Zieht nicht nach Ägypten!

42 Johanan, der Sohn von Kareach, und Jesanja[a], der Sohn von Hoschaja, kamen mit den anderen Offizieren und allen, die sie befreit hatten, zum Propheten Jeremia und baten ihn: »Wir flehen dich an: Bete für uns zum Herrn, deinem Gott! Wir waren einmal ein großes Volk, aber jetzt ist nur noch ein kleiner Rest von uns übrig geblieben, du siehst es ja selbst! Bitte den Herrn, deinen Gott, uns zu zeigen, wohin wir gehen und was wir tun sollen!«

»Gut«, erwiderte Jeremia, »ich will eure Bitte vor den Herrn, euren Gott, bringen. Und ich verspreche, dass ich euch alles sagen werde, was der Herr antwortet. Ich verheimliche euch nichts.« Da entgegneten sie: »Der Herr soll als wahrhaftiger und unbestechlicher Zeuge gegen uns auftreten, wenn wir nicht jede seiner Weisungen befolgen, die er dir für uns gibt! Ganz gleich ob uns seine Antwort gefällt oder nicht, wir wollen auf den Herrn, unseren Gott, hören, zu dem du in unserem Auftrag betest. Wir wollen tun, was er sagt, denn dann geht es uns gut!«

Zehn Tage später empfing Jeremia eine Botschaft vom Herrn. Er rief Johanan, die anderen Offiziere und alle Leute, Jung und Alt, zu sich. »Ihr habt mich beauftragt, eure Bitte vor Gott zu bringen«, sagte Jeremia. »So spricht der Herr, der Gott Israels: 10 Wenn ihr in diesem Land wohnen bleibt, will ich euch aufbauen und nicht niederreißen, euch einpflanzen und nicht mehr entwurzeln, denn mir tut das Unheil leid, das ich über euch hereinbrechen ließ. 11 Jetzt fürchtet ihr euch vor dem König von Babylonien. Aber ich, der Herr, sage: Habt keine Angst mehr vor ihm! Denn ich bin bei euch, ich werde euch schützen und aus seiner Hand retten. 12 Weil ich Erbarmen mit euch habe, sorge ich dafür, dass er sich gnädig zeigt und euch hier in eurem Land bleiben lässt.

13 Hört auf mich, den Herrn, euren Gott! Sagt nicht: ›Wir wollen das Land verlassen 14 und nach Ägypten fliehen, wo wir nichts mehr vom Krieg sehen, keine Alarmsignale hören und nicht mehr hungern müssen. Dort wollen wir wohnen!‹ 15 Denn ich, der Herr, der allmächtige Gott Israels, sage euch: Wenn ihr Judäer, die ihr nicht verschleppt worden seid, unbedingt nach Ägypten ziehen und euch dort niederlassen wollt, 16 dann werden Krieg und Hunger, vor denen ihr so große Angst habt, euch gerade dort treffen. Ihr werdet in diesem Land umkommen. 17 Jeder, der sich dazu entschließt, nach Ägypten zu gehen, wird im Krieg, an Hunger oder an einer Seuche sterben. Keiner entkommt dem Unheil, das ich dann über euch bringe.

18 Ja, ich, der Herr, der allmächtige Gott Israels, kündige euch an: Wie mein glühender Zorn die Einwohner von Jerusalem getroffen hat, so wird er auch euch treffen, wenn ihr nach Ägypten zieht. Man wird entsetzt sein über euer Schicksal, ihr werdet verhöhnt und verachtet. Wer einen anderen verfluchen will, wünscht ihm das gleiche Unglück, das ihr erlitten habt. Eure Heimat seht ihr dann nie wieder!«

19 »Ihr Judäer, die ihr noch übrig geblieben seid«, fuhr Jeremia fort, »hört, was der Herr euch sagt! Zieht nicht nach Ägypten! Denkt immer daran, dass ich euch davor gewarnt habe, 20 sonst setzt ihr euer Leben aufs Spiel! Ihr habt mich beauftragt, für euch zum Herrn, eurem Gott, zu beten. Ich sollte euch seine Antwort weitergeben, und ihr habt fest versprochen, ihm zu gehorchen. 21 Heute habe ich euch seine Botschaft verkündet. Doch ich weiß, ihr wollt nicht auf die Worte des Herrn, eures Gottes, hören. 22 Wenn ihr wirklich in Ägypten Zuflucht sucht, werdet ihr im Krieg, an Hunger oder an einer Seuche sterben. Darauf könnt ihr euch verlassen!«

Footnotes

  1. 42,1 Oder nach der griechischen Übersetzung: Asarja. – Vgl. Kapitel 43,2.

