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Das Lied Moses

32 Horcht auf, ihr Himmel, denn ich will reden,
und du, Erde, höre die Rede meines Mundes!

Meine Lehre triefe wie der Regen,
meine Rede fließe wie der Tau,
wie die Regenschauer auf das Gras,
und wie die Tropfen auf das Grün.

Denn ich will den Namen des Herrn verkünden:
Gebt unserem Gott die Ehre!

Er ist der Fels; vollkommen ist sein Tun;
ja, alle seine Wege sind gerecht.
Ein Gott der Treue und ohne Falsch,
gerecht und aufrichtig[a] ist er.

Gegen ihn haben verderblich gehandelt,
die nicht seine Kinder sind,
sondern Schandflecken,
ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht.

Dankst du so dem Herrn,
du törichtes und unweises Volk?
Ist er nicht dein Vater, dem du gehörst[b],
ist er es nicht, der dich gemacht und be- reitet hat?

Denke an die Tage der Vorzeit;
achte auf die Jahre der vorhergehenden Geschlechter!
Frage deinen Vater, der wird dir"s verkünden;
deine Alten, die werden dir"s sagen:

Als der Allerhöchste den Heiden ihr Erbe austeilte,
als er die Menschenkinder[c] voneinander schied,
da setzte er die Grenzen der Völker fest
nach der Zahl der Kinder Israels.

Denn das Teil des Herrn ist sein Volk;
Jakob ist das Los seines Erbteils.

10 Er hat ihn in der Wüste gefunden,
in der Öde, im Geheul der Wildnis.
Er umgab ihn, gab acht auf ihn,
er behütete ihn wie seinen Augapfel,

11 wie ein Adler seine Nestbrut aufscheucht,[d]
Über seinen Jungen schwebt,
seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt,
sie auf seinen Schwingen trägt.

12 Der Herr allein leitete ihn,
und kein fremder Gott war mit ihm.

13 Er ließ ihn über die Höhen der Erde fahren
und er[e] aß vom Ertrag der Felder;
Er ließ ihn Honig aus dem Felsen saugen
und Öl aus dem harten Gestein;

14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen,
samt dem Fett der Lämmer,
und Widder von den Söhnen Baschans und Böcke,
samt dem allerbesten Weizen,
und du trankst Traubenblut, feurigen Wein.

15 Da wurde Jeschurun[f] fett und schlug aus.
Du bist fett, dick und feist geworden!
Und er verwarf den Gott[g], der ihn geschaffen hat,
und er verachtete den Fels seines Heils.

16 Sie erregten seine Eifersucht durch fremde [Götter];
durch Gräuel erzürnten sie ihn.

17 Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind,
Göttern, die sie nicht kannten,
neuen Göttern, die erst vor Kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten.

18 Den Fels, der dich gezeugt hat, hast du außer Acht gelassen;
und du hast den Gott vergessen, der dich hervorbrachte!

19 Als der Herr es sah, verwarf er sie,
aus Unwillen über seine Söhne und seine Töchter.

20 Und er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen;
ich will sehen, was ihr Ende sein wird,
denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht,
sie sind Kinder, in denen keine Treue ist.

21 Sie haben mich zur Eifersucht gereizt mit dem, was kein Gott ist,
durch ihre nichtigen [Götzen] haben sie mich erzürnt;
so will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch das, was kein Volk ist,[h]
durch ein törichtes Volk[i] will ich sie erzürnen!

22 Denn ein Feuer ist durch meinen Zorn angezündet,
das wird bis in die unterste Tiefe des Totenreichs hinab brennen
und das Land samt seinem Gewächs verzehren
und die Grundfesten der Berge in Flammen verwandeln.

23 Ich will Unheil über sie häufen,
ich will meine Pfeile gegen sie abschießen.

24 Sie sollen vor Hunger verschmachten
und von der Pest aufgezehrt werden,
und von der bitteren Seuche;
dann sende ich die Zähne wilder Tiere gegen sie,
samt dem Gift der Schlange, die im Staub kriecht.

25 Draußen soll das Schwert sie [der Kinder] berauben
und in den Kammern der Schrecken,
den jungen Mann wie die Jungfrau,
den Säugling mitsamt dem alten Mann.

