2 Mose 5-11
Schlachter 2000
Mose und Aaron vor dem Pharao
5 Danach gingen Mose und Aaron hinein und sagten zu dem Pharao: So spricht der Herr, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, damit es mir in der Wüste ein Fest hält!
2 Der Pharao antwortete: Wer ist der Herr, dass ich auf seine Stimme hören sollte, um Israel ziehen zu lassen? Ich kenne den Herrn nicht, und ich will Israel auch nicht ziehen lassen!
3 Und sie sprachen: Der Gott der Hebräer ist uns begegnet; wir wollen drei Tagereisen weit in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Opfer darbringen, damit er uns nicht mit der Pest oder mit dem Schwert schlägt!
4 Da sprach der König von Ägypten zu ihnen: Mose und Aaron, warum zieht ihr das Volk von ihren Pflichten ab? Geht hin an eure Lasten!
5 Weiter sprach der Pharao: Siehe, es ist schon zu viel Volk im Land; und ihr wollt sie noch von ihren Lasten [ausruhen und] feiern lassen?
6 Und der Pharao gab an demselben Tag den Treibern des Volkes und seinen Aufsehern Befehl und sprach:
7 Ihr sollt dem Volk kein Stroh mehr geben zum Ziegelstreichen wie gestern und vorgestern. Lasst sie selbst hingehen und sich Stroh zusammensuchen!
8 Ihr sollt ihnen aber dennoch die bestimmte Zahl Ziegel auferlegen, die sie gestern und vorgestern gemacht haben, und davon nichts nachlassen; denn sie sind faul. Darum schreien sie und sprechen: Wir wollen hingehen und unserem Gott Opfer darbringen!
9 Schwer soll die Arbeit auf den Leuten lasten, sodass sie damit zu schaffen haben und nicht auf trügerische Worte achten!
10 Da gingen die Treiber des Volkes und seine Aufseher hinaus, redeten mit dem Volk und sprachen: So spricht der Pharao: »Ich gebe euch kein Stroh mehr;
11 geht ihr selbst hin, holt euch Stroh, wo ihr es findet, aber von eurem Tagewerk wird euch nichts erlassen!«
12 Da zerstreute sich das Volk im ganzen Land Ägypten, um Stoppeln zu sammeln, damit sie gehacktes Stroh hätten.
13 Und die Treiber trieben sie an und sprachen: Erfüllt euer bestimmtes Tagewerk, wie [zuvor], als ihr noch Stroh hattet!
14 Und die Aufseher der Kinder Israels, welche die Treiber des Pharao über sie gesetzt hatten, wurden geschlagen, und es wurde zu ihnen gesagt: Warum habt ihr weder heute noch gestern euer Maß an Ziegeln erfüllt wie zuvor?
15 Da gingen die Aufseher der Kinder Israels hinein und schrien zu dem Pharao und sprachen: Warum behandelst du deine Knechte so?
16 Man gibt deinen Knechten kein Stroh und spricht zu uns: Macht die Ziegel! Und siehe, deine Knechte werden geschlagen; dein Volk versündigt sich!
17 Er aber sprach: Ihr seid faul, faul seid ihr! Darum sprecht ihr: Wir wollen hingehen und dem Herrn Opfer darbringen!
18 So geht nun hin, arbeitet; Stroh soll man euch nicht geben, aber die bestimmte Anzahl Ziegel sollt ihr liefern!
19 Da sahen die Aufseher der Kinder Israels, dass es mit ihnen schlimm stand, weil man sagte: Ihr sollt nichts nachlassen von der Zahl der Ziegel, die ihr täglich zu liefern habt!
20 Und als sie von dem Pharao hinausgingen, trafen sie Mose und Aaron an, die dort standen und auf sie warteten.
21 Da sprachen sie zu ihnen: Der Herr sehe auf euch und richte es, dass ihr uns verhasst gemacht habt vor dem Pharao und seinen Knechten[a] und ihnen das Schwert in die Hand gegeben habt, um uns zu töten!
22 Da wandte sich Mose an den Herrn und sprach: Herr, warum lässt du dein Volk so schlecht behandeln? Warum hast du mich hergesandt?
