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Jeremias Leiden und Klagen

10 »Wehe mir, meine Mutter, dass du mich geboren hast, einen Mann, mit dem jedermann streitet und zankt im ganzen Land! Ich habe nichts ausgeliehen, und sie haben mir nichts geliehen, und doch fluchen sie mir alle!«

11 Der Herr antwortete: Wahrlich, ich will dich erhalten zum Besten! Wahrlich, ich will machen, dass zur Zeit der Not und der Angst der Feind dich um Fürbitte angeht!

12 Kann man auch Eisen zerbrechen, Eisen vom Norden und Erz[a]?

13 Deine Habe und deine Schätze will ich zur Plünderung preisgeben ohne Entschädigung, und das in deinem ganzen Gebiet, und zwar wegen aller deiner Sünden.

14 Und ich werde dafür sorgen, dass sie[b] mit deinen Feinden in ein Land kommen, das du nicht kennst; denn das Feuer, das durch meinen Zorn angezündet worden ist, wird über euch lodern!

15 Herr, du weißt es, so gedenke nun an mich; nimm dich meiner an und räche mich an meinen Verfolgern! Nach deiner Langmut raffe mich nicht hin; bedenke, dass ich um deinetwillen Schmach erleide!

16 Als ich deine Worte fand, da verschlang ich sie;[c] deine Worte sind mir zur Freude und Wonne meines Herzens geworden, denn ich bin ja nach deinem Namen genannt,[d] o Herr, du Gott der Heerscharen!

17 Ich saß nicht in scherzender Gesellschaft, um mich zu belustigen; [aus Furcht] vor deiner Hand saß ich allein; denn du hattest mich mit Entrüstung erfüllt.

18 Warum ist mein Schmerz dauernd geworden und meine Wunde tödlich? Sie will nicht heilen. Willst du mir denn sein wie ein trügerischer Bach, wie Wasser, das versiegt?

19 Darum, so spricht der Herr: Wenn du umkehrst, so will ich dich wieder vor mein Angesicht treten lassen;[e] und wenn du das Edle vom Unedlen scheidest, sollst du sein wie mein Mund. Jene sollen sich zu dir wenden,[f] du aber sollst dich nicht zu ihnen wenden!

20 Und ich will dich diesem Volk gegenüber zur festen, ehernen Mauer machen; und sie werden gegen dich kämpfen, aber sie sollen dich nicht überwältigen; denn ich bin bei dir, um dich zu retten und um dich zu befreien, spricht der Herr.

21 Ja, ich werde dich befreien aus der Hand der Bösen und dich erlösen aus der Faust der Gewalttätigen!

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Footnotes

  1. (15,12) vgl. Jer 1,18.
  2. (15,14) d.h. die Habe und die Schätze aus V. 13.
  3. (15,16) od. da wurden sie meine Speise.
  4. (15,16) od. denn dein Name wurde über mir ausgerufen.
  5. (15,19) w. so will ich dich umkehren lassen, dass du vor mir stehst [zum Dienst].
  6. (15,19) w. zu dir umkehren.