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Als sie aber zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer

(sie verdroß, daß sie das Volk lehrten und verkündigten an Jesu die Auferstehung von den Toten)

und legten die Hände an sie und setzten sie ein bis auf morgen; denn es war jetzt Abend.

Aber viele unter denen, die dem Wort zuhörten, wurden gläubig; und ward die Zahl der Männer bei fünftausend.

Als es nun kam auf den Morgen, versammelten sich ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten gen Jerusalem,

Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander und wie viel ihrer waren vom Hohenpriestergeschlecht;

und stellten sie vor sich und fragten sie: Aus welcher Gewalt oder in welchem Namen habt ihr das getan?

Petrus, voll des Heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Obersten des Volkes und ihr Ältesten von Israel,

so wir heute werden gerichtet über dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch welche er ist geheilt worden,

10 so sei euch und allem Volk von Israel kundgetan, daß in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat, steht dieser allhier vor euch gesund.

11 Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist.

12 Und ist in keinem andern-Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden.

13 Sie sahen aber an die Freudigkeit des Petrus und Johannes und verwunderten sich; denn sie waren gewiß, daß es ungelehrte Leute und Laien waren, kannten sie auch wohl, daß sie mit Jesu gewesen waren.

14 Sie sahen aber den Menschen, der geheilt worden war, bei ihnen stehen und hatten nichts dawider zu reden.

15 Da hießen sie sie hinausgehen aus dem Rat und handelten miteinander und sprachen:

16 Was wollen wir diesen Menschen tun? Denn das offenbare Zeichen, durch sie geschehen, ist allen kund, die zu Jerusalem wohnen, und wir können's nicht leugnen.

17 Aber auf daß es nicht weiter einreiße unter das Volk, lasset uns ernstlich sie bedrohen, daß sie hinfort keinem Menschen von diesem Namen sagen.

18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, daß sie sich allerdinge nicht hören ließen noch lehrten in dem Namen Jesu.

19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, daß wir euch mehr gehorchen denn Gott.

20 Wir können's ja nicht lassen, daß wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben.

21 Aber sie drohten ihnen und ließen sie gehen und fanden nicht, wie sie sie peinigten, um des Volkes willen; denn sie lobten alle Gott über das, was geschehen war.

22 Denn der Mensch war über vierzig Jahre alt, an welchem dies Zeichen der Gesundheit geschehen war.

23 Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und verkündigten ihnen, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten.

24 Da sie das hörten, hoben sie ihre Stimme auf einmütig zu Gott und sprachen: HERR, der du bist der Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat;

25 der du durch den Mund Davids, deines Knechtes, gesagt hast: "Warum empören sich die Heiden, und die Völker nehmen vor, was umsonst ist?

26 Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich zuhauf wider den HERRN und wider seinen Christus":

27 wahrlich ja, sie haben sich versammelt über deinen heiligen Knecht Jesus, welchen du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und dem Volk Israel,

28 zu tun, was deine Hand und dein Rat zuvor bedacht hat, daß es geschehen sollte.

29 Und nun, HERR, siehe an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort,

30 und strecke deine Hand aus, daß Gesundheit und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

31 Und da sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, da sie versammelt waren; und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und redeten das Wort Gottes mit Freudigkeit.

32 Die Menge aber der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch keiner sagte von seinen Gütern, daß sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemein.

33 Und mit großer Kraft gaben die Apostel Zeugnis von der Auferstehung des HERRN Jesu, und war große Gnade bei ihnen allen.

34 Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wie viel ihrer waren, die da Äcker oder Häuser hatten, die verkauften sie und brachten das Geld des verkauften Guts

35 und legten es zu der Apostel Füßen; und man gab einem jeglichen, was ihm not war.

36 Joses aber, mit dem Zunamen Barnabas (das heißt: ein Sohn des Trostes), von Geschlecht ein Levit aus Zypern,

37 der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es zu der Apostel Füßen.

Ein Mann aber, mit Namen Ananias samt seinem Weibe Saphira verkaufte sein Gut

und entwandte etwas vom Gelde mit Wissen seines Weibes und brachte einen Teil und legte ihn zu der Apostel Füßen.

Petrus aber sprach: Ananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du dem heiligen Geist lögest und entwendetest etwas vom Gelde des Ackers?