26 Ich hätte gesagt: »Ich will sie wegblasen,
will ihr Gedenken unter den Menschen ausrotten!«,

27 wenn ich nicht den Verdruss vonseiten des Feindes scheute,
dass ihre Feinde dies verkennen könnten
und sagen: »Unsere Hand war erhoben,
und nicht der Herr hat dies alles getan!«

28 Denn sie sind ein Volk, an dem aller Rat verloren ist,
und das keine Einsicht besitzt.

29 Wenn sie weise wären, so würden sie das beherzigen;
sie würden an ihr Ende denken!

30 Wie könnte einer tausend jagen
und zwei zehntausend in die Flucht schlagen,
wenn ihr Fels sie nicht verkauft
und der Herr sie nicht preisgegeben hätte?

31 Denn ihr Fels ist nicht wie unser Fels;
das müssen unsere Feinde selbst zugeben!

32 Denn vom Weinstock Sodoms stammen ihre Reben
und von den Fluren Gomorras;
ihre Beeren sind Giftbeeren,
ihre Trauben sind bitter.

33 Ihr Wein ist Drachengeifer
und grausames Otterngift.

34 Ist dies nicht bei mir aufbewahrt
und in meinen Archiven versiegelt?

35 Mein ist die Rache und die Vergeltung,
zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird;
denn die Zeit ihres Verderbens ist nahe,
und ihr Verhängnis eilt herbei.

36 Denn der Herr wird sein Volk richten;[j]
und er wird sich über seine Knechte erbarmen,
wenn er sieht, dass jeder Halt entschwunden ist
und der Sklave samt dem Freien dahin ist.

37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter,
der Fels, bei dem sie Zuflucht suchten,

38 sie, die das Fett ihrer Opfer aßen,
den Wein ihres Trankopfers tranken?
Sie sollen aufstehen und euch helfen;
sie sollen euch beschirmen!

39 Seht nun, dass Ich, Ich allein es bin
und kein Gott neben mir ist!
Ich bin’s, der tötet und lebendig macht,
ich zerschlage und ich heile,
und niemand kann aus meiner Hand erretten!

40 Denn ich hebe meine Hand zum Himmel empor[k]
und sage: So wahr ich ewig lebe!

41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe
und meine Hand zum Gericht greift,
so will ich Rache nehmen an meinen Feinden
und Vergeltung üben an denen, die mich hassen.

42 Ich will meine Pfeile mit Blut berauschen,
und mein Schwert soll Fleisch fressen,
mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen,
vom Haupt der Fürsten des Feindes.

43 Jubelt, ihr Heiden, seinem Volk zu!
Denn Er wird das Blut seiner Knechte rächen
und seinen Feinden vergelten;
aber für sein Land und sein Volk wird er Sühnung schaffen!

Das Wort Gottes ist Leben

44 Und Mose kam und trug alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volkes vor, er und Josua, der Sohn Nuns.

45 Und als Mose dies alles zu ganz Israel geredet hatte,

46 da sprach er zu ihnen: Nehmt zu Herzen alle Worte[l], die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern gebietet, dass sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu befolgen.

47 Denn es ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben, und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan geht, um es in Besitz zu nehmen!

Mose wird aufgefordert, den Berg Nebo zu besteigen

48 Und der Herr redete zu Mose an jenem Tag und sprach:

49 Steige auf dieses Bergland Abarim[m], auf den Berg Nebo, der im Land Moab, Jericho gegenüber, liegt, und schaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israels zum Eigentum geben werde;

50 und dann sollst du sterben auf dem Berg, auf den du steigen wirst, und zu deinem Volk versammelt werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor starb und zu seinem Volk versammelt wurde;

51 weil ihr an mir Untreue begangen habt mitten unter den Kindern Israels, am Haderwasser bei Kadesch, in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt habt unter den Kindern Israels.

52 Denn du wirst das Land vor dir zwar sehen; aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Kindern Israels gebe!