23 Denn seitdem ich hineingegangen bin zum Pharao, um in deinem Namen zu reden, hat er dieses Volk schlecht behandelt, und du hast dein Volk gar nicht errettet!
Gott ermutigt Mose
6 Da sprach der Herr zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will! Denn durch eine starke Hand gezwungen wird er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen wird er sie aus seinem Land treiben.
2 Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der Herr;
3 ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«[b]; aber mit meinem Namen »Herr«[c] habe ich mich ihnen nicht geoffenbart.
4 Auch habe ich meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, dass ich ihnen das Land Kanaan geben will, das Land ihrer Fremdlingschaft, in dem sie Fremdlinge gewesen sind.
5 Und ich habe auch das Seufzen der Kinder Israels gehört, weil die Ägypter sie zu Knechten machen, und habe an meinen Bund gedacht.
6 Darum sage den Kindern Israels: Ich bin der Herr, und ich will euch aus den Lasten Ägyptens herausführen und will euch aus ihrer Knechtschaft erretten und will euch erlösen[d] durch einen ausgestreckten Arm und durch große Gerichte.
7 Und ich will euch als mein Volk annehmen und will euer Gott sein; und ihr sollt erkennen, dass ich, der Herr, euer Gott bin, der euch aus den Lasten Ägyptens herausführt.
8 Und ich will euch in das Land bringen, um dessentwillen ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe, dass ich es Abraham, Isaak und Jakob gebe. Das will ich euch zum Besitz geben, ich, der Herr.
9 Und Mose sagte dies den Kindern Israels. Sie aber hörten nicht auf ihn vor Missmut und harter Arbeit.
10 Da redete der Herr mit Mose und sprach:
11 Geh hinein, sage dem Pharao, dem König von Ägypten, dass er die Kinder Israels aus seinem Land ziehen lassen soll!
12 Mose aber redete vor dem Herrn und sprach: Siehe, die Kinder Israels hören nicht auf mich; wie sollte denn der Pharao auf mich hören? Dazu habe ich unbeschnittene Lippen!
13 So redete der Herr mit Mose und Aaron und gab ihnen Befehl an die Kinder Israels und an den Pharao, den König von Ägypten, dass sie die Kinder Israels aus dem Land Ägypten führen sollten.
Das Geschlechtsregister Moses und Aarons
14 Dies sind die Häupter[e] ihrer Vaterhäuser: Die Söhne Rubens, des erstgeborenen Sohnes Israels, sind diese: Hanoch und Pallu, Hezron und Karmi. Das sind die Geschlechter von Ruben.
15 Die Söhne Simeons sind diese: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachim und Zohar und Saul, der Sohn der kanaanäischen Frau. Das sind die Geschlechter Simeons.
16 Dies sind die Namen der Söhne Levis nach ihren Geschlechtern: Gerson und Kahat und Merari; und Levi wurde 137 Jahre alt.
17 Die Söhne Gersons sind diese: Libni und Simei nach ihren Geschlechtern.
18 Die Söhne Kahats sind diese: Amram und Jizhar und Hebron und Ussiel. Und Kahat wurde 133 Jahre alt.
19 Die Söhne Meraris sind diese: Machli und Muschi. Das sind die Geschlechter Levis nach ihrer Abstammung.
20 Und Amram nahm Jochebed, die Schwester seines Vaters, zur Frau, die gebar ihm Aaron und Mose. Und Amram wurde 137 Jahre alt.
21 Die Söhne Jizhars sind diese: Korah und Nepheg und Sichri.
22 Die Söhne Ussiels sind diese: Misael und Elzaphan und Sitri.
23 Aaron aber nahm Eliseba zur Frau, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons; die gebar ihm Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar.
24 Die Söhne Korahs sind diese: Assir und Elkana und Abiasaph. Das sind die Geschlechter der Korahiter.
25 Eleasar aber, der Sohn Aarons, nahm sich eine Frau von den Töchtern Putiels, die gebar ihm Pinehas. Das sind die Häupter unter den Vätern der Leviten nach ihren Geschlechtern.
26 Das ist jener Aaron und jener Mose, zu denen der Herr sprach: Führt die Kinder Israels nach ihren Heerscharen aus dem Land Ägypten!