Hättest du ihn doch wohl mögen behalten, da du ihn hattest; und da er verkauft war, war es auch in deiner Gewalt. Warum hast du denn solches in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott gelogen.

Da Ananias aber diese Worte hörte, fiel er nieder und gab den Geist auf. Und es kam eine große Furcht über alle, die dies hörten.

Es standen aber die Jünglinge auf und taten ihn beiseite und trugen ihn hinaus und begruben ihn.

Und es begab sich über eine Weile, bei drei Stunden, daß sein Weib hineinkam und wußte nicht, was geschehen war.

Aber Petrus antwortete ihr: Sage mir: Habt ihr den Acker so teuer verkauft? Sie sprach: Ja, so teuer.

Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr denn eins geworden, zu versuchen den Geist des HERRN? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden dich hinaustragen.

10 Und alsbald fiel sie zu seinen Füßen und gab den Geist auf. Da kamen die Jünglinge und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihren Mann.

11 Und es kam eine große Furcht über die ganze Gemeinde und über alle, die solches hörten.

12 Es geschahen aber viel Zeichen und Wunder im Volk durch der Apostel Hände; und sie waren alle in der Halle Salomos einmütig.

13 Der andern aber wagte keiner, sich zu ihnen zu tun, sondern das Volk hielt groß von ihnen.

14 Es wurden aber immer mehr hinzugetan, die da glaubten an den HERRN, eine Menge Männer und Weiber,

15 also daß sie die Kranken auf die Gassen heraustrugen und legten sie auf Betten und Bahren, auf daß, wenn Petrus käme, sein Schatten ihrer etliche überschattete.

16 Es kamen auch herzu viele von den umliegenden Städten gen Jerusalem und brachten die Kranken und die von unsauberen Geistern gepeinigt waren; und wurden alle gesund.

17 Es stand aber auf der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, welches ist die Sekte der Sadduzäer, und wurden voll Eifers

18 und legten die Hände an die Apostel und warfen sie in das gemeine Gefängnis.

19 Aber der Engel des HERRN tat in der Nacht die Türen des Gefängnisses auf und führte sie heraus und sprach:

20 Gehet hin und tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens.

21 Da sie das gehört hatten, gingen sie früh in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber kam und die mit ihm waren und riefen zusammen den Rat und alle Ältesten der Kinder Israel und sandten hin zum Gefängnis, sie zu holen.

22 Die Diener aber kamen hin und fanden sie nicht im Gefängnis, kamen wieder und verkündigten

23 und sprachen: Das Gefängnis fanden wir verschlossen mit allem Fleiß und die Hüter außen stehen vor den Türen; aber da wir auftaten, fanden wir niemand darin.

24 Da diese Rede hörten der Hohenpriester und der Hauptmann des Tempels und andere Hohepriester, wurden sie darüber betreten, was doch das werden wollte.

25 Da kam einer, der verkündigte ihnen: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, sind im Tempel, stehen und lehren das Volk.

26 Da ging hin der Hauptmann mit den Dienern und holten sie, nicht mit Gewalt; denn sie fürchteten sich vor dem Volk, daß sie gesteinigt würden.

27 Und als sie sie brachten, stellten sie sie vor den Rat. Und der Hohepriester fragte sie

28 und sprach: Haben wir euch nicht mit Ernst geboten, daß ihr nicht solltet lehren in diesem Namen? Und sehet, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt dieses Menschen Blut über uns führen.

29 Petrus aber antwortete und die Apostel und sprachen: Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.

30 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, welchen ihr erwürgt habt und an das Holz gehängt.

31 Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zu einem Fürsten und Heiland, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden.

32 Und wir sind seine Zeugen über diese Worte und der Heilige Geist, welchen Gott gegeben hat denen, die ihm gehorchen.

33 Da sie das hörten, ging's ihnen durchs Herz, und dachten, sie zu töten.

34 Da stand aber auf im Rat ein Pharisäer mit Namen Gamaliel, ein Schriftgelehrter, in Ehren gehalten vor allem Volk, und hieß die Apostel ein wenig hinaustun

35 und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Israel, nehmet euer selbst wahr an diesen Menschen, was ihr tun sollt.

36 Vor diesen Tagen stand auf Theudas und gab vor, er wäre etwas, und hingen an ihm eine Zahl Männer, bei vierhundert; der ist erschlagen, und alle, die ihm zufielen, sind zerstreut und zunichte geworden.

