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Die Niederlage von Og, dem König von Baschan

Als wir uns aber umwandten und auf den Weg nach Baschan hinaufzogen, rückte Og, der König von Baschan, uns entgegen, er und sein ganzes Volk, um bei Edrei zu kämpfen.

Da sprach der Herr zu mir: Fürchte dich nicht vor ihm! Denn ich habe ihn und sein ganzes Volk samt seinem Land in deine Hand gegeben, und du sollst mit ihm verfahren, wie du mit Sihon, dem König der Amoriter, verfahren bist, der in Hesbon wohnte!

So gab der Herr, unser Gott, auch den König Og von Baschan in unsere Hand samt seinem ganzen Volk; und wir schlugen ihn, bis ihm keiner übrig blieb, der entkommen wäre.

Und wir nahmen zu jener Zeit alle seine Städte ein; es gab keine Stadt, die wir ihnen nicht abgenommen hätten; 60 Städte, die ganze Gegend Argob, das Königreich Ogs von Baschan.

Alle diese Städte waren befestigt, mit hohen Mauern, Toren und Riegeln versehen; außerdem hatte es sehr viele andere Städte ohne Mauern.

Und wir vollstreckten an ihnen den Bann, wie wir es mit Sihon, dem König von Hesbon, gemacht hatten; an allen Städten vollstreckten wir den Bann, an Männern, Frauen und Kindern.

Aber alles Vieh und das Beutegut aller Städte erbeuteten wir für uns.

So nahmen wir zu der Zeit das Land aus der Hand der zwei Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan waren, vom Arnonfluss bis an den Berg Hermon

(die Zidonier nennen den Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir),

10 alle Städte der Ebene und ganz Gilead und ganz Baschan, bis nach Salcha und Edrei, die Städte des Königreichs Ogs von Baschan.

11 (Denn nur Og, der König von Baschan, war von dem Überrest der Rephaiter[a] übrig geblieben. Siehe, sein Bett, ein eisernes Bett, ist es nicht in Rabba, [der Stadt] der Ammoniter[b]? Es ist 9 Ellen lang und 4 Ellen breit nach der Elle eines Mannes.)

Die Verteilung des Ostjordanlandes an Ruben, Gad und den halben Stamm Manasse

12 Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit in Besitz, von Aroer an, das am Arnonfluss liegt. Und ich gab das halbe Bergland Gilead samt seinen Städten den Rubenitern und Gaditern.

13 Aber das übrige Gilead und ganz Baschan, das Königreich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse. (Die ganze Gegend Argob, das ganze Baschan wurde »das Land der Rephaiter« genannt.

14 Jair, der Sohn Manasses, nahm die ganze Gegend Argob ein, bis an die Grenze der Geschuriter und der Maachatiter, und nannte sie [nämlich die Gegend] Baschan, »Dörfer Jairs«, wie sie bis zum heutigen Tag heißen.)

15 Dem Machir aber gab ich Gilead.

16 Und den Rubenitern und Gaditern gab ich [das Land] von Gilead bis an den Arnonfluss, der mitten im Tal die Grenze bildet, und bis an den Jabbok, den Grenzfluss der Ammoniter,

17 dazu die Arava und den Jordan, der die Grenze bildet vom [See] Genezareth bis an das Meer der Arava, nämlich das Salzmeer, unterhalb der Abhänge des Pisga, der östlich davon liegt.

18 Und ich gebot euch zu der Zeit und sprach: Der Herr, euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, damit ihr es in Besitz nehmt; so zieht nun gerüstet vor euren Brüdern, den Söhnen Israels, her, alle kriegstauglichen Männer.

19 Nur eure Frauen und Kinder und euer Vieh — denn ich weiß, dass ihr viel Vieh habt —, sie sollen in den Städten bleiben, die ich euch gegeben habe,

20 bis der Herr auch eure Brüder zur Ruhe bringt wie euch, bis auch sie das Land in Besitz nehmen, das ihnen der Herr, euer Gott, jenseits des Jordan gibt; und dann sollt ihr zurückkehren, jeder zu seinem Besitztum, das ich euch gegeben habe!

