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Das schwimmende Eisen

Und die Prophetensöhne sprachen zu Elisa: Sieh doch, der Ort, wo wir vor dir wohnen, ist uns zu eng!

Wir wollen doch an den Jordan gehen und dort jeder einen Balken holen, damit wir uns dort eine Niederlassung bauen. Und er sprach: Geht hin!

Es sprach aber einer: Tu uns doch den Gefallen und komm mit deinen Knechten! Und er sprach: Ich will mitkommen!

Und er ging mit ihnen. Als sie nun an den Jordan kamen, schnitten sie Holz.

Und es geschah, als einer einen Stamm fällte, da fiel das Eisen ins Wasser. Da schrie er und sprach: O weh, mein Herr! Und es ist noch dazu entliehen!

Aber der Mann Gottes sprach: Wohin ist es gefallen? Und als er ihm die Stelle zeigte, schnitt er ein Holz ab und warf es dort hinein. Da brachte er das Eisen zum Schwimmen.

Und er sprach: Hole es dir heraus! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.

Die Aramäer werden mit Blindheit geschlagen

Und der König von Aram führte Krieg gegen Israel; und er beratschlagte sich mit seinen Knechten und sprach: Da und da soll mein Lager sein!

Aber der Mann Gottes sandte zum König von Israel und ließ ihm sagen: Hüte dich, an jenem Ort vorbeizugehen; denn die Aramäer kommen dort hinab!

10 Und der König von Israel sandte hin an den Ort, den ihm der Mann Gottes genannt und vor dem er ihn gewarnt hatte, und er nahm sich dort in Acht. Dies geschah nicht bloß einmal oder zweimal.

11 Da wurde das Herz des Königs von Aram unruhig darüber, und er rief seine Knechte[a] zu sich und sprach zu ihnen: Könnt ihr mir denn nicht sagen, wer von den Unsrigen es mit dem König von Israel hält?

12 Da sprach einer seiner Knechte: Nicht doch, mein Herr und König; sondern Elisa, der Prophet in Israel, verrät dem König von Israel alles, was du in deiner Schlafkammer redest!

13 Er sprach: So geht hin und seht, wo er ist, dass ich hinsende und ihn ergreifen lasse! Und sie meldeten es ihm und sprachen: Siehe, er ist in Dotan!

14 Da sandte er Pferde und Streitwagen und eine große Streitmacht dorthin. Und sie kamen bei Nacht und umzingelten die Stadt.

15 Als nun der Diener des Mannes Gottes am Morgen früh aufstand und hinausging, siehe, da lag um die Stadt ein Heer mit Pferden und Streitwagen. Da sprach sein Knecht zu ihm: O weh, mein Herr! Was wollen wir nun tun?

16 Er sprach: Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind zahlreicher als die, welche bei ihnen sind!

17 Und Elisa betete und sprach: Herr, öffne ihm doch die Augen, damit er sieht! Da öffnete der Herr dem Knecht die Augen, sodass er sah. Und siehe, der Berg war voll feuriger Rosse und Streitwagen rings um Elisa her.

18 Und als sie zu ihm hinkamen, bat Elisa den Herrn und sprach: Schlage doch diese Heiden mit Blindheit! Da schlug er sie mit Blindheit nach dem Wort Elisas.

19 Und Elisa sprach zu ihnen: Das ist nicht der Weg noch die Stadt; folgt mir nach, so will ich euch zu dem Mann führen, den ihr sucht! Und er führte sie nach Samaria.

20 Und es geschah, als sie nach Samaria gekommen waren, da sprach Elisa: Herr, öffne diesen die Augen, damit sie sehen! Und der Herr öffnete ihnen die Augen, sodass sie sahen. Und siehe, da waren sie mitten in Samaria.

21 Und als der König von Israel sie sah, sprach er zu Elisa: Mein Vater, soll ich sie schlagen? Soll ich sie schlagen?

22 Er sprach: Du sollst sie nicht schlagen! Würdest du die schlagen, welche du mit deinem Schwert und mit deinem Bogen gefangen nimmst? Setze ihnen Brot und Wasser vor, dass sie essen und trinken und zu ihrem Herrn ziehen!

