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Gott gibt die zehn Gebote

20 Und Gott redete alle diese Worte und sprach:

Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.

Du sollst keine anderen Götter[a] neben mir haben!

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern, unter der Erde ist.

Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,

der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen[b]! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn!

Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun;

10 aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun; weder du, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore lebt.

11 Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt.

12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, damit du lange lebst in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

13 Du sollst nicht töten[c]!

14 Du sollst nicht ehebrechen!

15 Du sollst nicht stehlen!

16 Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!

17 Du sollst nicht begehren das Haus deines Nächsten! Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch irgendetwas, das dein Nächster hat!

18 Und das ganze Volk nahm das Donnern und die Flammen wahr und den Schall der Schopharhörner und den rauchenden Berg. Als nun das Volk dies wahrnahm, zitterte es und stand von ferne,

19 und es sprach zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören; aber Gott soll nicht mit uns reden, sonst müssen wir sterben!

20 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, denn Gott ist gekommen, um euch zu prüfen, und damit die Furcht vor ihm euch vor Augen sei, damit ihr nicht sündigt!

21 Und das Volk stand von ferne; Mose aber nahte sich zu dem Dunkel, in dem Gott war.

22 Und der Herr sprach zu Mose: So sollst du zu den Kindern Israels sprechen: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel her zu euch geredet habe.

23 Darum sollt ihr neben mir keine Götter aus Silber machen, auch Götter aus Gold sollt ihr euch nicht machen.

24 Einen Altar aus Erde sollst du mir machen und darauf deine Brandopfer und deine Friedensopfer, deine Schafe und deine Rinder darbringen; an jedem Ort, wo ich meines Namens gedenken lasse, dort will ich zu dir kommen und dich segnen.

25 Und wenn du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht aus behauenen Steinen bauen; denn wenn du deinen Meißel darüber schwingen würdest, so würdest du ihn entweihen.

26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar hinaufsteigen, damit deine Blöße nicht aufgedeckt wird vor ihm!

Footnotes

  1. (20,3) hebr. elohim.
  2. (20,7) Andere Übersetzung: zu Bösem / Nichtigem aussprechen.
  3. (20,13) Das hebr. Wort bezeichnet besonders das Morden, d.h. ungesetzliches Töten.

Und der Herr sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deine Hand und deinen Stab aus über die Nilarme, über die Kanäle und Sümpfe, und lass Frösche über das Land Ägypten kommen!

Und Aaron streckte seine Hand über die Wasser in Ägypten; und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten.

Und die Zauberer taten dasselbe mit ihren Zauberkünsten und ließen Frösche über das Land Ägypten kommen.

Da rief der Pharao Mose und Aaron und sprach: Bittet den Herrn, dass er die Frösche von mir nimmt und von meinem Volk, so will ich das Volk ziehen lassen, damit es dem Herrn Opfer darbringen kann!

Und Mose sprach zum Pharao: Du sollst die Ehre haben, zu bestimmen, auf wann ich für dich, für deine Knechte und für dein Volk erbitten soll, dass die Frösche von dir und deinen Häusern vertrieben werden und nur im Nil bleiben.

Er sprach: Auf morgen! Da sprach Mose: Wie du gesagt hast; damit du erfährst, dass niemand ist wie der Herr, unser Gott!

So sollen die Frösche von dir und von deinen Häusern, von deinen Knechten und von deinem Volk genommen werden; nur im Nil sollen sie bleiben.

So gingen Mose und Aaron vom Pharao weg; und Mose schrie zum Herrn wegen der Frösche, die er dem Pharao auferlegt hatte.

Und der Herr handelte nach dem Wort Moses; und die Frösche starben in den Häusern, in den Höfen und auf dem Feld.

10 Und sie häuften sie zusammen, hier einen Haufen und dort einen Haufen; und das Land stank davon.

11 Als aber der Pharao sah, dass er Luft bekommen hatte, verstockte er sein Herz und hörte nicht auf sie, so wie der Herr es gesagt hatte.

Die dritte Plage: Mücken

12 Da sprach der Herr zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub auf der Erde, dass er zu Mücken werde im ganzen Land Ägypten!

13 Und sie handelten genau so. Und Aaron streckte seine Hand aus mit seinem Stab und schlug in den Staub auf der Erde, und die Mücken kamen über die Menschen und über das Vieh; der ganze Staub der Erde wurde zu Mücken im ganzen Land Ägypten.

14 Die Zauberer aber versuchten mit ihren Zauberkünsten auch Mücken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Mücken kamen über die Menschen und das Vieh.

15 Da sprachen die Zauberer zum Pharao: Das ist der Finger Gottes! Aber das Herz des Pharao war verstockt, sodass er nicht auf sie hörte, wie der Herr es gesagt hatte.

Die vierte Plage: Hundsfliegen

16 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dich morgen früh auf und tritt zum Pharao — siehe, er wird ans Wasser gehen! – und sprich zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!