Footnotes

  1. (32,4) w. gerade.
  2. (32,6) w. der dich erworben hat.
  3. (32,8) w. die Söhne des Menschen, hebr. bene Adam.
  4. (32,11) Der Adler scheucht seine flügge gewordenen Jungen für ihren ersten Flug aus dem Nest, um dann unter sie zu fliegen und sie auf seinen Schwingen zu tragen, wenn sie müde geworden sind.
  5. (32,13) d.h. Jakob, der hier für das Volk Israel steht.
  6. (32,15) Jeschurun ist ein Name für Israel: »Der Redliche / Rechtschaffene«.
  7. (32,15) hebr. Eloah, ein seltener vorkommender Name für Gott.
  8. (32,21) w. durch ein Nichtvolk.
  9. (32,21) w. Heidenvolk.
  10. (32,36) Andere Übersetzung: seinem Volk Recht verschaffen; hier ist wohl beides gemeint.
  11. (32,40) d.h. zum Schwur.
  12. (32,46) w. Richtet euer Herz auf alle Worte …
  13. (32,49) bed. »das Bergland der Hinüberziehenden / Jenseitigen«; ein gebirgiges Hochland östlich des Toten Meeres.

The Song of Moses

32 “Give (A)ear, O heavens, and I will speak;
And hear, O (B)earth, the words of my mouth.
Let (C)my [a]teaching drop as the rain,
My speech distill as the dew,
(D)As raindrops on the tender herb,
And as showers on the grass.
For I proclaim the (E)name of the Lord:
(F)Ascribe greatness to our God.
He is (G)the Rock, (H)His work is perfect;
For all His ways are justice,
(I)A God of truth and (J)without injustice;
Righteous and upright is He.

“They(K) have corrupted themselves;
They are not His children,
Because of their blemish:
A (L)perverse and crooked generation.
Do you thus (M)deal[b] with the Lord,
O foolish and unwise people?
Is He not (N)your Father, who (O)bought you?
Has He not (P)made you and established you?

“Remember(Q) the days of old,
Consider the years of many generations.
(R)Ask your father, and he will show you;
Your elders, and they will tell you:
When the Most High (S)divided their inheritance to the nations,
When He (T)separated the sons of Adam,
He set the boundaries of the peoples
According to the number of the [c]children of Israel.
For (U)the Lord’s portion is His people;
Jacob is the place of His inheritance.

10 “He found him (V)in a desert land
And in the wasteland, a howling wilderness;
He encircled him, He instructed him,
He (W)kept him as the [d]apple of His eye.
11 (X)As an eagle stirs up its nest,
Hovers over its young,
Spreading out its wings, taking them up,
Carrying them on its wings,
12 So the Lord alone led him,
And there was no foreign god with him.

13 “He(Y) made him ride in the heights of the earth,
That he might eat the produce of the fields;
He made him draw honey from the rock,
And oil from the flinty rock;
14 Curds from the cattle, and milk of the flock,
(Z)With fat of lambs;
And rams of the breed of Bashan, and goats,
With the choicest wheat;
And you drank wine, the (AA)blood of the grapes.

15 “But Jeshurun grew fat and kicked;
(AB)You grew fat, you grew thick,
You are obese!
Then he (AC)forsook God who (AD)made him,
And scornfully esteemed the (AE)Rock of his salvation.
16 (AF)They provoked Him to jealousy with foreign gods;
With [e]abominations they provoked Him to anger.
17 (AG)They sacrificed to demons, not to God,
To gods they did not know,
To new gods, new arrivals
That your fathers did not fear.
18 (AH)Of the Rock who begot you, you are unmindful,
And have (AI)forgotten the God who fathered you.

19 “And(AJ) when the Lord saw it, He spurned them,
Because of the provocation of His sons and His daughters.
20 And He said: ‘I will hide My face from them,
I will see what their end will be,
For they are a perverse generation,
(AK)Children in whom is no faith.
21 (AL)They have provoked Me to jealousy by what is not God;
They have moved Me to anger (AM)by their [f]foolish idols.
But (AN)I will provoke them to jealousy by those who are not a nation;
I will move them to anger by a foolish nation.
22 For (AO)a fire is kindled in My anger,
And shall burn to the [g]lowest [h]hell;
It shall consume the earth with her increase,
And set on fire the foundations of the mountains.

