Maria und sprach: Der Meister ist da und ruft dich!
29 Als diese es hörte, stand sie schnell auf und begab sich zu ihm.
30 Jesus war aber noch nicht in das Dorf gekommen, sondern befand sich an dem Ort, wo Martha ihm begegnet war.
31 Als nun die Juden, die bei ihr im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass Maria so schnell aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und sprachen: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen.
32 Als aber Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie zu seinen Füßen nieder und sprach zu ihm: Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben!
33 Als nun Jesus sah, wie sie weinte, und wie die Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten, seufzte er im Geist und wurde bewegt
34 und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprechen zu ihm: Herr, komm und sieh!
35 Jesus weinte.
36 Da sagten die Juden: Seht, wie hatte er ihn so lieb!
37 Etliche von ihnen aber sprachen: Konnte der, welcher dem Blinden die Augen geöffnet hat, nicht dafür sorgen, dass auch dieser nicht gestorben wäre?
38 Jesus nun, indem er wieder bei sich selbst seufzte, kam zum Grab. Es war aber eine Höhle, und ein Stein lag darauf.
39 Jesus spricht: Hebt den Stein weg! Martha, die Schwester des Verstorbenen, spricht zu ihm: Herr, er riecht schon, denn er ist schon vier Tage hier!
40 Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41 Da hoben sie den Stein weg, wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
42 Ich aber weiß, dass du mich allezeit erhörst; doch um der umstehenden Menge willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
43 Und als er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
44 Und der Verstorbene kam heraus, an Händen und Füßen mit Grabtüchern umwickelt und sein Angesicht mit einem Schweißtuch umhüllt. Jesus spricht zu ihnen: Bindet ihn los und lasst ihn gehen!
45 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus getan hatte, glaubten an ihn.
46 Etliche aber von ihnen gingen zu den Pharisäern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.
Der Mordplan des Hohen Rates
47 Da versammelten die obersten Priester und die Pharisäer den Hohen Rat und sprachen: Was sollen wir tun? Denn dieser Mensch tut viele Zeichen!
48 Wenn wir ihn so fortfahren lassen, werden alle an ihn glauben; und dann kommen die Römer und nehmen uns das Land und das Volk weg!
49 Einer aber von ihnen, Kajaphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr erkennt überhaupt nichts,
50 und ihr bedenkt nicht, dass es für uns besser ist, dass ein Mensch für das Volk stirbt, als dass das ganze Volk zugrunde geht!
51 Dies redete er aber nicht aus sich selbst; sondern weil er in jenem Jahr Hoherpriester war, weissagte er; denn Jesus sollte für das Volk sterben,
52 und nicht für das Volk allein, sondern auch, um die zerstreuten Kinder Gottes in eins zusammenzubringen.
53 Von jenem Tag an beratschlagten sie nun miteinander, um ihn zu töten.
54 Darum ging Jesus nicht mehr öffentlich unter den Juden umher, sondern zog von dort weg in die Gegend nahe bei der Wüste, in eine Stadt namens Ephraim, und hielt sich dort auf mit seinen Jüngern.
55 Es war aber das Passah der Juden nahe. Und viele aus dem ganzen Land gingen vor dem Passah nach Jerusalem hinauf, um sich zu reinigen.
56 Da suchten sie Jesus und sprachen zueinander, als sie im Tempel standen: Was meint ihr, kommt er nicht zu dem Fest?
57 Sowohl die obersten Priester als auch die Pharisäer hatten aber einen Befehl gegeben, dass, wenn jemand wisse, wo er sei, er es anzeigen solle, damit sie ihn ergreifen könnten.
约翰福音 11
Chinese New Version (Traditional)
拉撒路死了
11 有一個患病的人,名叫拉撒路,住在伯大尼,就是馬利亞和她姊姊馬大的村莊。 2 這馬利亞就是後來用香膏抹主,並且用頭髮把主的腳擦乾的那人;患病的拉撒路是她的兄弟。 3 姊妹二人派人到耶穌那裡去,說:“主啊,你所愛的人病了。” 4 耶穌聽見,就說:“這病不至於死,而是為了 神的榮耀,使 神的兒子因此得到榮耀。” 5 耶穌向來愛馬大和她的妹妹馬利亞,以及拉撒路。 6 他聽說拉撒路病了,仍然在原來的地方住了兩天, 7 然後對門徒說:“我們再到猶太去吧。” 8 門徒對他說:“拉比,近來猶太人要拿石頭打你,你還到那裡去嗎?” 9 耶穌說:“白晝不是有十二小時嗎?人若在白晝行走,就不會跌倒,因為他看見這世上的光; 10 人若在夜間行走,就會跌倒,因為他沒有光。” 11 耶穌說完了這些話,跟著又對他們說:“我們的朋友拉撒路睡了,我要去喚醒他。” 12 門徒說:“主啊,如果他睡了,就會好過來的。” 13 其實耶穌是指著拉撒路的死說的,門徒卻以為他是指正常的睡眠說的。 14 於是,耶穌公開地告訴他們:“拉撒路死了。 15 我為你們歡喜,因為我不在那裡,是要使你們相信。現在我們到他那裡去吧。” 16 那稱為“雙生子”(“雙生子”原文作“低土馬”)的多馬,對其他的門徒說:“我們也去跟他一同死吧!”