27 Sie sind es, die mit dem Pharao, dem König von Ägypten, redeten, um die Kinder Israels aus Ägypten herauszuführen, jener Mose und jener Aaron.
Gott sendet Mose und Aaron zum Pharao
28 Und es geschah an demselben Tag, an dem der Herr mit Mose im Land Ägypten redete,
29 da sprach der Herr zu Mose: Ich bin der Herr, rede zum Pharao, dem König von Ägypten, alles, was ich dir sage!
30 Und Mose antwortete vor dem Herrn: Siehe, ich habe unbeschnittene Lippen, wie sollte da der Pharao auf mich hören?
7 Und der Herr sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich dem Pharao zum Gott[f] gesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet[g] sein.
2 Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde, und dein Bruder Aaron soll es dem Pharao sagen, dass er die Kinder Israels aus seinem Land ziehen lassen soll.
3 Aber ich will das Herz des Pharao verhärten, damit ich meine Zeichen und Wunder im Land Ägypten zahlreich werden lasse.
4 Und der Pharao wird nicht auf euch hören, sodass ich meine Hand an Ägypten legen und mein Heer, mein Volk, die Kinder Israels, durch große Gerichte aus dem Land Ägypten führen werde.
5 Und die Ägypter sollen erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecke und die Kinder Israels herausführe aus ihrer Mitte.
6 Und Mose und Aaron handelten genau so; wie ihnen der Herr geboten hatte, genau so handelten sie.
7 Und Mose war 80 Jahre alt und Aaron 83 Jahre alt, als sie zu dem Pharao redeten.
8 Und der Herr redete zu Mose und Aaron und sprach:
9 Wenn der Pharao zu euch sagen wird: Tut ein Zeichen, um euch auszuweisen!, so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor den Pharao hin! — dann wird er zur Schlange werden.
10 Da gingen Mose und Aaron zum Pharao und handelten genau so, wie der Herr es ihnen geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab vor den Pharao und vor seine Knechte hin, und er wurde zur Schlange.
11 Da rief der Pharao die Weisen und Zauberkundigen. Und auch die ägyptischen Zauberer taten dasselbe mit ihren Zauberkünsten[h].
12 Und jeder warf seinen Stab hin, und es wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.
13 Doch das Herz des Pharao verstockte sich, und er hörte nicht auf sie, so wie der Herr es gesagt hatte.
Die erste Plage: Wasser wird zu Blut
14 Und der Herr sprach zu Mose: Das Herz des Pharao ist verstockt; er weigert sich, das Volk ziehen zu lassen.
15 Geh am Morgen hin zum Pharao; siehe, er wird hinaus ans Wasser gehen; tritt ihm entgegen am Ufer des Nils und nimm den Stab in deine Hand, der zur Schlange geworden ist,
16 und sprich zu ihm: Der Herr, der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt, um dir zu sagen: Lass mein Volk ziehen, damit es mir in der Wüste dient! Aber siehe, du hast bisher nicht hören wollen.
17 Darum, so spricht der Herr: Daran sollst du erkennen, dass ich der Herr bin: Siehe, ich will mit dem Stab, den ich in meiner Hand habe, das Wasser schlagen, das im Nil ist, und es soll in Blut verwandelt werden,
18 sodass die Fische im Nil sterben müssen und der Nil stinken wird; und es wird die Ägypter ekeln, das Wasser aus dem Nil zu trinken.
19 Und der Herr sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus über die Wasser in Ägypten, über seine Nilarme, über seine Kanäle und über seine Sümpfe und über alle Wasserbecken[i], dass sie zu Blut werden und dass im ganzen Land Ägypten Blut sei, selbst in den hölzernen und steinernen [Gefäßen].
20 Und Mose und Aaron machten es so, wie es ihnen der Herr geboten hatte. Und er erhob den Stab und schlug vor dem Pharao und seinen Knechten das Wasser, das im Nil war; da wurde alles Wasser im Nil in Blut verwandelt.
21 Und die Fische im Nil starben, und der Nil wurde stinkend, sodass die Ägypter das Nilwasser nicht trinken konnten; und das Blut war im ganzen Land Ägypten.