37 Darnach stand auf Judas aus Galiläa in den Tagen der Schätzung und machte viel Volks abfällig ihm nach; und der ist auch umgekommen, und alle, die ihm zufielen sind zerstreut.

38 Und nun sage ich euch: Lasset ab von diesen Menschen und lasset sie fahren! Ist der Rat oder das Werk aus den Menschen, so wird's untergehen;

39 ist's aber aus Gott, so könnet ihr's nicht dämpfen; auf daß ihr nicht erfunden werdet als die wider Gott streiten wollen.

40 Da fielen sie ihm zu und riefen die Apostel, stäupten sie und geboten ihnen, sie sollten nicht Reden in dem Namen Jesu, und ließen sie gehen.

41 Sie gingen aber fröhlich von des Rats Angesicht, daß sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden,

42 und hörten nicht auf, alle Tage im Tempel und hin und her in Häusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesu Christo.

In den Tagen aber, da der Jünger viele wurden, erhob sich ein Murmeln unter den Griechen wider die Hebräer, darum daß ihre Witwen übersehen wurden in der täglichen Handreichung.

Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es taugt nicht, daß wir das Wort Gottes unterlassen und zu Tische dienen.

Darum, ihr lieben Brüder, sehet unter euch nach sieben Männern, die ein gut Gerücht haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind, welche wir bestellen mögen zu dieser Notdurft.

Wir aber wollen anhalten am Gebet und am Amt des Wortes.

Und die Rede gefiel der ganzen Menge wohl; und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen von Antiochien.

Diese stellten sie vor die Apostel und beteten und legten die Hände auf sie.

Und das Wort Gottes nahm zu, und die Zahl der Jünger ward sehr groß zu Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.

Stephanus aber, voll Glaubens und Kräfte, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.

Da standen etliche auf von der Schule, die da heißt der Libertiner und der Kyrener und der Alexanderer, und derer, die aus Zilizien und Asien waren, und befragten sich mit Stephanus.

10 Und sie vermochten nicht, zu widerstehen der Weisheit und dem Geiste, aus welchem er redete.

11 Da richteten sie zu etliche Männer, die sprachen: Wir haben ihn gehört Lästerworte reden wider Mose und wider Gott.

12 Und sie bewegten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten und traten herzu und rissen ihn hin und führten ihn vor den Rat

13 und stellten falsche Zeugen dar, die sprachen: Dieser Mensch hört nicht auf, zu reden Lästerworte wider diese heilige Stätte und das Gesetz.

14 Denn wir haben ihn hören sagen: Jesus von Nazareth wird diese Stätte zerstören und ändern die Sitten, die uns Mose gegeben hat.

15 Und sie sahen auf ihn alle, die im Rat saßen, und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.

Petrus und Johannes werden verhört

Noch während Petrus und Johannes zu den Leuten sprachen, kamen einige Priester und Sadduzäer zusammen mit dem Hauptmann der Tempelwache auf sie zu. Sie waren empört, weil Petrus und Johannes in aller Öffentlichkeit lehrten. Erst recht störten sie sich daran, dass diese Männer verkündeten, Jesus sei auferstanden und es gebe somit eine Auferstehung der Toten. Sie ließen die beiden Apostel verhaften und über Nacht ins Gefängnis sperren, weil es inzwischen Abend geworden war. Aber viele von den Zuhörern begannen durch die Predigt der Apostel an Jesus zu glauben, so dass nun etwa fünftausend Männer zur Gemeinde gehörten, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet.

Am nächsten Morgen versammelte sich der Hohe Rat in Jerusalem. Dazu gehörten die führenden Männer der Stadt, die Schriftgelehrten und der Hohepriester Hannas[a], außerdem Kaiphas, Johannes, Alexander und alle anderen aus der Verwandtschaft des Hohenpriesters. Sie ließen Petrus und Johannes hereinbringen und fragten sie: »Wer hat euch für das, was ihr getan habt, die Kraft und den Auftrag gegeben?«