23 Da wurde ein großes Mahl zubereitet. Und als sie gegessen und getrunken hatten, ließ er sie gehen, und sie zogen zu ihrem Herrn. Von da an kamen die Streifscharen der Aramäer nicht mehr in das Land Israel.

Die Belagerung Samarias

24 Und danach geschah es, dass Benhadad, der König von Aram, sein ganzes Heer versammelte und heraufzog und Samaria belagerte.

25 Da entstand in Samaria eine große Hungersnot; und siehe, sie belagerten die Stadt so lange, bis ein Eselskopf 80 Silberlinge und ein Viertel Kab[b] Taubenmist 5 Silberlinge wert war.

26 Als aber der König von Israel auf der Mauer entlangging, flehte ihn eine Frau an und sprach: Hilf mir, mein Herr und König!

27 Er aber sprach: Wenn dir der Herr nicht hilft, von woher soll ich dir Hilfe bringen? Von der Tenne oder von der Kelter?

28 Und der König fragte sie: Was willst du? Sie sprach: Diese Frau da sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn heute essen; morgen wollen wir dann meinen Sohn essen!

29 So haben wir meinen Sohn gekocht und ihn gegessen; und am anderen Tag sprach ich zu ihr: Gib deinen Sohn her, dass wir ihn essen! Aber sie hat ihren Sohn versteckt!

30 Und es geschah, als der König die Worte der Frau hörte, da zerriss er seine Kleider, während er auf der Mauer entlangging. Da sah das Volk, dass er darunter auf seinem Leib Sacktuch trug.

31 Und er sprach: Gott tue mir dies und das, wenn das Haupt Elisas, des Sohnes Saphats, heute auf ihm bleibt!

32 Elisa aber saß in seinem Haus, und die Ältesten saßen bei ihm. Und [der König][c] sandte einen Mann vor sich her; aber ehe der Bote zu ihm kam, sprach er zu den Ältesten: Seht ihr nicht, wie dieser Mördersohn hersendet, um mir den Kopf abzuhauen? Habt acht, wenn der Bote kommt, verschließt die Tür und stemmt euch mit der Tür gegen ihn! Höre ich nicht die Fußtritte seines Herrn hinter ihm her?

33 Während er noch mit ihnen redete, siehe, da kam der Bote zu ihm hinab, und er[d] sprach: Siehe, dieses Unglück kommt vom Herrn, was soll ich noch auf den Herrn warten?

Footnotes

  1. (6,11) d.h. seine Minister und hochgestellten Berater, die »Knechte des Königs« genannt wurden.
  2. (6,25) ca. 0,5 l.
  3. (6,32) w. er.
  4. (6,33) d.h. wohl der König.

Hosea, der letzte König von Israel

17 Im zwölften Jahr des Ahas, des Königs von Juda, wurde Hosea, der Sohn Elas, König über Israel in Samaria, [und er regierte] neun Jahre lang.

Und er tat, was böse war in den Augen des Herrn, doch nicht wie die Könige von Israel, die vor ihm waren.

Gegen ihn zog Salmanassar, der König von Assyrien, herauf; und Hosea wurde ihm untertan und zahlte ihm Tribut.

Als aber der König von Assyrien erfuhr, dass Hosea eine Verschwörung gemacht und Boten zu So gesandt hatte, dem König von Ägypten, und dem König von Assyrien nicht wie alle Jahre Tribut gezahlt hatte, da nahm er ihn fest und legte ihn gebunden ins Gefängnis.

Und der König von Assyrien durchzog das ganze Land und kam vor Samaria und belagerte es drei Jahre lang.

Im neunten Jahr Hoseas eroberte der König von Assyrien Samaria und führte Israel gefangen nach Assyrien; und er siedelte sie in Halach und am Habor, dem Fluss Gosans, und in den Städten der Meder an.