17 Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, siehe, so will ich über dich und über deine Knechte[a] und über dein Volk und über deine Häuser Hundsfliegen kommen lassen, dass die Häuser der Ägypter und das Feld, auf dem sie sind, voller Hundsfliegen werden sollen.

18 Und ich will an demselben Tag etwas Besonderes tun mit dem Land Gosen, wo mein Volk wohnt, sodass dort keine Hundsfliegen sein sollen, damit du erkennst, dass ich, der Herr, inmitten des Landes bin.

19 So will ich [ein Zeichen der] Erlösung[b] setzen zwischen meinem und deinem Volk. Morgen soll das Zeichen geschehen.

20 Und der Herr handelte so. Und eine Menge Hundsfliegen kamen in das Haus des Pharao und in die Häuser seiner Knechte, ja über das ganze Land Ägypten; und das Land wurde von den Hundsfliegen verseucht.

21 Da rief der Pharao Mose und Aaron zu sich und sprach: Geht hin, opfert eurem Gott in diesem Land!

22 Mose sprach: Das schickt sich nicht, dass wir so etwas tun; denn wir würden dem Herrn, unserem Gott, opfern, was den Ägyptern ein Gräuel ist! Siehe, wenn wir dann vor den Augen der Ägypter opferten, was ihnen ein Gräuel ist, würden sie uns nicht steinigen?

23 Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Opfer darbringen, so wie er es uns befehlen wird.

24 Da sprach der Pharao: Ich will euch ziehen lassen, damit ihr dem Herrn, eurem Gott, in der Wüste Opfer darbringt; aber zieht ja nicht weiter! Bittet für mich!

25 Mose aber erwiderte: Siehe, ich gehe hinaus von dir und will den Herrn bitten, dass die Hundsfliegen morgen vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk genommen werden; nur möge der Pharao uns nicht mehr täuschen, indem er das Volk doch nicht ziehen lässt, damit es dem Herrn Opfer darbringt!

26 Und Mose ging hinaus vom Pharao und betete zu dem Herrn.

27 Und der Herr handelte nach dem Wort Moses, und er ließ die Hundsfliegen vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk weichen, sodass nicht eine übrig blieb.

28 Aber der Pharao verstockte sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.

Die fünfte Plage: Viehseuche

Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinein zum Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: »Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!

Denn wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie weiter aufhältst,

siehe, so wird die Hand des Herrn über dein Vieh auf dem Feld kommen, über Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe, mit einer sehr schweren Viehseuche.

Und der Herr wird einen Unterschied machen zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter, sodass von allem, was den Kindern Israels gehört, kein einziges sterben wird!«

Und der Herr bestimmte eine Zeit und sprach: Morgen wird der Herr dies im Land tun!

Und der Herr tat dies am Morgen, und alles Vieh der Ägypter starb, aber von dem Vieh der Kinder Israels starb kein einziges.

Und der Pharao sandte Boten hin, und siehe, von dem Vieh Israels war nicht eines gestorben. Gleichwohl blieb das Herz des Pharao verhärtet, sodass er das Volk nicht ziehen ließ.

Die sechste Plage: Geschwüre

Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Nehmt eure Hände voll Ofenruß, und Mose soll ihn zum Himmel werfen vor dem Pharao!

Dann wird er über dem ganzen Land Ägypten zu Staub werden, und er wird zu Geschwüren werden, die als Blattern aufbrechen an Menschen und Vieh im ganzen Land Ägypten.

10 Da nahmen sie Ofenruß und traten vor den Pharao, und Mose warf ihn zum Himmel. Da wurden Geschwüre daraus, die als Blattern aufbrachen an Menschen und Vieh,

11 sodass die Zauberer nicht vor Mose treten konnten wegen der Geschwüre. Denn die Geschwüre waren an den Zauberern ebenso wie an allen anderen Ägyptern.

12 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, dass er nicht auf sie hörte, so wie der Herr es Mose gesagt hatte.

Die siebte Plage: Hagel

13 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dich am Morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: »Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!

14 Sonst will ich diesmal alle meine Plagen gegen dein Herz richten und gegen deine Knechte und gegen dein Volk, damit du erkennst, dass auf der ganzen Erde nicht meinesgleichen ist.

15 Denn ich hätte meine Hand schon ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können, dass du von der Erde vertilgt worden wärst;

16 aber ich habe dich eben dazu bestehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.

17 Wenn du dich aber meinem Volk noch weiter entgegenstellst und es nicht ziehen lassen willst,

18 siehe, so will ich morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel fallen lassen, wie er in Ägypten bisher nicht gewesen ist seit der Zeit, da es gegründet wurde, bis jetzt.