Erfüllt vom Heiligen Geist antwortete ihnen Petrus: »Ihr führenden Männer und Oberhäupter unseres Volkes! Wir werden heute vor Gericht gestellt, weil wir einem Kranken geholfen haben. Auf die Frage, wie der Mann hier gesund geworden ist, 10 gibt es nur eine Antwort, und die wollen wir euch und dem ganzen Volk Israel gern geben: Dass dieser Mann geheilt wurde, geschah allein im Namen von Jesus Christus aus Nazareth. Er ist es, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckte. 11 Jesus ist der Stein, von dem in der Heiligen Schrift gesprochen wird: Ihr Bauleute habt ihn als unbrauchbar weggeworfen. Nun aber ist er zum Grundstein des ganzen Hauses geworden.[b] 12 Nur Jesus kann den Menschen Rettung bringen. Nichts und niemand sonst auf der ganzen Welt rettet uns.[c]«

13 Die Mitglieder des Hohen Rates wunderten sich darüber, mit welcher Sicherheit Petrus und Johannes auftraten; wussten sie doch, dass es einfache Leute ohne besondere Bildung waren. Aber sie erkannten die beiden als Jünger von Jesus wieder. 14 Sie wussten nicht, was sie den beiden entgegenhalten sollten, denn der Geheilte stand vor ihnen. 15 Deshalb ließen sie zunächst einmal die Angeklagten aus dem Sitzungssaal führen und berieten sich:

16 »Was sollen wir nur mit diesen Leuten anfangen? Dass durch sie ein Wunder geschehen ist, können wir nicht bestreiten. Die Nachricht davon hat sich bereits in ganz Jerusalem herumgesprochen. 17 Damit sich ihre Botschaft unter dem Volk aber nicht noch weiter ausbreitet, sollten wir ihnen streng verbieten, jemals wieder zu predigen und sich dabei auf diesen Jesus zu berufen.« 18 Nachdem sie die Apostel wieder in den Sitzungssaal gerufen hatten, verboten sie ihnen nachdrücklich, noch einmal als Lehrer aufzutreten und in der Öffentlichkeit von Jesus zu reden. 19 Aber Petrus und Johannes antworteten nur: »Urteilt selbst: Ist es vor Gott recht, euch mehr zu gehorchen als ihm? 20 Wir können unmöglich verschweigen, was wir gesehen und gehört haben!« 21 Da verwarnte der Hohe Rat die Apostel noch einmal, ließ sie jedoch ohne eine Strafe frei, weil er sonst Unruhe im Volk befürchtete. Denn alle Menschen in Jerusalem lobten Gott für das, was er getan hatte. 22 Immerhin war der Mann, an dem dieses Wunder geschah, von Geburt an über vierzig Jahre lang gelähmt gewesen.

Die Apostel berichten der Gemeinde

23 Kaum waren Petrus und Johannes frei, gingen sie zu den anderen Gläubigen und berichteten, was ihnen die obersten Priester und die führenden Männer des Volkes angedroht hatten. 24 Da beteten alle gemeinsam zu Gott: »Herr, du hast den Himmel, die Erde und das Meer erschaffen und dazu alles, was lebt. 25 Es sind deine Worte, die unser Vater David, dein Diener, durch den Heiligen Geist gesprochen hat: ›Warum geraten die Völker in Aufruhr? Weshalb schmieden sie Pläne, die doch zu nichts führen? 26 Die Mächtigen dieser Welt rebellieren. Sie verschwören sich gegen Gott und den König, den er erwählt und eingesetzt hat.‹[d] 27 Genau das ist in dieser Stadt geschehen. Sie haben sich verbündet: Herodes und Pontius Pilatus, Menschen aus anderen Völkern und ganz Israel. Sie sind eins geworden im Kampf gegen Jesus, deinen heiligen Diener, den du als Retter zu uns gesandt hast. 28 Doch sie erfüllten nur, was du in deiner Macht schon seit langem geplant und beschlossen hattest. 29 Und nun, Herr, höre ihre Drohungen! Hilf allen, die an dich glauben, deine Botschaft mutig und unerschrocken weiterzusagen. 30 Zeig deine Macht! Lass Heilungen, Zeichen und Wunder geschehen, wenn wir den Namen von Jesus, deinem heiligen Diener, anrufen!«

31 Als sie gebetet hatten, bebte die Erde an dem Ort, wo sie zusammengekommen waren. Sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und verkündeten furchtlos Gottes Botschaft.

