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Im vierzigsten Jahr der Wüstenwanderung: Mirjams Tod und Moses Versagen

20 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israels kam in die Wüste Zin, im ersten Monat, und das Volk blieb in Kadesch. Und Mirjam starb dort und wurde dort begraben.

Und die Gemeinde hatte kein Wasser; darum versammelten sie sich gegen Mose und gegen Aaron.

Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach, wenn wir doch auch umgekommen wären, als unsere Brüder vor dem Herrn umkamen!

Und warum habt ihr die Gemeinde des Herrn in diese Wüste gebracht, damit wir hier sterben, wir und unser Vieh?

Warum habt ihr uns doch aus Ägypten heraufgeführt, um uns an diesen bösen Ort zu bringen, wo man nicht säen kann, wo weder Feigenbäume noch Weinstöcke noch Granatäpfel zu finden sind, ja, nicht einmal Trinkwasser?

Und Mose und Aaron gingen von der Gemeinde weg zum Eingang der Stiftshütte und fielen auf ihr Angesicht. Und die Herrlichkeit des Herrn erschien ihnen.

Und der Herr redete zu Mose und sprach:

Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet zu dem Felsen vor ihren Augen, so wird er sein Wasser geben. So sollst du ihnen Wasser aus dem Felsen verschaffen und der Gemeinde und ihrem Vieh zu trinken geben!

Da holte Mose den Stab vor dem Herrn, wie er ihm geboten hatte.

10 Und Mose und Aaron versammelten die Gemeinde vor dem Felsen; und er sprach zu ihnen: Hört doch, ihr Widerspenstigen: Werden wir euch wohl aus diesem Felsen Wasser verschaffen?

11 Und Mose hob seine Hand auf und schlug den Felsen zweimal mit seinem Stab. Da floß viel Wasser heraus; und die Gemeinde trank und auch ihr Vieh.

12 Der Herr aber sprach zu Mose und Aaron: Weil ihr mir nicht geglaubt habt, um mich vor den Kindern Israels zu heiligen, sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe!

13 Das ist das Haderwasser[a], wo die Kinder Israels mit dem Herrn haderten und er sich an ihnen heilig erwies.

Die Edomiter verweigern den Durchzug Israels

14 Danach sandte Mose Boten aus Kadesch zu dem König von Edom: So lässt dir dein Bruder Israel sagen: Du kennst alle Not, die uns begegnet ist;

15 dass unsere Väter nach Ägypten hinabgezogen sind; dass wir lange Zeit in Ägypten gewohnt und die Ägypter uns und unsere Väter misshandelt haben;

16 und wir schrien zum Herrn, und er erhörte unsere Stimme und sandte einen Engel und führte uns aus Ägypten heraus. Und siehe, wir sind in Kadesch, einer Stadt am äußersten Ende deines Gebietes.

17 So lass uns nun durch dein Land ziehen! Wir wollen weder durch Äcker noch durch Weinberge gehen, auch kein Wasser aus den Brunnen trinken. Wir wollen auf der Straße des Königs ziehen und weder zur rechten noch zur linken Seite abweichen, bis wir durch dein Gebiet gezogen sind!

18 Der Edomiter aber sprach zu ihnen: Du sollst nicht durch mein Land ziehen, sonst werde ich dir mit dem Schwert entgegenziehen!

19 Und die Kinder Israels sprachen zu ihm: Wir wollen auf der gebahnten Straße ziehen, und wenn wir von deinem Wasser trinken, wir und unser Vieh, so wollen wir es bezahlen; wir wollen weiter nichts, als nur zu Fuß hindurchziehen!

20 Er aber sprach: Du sollst nicht hindurchziehen! Und der Edomiter zog ihnen entgegen mit mächtigem Volk und mit starker Hand.

21 So verweigerte der Edomiter Israel die Erlaubnis, durch sein Gebiet zu ziehen. Und Israel wich ihm aus.

Aarons Tod

22 Da brachen sie auf von Kadesch, und die ganze Gemeinde der Kinder Israels kam zum Berg Hor.

23 Und der Herr redete mit Mose und Aaron am Berg Hor, an der Grenze des Landes der Edomiter, und er sprach:

24 Aaron soll zu seinem Volk versammelt werden; denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Kindern Israels gegeben habe, weil ihr meinem Befehl ungehorsam gewesen seid beim Haderwasser.

25 Nimm aber Aaron und seinen Sohn Eleasar und führe sie auf den Berg Hor,

26 und ziehe Aaron seine Kleider aus und lege sie seinem Sohn Eleasar an; und Aaron soll dort [zu seinem Volk] versammelt werden und sterben.

27 Da machte es Mose so, wie der Herr es geboten hatte; und sie stiegen auf den Berg Hor vor den Augen der ganzen Gemeinde.

28 Und Mose zog Aaron seine Kleider aus und zog sie seinem Sohn Eleasar an. Und Aaron starb dort, auf dem Gipfel des Berges. Mose aber und Eleasar stiegen vom Berg herab.

29 Und als die ganze Gemeinde sah, dass Aaron gestorben war, beweinte ihn das ganze Haus Israel 30 Tage lang.

Footnotes

  1. (20,13) od. »Wasser des Streits« (hebr. Meriba).