Gott verwehrt Mose den Eintritt ins verheißene Land

21 Und Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der Herr, euer Gott, an diesen beiden Königen getan hat; so wird der Herr an allen Königreichen handeln, zu denen du hinüberziehst.

22 Fürchtet euch nicht vor ihnen; denn der Herr, euer Gott, ist es, der für euch kämpft!

23 Und ich flehte zum Herrn zu jener Zeit und sprach:

24 Ach, Herr, Herr,[c] du hast angefangen, deinem Knecht deine Majestät und deine starke Hand zu zeigen; denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht gleichtun könnte?

25 Lass mich doch hinüberziehen und das gute Land jenseits des Jordan sehen, dieses gute Bergland und den Libanon!

26 Aber der Herr war zornig über mich um euretwillen und erhörte mich nicht, sondern der Herr sprach zu mir: Lass es genug sein! Sage mir kein Wort mehr in dieser Sache!

27 Steige auf den Gipfel des Pisga und hebe deine Augen auf gegen Westen und gegen Norden und gegen Süden und gegen Osten, und schaue mit deinen Augen; denn du wirst nicht über diesen Jordan gehen.

28 Und gebiete dem Josua, stärke ihn und festige ihn, denn er soll vor diesem Volk hinüberziehen; und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst, als Erbe austeilen!

29 So blieben wir im Tal, Beth-Peor gegenüber.

Ermahnung zum Gehorsam gegen Gottes Wort. Anordnungen für das Leben im verheissenen Land

Israel soll das Gesetz Gottes bewahren und tun

Und nun, Israel, höre auf die Satzungen und auf die Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das euch der Herr, der Gott eurer Väter, gibt.

Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.

Eure Augen haben gesehen, was der Herr wegen des Baal-Peor getan hat. Denn alle, die dem Baal-Peor nachfolgten, hat der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte vertilgt!

Aber ihr, die ihr dem Herrn, eurem Gott, anhingt, lebt alle heute noch.

Siehe, ich habe euch Satzungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie es mir der Herr, mein Gott, geboten hat, damit ihr nach ihnen handelt in dem Land, in das ihr kommen werdet, um es in Besitz zu nehmen.

So bewahrt sie nun und tut sie; denn darin besteht eure Weisheit und euer Verstand vor den Augen der Völker.[d] Wenn sie alle diese Gebote hören, werden sie sagen: Wie ist doch dieses große Volk ein so weises und verständiges Volk!

Denn wo ist ein so großes Volk, zu dem sich die Götter so nahen, wie der Herr, unser Gott, es tut, so oft wir ihn anrufen?

Und wo ist ein so großes Volk, das so gerechte Satzungen und Rechtsbestimmungen hätte, wie dieses ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?

Nur hüte dich und bewahre deine Seele wohl, dass du die Geschehnisse nicht vergisst, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens; sondern du sollst sie deinen Kindern und Kindeskindern verkünden!

10 An dem Tag, als du vor dem Herrn, deinem Gott, standest am [Berg] Horeb, als der Herr zu mir sprach: »Versammle mir das Volk, damit ich sie meine Worte hören lasse, und damit sie mich fürchten lernen alle Tage ihres Lebens auf Erden, und damit sie auch ihre Kinder unterweisen!«,

11 da tratet ihr herzu und standet unten am Berg. Aber der Berg brannte im Feuer bis ins Innerste des Himmels hinein, [der voller] Finsternis, Wolken und Dunkel [war].

12 Und der Herr redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hörtet ihr, aber ihr saht keine Gestalt, sondern [vernahmt] nur die Stimme.

13 Und er verkündigte euch seinen Bund, den er euch zu halten gebot, nämlich die zehn Worte; und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln.

14 Und der Herr gebot mir zu jener Zeit, dass ich euch die Satzungen und Rechtsbestimmungen lehre, die ihr tun sollt in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen.