22 Aber die ägyptischen Zauberer taten dasselbe mit ihren Zauberkünsten. Und so verstockte sich das Herz des Pharao, und er hörte nicht auf sie, so wie der Herr es gesagt hatte.
23 Und der Pharao wandte sich um und ging heim und nahm sich auch das nicht zu Herzen.
24 Aber alle Ägypter gruben um den Nil herum nach Trinkwasser; denn das Nilwasser konnten sie nicht trinken.
25 Und das währte sieben Tage lang, nachdem der Herr den Nil geschlagen hatte.
Die zweite Plage: Frösche
26 Und der Herr sprach zu Mose: Geh hinein zum Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!
27 Wenn du dich aber weigerst, es ziehen zu lassen, siehe, so will ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen plagen,
28 und der Nil wird von Fröschen wimmeln; die sollen heraufkommen in dein Haus und in deine Schlafkammer und auf dein Bett; auch in die Häuser deiner Knechte, unter dein Volk, in deine Backöfen und in deine Backtröge;
29 und die Frösche sollen auf dich und auf dein Volk und auf alle deine Knechte kriechen.
8 Und der Herr sprach zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deine Hand und deinen Stab aus über die Nilarme, über die Kanäle und Sümpfe, und lass Frösche über das Land Ägypten kommen!
2 Und Aaron streckte seine Hand über die Wasser in Ägypten; und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten.
3 Und die Zauberer taten dasselbe mit ihren Zauberkünsten und ließen Frösche über das Land Ägypten kommen.
4 Da rief der Pharao Mose und Aaron und sprach: Bittet den Herrn, dass er die Frösche von mir nimmt und von meinem Volk, so will ich das Volk ziehen lassen, damit es dem Herrn Opfer darbringen kann!
5 Und Mose sprach zum Pharao: Du sollst die Ehre haben, zu bestimmen, auf wann ich für dich, für deine Knechte und für dein Volk erbitten soll, dass die Frösche von dir und deinen Häusern vertrieben werden und nur im Nil bleiben.
6 Er sprach: Auf morgen! Da sprach Mose: Wie du gesagt hast; damit du erfährst, dass niemand ist wie der Herr, unser Gott!
7 So sollen die Frösche von dir und von deinen Häusern, von deinen Knechten und von deinem Volk genommen werden; nur im Nil sollen sie bleiben.
8 So gingen Mose und Aaron vom Pharao weg; und Mose schrie zum Herrn wegen der Frösche, die er dem Pharao auferlegt hatte.
9 Und der Herr handelte nach dem Wort Moses; und die Frösche starben in den Häusern, in den Höfen und auf dem Feld.
10 Und sie häuften sie zusammen, hier einen Haufen und dort einen Haufen; und das Land stank davon.
11 Als aber der Pharao sah, dass er Luft bekommen hatte, verstockte er sein Herz und hörte nicht auf sie, so wie der Herr es gesagt hatte.
Die dritte Plage: Mücken
12 Da sprach der Herr zu Mose: Sage zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub auf der Erde, dass er zu Mücken werde im ganzen Land Ägypten!
13 Und sie handelten genau so. Und Aaron streckte seine Hand aus mit seinem Stab und schlug in den Staub auf der Erde, und die Mücken kamen über die Menschen und über das Vieh; der ganze Staub der Erde wurde zu Mücken im ganzen Land Ägypten.
14 Die Zauberer aber versuchten mit ihren Zauberkünsten auch Mücken hervorzubringen; aber sie konnten es nicht. Und die Mücken kamen über die Menschen und das Vieh.
15 Da sprachen die Zauberer zum Pharao: Das ist der Finger Gottes! Aber das Herz des Pharao war verstockt, sodass er nicht auf sie hörte, wie der Herr es gesagt hatte.
Die vierte Plage: Hundsfliegen
16 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dich morgen früh auf und tritt zum Pharao — siehe, er wird ans Wasser gehen! – und sprich zu ihm: So spricht der Herr: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!
17 Denn wenn du mein Volk nicht ziehen lässt, siehe, so will ich über dich und über deine Knechte[j] und über dein Volk und über deine Häuser Hundsfliegen kommen lassen, dass die Häuser der Ägypter und das Feld, auf dem sie sind, voller Hundsfliegen werden sollen.