耶穌是復活是生命
17 耶穌到了,知道拉撒路在墳墓裡已經四天了。 18 伯大尼靠近耶路撒冷,相距約有三公里。 19 有許多猶太人來到馬大和馬利亞那裡,為了拉撒路的死來安慰她們。 20 馬大聽見耶穌來了,就去迎接他,馬利亞卻仍然坐在家裡。 21 馬大對耶穌說:“主啊,如果你早在這裡,我的兄弟就不會死了! 22 就是現在,我也知道無論你向 神求甚麼, 神必賜給你。” 23 耶穌對她說:“你的兄弟必會復活。” 24 馬大說:“我知道在末日復活的時候,他必會復活。” 25 耶穌說:“我就是復活和生命;信我的人,雖然死了,也要活著。 26 所有活著又信我的人,必定永遠不死,你信這話嗎?” 27 她說:“主啊,我信;我已經信了,你是基督,是 神的兒子,是那要到世上來的。”
耶穌使拉撒路復活
28 馬大說了這些話,就回去叫她妹妹馬利亞,暗暗地說:“老師來了,他叫你。” 29 馬利亞一聽見,就急忙起來,到耶穌那裡去。 30 那時,耶穌還沒有進入村子,仍然在馬大迎接他的地方。 31 那些在房子裡和馬利亞在一起安慰她的猶太人,見她匆忙地起來出去,就跟著她,以為她要到墳墓那裡去哭。 32 馬利亞來到耶穌那裡,一看見他,就俯伏在他腳前,說:“主啊,如果你早在這裡,我的兄弟就不會死了!” 33 耶穌看見她在哭,和她一同來的猶太人也在哭,就心裡激動,難過起來, 34 說:“你們把他安放在哪裡?”他們說:“主啊,請來看。” 35 耶穌哭了。 36 於是猶太人說:“你看,他多麼愛這個人!” 37 他們中間有人說:“他既然開了瞎子的眼睛,難道不能使這個人不死嗎?”
38 耶穌又再心裡激動,來到墳墓前面。那墳墓是一個洞穴,洞口有塊石頭堵住。 39 耶穌說:“把這塊石頭挪開!”死者的姊姊馬大對他說:“主啊,已經四天了,他必定臭了。” 40 耶穌說:“我不是對你說過‘如果你信,就必定看見 神的榮耀’嗎?” 41 於是他們把石頭挪開。耶穌舉目向天,說:“父啊,我感謝你,因為你垂聽了我, 42 我知道你常常聽我,但我說這話,是為了周圍站著的群眾,叫他們信是你差了我來。” 43 說了這話,就大聲呼喊:“拉撒路,出來!” 44 那死了的人就出來,他的手腳都纏著布,臉上裹著巾。耶穌說:“解開他,讓他走!”