Israel wird wegen seiner Sünde weggeführt

Und dies geschah deshalb, weil die Kinder Israels gesündigt hatten gegen den Herrn, ihren Gott, der sie aus dem Land Ägypten geführt hatte, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten, und weil sie andere Götter fürchteten[a],

und weil sie nach den Satzungen der Heidenvölker wandelten, die der Herr vor den Kindern Israels vertrieben hatte, und nach [den Satzungen] der Könige von Israel, die diese gemacht hatten.

So hatten die Kinder Israels gegen den Herrn, ihren Gott, heimlich Dinge getrieben, die nicht recht waren: Sie bauten sich Höhen an allen ihren Wohnorten, von den Wachttürmen bis zu den festen Städten,

10 und sie errichteten sich Gedenksteine und Aschera-Standbilder auf allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen,

11 und sie räucherten auf allen Höhen wie die Heiden, die der Herr vor ihnen weggeführt hatte, und trieben böse Dinge, um damit den Herrn zu erzürnen,

12 und sie dienten den Götzen, von denen der Herr ihnen gesagt hatte: Ihr sollt so etwas nicht tun!

13 Ja, wenn der Herr gegen Israel und Juda durch alle Propheten und alle Seher Zeugnis ablegte, indem er ihnen sagen ließ: Kehrt um von euren bösen Wegen und haltet meine Gebote und meine Satzungen nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten habe und das ich durch meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt habe!,

14 so gehorchten sie nicht, sondern machten ihren Nacken hart, gleich dem Nacken ihrer Väter, die nicht an den Herrn, ihren Gott, geglaubt hatten.

15 Dazu verachteten sie seine Satzungen und seinen Bund, den er mit ihren Vätern geschlossen hatte, und seine Zeugnisse, die er ihnen bezeugt hatte; und sie wandelten der Nichtigkeit[b] nach und wurden nichtig; und sie folgten den Heidenvölkern nach, die um sie her wohnten, derentwegen ihnen der Herr geboten hatte, sie sollten nicht so handeln wie diese.

16 Und sie verließen alle Gebote des Herrn, ihres Gottes, und machten sich Bilder, zwei gegossene Kälber, und machten ein Aschera-Standbild und beteten das ganze Heer des Himmels[c] an und dienten dem Baal.

17 Und sie ließen ihre Söhne und ihre Töchter durchs Feuer gehen und trieben Wahrsagerei und Zauberei und verkauften sich, zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn, um ihn zu erzürnen.

18 Da wurde der Herr sehr zornig über Israel und tat sie von seinem Angesicht hinweg, sodass nur der Stamm Juda übrig blieb.

19 Aber auch Juda befolgte die Gebote des Herrn, seines Gottes, nicht, sondern sie wandelten nach den Satzungen Israels, die sie gemacht hatten.

20 Darum verwarf der Herr den ganzen Samen Israels und demütigte sie; und er gab sie in die Hände von Räubern, bis er sie von seinem Angesicht verstieß.

21 Denn Israel hatte sich vom Haus Davids losgerissen und hatte Jerobeam, den Sohn Nebats, zum König gemacht; und Jerobeam wandte Israel ab von der Nachfolge des Herrn und verführte es zu schwerer Sünde.

22 Und die Kinder Israels wandelten in allen Sünden Jerobeams, die er getan hatte, und ließen nicht davon,

23 bis der Herr Israel vor seinem Angesicht hinwegtat, wie er durch alle seine Knechte, die Propheten, geredet hatte. So wurde Israel aus seinem Land nach Assyrien weggeführt, bis zu diesem Tag.

Heidenvölker werden in Samaria angesiedelt

24 Aber der König von Assyrien ließ Leute aus Babel und aus Kuta, aus Awa, Hamat und Sepharwajim kommen und siedelte sie an Stelle der Kinder Israels in den Städten Samarias an. Und sie nahmen Samaria in Besitz und wohnten in dessen Städten.[d]

25 Und es geschah, als sie zu Anfang ihrer Niederlassung dort den Herrn nicht fürchteten, da sandte der Herr Löwen unter sie; die richteten Verheerungen unter ihnen an.