19 Und nun lass dein Vieh und alles, was du auf dem Feld hast, in Sicherheit bringen; denn auf alle Menschen und alles Vieh, die sich auf dem Feld befinden und nicht in den Häusern versammelt sind, auf die wird der Hagel fallen, und sie werden umkommen!«

20 Wer nun von den Knechten des Pharao das Wort des Herrn fürchtete, der ließ seine Knechte und sein Vieh in die Häuser fliehen;

21 diejenigen aber, die sich das Wort des Herrn nicht zu Herzen nahmen, die ließen ihre Knechte und ihr Vieh auf dem Feld.

22 Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand aus zum Himmel, damit Hagel im ganzen Land Ägypten fällt, über die Menschen und über das Vieh und über alles Gewächs auf dem Feld im Land Ägypten!

23 So streckte Mose seinen Stab zum Himmel. Und der Herr ließ es donnern und hageln, dass das Feuer zur Erde niederfuhr. Und der Herr ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten.

24 Es war aber zugleich Hagel und ein unaufhörliches Blitzen mitten in den Hagel hinein, so stark, dass etwas Derartiges im ganzen Land Ägypten niemals vorgekommen war, seitdem es bevölkert ist.

25 Und der Hagel erschlug im ganzen Land Ägypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh. Auch zerschlug der Hagel alles Gewächs auf dem Feld und zerbrach alle Bäume auf dem Land.

26 Nur im Land Gosen, wo die Kinder Israels waren, hagelte es nicht.

27 Da sandte der Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Diesmal habe ich mich versündigt! Der Herr ist gerecht; ich aber und mein Volk sind schuldig!

28 Bittet aber den Herrn, dass es nun genug sei mit dem Donner Gottes und dem Hagel; so will ich euch ziehen lassen, und ihr sollt nicht länger hierbleiben!

29 Da sprach Mose zu ihm: Wenn ich zur Stadt hinauskomme, so will ich meine Hände zum Herrn ausstrecken; dann wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr sein, damit du erkennst, dass die Erde dem Herrn gehört!

30 Ich weiß aber, dass ihr, du und deine Knechte, euch vor Gott, dem Herrn, noch nicht fürchtet.

31 Es waren aber der Flachs und die Gerste zerschlagen; denn die Gerste hatte Ähren und der Flachs Knospen getrieben.

32 Aber der Weizen und der Spelt[c] waren nicht zerschlagen; denn die wachsen später.

33 Nun ging Mose vom Pharao weg zur Stadt hinaus und streckte seine Hand aus zum Herrn, und der Donner und der Hagel ließen nach, und der Regen fiel nicht mehr auf die Erde.

34 Als aber der Pharao sah, dass der Regen, der Hagel und der Donner nachließen, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte.

35 So wurde das Herz des Pharao verstockt, dass er die Kinder Israels nicht ziehen ließ, so wie der Herr durch Mose geredet hatte.

Die achte Plage: Heuschrecken

10 Da sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verstockt, damit ich diese meine Zeichen unter ihnen tue,

und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder verkündigst, was ich in Ägypten gewirkt und wie ich meine Zeichen unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennt, dass ich der Herr bin.

So gingen Mose und Aaron zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich vor mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!

Wenn du dich aber [weiterhin] weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, so lasse ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet kommen.

Und sie sollen die Fläche des Landes so bedecken, dass man die Erde nicht sehen kann, und sie sollen den Überrest auffressen, der gerettet worden und von dem Hagel übrig geblieben ist, und sie sollen alle eure grünenden Bäume auf dem Feld kahl fressen.

Und sie sollen dein Haus und die Häuser aller deiner Knechte und die Häuser aller Ägypter anfüllen, wie es deine Väter und Vorväter nie gesehen haben, seitdem sie im Land sind, bis zu diesem Tag! Und er wandte sich um und ging vom Pharao hinweg.

Da sprachen die Knechte des Pharao zu ihm: Wie lange soll uns dieser zum Fallstrick sein? Lass die Leute ziehen, damit sie dem Herrn, ihrem Gott, dienen; merkst du noch nicht, dass Ägypten zugrunde geht?

Da holte man Mose und Aaron wieder zum Pharao; der sprach zu ihnen: Geht hin, dient dem Herrn, eurem Gott! Wer aber soll denn hingehen?

Und Mose sprach: Wir wollen mit unseren Jungen und Alten, mit unseren Söhnen und Töchtern, mit unseren Schafen und Rindern ziehen; denn wir haben ein Fest des Herrn!

10 Da sprach er zu ihnen: Der Herr sei ebenso mit euch, wie ich euch samt euren Kindern ziehen lasse! Seht da, ihr habt Böses im Sinn!

11 Nicht so, sondern ihr Männer geht hin und dient dem Herrn; denn das habt ihr auch verlangt! Und man jagte sie weg vom Pharao.

12 Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Land Ägypten, damit die Heuschrecken über das Land Ägypten kommen und alles Gewächs im Land auffressen samt allem, was vom Hagel übrig geblieben ist!

13 Da streckte Mose seinen Stab über das Land Ägypten aus, und der Herr ließ einen Ostwind über das Land wehen den ganzen Tag und die ganze Nacht; und am Morgen führte der Ostwind die Heuschrecken her.