祭司長等想殺害耶穌
45 有許多到馬利亞那裡去的猶太人,看見了耶穌所作的事,就信了他。 46 但他們中間有些人到法利賽人那裡去,把耶穌所作的事都告訴他們。 47 於是祭司長和法利賽人召開公議會,說:“這個人行了許多神蹟,我們怎麼辦呢? 48 我們若讓他這樣,所有的人都會信他,羅馬人就會來,奪取我們的聖地,除滅我們的民族。” 49 他們當中有一位該亞法,是那年作大祭司的,對他們說:“你們甚麼都不知道, 50 也不去想想,一個人代替人民死,免得整個民族滅亡,這對你們是有益的。” 51 他說這話不是由於自己,而是因為他是那年的大祭司,所以預言耶穌要替猶太民族死; 52 不但替猶太民族死,也要把散居各地的 神的兒女招聚成為一體。 53 從那天起,他們就想殺害耶穌。
54 因此,耶穌不再在猶太人中間公開活動,卻離開那裡,到曠野附近的地方去;到了一座名叫以法蓮的城,就和門徒住在那裡。
55 猶太人的逾越節快到了,有許多人在過節前從各鄉上耶路撒冷去,要在那裡潔淨自己。 56 他們到處尋找耶穌,站在聖殿裡的時候,彼此說:“你們認為怎樣?他不會來過節吧?” 57 祭司長和法利賽人早已下了命令:如果有人知道耶穌在哪裡,就要前來報告,好去逮捕他。
Johannes 11
Hoffnung für Alle
Die Auferweckung von Lazarus
11 Ein Mann namens Lazarus, der in Betanien wohnte, war schwer erkrankt. Im selben Dorf wohnten auch seine Schwestern Maria und Marta. 2 Maria war es gewesen, die mit kostbarem Salböl die Füße des Herrn übergossen und sie mit ihrem Haar getrocknet hatte.[a] Weil ihr Bruder Lazarus so krank war, 3 ließen die beiden Schwestern Jesus mitteilen: »Herr, dein Freund Lazarus ist schwer erkrankt!« 4 Als Jesus das hörte, sagte er: »Diese Krankheit führt letztlich nicht zum Tod, sondern durch sie soll Gottes Macht und Herrlichkeit sichtbar werden, und auch der Sohn Gottes wird dadurch geehrt.«
5 Jesus liebte Marta, ihre Schwester Maria und Lazarus. 6 Aber obwohl er nun wusste, dass Lazarus schwer krank war, wartete er noch zwei Tage. 7 Erst danach sagte er zu seinen Jüngern: »Wir wollen wieder nach Judäa gehen.« 8 Doch seine Jünger wandten ein: »Rabbi, vor kurzem haben die Leute in Judäa versucht, dich zu steinigen. Und jetzt willst du wieder dorthin?« 9 Jesus antwortete: »Ist es nicht zwölf Stunden am Tag hell? Wer sicher laufen will, muss diese Zeit nutzen; denn nur bei Tageslicht sieht er den Weg.[b] 10 Wer nachts unterwegs ist, stolpert in der Dunkelheit, weil das Licht nicht bei ihm ist.«
11 Nachdem er das seinen Jüngern gesagt hatte, meinte er: »Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen, aber ich will hingehen und ihn aufwecken!« 12 Die Jünger erwiderten: »Herr, wenn er schläft, wird er bald wieder gesund sein.« 13 Sie meinten nämlich, Jesus hätte vom gewöhnlichen Schlaf gesprochen, aber er redete von Lazarus’ Tod.
14 Deshalb sagte Jesus ihnen ganz offen: »Lazarus ist gestorben! 15 Doch euretwegen bin ich froh, dass ich nicht bei ihm gewesen bin. Denn nun könnt ihr lernen, was Glauben heißt. Wir wollen jetzt gemeinsam zu ihm gehen!« 16 Thomas, den man auch den Zwilling nannte, sagte zu den anderen Jüngern: »Ja, lasst uns mit Jesus nach Judäa gehen und dort mit ihm sterben.«
17 Als sie in Betanien ankamen, erfuhr Jesus, dass Lazarus schon vier Tage im Grab lag. 18 Das Dorf ist nur etwa drei Kilometer von Jerusalem entfernt. 19 Deswegen waren viele Juden aus der Stadt zu Maria und Marta gekommen, um die beiden zu trösten. 20 Als Marta hörte, dass Jesus auf dem Weg zu ihnen war, ging sie ihm entgegen. Maria aber blieb zu Hause.
21 Marta sagte zu Jesus: »Herr, wärst du hier gewesen, würde mein Bruder noch leben. 22 Aber auch jetzt weiß ich, dass Gott dir alles geben wird, worum du ihn bittest.« 23 »Dein Bruder wird auferstehen!«, gab Jesus ihr zur Antwort. 24 »Ja, ich weiß«, sagte Marta, »am letzten Tag, bei der Auferstehung der Toten.«
25 Darauf erwiderte ihr Jesus: »Ich bin die Auferstehung, und ich bin das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt. 26 Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben. Glaubst du das?« 27 »Ja, Herr«, antwortete ihm Marta. »Ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, auf den wir so lange gewartet haben.«
28 Jetzt lief Marta zu ihrer Schwester Maria. Ohne dass die übrigen Trauergäste es merkten, flüsterte sie ihr zu: »Unser Lehrer ist da und will dich sprechen!« 29 Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und lief ihm entgegen. 30 Jesus hatte das Dorf noch nicht erreicht, sondern war dort geblieben, wo Marta ihn getroffen hatte. 31 Als Maria aufsprang und eilig das Haus verließ, meinten die Juden aus Jerusalem, die sie trösten wollten: »Sie will am Grab weinen.« Darum folgten sie ihr.
