Ich bin der Töpfer, ihr seid der Ton

18 Der Herr sprach zu mir: »Geh hinab zum Haus des Töpfers, dort werde ich dir eine Botschaft geben!« Ich ging dorthin und sah, wie der Töpfer gerade ein Gefäß auf der Scheibe drehte. Doch es misslang ihm. Er nahm den Ton und formte ein neues Gefäß daraus, das ihm besser gefiel.

Da sprach der Herr zu mir: »Volk Israel, kann ich mit euch nicht genauso umgehen wie dieser Töpfer mit dem Ton? Denn ihr seid ja in meiner Hand wie Ton in der Hand des Töpfers! Wenn ich einem Volk oder Königreich androhe, es auszureißen und zu vernichten, dieses Volk sich aber von seiner Bosheit abwendet, dann werde ich meinen Entschluss ändern – ich lasse das angedrohte Unheil nicht über sie hereinbrechen. Doch wenn ich einem Volk oder Königreich zusage, es einzupflanzen und aufzubauen, 10 dieses Volk aber Böses tut und nicht auf mich hört, dann lasse ich das Gute, das ich vorausgesagt habe, nicht geschehen.

11 Darum verkünde nun den Bewohnern von Jerusalem und ganz Juda: ›So spricht der Herr: Ich plane Böses gegen euch und bereite das Unglück vor, das ich über euch bringen will. Kehrt um von euren falschen Wegen, jeder von euch soll sein Leben von Grund auf ändern.‹ 12 Aber sie werden entgegnen: ›Spar dir die Worte! Wir machen, was wir wollen – und sei es noch so eigensinnig und böse!‹«

Schnell hat mein Volk mich vergessen!

13 Deshalb sagt der Herr: »Fragt doch die anderen Völker, ob man so etwas schon gehört hat: Mein Volk Israel hat etwas Abscheuliches getan! 14 Taut jemals der Schnee auf den felsigen Gipfeln des Libanon? Hört das Wasser auf zu fließen, das aus fernen Quellen kommt? Nein, niemals! 15 Mein Volk aber hat mich vergessen! Sie opfern den Götzen, die ihnen nicht helfen können, und das brachte sie zu Fall. Nun gehen sie nicht mehr die guten Wege, die sie seit alter Zeit kennen. Ihre Götter haben sie auf falsche und unsichere Wege geführt. 16 Darum wird ihr Land für alle Zeiten zu einem Ort des Grauens und zur Zielscheibe des Spotts. Wer an ihm vorbeizieht, schüttelt entsetzt den Kopf. 17 Wenn der Feind kommt, will ich mein Volk in alle Winde zerstreuen, so wie ein Sturm aus dem Osten den Staub davontreibt. Wenn das Unheil über sie hereinbricht, kehre ich ihnen den Rücken und komme ihnen nicht zu Hilfe.«

Herr, strafe meine Feinde!

18 Die Israeliten berieten sich untereinander: »Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um Jeremia loszuwerden! Es wird immer ein Priester da sein, der uns im Gesetz Gottes unterrichtet, wir werden immer genug Berater haben und Propheten, die uns Gottes Botschaft verkünden. Jeremia glauben wir nichts! Klagen wir ihn doch mit seinen eigenen Worten[a] an!«

19 Da betete ich: »Hilf mir, o Herr! Hör, was meine Ankläger gegen mich vorbringen! 20 Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, eine Grube haben sie mir gegraben. Denk daran, wie ich bei dir für sie eingestanden bin und für sie gebetet habe, um deinen Zorn von ihnen abzuwenden. 21 Lass ihre Kinder verhungern und sie selbst durch das Schwert der Feinde umkommen! Die Frauen sollen ihre Kinder verlieren und zu Witwen werden! Lass die Männer den Tod finden, und die jungen Soldaten sollen im Kampf niedergemetzelt werden! 22 Lass Räuberbanden plötzlich über sie herfallen, damit man Schreie des Entsetzens in ihren Häusern hört! Denn sie haben mir eine Grube gegraben und mir Fallen gestellt.

23 Herr, du kennst ihre finsteren Pläne gegen mich und ihre Mordgedanken. Vergib ihnen nicht ihre Schuld! Vergiss nicht, was sie getan haben! Bring sie vor deinen Augen zu Fall an dem Tag, wenn dein Zorn sie trifft!«

Der zerschmetterte Krug

19 Der Herr befahl mir: »Kauf dir beim Töpfer einen Tonkrug. Dann nimm einige von den führenden Männern des Volkes und von den obersten Priestern mit und geh zum Scherbentor hinaus ins Hinnomtal! Dort sollst du verkünden, was ich dir sage! Richte ihnen aus:

›Hört die Botschaft des Herrn, ihr Könige von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem! So spricht der Herr, der allmächtige Gott Israels: Ich werde über diesen Ort so großes Unheil bringen, dass keiner es ertragen kann, davon zu hören. Denn die Bewohner haben mich verlassen und diesen Ort ihren Götzen geweiht. Sie verbrennen Opfer für Götter, die weder sie noch ihre Vorfahren noch die Könige von Juda gekannt haben. Dazu haben sie dieses Tal mit dem Blut unschuldiger Menschen getränkt. Für den Gott Baal haben sie Opferstätten errichtet, wo sie ihm ihre Kinder verbrennen. Niemals habe ich so etwas befohlen, nie davon gesprochen, ja, nicht einmal daran gedacht!

