Jesaja 24
Schlachter 1951
Weltweites Gericht
24 Siehe, der Herr wird die Erde entvölkern und verwüsten,
er wird ihr Angesicht entstellen und ihre Bewohner zerstreuen.
2 Alsdann wird der Priester wie das Volk,
der Herr wie sein Knecht,
die Frau wie ihre Magd,
der Verkäufer wie der Käufer,
der Leiher wie der Entlehner,
der Gläubiger wie der Schuldner sein.
3 Die Erde wird gänzlich entvölkert und ausgeplündert werden;
ja, der Herr hat dieses Wort gesprochen!
4 Es trauert und welkt die Erde;
der Erdboden verschmachtet und verwelkt;
es verschmachten die Höhen der Erde.
5 Denn die Erde ist unter ihren Bewohnern entweiht worden;
sie haben die Gesetze übertreten, die Satzung abgeändert,
den ewigen Bund gebrochen!
6 Darum hat der Fluch die Erde gefressen,
und die darinnen wohnten, mußten es büßen;
darum sind die Bewohner der Erde von der Glut verzehrt
und nur wenig Menschen übriggeblieben.
7 Der Most steht traurig, der Weinstock verschmachtet,
es seufzen alle, die sich von Herzen gefreut hatten.
8 Das Jubeln der Paukenschläger ist vorbei;
das Geschrei der Fröhlichen ist verstummt,
und die Freude der Harfenspieler hat ein Ende.
9 Man singt nicht mehr beim Weintrinken;
wer noch starkes Getränk zu sich nimmt, den dünkt es bitter.
10 Die leere Stadt ist zerstört,
alle Häuser sind unzugänglich.
11 Man klagt um den Wein auf den Gassen;
alle Freude ist untergegangen,
alle Wonne der Erde dahin.
12 Nur Verwüstung bleibt in der Stadt zurück,
und die Tore werden in Trümmer geschlagen.
13 Ja, es wird auf der Erde und unter den Völkern also gehen,
wie wenn man Oliven abklopft,
oder wie bei der Nachlese, wenn der Herbst beendigt ist.
14 Jene[a] aber werden ihre Stimme erheben und frohlocken,
ob der Majestät des Herrn wird man auf dem Meere jubeln.
15 Darum lobet den Herrn im Lande des Aufgangs,
auf den Inseln[b] des Meeres den Namen des Herrn, des Gottes Israels!
16 Wir haben vom Ende der Erde Lobgesänge vernommen zu Ehren dem Gerechten.
Ich aber sprach: Schwindsucht[c] habe ich!
Wehe mir, Räuber rauben, ja, räuberisch rauben die Räuber!
17 Grauen, Grube und Garn
kommen über dich, Bewohner der Erde!
18 Und es wird geschehen, wer vor der grauenerregenden Stimme flieht, der wird in die Grube fallen,
wer aber aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen werden;
denn die Schleusen der Höhe werden sich öffnen
und die Grundfesten der Erde erbeben.
19 Die Erde wird laut krachen,
die Erde wird reißen und bersten,
die Erde wird bedenklich wanken.
20 Die Erde wird schwanken wie ein Betrunkener
und schaukeln wie eine Hängematte;
ihre Missetat liegt schwer auf ihr;
sie fällt und steht nicht wieder auf!
21 An dem Tage wird der Herr bestrafen das Heer der Höhe in der Höhe
und die Könige der Erde auf Erden;
22 die werden gesammelt und wie Gefangene zusammen in die Grube gesteckt
und im Kerker verschlossen und mit[d] vielen Jahren bestraft werden;
23 und der Mond wird erröten
und die Sonne schamrot werden;
denn der Herr der Heerscharen wird alsdann auf dem Berge Zion regieren
und vor seinen Ältesten zu Jerusalem, in Herrlichkeit.
Footnotes
- Jesaja 24:14 Jene, d.h. die Überreste des zerstreuten Israel
- Jesaja 24:15 Inseln, o. an den Küsten (FES)
- Jesaja 24:16 Schwindsucht, w. Magerkeit, Dürre (FES)
- Jesaja 24:22 mit, a.Dtg. nach (FES)
Jesaja 24
Schlachter 2000
Gericht und Wiederherstellung für das Land Israel
Das Gericht über das Land Israel und die Könige der Erde
24 Siehe, der Herr wird das Land entvölkern[a] und verwüsten, er wird sein Angesicht entstellen[b] und seine Bewohner zerstreuen.
