Jesaja 47
Luther Bibel 1545
47 Herunter, Jungfrau, du Tochter Babel, setze dich in den Staub! Setze dich auf die Erde; denn die Tochter der Chaldäer hat keinen Stuhl mehr. Man wird dich nicht mehr nennen: "Du Zarte und Üppige".
2 Nimm die Mühle und mahle Mehl; flicht deine Zöpfe aus, hebe die Schleppe, entblöße den Schenkel, wate durchs Wasser,
3 daß deine Blöße aufgedeckt und deine Schande gesehen werde. Ich will mich rächen, und soll mir kein Mensch abbitten.
4 Solches tut der Erlöser, welcher heißt der HERR Zebaoth, der Heilige in Israel.
5 Setze dich in das Stille, gehe in die Finsternis, du Tochter der Chaldäer; denn du sollst nicht mehr heißen "Herrin über Königreiche".
6 Denn da ich über mein Volk zornig war und entweihte mein Erbe, übergab ich sie in deine Hand; aber du bewiesest ihnen keine Barmherzigkeit, auch über die Alten machtest du ein Joch allzu schwer,
7 und dachtest: Ich bin eine Königin ewiglich. Du hast solches bisher noch nicht zu Herzen gefaßt noch daran gedacht, wie es damit hernach werden sollte.
8 So höre nun dies, die du in Wollust lebst und so sicher sitzest und sprichst in deinem Herzen: Ich bin's, und keine mehr; ich werde keine Witwe werden noch ohne Kinder sein.
9 Aber es wird dir solches beides kommen plötzlich auf einen Tag, daß du Witwe und ohne Kinder seist; ja, vollkommen wird es über dich kommen um der Menge willen deiner Zauberer und um deiner Beschwörer willen, deren ein großer Haufe bei dir ist.
10 Denn du hast dich auf deine Bosheit verlassen, da du dachtest: Man sieht mich nicht! Deine Weisheit und Kunst hat dich verleitet, daß du sprachst in deinem Herzen: Ich bin's, und sonst keine!
11 Darum wird über dich ein Unglück kommen, daß du nicht weißt, wann es daherbricht; und wird ein Unfall auf dich fallen, den du nicht sühnen kannst; und es wird plötzlich ein Getümmel über dich kommen, dessen du dich nicht versiehst.
12 So tritt nun auf mit deinen Beschwörern und der Menge deiner Zauberer, unter welchen du dich von deiner Jugend auf bemüht hast, ob du dir könntest raten, ob du dich könntest stärken.
13 Denn du bist müde von der Menge deiner Anschläge. Laß hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die nach den Monaten rechnen, was über dich kommen werde.
14 Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt; sie können ihr Leben nicht erretten vor der Flamme; denn es wird nicht eine Glut sein, dabei man sich wärme, oder ein Feuer, darum man sitzen möge.
15 Also sind sie, unter welchen du dich bemüht hast, die mit dir Handel trieben von deiner Jugend auf; ein jeglicher wird seines Ganges hierher und daher gehen, und hast keinen Helfer.
Jesaja 47
Hoffnung für Alle
Der Herr wird mit Babylon abrechnen
47 »Babylon, du junge Dame, steig herab von deinem Thron! Ja, setz dich in den Staub, du Tochter der Chaldäer! Alle nannten dich die Zarte, Feine – doch diese Zeiten sind vorbei!
2 Los, dreh den Mühlstein, mahle Korn! Weg mit dem Schleier! Wirf die Schleppe ab, raff dein Kleid hoch und wate durch die Flüsse! 3 Alle sollen deine Blöße sehen, diese Schande bleibt dir nicht erspart. Jetzt rechne ich schonungslos mit dir ab, und niemand wird mich daran hindern.«
4 Der Herr ist unser Retter, »allmächtiger Gott« – das ist sein Name. Er ist der heilige Gott Israels.
5 Er spricht: »Babylon, du Tochter der Chaldäer, verkriech dich in der Dunkelheit! Setz dich und brüte vor dich hin! Denn dein Ehrentitel ist vergessen: ›Herrin vieler Königreiche‹ wird dich nie mehr jemand nennen.
6 Ich war sehr zornig auf mein Volk und verstieß es – sie gehörten nicht mehr zu mir, und darum gab ich sie in deine Hand. Doch du zeigtest kein Erbarmen: Selbst die alten Menschen hast du geschunden und unterdrückt. 7 ›Für immer und ewig werde ich regieren!‹, hast du stolz geprahlt und keinen Gedanken daran verschwendet, dass auch du zu Boden stürzen könntest. An ein solches Ende hast du nie gedacht.