23 ‘I will (AP)heap disasters on them;
(AQ)I will spend My arrows on them.
24 They shall be wasted with hunger,
Devoured by pestilence and bitter destruction;
I will also send against them the (AR)teeth of beasts,
With the poison of serpents of the dust.
25 The sword shall destroy outside;
There shall be terror within
For the young man and virgin,
The nursing child with the man of gray hairs.
26 (AS)I would have said, “I will dash them in pieces,
I will make the memory of them to cease from among men,”
27 Had I not feared the wrath of the enemy,
Lest their adversaries should misunderstand,
Lest they should say, (AT)“Our hand is high;
And it is not the Lord who has done all this.” ’

28 “For they are a nation void of counsel,
Nor is there any understanding in them.
29 (AU)Oh, that they were wise, that they understood this,
That they would consider their (AV)latter end!
30 How could one chase a thousand,
And two put ten thousand to flight,
Unless their Rock (AW)had sold them,
And the Lord had surrendered them?
31 For their rock is not like our Rock,
(AX)Even our enemies themselves being judges.
32 For (AY)their vine is of the vine of Sodom
And of the fields of Gomorrah;
Their grapes are grapes of gall,
Their clusters are bitter.
33 Their wine is (AZ)the poison of serpents,
And the cruel (BA)venom of cobras.

34 Is this not (BB)laid up in store with Me,
Sealed up among My treasures?
35 (BC)Vengeance is Mine, and recompense;
Their foot shall slip in due time;
(BD)For the day of their calamity is at hand,
And the things to come hasten upon them.’

36 “For(BE) the Lord will judge His people
(BF)And have compassion on His servants,
When He sees that their power is gone,
And (BG)there is no one remaining, bond or free.
37 He will say: (BH)‘Where are their gods,
The rock in which they sought refuge?
38 Who ate the fat of their sacrifices,
And drank the wine of their drink offering?
Let them rise and help you,
And be your refuge.

39 ‘Now see that (BI)I, even I, am He,
And (BJ)there is no God besides Me;
(BK)I kill and I make alive;
I wound and I heal;
Nor is there any who can deliver from My hand.
40 For I raise My hand to heaven,
And say, “As I live forever,
41 (BL)If I [i]whet My glittering sword,
And My hand takes hold on judgment,
I will render vengeance to My enemies,
And repay those who hate Me.
42 I will make My arrows drunk with blood,
And My sword shall devour flesh,
With the blood of the slain and the captives,
From the heads of the leaders of the enemy.” ’

43 “Rejoice,(BM) O Gentiles, with His [j]people;
For He will (BN)avenge the blood of His servants,
And render vengeance to His adversaries;
He (BO)will provide atonement for His land and His people.”

44 So Moses came with [k]Joshua the son of Nun and spoke all the words of this song in the hearing of the people. 45 Moses finished speaking all these words to all Israel, 46 and he said to them: (BP)“Set your hearts on all the words which I testify among you today, which you shall command your (BQ)children to be careful to observe—all the words of this law. 47 For it is not a [l]futile thing for you, because it is your (BR)life, and by this word you shall prolong your days in the land which you cross over the Jordan to possess.”

Moses to Die on Mount Nebo

48 Then the Lord spoke to Moses that very same day, saying: 49 (BS)“Go up this mountain of the Abarim, Mount Nebo, which is in the land of Moab, across from Jericho; view the land of Canaan, which I give to the children of Israel as a possession; 50 and die on the mountain which you ascend, and be [m]gathered to your people, just as (BT)Aaron your brother died on Mount Hor and was gathered to his people; 51 because (BU)you trespassed against Me among the children of Israel at the waters of [n]Meribah Kadesh, in the Wilderness of Zin, because you (BV)did not hallow Me in the midst of the children of Israel. 52 (BW)Yet you shall see the land before you, though you shall not go there, into the land which I am giving to the children of Israel.”

Footnotes

  1. Deuteronomy 32:2 doctrine
  2. Deuteronomy 32:6 repay the
  3. Deuteronomy 32:8 LXX, DSS angels of God; Symmachus, Lat. sons of God
  4. Deuteronomy 32:10 pupil
  5. Deuteronomy 32:16 detestable acts
  6. Deuteronomy 32:21 foolishness, lit. vanities
  7. Deuteronomy 32:22 lowest part of
  8. Deuteronomy 32:22 Or Sheol
  9. Deuteronomy 32:41 sharpen
  10. Deuteronomy 32:43 DSS fragment adds And let all the gods (angels) worship Him; cf. LXX and Heb. 1:6
  11. Deuteronomy 32:44 Heb. Hoshea, Num. 13:8, 16
  12. Deuteronomy 32:47 vain
  13. Deuteronomy 32:50 Join your ancestors
  14. Deuteronomy 32:51 Lit. Contention at Kadesh