14 Und die Heuschrecken kamen über das ganze Land Ägypten und ließen sich nieder im ganzen Gebiet von Ägypten, so überaus viele, dass etwas Derartiges zuvor niemals gewesen ist, noch künftig sein wird.

15 Denn sie bedeckten die Fläche des ganzen Landes und verfinsterten das Land. Und sie fraßen alle Bodengewächse und alle Baumfrüchte, die vom Hagel übrig geblieben waren, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und an den Feldgewächsen im ganzen Land Ägypten.

16 Da ließ der Pharao Mose und Aaron schnell rufen und sprach: Ich habe mich versündigt an dem Herrn, eurem Gott, und an euch!

17 Und nun vergib mir meine Sünde nur noch dieses Mal, und betet zum Herrn, eurem Gott, dass er nur diesen Tod von mir abwende!

18 Und er ging hinaus vom Pharao und betete zum Herrn.

19 Da wendete der Herr den Wind um, dass er sehr stark aus dem Westen wehte und die Heuschrecken aufhob und sie ins Schilfmeer warf, sodass an allen Orten Ägyptens nicht eine übrig blieb.

20 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, sodass er die Kinder Israels nicht ziehen ließ.

Die neunte Plage: Finsternis

21 Und der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus zum Himmel, damit es im Land Ägypten so finster wird, dass man die Finsternis greifen kann!

22 Da streckte Mose seine Hand zum Himmel aus. Und es kam eine dichte Finsternis im ganzen Land Ägypten, drei Tage lang,

23 sodass während drei Tagen niemand den anderen sehen konnte, noch jemand von seinem Platz aufstehen konnte. Aber alle Kinder Israels hatten Licht in ihren Wohnungen.

24 Da ließ der Pharao Mose rufen und sprach: Geht hin, dient dem Herrn; nur eure Schafe und Rinder sollen hierbleiben; lasst auch eure Kinder mit euch ziehen!

25 Mose sprach: Du musst auch Schlachtopfer und Brandopfer in unsere Hände geben, dass wir sie dem Herrn, unserem Gott, darbringen können;

26 aber auch unser eigenes Vieh soll mit uns gehen, und nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon müssen wir nehmen, um dem Herrn, unserem Gott, zu dienen. Auch wissen wir nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis wir dorthin kommen!

27 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, sodass er sie nicht ziehen lassen wollte.

28 Und der Pharao sprach zu ihm: Geh hinweg von mir und hüte dich, dass du nicht mehr vor mein Angesicht kommst; an dem Tag, da du vor mein Angesicht kommst, sollst du sterben!

29 Und Mose antwortete: Du hast recht geredet; ich werde dein Angesicht nicht mehr wiedersehen!

Ankündigung der letzten Plage

11 Und der Herr sprach zu Mose: Ich will noch eine Plage über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch fortziehen lassen; und wenn er euch ziehen lässt, so wird er euch sogar ganz und gar fortjagen.

So rede nun zu dem Volk, dass jeder Mann von seinem Nächsten und jede Frau von ihrer Nachbarin silberne und goldene Geräte fordern soll.

Und der Herr gab dem Volk Gunst bei den Ägyptern; auch war Mose ein sehr großer Mann im Land Ägypten in den Augen der Knechte des Pharao und in den Augen des Volkes.[d]

Und Mose sprach: So spricht der Herr: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen,

und alle Erstgeburt im Land Ägypten soll sterben — von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter der Handmühle sitzt; auch alle Erstgeburt unter dem Vieh.

Und es wird ein großes Geschrei sein im ganzen Land Ägypten, wie es niemals gewesen ist, noch sein wird.

Aber bei allen Kindern Israels soll kein Hund die Zunge regen, weder gegen Menschen noch gegen das Vieh, damit ihr erkennt, dass der Herr einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel.

Dann werden alle diese deine Knechte zu mir herabkommen und mir zu Füßen fallen und sagen: Ziehe aus, du und das ganze Volk hinter dir her! Danach werde ich ausziehen! — Und er ging vom Pharao hinweg mit grimmigem Zorn.

Der Herr aber hatte zu Mose gesagt: Der Pharao wird nicht auf euch hören, damit meine Wunder zahlreich werden im Land Ägypten.

10 So hatten Mose und Aaron alle diese Wunder vor dem Pharao getan; aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, sodass er die Kinder Israels nicht aus seinem Land ziehen ließ.

Footnotes

  1. (8,17) Die hohen Regierungsbeamten und Minister wurden im Altertum vielfach als »Knechte des Königs« bezeichnet.
  2. (8,19) Der MT hat w. eine Erlösung.
  3. (9,32) od. Emmer, eine Getreidesorte.
  4. (11,3) Die Verse 1-3 schildern offensichtlich ein Reden des Herrn zu Mose, das vor dem Gespräch mit dem Pharao stattfand; in V. 4 setzt Mose seine Rede vor dem Pharao fort.