42 Da traten herzu alle Hauptleute des Heeres, Johanan, der Sohn Kareahs, Jesanja, der Sohn Hosajas, samt dem ganzen Volk, klein und groß,

und sprachen zum Propheten Jeremia: Laß doch unser Gebet vor dir gelten und bitte für uns den HERRN, deinen Gott, für alle diese Übrigen (denn unser ist leider wenig geblieben von vielen, wie du uns selbst siehst mit deinen Augen),

daß uns der HERR, dein Gott, wolle anzeigen, wohin wir ziehen und was wir tun sollen.

Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Wohlan, ich will gehorchen; und siehe, ich will den HERRN, euren Gott, bitten, wie ihr gesagt habt; und alles, was euch der HERR antworten wird, das will ich euch anzeigen und will euch nichts verhalten.

Und sie sprachen zu Jeremia: Der HERR sei ein gewisser und wahrhaftiger Zeuge zwischen uns, wo wir nicht tun werden alles, was dir der HERR, dein Gott, an uns befehlen wird.

Es sei Gutes oder Böses, so wollen wir gehorchen der Stimme des HERRN, unsers Gottes, zu dem wir dich senden; auf daß es uns wohl gehe, so wir der Stimme des HERRN, unsers Gottes, gehorchen.

Und nach zehn Tagen geschah des HERRN Wort zu Jeremia.

Da rief er Johanan, den Sohn Kareahs, und alle Hauptleute des Heeres, die bei ihm waren, und alles Volk, klein und groß,

und sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, daß ich euer Gebet vor ihn sollte bringen:

10 Werdet ihr in diesem Lande bleiben, so will ich euch bauen und nicht zerbrechen; ich will euch pflanzen und nicht ausreuten; denn es hat mich schon gereut das Übel, das ich euch getan habe.

11 Ihr sollt euch nicht fürchten vor dem König zu Babel, vor dem ihr euch fürchtet, spricht der HERR; ihr sollt euch vor ihm nicht fürchten, denn ich will bei euch sein, daß ich euch helfe und von seiner Hand errette.

12 Ich will euch Barmherzigkeit erzeigen und mich über euch erbarmen und euch wieder in euer Land bringen.

13 Werdet ihr aber sagen: Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben, damit ihr ja nicht gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes,

14 sondern sagen: Nein, wir wollen nach Ägyptenland ziehen, daß wir keinen Krieg sehen noch der Posaune Schall hören und nicht Hunger Brots halben leiden müssen; daselbst wollen wir bleiben:

15 nun so hört des HERRN Wort, ihr übrigen aus Juda! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Werdet ihr euer Angesicht richten, nach Ägyptenland zu ziehen, daß ihr daselbst bleiben wollt,

16 so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, in Ägyptenland treffen, und der Hunger, des ihr euch besorgt, soll stets hinter euch her sein in Ägypten, und sollt daselbst sterben.

17 Denn sie seien, wer sie wollen, die ihr Angesicht richten, daß sie nach Ägypten ziehen, daselbst zu bleiben, die sollen sterben durchs Schwert, Hunger und Pestilenz, und soll keiner übrigbleiben noch entrinnen dem Übel, das ich über sie will kommen lassen.

18 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Gleichwie mein Zorn und Grimm über die Einwohner zu Jerusalem ausgeschüttet ist, so soll er auch über euch ausgeschüttet werden, wo ihr nach Ägypten zieht, daß ihr zum Fluch, zum Wunder, Schwur und Schande werdet und diese Stätte nicht mehr sehen sollt.

19 Das Wort des HERRN gilt euch, ihr übrigen aus Juda, daß ihr nicht nach Ägypten zieht. Darum so wisset, daß ich euch heute bezeuge;

20 ihr werdet sonst euer Leben verwahrlosen. Denn ihr habt mich gesandt zum HERRN, eurem Gott, und gesagt: Bitte den HERRN, unsern Gott, für uns; und alles, was der HERR, unser Gott, sagen wird, das zeige uns an, so wollen wir darnach tun.

21 Das habe ich euch heute zu wissen getan; aber ihr wollt der Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen noch alle dem, das er mir befohlen hat.

22 So sollt ihr nun wissen, daß ihr durch Schwert, Hunger und Pestilenz sterben müßt an dem Ort, dahin ihr gedenkt zu ziehen, daß ihr daselbst wohnen wollt.