Darum hört nun, was ich sage: Es kommt die Zeit, in der man diesen Ort nicht mehr Hinnomtal oder Tofet, sondern Mordtal nennen wird! An diesem Ort will ich die Pläne der Bewohner von Juda und Jerusalem vereiteln. Ich lasse sie ihren Todfeinden in die Hände fallen, und die werden sie umbringen. Ihre Leichen gebe ich den Vögeln und wilden Tieren zum Fraß. Ich mache diese Stadt zu einem Ort des Grauens und zur Zielscheibe des Spotts. Wer an ihr vorüberzieht, wird verächtlich lachen und zugleich entsetzt sein über das, was er sieht. Wenn ihre Todfeinde die Stadt belagern, wird die Hungersnot darin so groß, dass die Einwohner ihre eigenen Kinder und schließlich auch sich gegenseitig essen werden.‹

10 Nachdem du ihnen das angekündigt hast, sollst du den Tonkrug vor den Augen der Männer, die dich begleitet haben, zerschmettern 11 und sagen: ›So spricht der Herr, der allmächtige Gott: Ich will dieses Volk und diese Stadt zerschmettern wie den Tonkrug, den man nicht wiederherstellen kann. Man wird die Toten im Tofet begraben, weil anderswo der Platz fehlt. 12 Auch diese Stadt mache ich, der Herr, zu einem einzigen Leichenfeld! 13 Die Häuser in Jerusalem und die Paläste der Könige von Juda sollen dadurch unrein werden wie der Tofet: alle Häuser, auf deren Dächern man den Sternen Räucheropfer darbrachte und anderen Göttern Trankopfer ausgoss.‹«

14 Nachdem Jeremia im Tofet die Botschaft des Herrn verkündet hatte, ging er in die Stadt zurück. Er stellte sich in den Tempelvorhof und rief den Menschen dort zu: 15 »So spricht der Herr, der allmächtige Gott Israels: Ich werde über diese Stadt und über die anderen Städte Judas all das Unheil bringen, das ich ihnen angedroht habe! Denn ihr weigert euch hartnäckig, auf meine Worte zu hören.«

Footnotes

  1. 18,18 Oder: mit unseren Worten.

Zeichen der letzten Zeit

Das eine sollst du noch wissen: In diesen letzten Tagen werden schlimme Zeiten auf uns zukommen. Die Menschen werden nur sich selbst und ihr Geld lieben. Sie werden überheblich und anmaßend sein, Gott verlästern[a] und sich weigern, auf ihre Eltern zu hören. Dank und Ehrfurcht kennen sie nicht. Sie lassen andere im Stich, sind unversöhnlich und verleumden ihre Mitmenschen. Ihr Leben ist ohne Hemmungen, brutal und rücksichtslos. Sie hassen alles Gute, Verräter sind sie, die sich nicht beherrschen können und nur sich selbst für wichtig halten. Nichts als ihr Vergnügen haben sie im Kopf, und Gott ist ihnen völlig gleichgültig. Nach außen tun sie zwar fromm, aber von der Kraft des wirklichen Glaubens wissen sie nichts. Hüte dich vor solchen Menschen!

Einige von ihnen legen es darauf an, von den Leuten ins Haus gelassen zu werden, und versuchen dort vor allem gewisse Frauen auf ihre Seite zu ziehen. Diese Frauen sind mit Sünden beladen und werden von allen möglichen Leidenschaften getrieben, sie wollen jederzeit etwas Neues hören, sind aber unfähig, die Wahrheit zu erkennen.

So wie die ägyptischen Zauberer Jannes und Jambres sich Mose entgegenstellten, so widersetzen sich diese falschen Lehrer der Wahrheit. Ihre Ansichten sind verdreht und wirr, ihr Glaube hält keiner Prüfung stand. Auf die Dauer werden sie aber ihr Unwesen nicht treiben können. Mit der Zeit wird jeder durchschauen, dass sie ohne Sinn und Verstand sind. Genauso ist es den beiden ägyptischen Zauberern ergangen.

Wer glaubt, muss mit Widerstand rechnen

10 Du aber, Timotheus, bist bei dem geblieben, was ich dich gelehrt habe. Du hast dir mein Leben, mein Ziel, meinen Glauben zum Vorbild genommen, dazu auch meine Geduld, meine Liebe und Ausdauer. 11 Du weißt, welche Verfolgungen und Leiden ich in Antiochia, in Ikonion und Lystra ertragen musste. Wie unerbittlich ist man dort gegen mich vorgegangen! Aber der Herr hat mich aus allen Gefahren gerettet. 12 Tatsächlich muss jeder, der zu Jesus Christus gehört und so leben will, wie es Gott gefällt, mit Verfolgung rechnen. 13 Die Verführer aber und die Betrüger werden sich immer stärker in die Sünde verstricken. Sie verführen andere und werden dabei selbst in die Irre geführt.

14 Darum bitte ich dich: Halte am Glauben fest, so wie du ihn kennen gelernt hast. Von seiner Wahrheit bist du ja überzeugt. Schließlich weißt du genau, wer deine Lehrer waren. 15 Außerdem bist du von frühester Kindheit an mit der Heiligen Schrift vertraut. Sie zeigt dir den Weg zur Rettung, den Glauben an Jesus Christus. 16 Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. 17 So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.

Footnotes

  1. 3,2 Oder: einander beleidigen.