Warnung vor dem Götzendienst

15 So bewahrt nun eure Seelen wohl, weil ihr keinerlei Gestalt gesehen habt an dem Tag, als der Herr aus dem Feuer heraus mit euch redete auf dem Berg Horeb,

16 damit ihr nicht verderblich handelt und euch ein Bildnis macht in der Gestalt irgendeines Götzenbildes, das Abbild eines männlichen oder weiblichen Wesens,

17 das Abbild irgendeines Tieres, das auf Erden ist, das Abbild irgendeines Vogels, der am Himmel fliegt,

18 das Abbild irgendeines Wesens, das auf dem Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines Fisches, der im Wasser ist, tiefer als die Erdoberfläche;

19 dass du deine Augen auch nicht zum Himmel hebst und die Sonne und den Mond und die Sterne und das ganze Heer des Himmels anschaust und dich verführen lässt, sie anzubeten und ihnen zu dienen, die doch der Herr, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen Himmel zugeteilt hat.

20 Euch aber hat der Herr genommen und herausgeführt aus dem Eisenschmelzofen, aus Ägypten, damit ihr sein Eigentumsvolk sein solltet,[e] wie es heute der Fall ist.

21 Und der Herr war um euretwillen so zornig über mich, dass er schwor, ich sollte nicht über den Jordan gehen noch in das gute Land kommen, das der Herr, dein Gott, dir als Erbe gibt;

22 sondern ich muss in diesem Land sterben und darf nicht über den Jordan gehen; ihr aber dürft hinübergehen und jenes gute Land in Besitz nehmen.

23 So hütet euch nun, dass ihr den Bund des Herrn, eures Gottes, nicht vergesst, den er mit euch gemacht hat, und euch nicht ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt, was der Herr, dein Gott, dir verboten hat!

24 Denn der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein eifersüchtiger Gott.

25 Wenn du nun Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr euch in dem Land eingelebt habt und verderblich handelt und euch ein Bildnis macht von irgendeiner Gestalt und das tut, was böse ist in den Augen des Herrn, eures Gottes, dass ihr ihn erzürnt,

26 so rufe ich heute Himmel und Erde zu Zeugen gegen euch an, dass ihr gewiss bald ausgerottet werden sollt aus dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen; ihr werdet nicht lange darin wohnen[f], sondern gewiss [daraus] vertilgt werden!

27 Und der Herr wird euch unter die Völker zerstreuen, und es wird eine geringe Zahl von euch übrig bleiben unter den Heiden, zu denen euch der Herr hinwegtreiben wird.

28 Dort werdet ihr den Göttern dienen, die das Werk von Menschenhänden sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hören noch essen noch riechen.

29 Wenn du aber von dort den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst.

30 Wenn du in der Drangsal bist und dich alle diese Dinge getroffen haben am Ende der Tage, so wirst du zu dem Herrn, deinem Gott, umkehren und seiner Stimme gehorsam sein.

31 Denn der Herr, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht verlassen noch verderben; er wird auch den Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, nicht vergessen.

Der Herr ist der alleinige Gott

32 Denn frage doch nach den früheren Tagen, die vor dir gewesen sind, von dem Tag an, als Gott den Menschen auf Erden erschuf, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des Himmels, ob je etwas so Großes geschehen oder je dergleichen gehört worden ist:

33 Hat je ein Volk die Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden gehört, wie du sie gehört hast, und ist dennoch am Leben geblieben?

34 Oder hat je ein Gott versucht, hinzugehen und sich ein Volk mitten aus einem anderen Volk herauszunehmen durch Prüfungen, durch Zeichen, durch Wunder, durch Kampf und durch eine mächtige Hand und durch einen ausgestreckten Arm und durch furchterregende, große Taten, wie das alles der Herr, euer Gott, für euch in Ägypten getan hat vor deinen Augen?

35 Dir ist es gezeigt worden, damit du erkennst, dass der Herr Gott ist, und keiner sonst als er allein.

36 Er hat dich vom Himmel her seine Stimme hören lassen, um dich zu unterweisen; und auf Erden hat er dir sein großes Feuer gezeigt, und du hast seine Worte mitten aus dem Feuer gehört.

37 Und weil er deine Väter liebte und ihren Samen[g] nach ihnen erwählt hat, hat er dich mit seinem Angesicht durch seine große Kraft aus Ägypten herausgeführt,

38 um größere und stärkere Völker, als du es bist, vor dir her zu vertreiben, und um dich herzubringen und dir ihr Land zum Erbteil zu geben, wie es heute der Fall ist.

