Ausgestoßen!

30 »Und jetzt?
Jetzt lachen sie mich aus –
sie, die jünger sind als ich;
ihre Väter hätte ich nicht einmal für wert geachtet,
sie zu den Hunden meiner Herde zu stellen!
Was sollen mir diese Schwächlinge nützen,
die keine Kraft mehr in den Knochen haben?
Ausgezehrt von Hunger und Armut
nagen sie die Wurzeln in der Wüste ab,
draußen im Land der Einsamkeit.
Sie pflücken Salzkraut von den Büschen,
und Ginsterwurzeln sind ihr Brot.
Aus der menschlichen Gemeinschaft wurden sie verjagt,
man schreit ihnen nach wie Dieben.
In verlassenen Tälern hausen sie,
zwischen Felsen und in Erdhöhlen.
Im Gestrüpp, da kauern sie und schreien,
unter hohen Distelsträuchern drängen sie sich zusammen.
Dieses Gesindel, diese Brut,
aus dem Lande weggejagt!

Und jetzt?
Jetzt machen sie Spottverse,
sie zerreißen sich das Maul über mich.
10 Sie verabscheuen mich
und gehen mir aus dem Weg;
und wenn sie mir doch einmal begegnen,
spucken sie mir ins Gesicht!
11 Gott hat meine Lebenskraft zerbrochen[a] und mich gedemütigt,
darum kennen sie in meiner Gegenwart keine Rücksicht mehr.
12 Ja, diese Brut greift mich an!
Sie versuchen, mich zu Fall zu bringen,
sie schütten einen Belagerungswall rings um mich auf.
13 Sie schneiden mir den Weg ab
und zerstören mein Leben,
niemand hält sie dabei auf.
14 Sie durchbrechen meine Verteidigungsmauer
und zertrümmern, was ihnen in die Quere kommt.
15 Furcht und Entsetzen haben mich gepackt
und meine Würde wie im Sturm verjagt;
meine Sicherheit ist vertrieben wie eine Wolke.
16 Mein Leben verrinnt,
das Elend hat mich fest im Griff.
17 Bohrende Schmerzen rauben mir den Schlaf,
sie nagen an mir Nacht für Nacht.
18 Mit gewaltiger Kraft hat Gott mich am Gewand gepackt
und schnürt mich ein wie ein zu enger Kragen.
19 Er wirft mich in den Schmutz,
ich bin zu Staub und Asche geworden.
20 Ich schreie um Hilfe, o Gott,
aber du antwortest nicht;
ich stehe vor dir,
doch du starrst mich nur unerbittlich an.
21 Du bist mein grausamer Feind geworden,
mit aller Kraft kämpfst du gegen mich!
22 Du wirbelst mich empor in die Luft,
treibst mich vor dem Sturm dahin
und zerschmetterst mich dann mit lautem Krachen.
23 Ja, ich weiß:
Du willst mich zu den Toten bringen,
hinunter in das Haus, wo alle Menschen sich versammeln.

24 Doch wer unter Trümmern verschüttet wurde,
streckt die Hand nach Rettung aus;
schreit man nicht im Unglücksfall um Hilfe?
25 Habe ich nicht damals über die geweint,
die ein schweres Los zu tragen hatten?
Ich hatte Mitleid mit den Armen!

26 Und so erwartete ich Gutes,
doch das Unglück kam!
Ich erhoffte das Licht,
doch es kam die Dunkelheit.
27 Mein Inneres ist aufgewühlt,
ich finde keine Ruhe,
die Tage des Elends haben mich eingeholt.
28 Meine Haut ist schwarz geworden,
doch nicht von der Sonnenglut.
In der Versammlung stehe ich auf
und schreie laut um Hilfe.
29 Mein Heulen klingt wie das der Schakale,
wie das Schreien der Strauße.
30 Meine Haut ist schwarz geworden und schält sich,
das Fieber glüht in meinem Körper.
31 Meine Laute spielt ein Trauerlied,
meine Flöte eine Melodie der Klage.«

Footnotes

  1. 30,11 Wörtlich: Gott hat die Sehne meines Bogens schlaff gemacht.

Job’s Wealth Now Poverty

30 “But now they mock at me, men [a]younger than I,
Whose fathers I disdained to put with the dogs of my flock.
Indeed, what profit is the strength of their hands to me?
Their vigor has perished.
They are gaunt from want and famine,
Fleeing late to the wilderness, desolate and waste,
Who pluck [b]mallow by the bushes,
And broom tree roots for their food.
They were driven out from among men,
They shouted at them as at a thief.
They had to live in the clefts of the [c]valleys,
In [d]caves of the earth and the rocks.
Among the bushes they brayed,
Under the nettles they nestled.
They were sons of fools,
Yes, sons of vile men;
They were scourged from the land.

“And(A) now I am their taunting song;
Yes, I am their byword.
10 They abhor me, they keep far from me;
They do not hesitate (B)to spit in my face.
11 Because (C)He has loosed [e]my bowstring and afflicted me,
They have cast off restraint before me.
12 At my right hand the rabble arises;
They push away my feet,
And (D)they raise against me their ways of destruction.
13 They break up my path,
They promote my calamity;
They have no helper.
14 They come as broad breakers;
Under the ruinous storm they roll along.
15 Terrors are turned upon me;
They pursue my honor as the wind,
And my prosperity has passed like a cloud.

16 “And(E) now my soul is (F)poured out because of my plight;
The days of affliction take hold of me.
17 My bones are pierced in me at night,
And my gnawing pains take no rest.
18 By great force my garment is disfigured;
It binds me about as the collar of my coat.
19 He has cast me into the mire,
And I have become like dust and ashes.

20 “I (G)cry out to You, but You do not answer me;
I stand up, and You regard me.
21 But You have become cruel to me;
With the strength of Your hand You (H)oppose me.
22 You lift me up to the wind and cause me to ride on it;
You spoil my success.
23 For I know that You will bring me to death,
And to the house (I)appointed for all living.

24 “Surely He would not stretch out His hand against a heap of ruins,
If they cry out when He destroys it.
25 (J)Have I not wept for him who was in trouble?
Has not my soul grieved for the poor?
26 (K)But when I looked for good, evil came to me;
And when I waited for light, then came darkness.
27 [f]My heart is in turmoil and cannot rest;
Days of affliction confront me.
28 (L)I go about mourning, but not in the sun;
I stand up in the assembly and cry out for help.
29 (M)I am a brother of jackals,
And a companion of ostriches.
30 (N)My skin grows black and falls from me;
(O)My bones burn with fever.
31 My harp is turned to mourning,
And my flute to the voice of those who weep.

Footnotes

  1. Job 30:1 Lit. of fewer days
  2. Job 30:4 A plant of the salty marshes
  3. Job 30:6 wadis
  4. Job 30:6 Lit. holes
  5. Job 30:11 So with MT, Syr., Tg.; LXX, Vg. His
  6. Job 30:27 I seethe inside