Das Lied Moses

32 Merket auf, ihr Himmel, denn ich will reden,
und du Erde, vernimm die Rede meines Mundes!
Meine Lehre triefe wie der Regen,
meine Rede fließe wie der Tau,
wie die Regenschauer auf das Gras,
und wie die Tropfen auf das Kraut.
Denn ich will den Namen des Herrn verkündigen:
Gebt unserm Gott die Ehre!
Er ist ein Fels: Vollkommen ist sein Tun;
ja alle seine Wege sind gerecht.
Gott ist wahrhaftig ohne Falsch;
gerecht und fromm ist er.
Mit Ihm haben es verderbt[a],
die nicht seine Kinder sind, sondern Schandflecken,
ein verkehrtes und verdrehtes Geschlecht.
Dankest du also dem Herrn,
du törichtes und unweises Volk?
Ist er nicht dein Vater, dem du gehörst,
der dich gemacht und bereitet hat?
Denke an die vorigen Tage;
merke auf die Jahre der vorigen Geschlechter!
Frage deinen Vater, der wird dir's verkündigen;
deine Alten, die werden dir's sagen:
Als der Allerhöchste den Völkern ihr Erbe austeilte
und die Kinder der Menschen voneinander schied,
da setzte er die Grenzen der Völker fest
nach der Zahl der Kinder Israel.
Denn des Herrn Teil ist sein Volk.
Jakob ist das Los seines Erbteils.
10 Er hat ihn in der Wüste gefunden,
im einsamen, öden Jammertal.
Er beschützte ihn, gab acht auf ihn
und behütete ihn wie seinen Augapfel,
11 wie ein Adler seine Nestbrut aufstört,
über seinen Jungen schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt
und auf seinen Schwingen trägt.
12 Der Herr allein leitete ihn,
und kein fremder Gott war mit ihm.
13 Er führte ihn über die Höhen der Erde
und speiste ihn mit dem Ertrag der Felder,
ließ ihn Honig aus den Felsen saugen
und Öl aus dem harten Gestein;
14 Butter von den Kühen und Milch von den Schafen,
samt dem Fette der Lämmer und Widder,
der Stiere Basans und der Böcke,
mit dem allerbesten Weizen;
und du trankest lauter Traubenblut.
15 Da aber Jeschurun fett ward, schlug er aus.
Du bist fett, dick und feist geworden!
Und er ließ fahren den Gott, der ihn gemacht,
und verwarf den Fels seines Heils.
16 Sie erregten seine Eifersucht durch fremde Götter;
durch Greuel erzürnten sie ihn.
17 Sie opferten den Götzen, die nicht Gott sind,
Göttern, die sie nicht kannten;
neuen Göttern, die aus der Nähe gekommen waren,
die eure Väter nicht gefürchtet haben.
18 Den Fels, der dich gezeugt hat, ließest du außer acht;
und du vergaßest des Gottes, der dich gemacht hat.
19 Als der Herr es sah, verwarf er sie,
weil ihn seine Söhne und seine Töchter erzürnt haben.
20 Und er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen;
ich will sehen, wo es zuletzt mit ihnen hinaus will;
denn sie sind ein verkehrtes Geschlecht,
sie sind Kinder, bei denen keine Treue ist.
21 Sie haben mich zum Eifer gereizt mit dem, was kein Gott ist,
durch ihre Götzen haben sie mich erzürnt;
und ich will sie auch reizen durch ein Volk, das kein Volk ist;
durch ein törichtes Volk will ich sie zum Zorne reizen!
22 Denn ein Feuer ist durch meinen Zorn angezündet,
das bis in die unterste Tiefe des Totenreichs hinab brennen
und das Land samt seinem Gewächs verzehren
und die Grundfesten der Berge in Flammen verwandeln wird.
23 Ich will Unglück wider sie häufen,
ich will alle meine Pfeile gegen sie verschießen.
24 Vor Hunger sollen sie verschmachten;
von brennender Seuche und giftiger Pest sollen sie verzehrt werden.
Ich will die Zähne der Tiere
samt dem Gift der Schlangen, die im Staube kriechen,
unter sie senden.
25 Draußen soll das Schwert sie der Kinder berauben
und in den Kammern drin der Schrecken:
den Jüngling und die Jungfrau, den Säugling und den ergrauten Mann.
26 Ich hätte gesagt: „Ich will sie wegblasen,
will ihr Gedächtnis unter den Menschen ausrotten!“
27 wenn ich nicht den Zorn des Feindes scheute;
daß ihre Feinde solches einem Fremden zuschreiben
und sagen würden: Unsre Hand war erhoben,
nicht der Herr hat solches alles getan!
28 Denn es ist ein Volk, an dem aller Rat verloren ist,
und das keinen Verstand besitzt.
29 Wenn sie weise wären, so würden sie das beherzigen,
sie würden an ihre Zukunft denken!
30 Wie könnte einer ihrer Tausend jagen
und zwei Zehntausend in die Flucht schlagen,
wenn ihr Fels sie nicht verkauft
und der Herr sie nicht preisgegeben hätte?
31 Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels;
das müssen unsre Feinde selbst zugeben.
32 Denn vom Weinstock zu Sodom
und von den Gefilden Gomorras stammen ihre Reben;
ihre Trauben sind giftige Trauben;
sie haben bittere Beeren.
33 Ihr Wein ist Drachengeifer
und wütendes Otterngift.
34 Ist solches nicht bei mir aufbewahrt
und in meinen Archiven versiegelt?
35 Mein ist die Rache und die Vergeltung[b],
zu der Zeit, da ihr Fuß wanken wird;
denn die Zeit ihres Verderbens ist nahe,
und ihr Verhängnis eilt herzu.
36 Denn der Herr wird sein Volk richten
und sich über seine Knechte erbarmen,
wenn er sieht, daß jeder Halt entschwunden ist
und Mündige samt den Unmündigen dahin sind.
37 Und er wird sagen: Wo sind ihre Götter,
der Fels, in dem sie sich bargen,
38 welche das Fett ihrer Opfer aßen
und den Wein ihres Trankopfers tranken?
Lasset sie aufstehen und euch helfen
und euch beschirmen!
39 Sehet nun, daß Ich, Ich allein es bin
und kein Gott neben mir ist.
Ich kann töten und lebendig machen,
ich kann zerschlagen und kann heilen,
und niemand kann aus meiner Hand erretten!
40 Denn ich hebe meine Hand zum Himmel empor und sage:
Ich lebe ewig!
41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschliffen habe
und meine Hand zum Gerichte greift,
so will ich Rache nehmen an meinen Feinden
und meinen Hassern vergelten.
42 Ich will meine Pfeile mit Blut tränken,
und mein Schwert soll Fleisch fressen;
vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen,
vom Haupt der feindlichen Fürsten.
43 Jubelt, ihr Heiden, seinem Volke zu!
Denn er wird das Blut seiner Knechte rächen
und seinen Feinden vergelten;
aber sein Land und sein Volk wird er entsündigen!