39 So sollst du nun heute erkennen und es dir zu Herzen nehmen, dass der Herr der alleinige Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden, und keiner sonst.

40 Darum halte seine Satzungen und seine Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht, und damit du lange lebst in dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt, für alle Zeiten!

Drei Zufluchtsstädte

41 Damals sonderte Mose drei Städte aus, auf der anderen Seite des Jordan, gegen Sonnenaufgang,

42 damit der Totschläger dorthin fliehen könne, der seinen Nächsten unabsichtlich getötet hat, ohne ihn zuvor gehasst zu haben, dass er in eine dieser Städte fliehe und am Leben bleibe,

43 nämlich Bezer in der Steppe, im Land der Ebene, für die Rubeniter, Ramot in Gilead für die Gaditer und Golan in Baschan für die Manassiter.

Einleitung zur Verkündigung des Gesetzes vor dem Einzug in Kanaan

44 Und dies ist das Gesetz, das Mose den Kindern Israels vorlegte;

45 das sind die Zeugnisse, die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die Mose den Kindern Israels verkündigte, als sie aus Ägypten zogen,

46 auf der anderen Seite des Jordan, im Tal, Beth-Peor gegenüber, im Land Sihons, des Königs der Amoriter, der in Hesbon wohnte, den Mose und die Kinder Israels schlugen, als sie aus Ägypten zogen,

47 und dessen Land sie in Besitz nahmen, samt dem Land Ogs, des Königs von Baschan, der beiden Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan waren, gegen Sonnenaufgang,

48 von Aroer an, das am Ufer des Arnonflusses liegt, bis an den Berg Sion, das ist der Hermon,

49 und die ganze Ebene jenseits des Jordan, gegen Osten, bis an das Meer der Arava[h] unterhalb der Abhänge des Pisga.

Footnotes

  1. (3,11) od. der Riesen; so auch V. 13.
  2. (3,11) d.h. das heutige Amman.
  3. (3,24) hebr. Adonai Jahweh.
  4. (4,6) od. angesichts der Völker; d.h. Israel sollte den Heidenvölkern als Zeugnis dienen.
  5. (4,20) w. ihm zum Volk des Erbteils sein solltet.
  6. (4,26) w. ihr werdet eure Tage darin nicht verlängern; so auch an anderen Stellen.
  7. (4,37) d.h. ihre Nachkommen.
  8. (4,49) d.h. das Tote Meer.

Über die Ehescheidung

10 Und er brach auf von dort und kam durch das Land jenseits des Jordan in das Gebiet von Judäa. Und wieder kamen die Volksmengen zu ihm, und er lehrte sie wieder, wie er es gewohnt war.

Und die Pharisäer traten herzu und fragten ihn, um ihn zu versuchen: Ist es einem Mann erlaubt, seine Frau zu entlassen?

Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Was hat euch Mose geboten?

Sie sprachen: Mose hat erlaubt, einen Scheidebrief zu schreiben und [seine Frau] zu entlassen.

Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wegen der Härte eures Herzens hat er euch dieses Gebot geschrieben.

Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen.

»Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen;

und die zwei werden ein Fleisch sein.«[a] So sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.

Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!

10 Und seine Jünger fragten ihn zu Hause nochmals darüber.

11 Und er sprach zu ihnen: Wer seine Frau entlässt und eine andere heiratet, der bricht die Ehe ihr gegenüber.

12 Und wenn eine Frau ihren Mann entlässt und sich mit einem anderen verheiratet, so bricht sie die Ehe.

Jesus segnet die Kinder

13 Und sie brachten Kinder zu ihm, damit er sie anrühre; die Jünger aber tadelten die, welche sie brachten.

14 Als das Jesus sah, wurde er unwillig und sprach zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes!

15 Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen!

16 Und er nahm sie auf die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Der reiche Jüngling

17 Und als er auf den Weg hinausging, lief einer herzu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich tun, um das ewige Leben zu erben?

18 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein!