18 Und ich will an demselben Tag etwas Besonderes tun mit dem Land Gosen, wo mein Volk wohnt, sodass dort keine Hundsfliegen sein sollen, damit du erkennst, dass ich, der Herr, inmitten des Landes bin.
19 So will ich [ein Zeichen der] Erlösung[k] setzen zwischen meinem und deinem Volk. Morgen soll das Zeichen geschehen.
20 Und der Herr handelte so. Und eine Menge Hundsfliegen kamen in das Haus des Pharao und in die Häuser seiner Knechte, ja über das ganze Land Ägypten; und das Land wurde von den Hundsfliegen verseucht.
21 Da rief der Pharao Mose und Aaron zu sich und sprach: Geht hin, opfert eurem Gott in diesem Land!
22 Mose sprach: Das schickt sich nicht, dass wir so etwas tun; denn wir würden dem Herrn, unserem Gott, opfern, was den Ägyptern ein Gräuel ist! Siehe, wenn wir dann vor den Augen der Ägypter opferten, was ihnen ein Gräuel ist, würden sie uns nicht steinigen?
23 Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott, Opfer darbringen, so wie er es uns befehlen wird.
24 Da sprach der Pharao: Ich will euch ziehen lassen, damit ihr dem Herrn, eurem Gott, in der Wüste Opfer darbringt; aber zieht ja nicht weiter! Bittet für mich!
25 Mose aber erwiderte: Siehe, ich gehe hinaus von dir und will den Herrn bitten, dass die Hundsfliegen morgen vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk genommen werden; nur möge der Pharao uns nicht mehr täuschen, indem er das Volk doch nicht ziehen lässt, damit es dem Herrn Opfer darbringt!
26 Und Mose ging hinaus vom Pharao und betete zu dem Herrn.
27 Und der Herr handelte nach dem Wort Moses, und er ließ die Hundsfliegen vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk weichen, sodass nicht eine übrig blieb.
28 Aber der Pharao verstockte sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.
Die fünfte Plage: Viehseuche
9 Da sprach der Herr zu Mose: Geh hinein zum Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: »Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!
2 Denn wenn du dich weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie weiter aufhältst,
3 siehe, so wird die Hand des Herrn über dein Vieh auf dem Feld kommen, über Pferde, Esel, Kamele, Rinder und Schafe, mit einer sehr schweren Viehseuche.
4 Und der Herr wird einen Unterschied machen zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh der Ägypter, sodass von allem, was den Kindern Israels gehört, kein einziges sterben wird!«
5 Und der Herr bestimmte eine Zeit und sprach: Morgen wird der Herr dies im Land tun!
6 Und der Herr tat dies am Morgen, und alles Vieh der Ägypter starb, aber von dem Vieh der Kinder Israels starb kein einziges.
7 Und der Pharao sandte Boten hin, und siehe, von dem Vieh Israels war nicht eines gestorben. Gleichwohl blieb das Herz des Pharao verhärtet, sodass er das Volk nicht ziehen ließ.
Die sechste Plage: Geschwüre
8 Da sprach der Herr zu Mose und Aaron: Nehmt eure Hände voll Ofenruß, und Mose soll ihn zum Himmel werfen vor dem Pharao!
9 Dann wird er über dem ganzen Land Ägypten zu Staub werden, und er wird zu Geschwüren werden, die als Blattern aufbrechen an Menschen und Vieh im ganzen Land Ägypten.
10 Da nahmen sie Ofenruß und traten vor den Pharao, und Mose warf ihn zum Himmel. Da wurden Geschwüre daraus, die als Blattern aufbrachen an Menschen und Vieh,
11 sodass die Zauberer nicht vor Mose treten konnten wegen der Geschwüre. Denn die Geschwüre waren an den Zauberern ebenso wie an allen anderen Ägyptern.
12 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, dass er nicht auf sie hörte, so wie der Herr es Mose gesagt hatte.
Die siebte Plage: Hagel
13 Da sprach der Herr zu Mose: Mache dich am Morgen früh auf und tritt vor den Pharao und sprich zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: »Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!