26 Darum ließen sie dem König von Assyrien sagen: Die Völker, die du weggeführt und in den Städten Samarias angesiedelt hast, kennen das Recht des Landesgottes nicht, darum hat er Löwen unter sie gesandt; und siehe, diese töten sie, weil sie das Recht des Landesgottes nicht kennen!

27 Da befahl der König von Assyrien und sprach: Bringt einen der Priester dahin, die ihr von dort weggeführt habt, und sie sollen hinziehen und dort wohnen; und er soll sie das Recht des Landesgottes lehren!

28 Da kam einer von den Priestern, die sie von Samaria weggeführt hatten, und ließ sich in Bethel nieder und lehrte sie, wie sie den Herrn fürchten[e] sollten.

29 Aber jedes Volk machte sich seine eigenen Götter und stellte sie in die Höhenhäuser, welche die Samariter gemacht hatten, jedes Volk in den Städten, in denen sie wohnten.

30 Die Leute von Babel machten den Sukkot-Benot, und die Leute von Kut machten den Nergal, und die Leute von Hamat machten den Aschima;

31 und die von Awa machten den Nibchas und den Tartak; aber die von Sepharwajim ließen ihre Söhne für den Adrammelech und den Anammelech, die Götter von Sepharwajim, durchs Feuer gehen.

32 Doch verehrten sie auch den Herrn und machten aus dem gesamten Volk Leute zu Höhenpriestern, die für sie in den Höhenhäusern opferten.

33 So verehrten sie den Herrn und dienten auch ihren Göttern nach der Gewohnheit jedes Volkes, von dem sie hergebracht worden waren.

34 Und bis zu diesem Tag machen sie es nach der früheren Weise; sie fürchten den Herrn nicht; sie handeln auch nicht nach ihren Satzungen und Ordnungen, noch nach dem Gesetz und Gebot, das der Herr den Kindern Jakobs geboten hat, dem er den Namen Israel gab,

35 mit denen der Herr einen Bund gemacht und ihnen geboten und gesagt hatte: »Fürchtet keine anderen Götter, betet sie nicht an, dient ihnen nicht und opfert ihnen nicht,

36 sondern den Herrn, der euch mit großer Kraft und ausgestrecktem Arm aus dem Land Ägypten geführt hat, den sollt ihr fürchten, ihn betet an, ihm sollt ihr opfern!

37 Und die Satzungen, Rechte, Gesetze und Gebote, die er euch vorgeschrieben hat, sollt ihr befolgen, dass ihr sie allezeit tut; und fürchtet nicht andere Götter!

38 Und vergesst nicht den Bund, den ich mit euch geschlossen habe, und fürchtet nicht andere Götter,

39 sondern fürchtet den Herrn, euren Gott; der wird euch von der Hand aller eurer Feinde erretten!«

40 Aber sie gehorchten nicht, sondern handelten nach ihrer früheren Weise.

41 So kam es, dass diese Völker den Herrn verehrten und zugleich ihren Götzen dienten; auch ihre Kinder und ihre Kindeskinder machen es so, wie es ihre Väter gemacht haben, bis zu diesem Tag.

Footnotes

  1. (17,7) od. verehrten.
  2. (17,15) d.h. den nichtigen Götzen.
  3. (17,16) eine Bezeichnung, die sowohl Sterne (vgl. 1Mo 2,1) als auch Engelwesen (vgl. 1Kö 22,19) beschreibt, die nach dem Vorbild der Heidenvölker als Gottheiten verehrt wurden.
  4. (17,24) Das eroberte Kernland des israelitischen Königreiches bildete später einen assyrischen Verwaltungsbezirk, der nach seiner Hauptstadt »Samaria« genannt wurde. Die dort angesiedelten Heidenvölker wurden später zu den »Samaritern«.
  5. (17,28) im Sinn von »verehren«, d.h. ihn als Gott anerkennen und ihm Opfer bringen.