Die Wiederholung der zehn Gebote

Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Höre, Israel, die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ich heute vor euren Ohren rede; lernt und bewahrt sie, um sie zu tun!

Der Herr, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen.

Nicht mit unseren Vätern hat er diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am Leben sind.

Von Angesicht zu Angesicht hat der Herr auf dem Berg mit euch geredet, mitten aus dem Feuer.

Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem Herrn und euch, um euch die Worte des Herrn zu verkündigen; denn ihr habt euch vor dem Feuer gefürchtet und seid nicht auf den Berg gegangen. Und er sprach:

Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt habe.

Du sollst keine anderen Götter neben mir[a] haben!

Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was in den Wassern ist, tiefer als die Erdoberfläche.

Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied derer, die mich hassen,

10 der aber Gnade erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

11 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen! Denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

12 Halte den Sabbattag und heilige ihn, wie es dir der Herr, dein Gott, geboten hat!

13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun;

14 aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun, weder du noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Rind, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch dein Fremdling, der innerhalb deiner Tore ist, damit dein Knecht und deine Magd ruhen wie du.

15 Denn du sollst bedenken, dass du auch ein Knecht gewesen bist im Land Ägypten und dass der Herr, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm. Darum hat dir der Herr, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.

16 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie es dir der Herr, dein Gott, geboten hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt!

17 Du sollst nicht töten[b]!

18 Du sollst nicht ehebrechen!

19 Du sollst nicht stehlen!

20 Du sollst kein falsches Zeugnis reden gegen deinen Nächsten!

21 Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten; und du sollst dich nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten, noch nach seinem Acker, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd, noch nach seinem Rind, noch nach seinem Esel, noch nach allem, was dein Nächster hat!

Mose als Mittler zwischen Gott und dem Volk

22 Diese Worte redete der Herr zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berg, mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und der Dunkelheit, mit gewaltiger Stimme, und er fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.

23 Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis hörtet und der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir, alle Oberhäupter eurer Stämme und eure Ältesten,

24 und ihr spracht: Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und seine Größe sehen lassen, und wir haben seine Stimme mitten aus dem Feuer gehört; heute haben wir gesehen, dass Gott mit den Menschen redet und sie am Leben bleiben.

25 Und nun, warum sollen wir sterben? Denn dieses große Feuer wird uns verzehren! Wenn wir die Stimme des Herrn, unseres Gottes, noch weiter hören, so müssen wir sterben!

26 Denn wer von allem Fleisch könnte die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer reden hören wie wir, und am Leben bleiben?

27 Tritt du hinzu und höre alles, was der Herr, unser Gott, reden wird; und du sollst uns alles sagen, was der Herr, unser Gott, zu dir reden wird; und wir wollen darauf hören und es tun!

28 Als aber der Herr den Wortlaut eurer Rede hörte, die ihr mit mir redetet, da sprach der Herr zu mir: Ich habe den Wortlaut der Rede dieses Volkes gehört, die sie mit dir geredet haben. Es ist alles gut, was sie geredet haben.

29 O wenn sie doch immer ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und alle meine Gebote allezeit zu halten, damit es ihnen gut ginge und ihren Kindern ewiglich!

30 Geh hin und sage ihnen: Kehrt heim in eure Zelte!

31 Du aber sollst hier bei mir stehen bleiben, damit ich dir alle Gebote und Satzungen und Rechtsbestimmungen verkünde, die du sie lehren sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen zu besitzen gebe!

32 So gebt nun acht, dass ihr tut, wie der Herr, euer Gott, euch geboten hat; und weicht nicht ab davon, weder zur Rechten noch zur Linken,

33 sondern wandelt in allen Wegen, die euch der Herr, euer Gott, geboten hat, damit ihr lebt[c] und es euch gut geht und ihr lange bleibt in dem Land, das ihr besitzen werdet!

Footnotes

  1. (5,7) w. vor meinem Angesicht od. in meiner Gegenwart.
  2. (5,17) Das hebr. tirtsach bezeichnet besonders das ungesetzliche Töten eines Menschen; später wird es nur in der Bedeutung »morden« verwendet.
  3. (5,33) od. am Leben bleibt.

Ausrottung des Götzendienstes im Land. Der künftige Ort des Heiligtums und Gottesdienstes

12 Dies sind die Satzungen und Rechtsbestimmungen, die ihr bewahren sollt, um sie zu tun in dem Land, das der Herr, der Gott deiner Väter, dir gegeben hat, damit du es besitzt, alle Tage, die ihr auf Erden lebt.

Alle Stätten, wo die Heidenvölker, die ihr aus ihrem Besitz vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben, sollt ihr vollständig zerstören; es sei auf hohen Bergen oder auf Hügeln oder unter allerlei grünen Bäumen.

Und reißt ihre Altäre um und zerbrecht ihre Gedenksteine und verbrennt ihre Aschera-Standbilder mit Feuer und zerschlagt die geschnitzten Bilder ihrer Götter und rottet ihren Namen aus von jener Stätte.