Mirjam stirbt in Kadesch

20 Im 1. Monat des Jahres kam das Volk Israel in die Wüste Zin und schlug das Lager in Kadesch auf. Dort starb Mirjam und wurde begraben.

Mose und Aaron enttäuschen den Herrn (2. Mose 17,1‒7)

In Kadesch fanden die Israeliten kein Wasser. Darum gingen sie alle gemeinsam zu Mose und Aaron und machten ihrem Unmut Luft: »Ach, wären wir doch auch ums Leben gekommen, als der Herr unsere Brüder sterben ließ! Wozu habt ihr das Volk des Herrn in diese Wüste geführt? Doch nur, um uns und unser Vieh verdursten zu lassen! Warum habt ihr uns aus Ägypten geholt und an diesen schrecklichen Ort gebracht? Hier wächst nichts: kein Getreide, keine Feigen, keine Trauben und keine Granatäpfel. Nicht einmal Wasser gibt es!«

Mose und Aaron verließen die versammelte Menge, gingen zum Eingang des heiligen Zeltes und warfen sich dort zu Boden. Da erschien ihnen der Herr in seiner Herrlichkeit. Er sprach zu Mose: »Nimm deinen Stab! Ruf mit deinem Bruder Aaron das Volk vor dem Felsen dort zusammen! Vor ihren Augen sollt ihr zu dem Stein sprechen! Dann wird Wasser aus ihm herausfließen, und ihr könnt den Menschen und Tieren zu trinken geben.«

Mose gehorchte und nahm den Stab, der im Heiligtum lag. 10 Gemeinsam mit Aaron versammelte er die Israeliten vor dem Felsen und rief: »Passt gut auf, ihr Starrköpfe! Sollen wir euch Wasser aus diesem Felsen holen?« 11 Er hob den Stab und schlug zweimal damit gegen das Gestein. Da strömte eine große Menge Wasser heraus. Das ganze Volk und alle Tiere konnten ihren Durst stillen.

12 Aber der Herr sprach zu Mose und Aaron: »Ihr habt mir nicht vertraut und mir nicht die Gelegenheit gegeben, mich vor dem Volk als der heilige und mächtige Gott zu erweisen. Stattdessen habt ihr euch selbst in den Mittelpunkt gestellt. Deshalb dürft ihr mein Volk nicht in das Land bringen, das ich ihnen geben werde.«

13 Von nun an nannte man die Quelle Meriba (»Vorwurf«), denn die Israeliten hatten hier dem Herrn Vorwürfe gemacht, und er hatte ihnen seine Heiligkeit und Macht gezeigt.

Die Edomiter verweigern Israel den Durchzug

14 Von Kadesch aus schickte Mose Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: »Wir Israeliten sind euer Brudervolk, darum hör uns an! Wie du weißt, haben wir viel Leid erlebt: 15 Unsere Vorfahren siedelten nach Ägypten über und lebten dort lange Zeit. Aber die Ägypter unterdrückten uns. 16 Da schrien wir zum Herrn um Hilfe, und er erhörte uns. Er sandte einen Engel und befreite uns aus Ägypten. Nun sind wir hier, bei der Stadt Kadesch an eurer Grenze. 17 Lass uns bitte durch euer Land ziehen. Wir werden keinen Acker und keinen Weinberg betreten, ja, nicht einmal Wasser aus euren Brunnen trinken. Wir versprechen, dass wir auf der großen Straße bleiben und sie an keiner Stelle verlassen, bis wir euer Gebiet durchquert haben.«

18 Die Edomiter aber antworteten: »Ihr werdet nicht durch unser Land ziehen, sonst kommen wir euch mit Schwertern bewaffnet entgegen!« 19 Die Israeliten versicherten noch einmal: »Wir wollen wirklich nur die Straße durch euer Land benutzen. Und wenn wir oder unser Vieh von eurem Wasser trinken, dann werden wir es bezahlen. Wir möchten nur durch euer Land hindurch, weiter nichts.«

20 Doch die Edomiter ließen nicht mit sich reden. Im Gegenteil: Sie zogen den Israeliten mit einer großen Streitmacht entgegen.

Aaron stirbt, und Eleasar wird Hoherpriester

21 Weil die Edomiter den Weg nicht freigeben wollten, schlugen die Israeliten eine andere Richtung ein. 22-23 Sie brachen von Kadesch auf und zogen an der Grenze Edoms entlang zum Berg Hor. Dort sprach der Herr zu Mose und Aaron: 24 »An diesem Ort wird Aaron sterben. Er soll nicht in das Land kommen, das ich den Israeliten geben werde, denn ihr habt an der Quelle Meriba gegen meine Anweisung gehandelt.«

25 Dann sagte der Herr zu Mose: »Steig mit Aaron und seinem Sohn Eleasar auf den Berg Hor! 26 Nimm Aaron dort sein Priestergewand ab und zieh es seinem Sohn an! Danach wird Aaron sterben und im Tod mit seinen Vorfahren vereint.«

27 Mose gehorchte und stieg mit den beiden vor den Augen der Israeliten auf den Berg Hor. 28 Als sie auf dem Gipfel angekommen waren, nahm er Aaron das Gewand des Hohenpriesters ab und zog es Eleasar an. Dann starb Aaron. Mose und Eleasar kamen ohne ihn zurück. 29 Als die Israeliten von Aarons Tod erfuhren, trauerte das ganze Volk dreißig Tage lang um ihn.