14 Sonst will ich diesmal alle meine Plagen gegen dein Herz richten und gegen deine Knechte und gegen dein Volk, damit du erkennst, dass auf der ganzen Erde nicht meinesgleichen ist.
15 Denn ich hätte meine Hand schon ausstrecken und dich und dein Volk mit der Pest schlagen können, dass du von der Erde vertilgt worden wärst;
16 aber ich habe dich eben dazu bestehen lassen, dass ich an dir meine Macht erweise und dass mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde.
17 Wenn du dich aber meinem Volk noch weiter entgegenstellst und es nicht ziehen lassen willst,
18 siehe, so will ich morgen um diese Zeit einen sehr schweren Hagel fallen lassen, wie er in Ägypten bisher nicht gewesen ist seit der Zeit, da es gegründet wurde, bis jetzt.
19 Und nun lass dein Vieh und alles, was du auf dem Feld hast, in Sicherheit bringen; denn auf alle Menschen und alles Vieh, die sich auf dem Feld befinden und nicht in den Häusern versammelt sind, auf die wird der Hagel fallen, und sie werden umkommen!«
20 Wer nun von den Knechten des Pharao das Wort des Herrn fürchtete, der ließ seine Knechte und sein Vieh in die Häuser fliehen;
21 diejenigen aber, die sich das Wort des Herrn nicht zu Herzen nahmen, die ließen ihre Knechte und ihr Vieh auf dem Feld.
22 Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand aus zum Himmel, damit Hagel im ganzen Land Ägypten fällt, über die Menschen und über das Vieh und über alles Gewächs auf dem Feld im Land Ägypten!
23 So streckte Mose seinen Stab zum Himmel. Und der Herr ließ es donnern und hageln, dass das Feuer zur Erde niederfuhr. Und der Herr ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten.
24 Es war aber zugleich Hagel und ein unaufhörliches Blitzen mitten in den Hagel hinein, so stark, dass etwas Derartiges im ganzen Land Ägypten niemals vorgekommen war, seitdem es bevölkert ist.
25 Und der Hagel erschlug im ganzen Land Ägypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh. Auch zerschlug der Hagel alles Gewächs auf dem Feld und zerbrach alle Bäume auf dem Land.
26 Nur im Land Gosen, wo die Kinder Israels waren, hagelte es nicht.
27 Da sandte der Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Diesmal habe ich mich versündigt! Der Herr ist gerecht; ich aber und mein Volk sind schuldig!
28 Bittet aber den Herrn, dass es nun genug sei mit dem Donner Gottes und dem Hagel; so will ich euch ziehen lassen, und ihr sollt nicht länger hierbleiben!
29 Da sprach Mose zu ihm: Wenn ich zur Stadt hinauskomme, so will ich meine Hände zum Herrn ausstrecken; dann wird der Donner aufhören und kein Hagel mehr sein, damit du erkennst, dass die Erde dem Herrn gehört!
30 Ich weiß aber, dass ihr, du und deine Knechte, euch vor Gott, dem Herrn, noch nicht fürchtet.
31 Es waren aber der Flachs und die Gerste zerschlagen; denn die Gerste hatte Ähren und der Flachs Knospen getrieben.
32 Aber der Weizen und der Spelt[l] waren nicht zerschlagen; denn die wachsen später.
33 Nun ging Mose vom Pharao weg zur Stadt hinaus und streckte seine Hand aus zum Herrn, und der Donner und der Hagel ließen nach, und der Regen fiel nicht mehr auf die Erde.
34 Als aber der Pharao sah, dass der Regen, der Hagel und der Donner nachließen, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte.
35 So wurde das Herz des Pharao verstockt, dass er die Kinder Israels nicht ziehen ließ, so wie der Herr durch Mose geredet hatte.
Die achte Plage: Heuschrecken
10 Da sprach der Herr zu Mose: Geh zum Pharao, denn ich habe sein Herz und das Herz seiner Knechte verstockt, damit ich diese meine Zeichen unter ihnen tue,
2 und damit du vor den Ohren deiner Kinder und Kindeskinder verkündigst, was ich in Ägypten gewirkt und wie ich meine Zeichen unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennt, dass ich der Herr bin.