8 Du genusssüchtiges Weib! Noch lebst du sorglos in den Tag hinein. Eingebildet wie du bist, siehst du nur dich, und außer dir zählt nichts. Du sagst: ›Ich werde niemals Witwe sein! Einsam leben, ohne Kinder? Nein, das gibt es nicht!‹ Doch nun hör, was ich, der Herr, dir sage: 9 Beides wird dich am selben Tag treffen: Auf einen Schlag wirst du Mann und Kinder verlieren. In voller Härte bricht dieses Unglück über dich herein, obwohl du dich mit vielen Zauberformeln und Bannsprüchen davor schützen wolltest. 10 Auf deine Bosheit hast du dich verlassen und gedacht: ›Es sieht ja niemand, was ich treibe!‹
Deine Weisheit und dein Wissen haben dich so stolz gemacht. Du siehst wirklich nur dich selbst. Alles andere nimmst du nicht wahr! 11 Du ahnst nicht, dass du in dein Unglück rennst. Doch plötzlich ist es da; unversehens bricht es über dich herein! Kein Zauberspruch kann dich davor bewahren, und auch durch Opfer wendest du es nicht mehr ab. 12 Versuch es nur mit der Beschwörungskunst! Los, wende deine Zaubersprüche an, die du von Jugend an mühsam gelernt hast! Wer weiß, ob das nicht hilft! Vielleicht fällt dir ein Zauberspruch ein, der selbst dieses drohende Unglück verscheucht.
13 Du hast dich schon immer bemüht, guten Rat zu erhalten. So lass auch jetzt die Sterndeuter kommen, sollen sie dir doch helfen, die dir jeden Monat die Zukunft vorhersagen! 14 Doch wie Stroh werden sie ein Raub der Flammen. Nichts können sie retten vor dem fressenden Feuer, nicht einmal das eigene Leben. Es wird kein Feuer sein, um das man in der Runde sitzt und an dessen Glut man sich die Hände wärmt!
15 So werden sie enden, deine Wahrsager[a], um die du dich von Jugend an bemüht hast. Sie machen sich aus dem Staub und schleppen sich nach Hause. Alle lassen dich hilflos zurück.«
Footnotes
- 47,15 Oder: Handelspartner.
Isaiah 47
Modern English Version
The Fall of Babylon
47 Come down, and sit in the dust,
O virgin daughter of Babylon;
sit on the ground; there is no throne,
O daughter of the Chaldeans.
For you shall no more be called
tender and delicate.
2 Take the millstones and grind meal.
Uncover your veil,
strip off the skirt, uncover the leg,
pass over the rivers.
3 Your nakedness shall be uncovered,
and your shame shall be seen;
I will take vengeance,
and I will not meet you as a man.
4 As for our Redeemer, the Lord of Hosts is His name,
the Holy One of Israel.
5 Sit silently, and go into darkness,
O daughter of the Chaldeans;
for you shall no more be called
the queen of kingdoms.
6 I was angry with My people;
I have polluted My inheritance
and given them into your hand.
You did not show them mercy;
on the aged
you have laid your yoke very heavily.
7 You said, “I shall be a queen forever,”
but you did not take these things to heart,
nor remember the outcome of them.
8 Therefore, now hear this, you who are given to pleasures,
who dwell carelessly,
who say in your heart,
“I am, and there is no one besides me;
I shall not sit as a widow,
nor shall I know the loss of children”;
9 but these two things shall come to you
in a moment, in one day,
the loss of children and widowhood.
They shall come upon you in their fullness
because of the multitude of your sorceries
and for the great abundance of your enchantments.
10 For you have trusted in your wickedness;
you have said, “No one sees me”;
your wisdom and your knowledge have perverted you;
and you have said in your heart,
“I am, and there is no one besides me.”
11 Therefore, evil shall come upon you,
which you shall not know from where it rises.
And disaster shall fall upon you,
for which you shall not be able to atone.
And desolation shall come upon you suddenly,
which you shall not know.
12 Stand fast now with your enchantments,
and with the multitude of your sorceries
in which you have labored from your youth.
Perhaps you shall be able to profit,
perhaps you may cause trembling.
13 You are wearied in the multitude of your counsels;
let now the astrologers, the stargazers,
the monthly prognosticators stand up
and save you from these things that shall come upon you.
14 Surely they shall be as stubble,
the fire shall burn them;
they shall not deliver themselves
from the power of the flame;
it shall not be coal to be warmed by
nor a fire to sit before.
15 Thus those shall be to you
with whom you have labored,
even your merchants, from your youth;
they shall wander, everyone to his quarter.
No one shall save you.
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