Ihr sollt dem Herrn, eurem Gott, nicht auf diese Weise dienen;

sondern an dem Ort, den der Herr, euer Gott, aus allen euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, damit er [dort] wohne, da sollt ihr ihn suchen, und dahin sollst du kommen.

Dahin sollt ihr eure Brandopfer und eure Schlachtopfer bringen, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und eure Gelübde[opfer] und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburt von euren Rindern und Schafen.

Und dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, essen und fröhlich sein, ihr und eure Familien, über allem, was eure Hand erworben hat, womit der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.

Ihr dürft nicht so handeln, wie wir es heute hier tun, dass jeder nur das tut, was recht ist in seinen Augen.

Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen, noch zu dem Erbteil, das der Herr, dein Gott, dir geben will.

10 Ihr werdet aber über den Jordan ziehen und in dem Land wohnen, das euch der Herr, euer Gott, zum Erbe geben wird; und er wird euch Ruhe verschaffen vor allen euren Feinden ringsum, und ihr sollt sicher wohnen.

11 Und so soll es sein: An den Ort, den der Herr, euer Gott, erwählt, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, dorthin sollt ihr alles bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer von eurer Hand und all eure auserlesenen Gelübde[opfer], die ihr dem Herrn geloben werdet.

12 Und ihr sollt fröhlich sein vor dem Herrn, eurem Gott, ihr und eure Söhne und eure Töchter, eure Knechte und Mägde, auch der Levit, der in euren Toren ist; denn er hat keinen Teil noch Erbe mit euch.

13 Hüte dich, dass du deine Brandopfer nicht an irgendeinem Ort opferst, den du dir ersiehst;

14 sondern an dem Ort, den der Herr in einem deiner Stämme erwählt, da sollst du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was ich dir gebiete.

15 Doch kannst du nach Herzenslust schlachten und Fleisch essen, nach dem Segen des Herrn, deines Gottes, den er dir gegeben hat, in allen deinen Toren; der Unreine oder der Reine darf davon essen, wie von der Gazelle oder von dem Hirsch.

16 Nur das Blut sollst du nicht essen, sondern es auf die Erde gießen wie Wasser.

17 Du darfst aber in deinen Toren nicht essen von den Zehnten deines Korns, deines Mosts und deines Öls, noch von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, noch von irgendeinem deiner Gelübde[opfer], die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das Hebopfer deiner Hand;

18 sondern vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du es essen, an dem Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Knecht und deine Magd und der Levit, der in deinen Toren ist; und du sollst fröhlich sein vor dem Herrn, deinem Gott, über alles, was du dir mit deiner Hand erworben hast.

19 Und hüte dich, den Leviten im Stich zu lassen, solange du in deinem Land lebst!

20 Wenn aber der Herr, dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er es dir verheißen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen!, weil dich gelüstet, Fleisch zu essen, so darfst du Fleisch essen nach aller Herzenslust.

21 Ist aber der Ort, den der Herr, dein Gott, erwählt hat, um seinen Namen dorthin zu setzen, zu fern von dir, so darfst du von deinen Rindern oder von deinen Schafen schlachten, die der Herr dir gegeben hat — wie ich dir geboten habe – , und es in deinen Toren essen nach aller Herzenslust.

22 Gerade so wie die Gazelle oder der Hirsch gegessen wird, kannst du es essen; der Reine darf es in gleicher Weise wie der Unreine essen.

23 Nur daran halte fest, dass du nicht das Blut isst; denn das Blut ist das Leben[a]; und du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen!

24 So sollst du es nun nicht essen; sondern auf die Erde sollst du es gießen wie Wasser.

25 Du sollst es nicht essen, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht, weil du tust, was in den Augen des Herrn recht ist.

26 Nur deine heiligen Gaben und deine Gelübde[opfer], die du hast, sollst du nehmen und an den Ort bringen, den der Herr erwählen wird.

27 Und du sollst deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, auf dem Altar des Herrn, deines Gottes, darbringen. Das Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des Herrn, deines Gottes, gegossen werden, das Fleisch aber darfst du essen.

28 Bewahre und befolge alle diese Worte, die ich dir gebiete, damit es dir und deinen Kindern nach dir gut geht ewiglich, weil du tust, was in den Augen des Herrn, deines Gottes, recht und wohlgefällig ist.

29 Wenn der Herr, dein Gott, die Heidenvölker vor dir her ausrottet, da, wo du hinkommst, um sie aus ihrem Besitz zu vertreiben, und wenn du sie aus ihrem Besitz vertrieben hast und in ihrem Land wohnst,

30 so hüte dich, dass du dich nicht verführen lässt, sie nachzuahmen, nachdem sie doch vor dir her vertilgt worden sind, und dass du nicht nach ihren Göttern fragst und sagst: Wie dienten diese Heiden ihren Göttern? Ich will es ebenso tun!