32 Aber Maria lief dorthin, wo Jesus auf sie wartete. Als sie ihn sah, fiel sie vor ihm nieder und rief: »Herr, wenn du da gewesen wärst, würde mein Bruder noch leben!«
33 Jesus sah, wie sie und auch die Trauergäste weinten. Da war er tief bewegt und erschüttert. 34 »Wo habt ihr ihn bestattet?«, fragte er.
Sie antworteten: »Komm, Herr, wir zeigen es dir!« 35 Auch Jesus kamen die Tränen. 36 »Seht«, sagten die Juden, »er muss ihn sehr lieb gehabt haben!« 37 Doch einige meinten: »Einen Blinden hat er sehend gemacht. Hätte er da nicht auch verhindern können, dass Lazarus starb?«
38 Von diesen Worten war Jesus erneut tief bewegt. Er trat an das Grab; es war eine Höhle, die man mit einem großen Stein verschlossen hatte. 39 »Schafft den Stein weg!«, befahl Jesus. Aber Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte: »Herr, der Geruch wird unerträglich sein! Er ist doch schon vier Tage tot!«
40 »Habe ich dir nicht gesagt«, entgegnete ihr Jesus, »du wirst die Macht und Herrlichkeit Gottes sehen, wenn du nur glaubst?«
41 Sie schoben den Stein weg. Jesus sah zum Himmel auf und betete: »Vater, ich danke dir, dass du mein Gebet erhört hast! 42 Ich weiß, dass du mich immer erhörst, aber ich sage es wegen der vielen Menschen, die hier stehen. Sie sollen alles miterleben und glauben, dass du mich gesandt hast.«
43 Dann rief er laut: »Lazarus, komm heraus!« 44 Und Lazarus kam heraus. Hände und Füße waren mit Grabtüchern umwickelt, und auch sein Gesicht war mit einem Tuch verhüllt. »Nehmt ihm die Tücher ab«, forderte Jesus die Leute auf, »und lasst ihn gehen!«
Einer soll für alle sterben
45 Viele von den Juden, die bei Maria gewesen waren, glaubten an Jesus, nachdem sie das Wunder an Lazarus gesehen hatten. 46 Aber einige liefen direkt zu den Pharisäern und berichteten ihnen alles.
47 Darauf beriefen die obersten Priester und die Pharisäer eine Sitzung des Hohen Rates ein. Sie fragten sich: »Was sollen wir bloß tun? Dieser Jesus vollbringt viele Wunder, 48 und wenn wir nichts gegen ihn unternehmen, wird bald das ganze Volk an ihn glauben. Dann werden die Römer eingreifen, den Tempel zerstören und das ganze Volk vernichten[c].«
49 Einer von ihnen, Kaiphas, der in diesem Jahr Hoherpriester war, sagte: »Ihr begreift gar nichts! 50 Überlegt doch einmal: Für euch alle ist es besser, wenn einer für das Volk stirbt, als dass ein ganzes Volk zugrunde geht.« 51 Kaiphas sprach damit etwas aus, was nicht aus ihm selbst kam. Gott hatte ihm diese Worte in den Mund gelegt, weil er in diesem Jahr das Amt des Hohenpriesters innehatte. Denn Jesus sollte für das Volk sterben – 52 aber nicht allein für das jüdische Volk. Alle Kinder Gottes aus allen Völkern sollten durch ihn zusammengeführt werden.
53 Von diesem Tag an waren die führenden Männer der Juden fest entschlossen, Jesus zu töten. 54 Deshalb vermied es Jesus, sich in der Öffentlichkeit sehen zu lassen. Er zog sich nach Ephraim zurück, einer Stadt am Rand der Wüste. Dort blieb er mit seinen Jüngern.
55 Es war kurz vor dem jüdischen Passahfest. Aus dem ganzen Land zogen die Leute nach Jerusalem, um schon vor Beginn des Festes die Reinigungsvorschriften zu erfüllen. 56 Sie alle wollten Jesus gern sehen und suchten ihn. Als sie im Tempel zusammenstanden, sagte einer zum anderen: »Womöglich kommt er ja gar nicht zum Fest.« 57 Inzwischen hatten die obersten Priester und die Pharisäer nämlich den Befehl erlassen, dass jeder Jesus sofort anzeigen musste, der seinen Aufenthaltsort kannte; denn sie wollten ihn unbedingt festnehmen.
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