3 So gingen Mose und Aaron zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange willst du dich noch weigern, dich vor mir zu demütigen? Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!
4 Wenn du dich aber [weiterhin] weigerst, mein Volk ziehen zu lassen, siehe, so lasse ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet kommen.
5 Und sie sollen die Fläche des Landes so bedecken, dass man die Erde nicht sehen kann, und sie sollen den Überrest auffressen, der gerettet worden und von dem Hagel übrig geblieben ist, und sie sollen alle eure grünenden Bäume auf dem Feld kahl fressen.
6 Und sie sollen dein Haus und die Häuser aller deiner Knechte und die Häuser aller Ägypter anfüllen, wie es deine Väter und Vorväter nie gesehen haben, seitdem sie im Land sind, bis zu diesem Tag! Und er wandte sich um und ging vom Pharao hinweg.
7 Da sprachen die Knechte des Pharao zu ihm: Wie lange soll uns dieser zum Fallstrick sein? Lass die Leute ziehen, damit sie dem Herrn, ihrem Gott, dienen; merkst du noch nicht, dass Ägypten zugrunde geht?
8 Da holte man Mose und Aaron wieder zum Pharao; der sprach zu ihnen: Geht hin, dient dem Herrn, eurem Gott! Wer aber soll denn hingehen?
9 Und Mose sprach: Wir wollen mit unseren Jungen und Alten, mit unseren Söhnen und Töchtern, mit unseren Schafen und Rindern ziehen; denn wir haben ein Fest des Herrn!
10 Da sprach er zu ihnen: Der Herr sei ebenso mit euch, wie ich euch samt euren Kindern ziehen lasse! Seht da, ihr habt Böses im Sinn!
11 Nicht so, sondern ihr Männer geht hin und dient dem Herrn; denn das habt ihr auch verlangt! Und man jagte sie weg vom Pharao.
12 Da sprach der Herr zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Land Ägypten, damit die Heuschrecken über das Land Ägypten kommen und alles Gewächs im Land auffressen samt allem, was vom Hagel übrig geblieben ist!
13 Da streckte Mose seinen Stab über das Land Ägypten aus, und der Herr ließ einen Ostwind über das Land wehen den ganzen Tag und die ganze Nacht; und am Morgen führte der Ostwind die Heuschrecken her.
14 Und die Heuschrecken kamen über das ganze Land Ägypten und ließen sich nieder im ganzen Gebiet von Ägypten, so überaus viele, dass etwas Derartiges zuvor niemals gewesen ist, noch künftig sein wird.
15 Denn sie bedeckten die Fläche des ganzen Landes und verfinsterten das Land. Und sie fraßen alle Bodengewächse und alle Baumfrüchte, die vom Hagel übrig geblieben waren, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und an den Feldgewächsen im ganzen Land Ägypten.
16 Da ließ der Pharao Mose und Aaron schnell rufen und sprach: Ich habe mich versündigt an dem Herrn, eurem Gott, und an euch!
17 Und nun vergib mir meine Sünde nur noch dieses Mal, und betet zum Herrn, eurem Gott, dass er nur diesen Tod von mir abwende!
18 Und er ging hinaus vom Pharao und betete zum Herrn.
19 Da wendete der Herr den Wind um, dass er sehr stark aus dem Westen wehte und die Heuschrecken aufhob und sie ins Schilfmeer warf, sodass an allen Orten Ägyptens nicht eine übrig blieb.
20 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, sodass er die Kinder Israels nicht ziehen ließ.
Die neunte Plage: Finsternis
21 Und der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus zum Himmel, damit es im Land Ägypten so finster wird, dass man die Finsternis greifen kann!
22 Da streckte Mose seine Hand zum Himmel aus. Und es kam eine dichte Finsternis im ganzen Land Ägypten, drei Tage lang,
23 sodass während drei Tagen niemand den anderen sehen konnte, noch jemand von seinem Platz aufstehen konnte. Aber alle Kinder Israels hatten Licht in ihren Wohnungen.