Die Gemeinde wächst

32 Alle, die zum Glauben an Jesus gefunden hatten, waren ein Herz und eine Seele. Niemand betrachtete sein Eigentum als privaten Besitz, sondern alles gehörte ihnen gemeinsam. 33 Mit großer Überzeugungskraft berichteten die Apostel von der Auferstehung des Herrn Jesus, und alle erlebten Gottes Güte. 34 Keiner der Gläubigen musste Not leiden. Denn wenn es an irgendetwas fehlte, war jeder gerne bereit, Häuser oder Äcker zu verkaufen 35 und das Geld den Aposteln zu übergeben. Die verteilten es an die Bedürftigen. 36 Josef, ein Levit aus Zypern, gehörte auch zu denen, die ihr Hab und Gut zur Verfügung stellten. Die Apostel nannten ihn Barnabas, das heißt übersetzt: »der anderen Mut macht«. 37 Er verkaufte seinen Acker und überreichte das Geld den Aposteln.

Hananias und Saphira betrügen Gott

Ein Mann namens Hananias verkaufte zusammen mit seiner Frau Saphira ein Grundstück. Hananias beschloss, heimlich einen Teil des Geldes für sich zu behalten, wovon auch seine Frau wusste. Den Rest brachte er zu den Aposteln. Aber Petrus durchschaute ihn. »Hananias«, fragte er, »warum hast du es zugelassen, dass der Satan von dir Besitz ergreift? Warum hast du den Heiligen Geist belogen und einen Teil des Geldes unterschlagen? Niemand hat dich gezwungen, das Land zu verkaufen. Es war dein Eigentum. Und auch nach dem Verkauf hättest du das Geld behalten können. Wie konntest du dich nur auf so etwas einlassen! Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott selbst.«

Nach diesen Worten brach Hananias tot zusammen. Alle, die davon hörten, waren entsetzt. Einige junge Männer hüllten den Toten in ein Tuch ein und trugen ihn hinaus, um ihn zu begraben.

Etwa drei Stunden später kam seine Frau Saphira. Sie wusste noch nicht, was geschehen war. Petrus fragte sie: »Ist das hier die ganze Summe, die ihr für euren Acker bekommen habt?« »Ja«, antwortete sie, »das ist alles.« Da erwiderte Petrus: »Warum habt ihr beiden beschlossen, den Geist des Herrn herauszufordern? Sieh doch, die Männer, die deinen Mann begraben haben, kommen gerade zurück. Sie werden auch dich hinaustragen.« 10 Im selben Augenblick fiel Saphira vor ihm tot zu Boden. Als die jungen Männer hereinkamen und sahen, dass sie tot war, trugen sie Saphira hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. 11 Die ganze Gemeinde aber und alle, die davon hörten, erschraken zutiefst.

Gott bekennt sich zu seiner Gemeinde

12 In Gottes Auftrag vollbrachten die Apostel viele Zeichen und Wunder. Die ganze Gemeinde traf sich immer wieder im Tempel in der Halle Salomos, fest vereint im Glauben. 13 Die anderen, die nicht zur Gemeinde gehörten, wagten nicht, sich ihnen anzuschließen; sie sprachen aber mit Hochachtung von ihnen. 14 Immer mehr glaubten an Jesus, den Herrn, viele Männer und Frauen. 15 Sogar die Kranken trug man an die Straße und legte sie dort auf Betten und Bahren, damit wenigstens der Schatten von Petrus auf sie fiel, wenn er vorüberging. 16 Selbst aus den umliegenden Städten Jerusalems strömten die Menschen herbei. Sie brachten ihre Kranken und solche, die von bösen Geistern geplagt waren, und alle wurden gesund.

Erneute Verfolgung der Apostel

17 Der Hohepriester aber und seine Gefolgsleute, die Sadduzäer, waren neidisch auf die ständig wachsende Gemeinde von Christus und beschlossen deshalb, nicht länger tatenlos zuzusehen. 18 Kurzerhand ließen sie die Apostel festnehmen und ins Gefängnis werfen.

19 Aber in der Nacht öffnete ein Engel des Herrn die Gefängnistüren und führte die Apostel hinaus. 20 »Geht in den Tempel«, sagte er, »und verkündet dort allen die Botschaft vom neuen Leben durch Jesus! Lasst nichts davon weg!« 21 Also gingen die Apostel frühmorgens in den Tempel und lehrten dort in aller Öffentlichkeit.