31 Du sollst dem Herrn, deinem Gott, nicht auf diese Weise dienen, denn alles, was ein Gräuel ist für den Herrn, was er hasst, haben sie für ihre Götter getan; ja, sogar ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer verbrannt!

Warnung vor falschen Propheten

13 Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr bewahren, um es zu tun; du sollst nichts zu ihm hinzufügen und nichts von ihm wegnehmen!

Wenn in deiner Mitte ein Prophet oder Träumer aufstehen wird und dir ein Zeichen oder Wunder angibt,

und das Zeichen oder Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, und er spricht [nun]: »Lasst uns anderen Göttern nachfolgen — die du nicht gekannt hast —, und lasst uns ihnen dienen!«,

so sollst du den Worten eines solchen Propheten oder eines solchen Träumers nicht gehorchen; denn der Herr, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den Herrn, euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt.

Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen.

Ein solcher Prophet aber oder ein solcher Träumer soll getötet werden, weil er Abfall gelehrt hat von dem Herrn, eurem Gott, der euch aus dem Land Ägypten geführt hat und dich aus dem Haus der Knechtschaft erlöst hat; er hat dich abbringen wollen von dem Weg, auf dem zu gehen der Herr, dein Gott, dir geboten hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten!

Warnung vor Verführung zum Götzendienst

Wenn dich dein Bruder, der Sohn deiner Mutter oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Ehefrau oder dein Freund, der dir [so lieb] wie deine Seele ist, heimlich anstiftet und sagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« — die du nicht gekannt hast, weder du noch deine Väter,

von den Göttern der Völker, die um euch her sind, sie seien nahe bei dir oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde —,

so sollst du nicht einwilligen und nicht auf ihn hören; du sollst ihn nicht verschonen, und du sollst kein Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn verbergen,

10 sondern du sollst ihn unbedingt umbringen; deine Hand soll als erste an ihm sein, um ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes.

11 Man soll ihn zu Tode steinigen; denn er hat versucht, dich abzubringen von dem Herrn, deinem Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Haus der Knechtschaft.

12 Und ganz Israel soll es hören und sich fürchten, damit niemand mehr solch eine böse Tat in deiner Mitte tut!

13 Wenn du von einer deiner Städte, die der Herr, dein Gott, dir geben will, um darin zu wohnen, sagen hörst:

14 Es sind etliche Männer, Söhne Belials[b], aus deiner Mitte hervorgegangen und haben die Bürger ihrer Stadt verführt und gesagt: »Lasst uns hingehen und anderen Göttern dienen!« — die ihr nicht gekannt habt —,

15 so sollst du es untersuchen und nachforschen und dich genauestens erkundigen. Und siehe, wenn es die Wahrheit ist und die Sache feststeht, dass ein solcher Gräuel in deiner Mitte begangen wurde,

16 so sollst du die Bewohner jener Stadt unbedingt mit der Schärfe des Schwertes schlagen; an der Stadt samt allem, was darin ist, sollst du den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der Schärfe des Schwertes;

17 und alle Beute, die darin gemacht wird, sollst du mitten auf ihrem Marktplatz sammeln und die Stadt samt aller Beute dem Herrn, deinem Gott, gänzlich mit Feuer verbrennen; und sie soll ewiglich ein Schutthaufen bleiben; sie soll niemals wieder gebaut werden!

18 Und es soll nicht irgendetwas von dem, was unter dem Bann ist, an deiner Hand haften, damit der Herr von der Glut seines Zornes ablässt und dir Barmherzigkeit erweist und sich über dich erbarmt und dich mehrt, wie er es deinen Vätern geschworen hat

19 — wenn du der Stimme des Herrn, deines Gottes, gehorchst und alle seine Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, sodass du tust, was recht ist in den Augen des Herrn, deines Gottes.

Verbot heidnischer Trauerbräuche. Reine und unreine Tiere

14 Ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. Darum sollt ihr euch keine Einschnitte machen, noch euch über[c] euren Augen kahlscheren wegen eines Toten;

denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn, deinen Gott, und dich hat der Herr erwählt, dass du ihm ein Volk des Eigentums seist unter allen Völkern, die auf Erden sind.

Du sollst nichts essen, was ein Gräuel ist.

Das aber sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege,

Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf;

und jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und auch Wiederkäuer unter den Tieren, das dürft ihr essen.

Doch diese sollt ihr nicht essen von den Wiederkäuern und von denen, die vollständig gespaltene Klauen haben: das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn obwohl sie wiederkäuen, haben sie doch nicht vollständig gespaltene Klauen; sie sollen euch unrein sein.

Das Schwein hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; es soll euch unrein sein. Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren.

Das ist es aber, was ihr essen dürft von allem, was in den Wassern ist: Alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen.