24 Da ließ der Pharao Mose rufen und sprach: Geht hin, dient dem Herrn; nur eure Schafe und Rinder sollen hierbleiben; lasst auch eure Kinder mit euch ziehen!
25 Mose sprach: Du musst auch Schlachtopfer und Brandopfer in unsere Hände geben, dass wir sie dem Herrn, unserem Gott, darbringen können;
26 aber auch unser eigenes Vieh soll mit uns gehen, und nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon müssen wir nehmen, um dem Herrn, unserem Gott, zu dienen. Auch wissen wir nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis wir dorthin kommen!
27 Aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, sodass er sie nicht ziehen lassen wollte.
28 Und der Pharao sprach zu ihm: Geh hinweg von mir und hüte dich, dass du nicht mehr vor mein Angesicht kommst; an dem Tag, da du vor mein Angesicht kommst, sollst du sterben!
29 Und Mose antwortete: Du hast recht geredet; ich werde dein Angesicht nicht mehr wiedersehen!
Ankündigung der letzten Plage
11 Und der Herr sprach zu Mose: Ich will noch eine Plage über den Pharao und über Ägypten bringen; danach wird er euch fortziehen lassen; und wenn er euch ziehen lässt, so wird er euch sogar ganz und gar fortjagen.
2 So rede nun zu dem Volk, dass jeder Mann von seinem Nächsten und jede Frau von ihrer Nachbarin silberne und goldene Geräte fordern soll.
3 Und der Herr gab dem Volk Gunst bei den Ägyptern; auch war Mose ein sehr großer Mann im Land Ägypten in den Augen der Knechte des Pharao und in den Augen des Volkes.[m]
4 Und Mose sprach: So spricht der Herr: Um Mitternacht will ich mitten durch Ägypten gehen,
5 und alle Erstgeburt im Land Ägypten soll sterben — von dem Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter der Handmühle sitzt; auch alle Erstgeburt unter dem Vieh.
6 Und es wird ein großes Geschrei sein im ganzen Land Ägypten, wie es niemals gewesen ist, noch sein wird.
7 Aber bei allen Kindern Israels soll kein Hund die Zunge regen, weder gegen Menschen noch gegen das Vieh, damit ihr erkennt, dass der Herr einen Unterschied macht zwischen Ägypten und Israel.
8 Dann werden alle diese deine Knechte zu mir herabkommen und mir zu Füßen fallen und sagen: Ziehe aus, du und das ganze Volk hinter dir her! Danach werde ich ausziehen! — Und er ging vom Pharao hinweg mit grimmigem Zorn.
9 Der Herr aber hatte zu Mose gesagt: Der Pharao wird nicht auf euch hören, damit meine Wunder zahlreich werden im Land Ägypten.
10 So hatten Mose und Aaron alle diese Wunder vor dem Pharao getan; aber der Herr verstockte das Herz des Pharao, sodass er die Kinder Israels nicht aus seinem Land ziehen ließ.
Footnotes
- (5,21) w. dass ihr unseren Geruch in den Augen des Pharao und in den Augen seiner Knechte stinkend gemacht habt.
- (6,3) hebr. El Schaddai.
- (6,3) hebr. JHWH (Jahweh / Jehovah).
- (6,6) w. ich will euer Erlöser sein, d.h. derjenige, der Israel freikauft um Lösegeld.
- (6,14) hebr. rosch = »Haupt, Oberhaupt, Hauptmann, Oberster« u.a.
- (7,1) od. an Gottes Stelle / zum obersten Richter (hebr. elohim).
- (7,1) d.h. der bevollmächtigte Verkünder deiner Worte.
- (7,11) d.h. Geheimkünsten, verborgenen (»okkulten«) Künsten.
- (7,19) od. Wasseransammlungen.
- (8,17) Die hohen Regierungsbeamten und Minister wurden im Altertum vielfach als »Knechte des Königs« bezeichnet.
- (8,19) Der MT hat w. eine Erlösung.
- (9,32) od. Emmer, eine Getreidesorte.
- (11,3) Die Verse 1-3 schildern offensichtlich ein Reden des Herrn zu Mose, das vor dem Gespräch mit dem Pharao stattfand; in V. 4 setzt Mose seine Rede vor dem Pharao fort.
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