Zur selben Zeit berief der Hohepriester mit seinen Gefolgsleuten den Hohen Rat samt den führenden Männern des Volkes zu einer Sitzung ein. Dann ließen sie die Apostel zum Verhör holen. 22 Aber die waren nicht mehr im Gefängnis. So kehrten die Beauftragten des Hohenpriesters zurück und meldeten: 23 »Die Gefangenen sind fort. Die Türen des Gefängnisses waren sorgfältig verschlossen, und die Wachen standen davor. Aber als wir die Türen öffneten, war niemand in der Zelle.« 24 Der Befehlshaber der Tempelwache und der Hohepriester waren ratlos: Wie sollte das alles noch enden?[e]

25 Da kam jemand mit der Nachricht herein: »Die Männer, die ihr ins Gefängnis geworfen habt, sind schon wieder im Tempel und lehren dort!« 26 Sofort zog der Befehlshaber der Tempelwache mit seinen Männern zum Tempel und holte die Apostel. Allerdings wendeten sie keine Gewalt an, weil sie sonst fürchten mussten, vom Volk gesteinigt zu werden.

27 Die Apostel wurden in den Gerichtssaal vor den Hohen Rat gebracht, wo der Hohepriester sie verhörte. 28 »Haben wir euch nicht streng verboten, jemals wieder öffentlich zu predigen und euch dabei auf diesen Jesus zu berufen?«, begann er. »Und doch habt ihr dafür gesorgt, dass inzwischen ganz Jerusalem von eurer Lehre spricht. Ihr wollt uns sogar für den Tod dieses Menschen verantwortlich machen!«

29 Petrus und die anderen Apostel erwiderten: »Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen! 30 Der Gott unserer Vorfahren hat Jesus, den ihr ans Kreuz geschlagen und getötet habt, von den Toten auferweckt. 31 Gott hat ihn durch seine Macht zum Herrscher und Retter erhoben,[f] damit das Volk Israel zu Gott umkehren kann und ihnen ihre Sünden vergeben werden. 32 Das werden wir immer bezeugen und auch der Heilige Geist, den Gott allen gegeben hat, die ihm gehorchen.«

33 Diese Worte versetzten die Mitglieder des Hohen Rates in maßlose Wut, und sie wollten die Apostel hinrichten lassen.

Gamaliels weiser Rat

34 Da stand Gamaliel auf, ein Pharisäer und im Volk hoch angesehener Gesetzeslehrer. Er ließ die Apostel für kurze Zeit hinausbringen; 35 dann wandte er sich an die Versammelten: »Ihr Männer von Israel, seid vorsichtig und überlegt euch genau, was ihr gegen diese Leute unternehmt. 36 Schon früher glaubten manche, etwas Besonderes zu sein, wie Theudas zum Beispiel. Etwa vierhundert Männer schlossen sich ihm an. Aber er wurde getötet, und von seinen Leuten ist keiner mehr zu finden. Niemand spricht mehr von ihnen. 37 Danach, zur Zeit der Volkszählung, unternahm Judas aus Galiläa einen Aufstand. Er konnte viele Anhänger gewinnen. Aber auch er kam um, und alle, die sich ihm angeschlossen hatten, wurden auseinandergetrieben. 38 Deshalb rate ich euch in dieser Sache: Lasst diese Männer in Ruhe! Geht nicht gegen sie vor! Wenn es ihre eigenen Ideen und Taten sind, für die sie sich einsetzen, werden sie damit scheitern. 39 Steht aber Gott dahinter, könnt ihr ohnehin nichts dagegen unternehmen. Oder wollt ihr am Ende als Leute dastehen, die gegen Gott kämpfen?«

Das überzeugte alle. 40 Man rief die Apostel wieder herein, ließ sie auspeitschen und verbot ihnen noch einmal, in der Öffentlichkeit zu sprechen und sich dabei auf Jesus zu berufen. Dann wurden sie freigelassen. 41 Die Apostel aber verließen den Hohen Rat voller Freude darüber, dass Gott sie dazu auserwählt hatte, für Jesus Verachtung und Schande zu ertragen. 42 Sie lehrten weiterhin jeden Tag öffentlich im Tempel und auch in Häusern und verkündeten, dass Jesus der Christus ist, der versprochene Retter.