19 Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen! Du sollst nicht töten! Du sollst nicht stehlen! Du sollst nicht falsches Zeugnis reden! Du sollst nicht rauben! Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!«[b]

20 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Meister, das alles habe ich gehalten von meiner Jugend an.

21 Da blickte ihn Jesus an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir! Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, nimm das Kreuz auf dich und folge mir nach!

22 Er aber wurde traurig über dieses Wort und ging betrübt davon; denn er hatte viele Güter.

23 Da blickte Jesus umher und sprach zu seinen Jüngern: Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes eingehen!

24 Die Jünger aber erstaunten über seine Worte. Da begann Jesus wiederum und sprach zu ihnen: Kinder, wie schwer ist es für die, welche ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, in das Reich Gottes hineinzukommen!

25 Es ist leichter, dass ein Kamel durch das Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.

26 Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen untereinander: Wer kann dann überhaupt errettet werden?

27 Jesus aber blickte sie an und sprach: Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott! Denn bei Gott sind alle Dinge möglich.

Vom Lohn der Nachfolge

28 Da begann Petrus und sprach zu ihm: Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt!

29 Jesus aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums willen,

30 der nicht hundertfältig empfängt, jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Weltzeit ewiges Leben.

31 Aber viele von den Ersten werden Letzte sein und die Letzten Erste.

Die dritte Ankündigung von Jesu Tod und Auferstehung

32 Sie waren aber auf dem Weg und zogen hinauf nach Jerusalem, und Jesus ging ihnen voran, und sie entsetzten sich und folgten ihm mit Bangen. Da nahm er die Zwölf nochmals beiseite und fing an, ihnen zu sagen, was mit ihm geschehen werde:

33 Siehe, wir ziehen hinauf nach Jerusalem, und der Sohn des Menschen wird den obersten Priestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert werden; und sie werden ihn zum Tode verurteilen und ihn den Heiden ausliefern;

34 und sie werden ihn verspotten und geißeln und anspucken und ihn töten; und am dritten Tag wird er wiederauferstehen.

Die Söhne des Zebedäus. Vom Herrschen und vom Dienen

35 Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sprachen: Meister, wir wünschen, dass du uns gewährst, um was wir bitten!

36 Und er sprach zu ihnen: Was wünscht ihr, dass ich euch tun soll?

37 Sie sprachen zu ihm: Gewähre uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen dürfen in deiner Herrlichkeit!

38 Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet! Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde?

39 Und sie sprachen zu ihm: Wir können es! Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, womit ich getauft werde;

40 aber das Sitzen zu meiner Rechten und zu meiner Linken zu verleihen, steht nicht mir zu, sondern [es wird denen zuteil], denen es bereitet ist.

41 Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden.

42 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Heidenvölker gelten, sie unterdrücken, und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben.

43 Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener,

44 und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht.

45 Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld[c] für viele.

Die Heilung des blinden Bartimäus

46 Und sie kommen nach Jericho. Und als er von Jericho auszog samt seinen Jüngern und einer großen Volksmenge, saß ein Sohn des Timäus, Bartimäus der Blinde, am Weg und bettelte.

47 Und als er hörte, dass es Jesus, der Nazarener, war, begann er zu rufen und sprach: Jesus, du Sohn Davids,[d] erbarme dich über mich!

48 Und es geboten ihm viele, er solle schweigen; er aber rief noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich über mich!

49 Und Jesus stand still und ließ ihn [zu sich] rufen. Da riefen sie den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf; er ruft dich!

50 Er aber warf seinen Mantel ab, stand auf und kam zu Jesus.

51 Und Jesus begann und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich dir tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde!

52 Da sprach Jesus zu ihm: Geh hin; dein Glaube hat dich gerettet! Und sogleich wurde er sehend und folgte Jesus nach auf dem Weg.

Footnotes

  1. (10,8) 1Mo 2,24.
  2. (10,19) 2Mo 20,12-17.
  3. (10,45) »Lösegeld« meint den Preis, mit dem ein Schuldiggewordener von seiner Strafe befreit werden konnte (vgl. 2Mo 21,30; Ps 49,8; 1Pt 1,17-21; Jes 53,4-12).
  4. (10,47) »Sohn Davids« ist ein Titel des Messias.