44 Und Mose kam und trug dieses ganze Lied wörtlich vor den Ohren des Volkes vor, er und Josua, der Sohn Nuns. 45 Und als Mose solches alles zu ganz Israel geredet hatte, sprach er zu ihnen: 46 Nehmet zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, daß ihr sie euren Kindern anbefehlet, damit sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu befolgen. 47 Denn das ist kein leeres Wort für euch, sondern es ist euer Leben, und durch dieses Wort werdet ihr euer Leben verlängern in dem Lande, dahin ihr über den Jordan gehet, um es einzunehmen.

Mose wird aufgefordert, den Berg Nebo zu besteigen

48 Und der Herr redete mit Mose an demselben Tage und sprach: 49 Steige auf dieses Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, welcher im Moabiterlande, Jericho gegenüber liegt, und beschaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde; 50 und dann sollst du sterben auf dem Berge, auf welchen du steigen wirst, und zu deinem Volk versammelt werden, wie dein Bruder Aaron auf dem Berge Hor starb und zu seinem Volk versammelt wurde; 51 weil ihr euch an mir versündigt habt unter den Kindern Israel, beim Haderwasser zu Kadesch, in der Wüste Zin, da ihr mich nicht geheiligt habt unter den Kindern Israel. 52 Denn du wirst das Land vor dir zwar sehen; aber du sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Kindern Israel gebe.

Footnotes

  1. 5 Mose 32:5 A.ü.: Übel haben sie gegen Ihn gehandelt
  2. 5 Mose 32:35 + Rö 12:19; + He 10:30