Die Wahl der sieben Diakone

In dieser Zeit wuchs die Gemeinde rasch. Dabei kam es zu Spannungen zwischen den einheimischen Juden mit hebräischer Muttersprache und denen, die aus dem Ausland zugezogen waren und Griechisch sprachen. Die Griechisch sprechenden Juden beklagten sich darüber, dass ihre Witwen bei der täglichen Versorgung benachteiligt würden. Deshalb riefen die zwölf Apostel die ganze Gemeinde zusammen. »Es ist nicht richtig«, sagten sie, »wenn wir Lebensmittel verteilen müssen, statt Gottes Botschaft zu verkünden. Darum, liebe Brüder und Schwestern, sucht in der Gemeinde nach sieben Männern mit gutem Ruf, die ihr Leben ganz vom Heiligen Geist bestimmen lassen und sich durch ihre Weisheit auszeichnen. Ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir selbst aber wollen nach wie vor unsere ganze Kraft dafür einsetzen, zu beten und Gottes Botschaft zu verkünden.« Mit diesem Vorschlag waren alle einverstanden. Sie wählten Stephanus, einen Mann mit festem Glauben und erfüllt mit dem Heiligen Geist; außerdem Philippus, Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus von Antiochia; dieser war früher einmal zum jüdischen Glauben übergetreten. Diese sieben Männer wurden vor die Apostel gestellt, die für sie beteten und ihnen die Hände auflegten, um ihnen diese Aufgabe zu übertragen.

Die Botschaft Gottes aber wurde immer mehr Menschen verkündet. Vor allem in Jerusalem nahm die Zahl der Gläubigen stark zu. Unter ihnen waren viele jüdische Priester, die auf Gott gehört und zum Glauben an Jesus gefunden hatten.

Stephanus vor Gericht

Stephanus vollbrachte öffentlich durch Gottes Gnade und Kraft große Zeichen und Wunder. Eines Tages verwickelten ihn Anhänger einer jüdischen Gemeinde, die sich die »Freigelassenen«[g] nannten, in ein Streitgespräch. Auch Leute aus Kyrene, Alexandria, Zilizien und der Provinz Asia beteiligten sich daran. 10 Aber keiner von ihnen hatte der Weisheit, mit der er sprach, etwas entgegenzusetzen, denn in ihm wirkte der Heilige Geist mit seiner Kraft. 11 Deshalb stifteten sie ein paar Leute zu der Behauptung an: »Er hat Gott gelästert und Mose beleidigt. Wir haben es selbst gehört.« 12 Dadurch gelang es ihnen, das Volk, seine führenden Männer und die Schriftgelehrten so aufzuwiegeln, dass sie über Stephanus herfielen und ihn vor den Hohen Rat schleppten.

13 Dort traten Zeugen gegen Stephanus auf, die man vorher bestochen hatte. »Dieser Mensch«, so behaupteten sie, »wendet sich in seinen Reden ständig gegen den heiligen Tempel und das Gesetz Gottes. 14 Wir haben selbst gehört, dass er gesagt hat: ›Jesus aus Nazareth wird den Tempel abreißen und die Ordnungen ändern, die Mose uns gegeben hat.‹«

15 Die Mitglieder des Hohen Rates blickten gespannt auf Stephanus, und jedem fiel auf, dass sein Gesicht aussah wie das eines Engels.

Footnotes

  1. 4,6 Hannas hatte 6–15 n.Chr. das Amt des Hohenpriesters inne, behielt aber nach jüdischem Gesetz diesen Titel auf Lebenszeit und hatte weiterhin großen Einfluss.
  2. 4,11 Vgl. Psalm 118,22.
  3. 4,12 Wörtlich: Und in keinem anderen ist die Rettung. Es gibt auch keinen anderen Namen unter dem Himmel, der den Menschen gegeben worden ist (und) durch den wir gerettet werden können. – Vgl. »Name Gottes« in den Sacherklärungen.
  4. 4,26 Psalm 2,1‒2. Das griechische Wort heißt »Christus« (= der gesalbte König). Vgl. »salben/Salbung« in den Sacherklärungen.
  5. 5,24 Oder: Wie konnte das geschehen?
  6. 5,31 Oder: Gott hat ihm den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gegeben und ihn zum Herrscher und Retter erhoben.
  7. 6,9 Es handelt sich dabei wohl um ehemalige jüdische Sklaven und deren Nachkommen.