10 Was aber keine Flossen und Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; es soll euch unrein sein.

11 Alle reinen Vögel[d] dürft ihr essen.

12 Diese aber sollt ihr nicht essen: den Adler, den Lämmergeier und den Seeadler,

13 die Weihe, den Habicht und die Geierarten,

14 alle Rabenarten,

15 den Strauß, die Eule, die Möwe und die Falkenarten,

16 das Käuzchen, den Ibis, die Schleiereule,

17 den Pelikan, den Aasgeier und den Kormoran,

18 den Storch, die Reiherarten, den Wiedehopf und die Fledermaus.

19 Auch alles geflügelte Kleingetier soll euch als unrein gelten, sie dürfen nicht gegessen werden.

20 Alle reinen Vögel dürft ihr essen.

21 Ihr sollt kein Aas essen; dem Fremdling in deinen Toren kannst du es geben, dass er es isst, oder einem Ausländer kannst du es verkaufen; denn ein heiliges Volk bist du für den Herrn, deinen Gott. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen.

Der Zehnte

22 Du sollst allen Ertrag deiner Saat getreu verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr.[e]

23 Und du sollst essen vor dem Herrn, deinem Gott, an dem Ort, den er erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, den Zehnten deines Korns, deines Mosts, deines Öls und die Erstgeborenen von deinen Rindern und Schafen, damit du lernst, den Herrn, deinen Gott, allezeit zu fürchten.

24 Wenn dir aber der Weg zu weit ist und du es nicht hintragen kannst, weil der Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dorthin zu setzen, dir zu fern ist; wenn [nun] der Herr, dein Gott, dich segnet,

25 so verkaufe es und binde das Geld in deiner Hand zusammen und geh an den Ort, den der Herr, dein Gott, erwählen wird.

26 Und gib das Geld für das aus, was irgend dein Herz begehrt, es sei für Rinder, Schafe, Wein, starkes Getränk oder was sonst deine Seele wünscht, und iss dort vor dem Herrn, deinem Gott, und sei fröhlich, du und dein Haus.

27 Den Leviten aber, der in deinen Toren ist, sollst du nicht im Stich lassen; denn er hat weder Teil noch Erbe mit dir.

28 Nach Verlauf von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und es in deinen Toren lassen.

29 Da soll dann der Levit kommen, weil er weder Teil noch Erbe mit dir hat, und der Fremdling und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren sind, und sie sollen essen und sich sättigen, damit dich der Herr, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hände, die du tust.

Das Erlassjahr

15 Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schuldenerlass anordnen.

Dies ist aber die Ordnung des Erlasses: Jeder Schuldherr soll das Darlehen seiner Hand erlassen, das er seinem Nächsten geliehen hat; er soll seinen Nächsten oder seinen Bruder nicht bedrängen; denn man hat einen Schuldenerlass des Herrn ausgerufen.

Einen Fremden kannst du bedrängen; aber was du bei deinem Bruder [ausstehen] hast, das soll deine Hand erlassen.

Es sollte zwar unter euch gar kein Armer sein; denn der Herr wird dich reichlich segnen in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir zum Erbe gibt, damit du es in Besitz nimmst;

vorausgesetzt, dass du der Stimme des Herrn, deines Gottes, eifrig gehorchst und alle diese Gebote bewahrst und tust, die ich dir heute gebiete.

Denn der Herr, dein Gott, wird dich segnen, wie er es dir verheißen hat. So wirst du vielen Völkern leihen, du aber wirst dir nichts leihen müssen; du wirst über viele Völker herrschen, sie aber werden nicht über dich herrschen.

Wenn aber ein Armer bei dir ist, irgendeiner deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der Herr, dein Gott, dir gibt, so sollst du dein Herz nicht verhärten, noch deine Hand vor deinem armen Bruder verschließen;

sondern du sollst ihm deine Hand weit auftun und ihm reichlich leihen, so viel er nötig hat.

Hüte dich, dass kein Belialsrat[f] in deinem Herzen ist und du nicht denkst: »Das siebte Jahr, das Erlassjahr, naht!«, und du deinen armen Bruder missgünstig ansiehst und ihm nichts gibst; sonst würde er deinetwegen zum Herrn schreien, und es wäre eine Sünde für dich;

10 sondern du sollst ihm willig geben, und dein Herz soll nicht verdrießlich sein, wenn du ihm gibst; denn dafür wird der Herr, dein Gott, dich segnen in all deinem Tun und in allem, was du unternimmst.

Footnotes

  1. (12,23) od. die Seele.
  2. (13,14) d.h. nichtswürdige, frevlerische Leute.
  3. (14,1) w. zwischen. Solche Praktiken waren bei den Heidenvölkern üblich.
  4. (14,11) w. fliegende Tiere; dazu zählten neben den Vögeln auch die Fledermäuse.
  5. (14,22) Nach Auffassung vieler Ausleger handelt es sich hier um einen zweiten Zehnten neben dem in 4Mo 18,20-24 erwähnten Zehnten für die Leviten (vgl. 5Mo 26).
  6. (15,9) d.h. eine nichtswürdige oder boshafte Absicht.