2 Dann wird der Priester sein wie das Volk, der Herr wie sein Knecht, die Frau wie ihre Magd, der Verkäufer wie der Käufer, der Verleiher wie der, der borgt, der Gläubiger wie der Schuldner.
3 Das Land wird gänzlich entvölkert und ausgeplündert werden; ja, der Herr hat dieses Wort gesprochen!
4 Es trauert und welkt das Land[c]; der Erdkreis verschmachtet und verwelkt; es verschmachten die Hohen des Volkes im Land.
5 Denn das Land liegt entweiht unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, die Satzungen abgeändert, den ewigen Bund gebrochen!
6 Darum hat der Fluch das Land verzehrt, und die darin wohnen, müssen es büßen; darum sind die Bewohner des Landes von der Glut verzehrt, und nur wenige Menschen sind übrig geblieben.
7 Der Most trauert, der Weinstock verschmachtet; es seufzen alle, die sich von Herzen gefreut hatten.
8 Der Jubel der Paukenschläger ist vorbei; das Geschrei der Frohlockenden ist verstummt, und die Freude des Lautenspiels hat ein Ende.
9 Man singt nicht mehr beim Weintrinken; wer noch Rauschtrank zu sich nimmt, dem schmeckt es bitter.
10 Die verödete Stadt[d] ist zerstört; jedes Haus ist verschlossen, sodass niemand hineinkommt.
11 Man klagt um den Wein auf den Gassen; alle Freude ist untergegangen, alle Wonne des Landes dahin.
12 Nur Verwüstung bleibt in der Stadt zurück, und das Tor wurde in Trümmer geschlagen.
13 Ja, so wird es geschehen im Land und unter den Leuten, wie wenn man Oliven abklopft oder wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte zu Ende ist.
14 Jene [Übriggebliebenen][e] aber werden ihre Stimme erheben und frohlocken; sie jubeln auf dem Meer über die Majestät des Herrn.
15 Darum rühmt den Herrn in den Ländern des Sonnenaufgangs[f], [preist] den Namen des Herrn, des Gottes Israels, auf den Inseln des Meeres!
16 Wir hören Lobgesänge vom Ende der Erde: Herrlichkeit dem Gerechten! — Ich aber sprach: Ich vergehe, ich vergehe! Wehe mir! Räuber rauben, ja, räuberisch rauben die Räuber!
17 Grauen, Grube und Garn kommen über dich, du Bewohner der Erde!
18 Und es wird geschehen, wer vor der grauenerregenden Stimme flieht, der wird in die Grube fallen, wer aber aus der Grube heraufsteigt, wird im Garn gefangen werden; denn die Fenster der Höhe werden sich öffnen und die Grundfesten der Erde erbeben.
19 Die Erde wird krachend zerbersten, die Erde wird reißen und bersten, die Erde wird hin- und herschwanken.
20 Die Erde wird hin- und hertaumeln wie ein Betrunkener und schaukeln wie eine Hängematte; ihre Missetat lastet schwer auf ihr; sie fällt und steht nicht wieder auf.
21 Und es wird geschehen an jenem Tag, da wird der Herr das Heer der Höhe in der Höhe heimsuchen und die Könige der Erde auf Erden;
22 und sie werden eingesperrt, wie man Gefangene in die Grube einsperrt, und im Kerker werden sie eingeschlossen; aber nach vielen Jahren werden sie heimgesucht werden.
23 Da wird der Mond erröten und die Sonne schamrot werden; denn der Herr der Heerscharen herrscht dann als König auf dem Berg Zion und in Jerusalem, und vor seinen Ältesten ist Herrlichkeit.
Footnotes
- (24,1) Andere Übersetzung: Siehe, der Herr leert die Erde aus. Am Anfang deutet einiges an dieser Weissagung auf ein Gericht über das Land Israel (vgl. die Erwähnung der Priester in V. 2 und des Bundes in V. 5); später wird die ganze Erde angesprochen.
- (24,1) w. ihre Oberfläche umkehren.
- (24,4) od. die Erde.
- (24,10) w. die Stadt der Öde / Verwüstung.
- (24,14) d.h. der gerettete Überrest Israels.
- (24,15) od. in den Lichtgegenden; d.h. im Osten.
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