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Gerechtigkeit und Menschlichkeit

23 Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! Leihe keinem Gottlosen deine Hand, daß du durch dein Zeugnis einen Frevel unterstützest!

Du sollst nicht der Mehrheit folgen zum Bösen und sollst vor Gericht deine Aussagen nicht nach der Mehrheit richten, um zu verdrehen. Du sollst den Armen nicht beschönigen in seinem Prozeß.

Wenn du den Ochsen oder Esel deines Feindes antriffst, der sich verlaufen hat, so sollst du ihm denselben wiederbringen. Siehst du den Esel deines Feindes unter seiner Last erliegen, könntest du es unterlassen, ihm zu helfen? Du sollst ihm samt jenem aufhelfen!

Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seinem Prozeß. Von falscher Anklage halte dich fern und bringe keinen Unschuldigen und Gerechten um; denn ich spreche keinen Gottlosen gerecht.

Und nimm kein Geschenk! Denn das Geschenk macht die Sehenden blind und verkehrt die Sache der Gerechten.

Und bedrücke den Fremdling nicht; denn ihr wißt, wie es den Fremdlingen zumute ist; denn ihr seid Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.

Ruhe- und Festzeiten

10 Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seinen Ertrag einsammeln; 11 aber im siebenten sollst du es brach liegen und sich ausruhen lassen, daß sich die Armen deines Volkes davon nähren, und was sie übriglassen, mögen die Tiere des Feldes fressen; desgleichen sollst du mit deinem Weinberg und Olivengarten tun.

12 Sechs Tage sollst du deine Werke verrichten, aber am siebenten Tag sollst du feiern, damit dein Ochs und dein Esel ausruhen und deiner Magd Sohn und der Fremdling sich erholen.

13 Befolgt alles, was ich euch befohlen habe, und erwähnt die Namen der fremden Götter nicht; die sollen gar nicht über eure Lippen kommen!

14 Dreimal im Jahr sollst du mir ein Fest feiern.

15 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, wie ich dir befohlen habe; denn in demselben bist du aus Ägypten ausgezogen. Man erscheine aber nicht leer vor mir!

16 Und das Erntefest[a], da du deine ersten Erzeugnisse darbringst von dem, was du auf dem Feld gesät hast; und das Fest der Lese[b] am Ausgang des Jahres, wenn du deine Erzeugnisse vom Feld eingesammelt hast.

17 Dreimal im Jahr soll alle deine Mannschaft vor dem Herrscher, dem Herrn, erscheinen!

18 Du sollst das Blut meiner Opfer nicht zusammen mit Sauerteig darbringen, und das Fett meiner Festopfer soll nicht bleiben bis zum andern Morgen.

19 Die frühesten Erstlinge deines Ackers sollst du in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter kochen!

Weisungen zur Besitznahme von Kanaan

20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, dich zu behüten auf dem Weg und dich an den Ort zu bringen, den ich bereitet habe. 21 Hüte dich vor ihm und gehorche seiner Stimme und sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird eure Übertretungen nicht ertragen; denn mein Name ist in ihm. 22 Wirst du aber seiner Stimme gehorchen und alles tun, was ich sage, so will ich deine Feinde befehden und deinen Widersachern widerwärtig sein. 23 Wenn nun mein Engel vor dir hergeht und dich zu den Amoritern, Hetitern, Pheresitern, Kanaanitern, Hevitern und Jebusitern bringt und ich sie vertilge, 24 so sollst du ihre Götter nicht anbeten, noch ihnen dienen, und sollst es nicht machen wie sie; sondern du sollst ihre Säulen niederreißen und sie gänzlich zerstören. 25 Und ihr sollt dem Herrn eurem Gott, dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen; und ich will die Krankheit aus deiner Mitte tun. 26 Es soll keine Kinderlose und keine Unfruchtbare in deinem Land sein; ich will die Zahl deiner Tage voll machen.

27 Ich will meinen Schrecken vor dir hersenden und will alle Völker in Verwirrung bringen, zu welchen du kommst, und will machen, daß alle deine Feinde dir den Rücken kehren sollen. 28 Ich will Hornissen vor dir hersenden, damit sie die Heviter, die Kanaaniter und Hetiter vor dir her vertreiben. 29 Ich will sie aber nicht in einem Jahr vor dir her vertreiben, damit das Land nicht zur Wüste werde und die wilden Tiere sich nicht zu deinem Schaden vermehren. 30 Nach und nach will ich sie vor dir vertreiben, in dem Maß, wie du zunimmst und das Land ererben kannst. 31 Und ich setze deine Grenze vom Schilfmeer bis zum Philistermeer und von der Wüste bis zum Strom [Euphrat]; denn ich will die Bewohner des Landes in eure Hand geben, daß du sie vor dir her vertreibst. 32 Du sollst mit ihnen und mit ihren Göttern keinen Bund schließen; 33 sie sollen nicht in deinem Land wohnen, damit sie dich nicht zur Sünde gegen mich verleiten; denn du würdest ihren Göttern dienen, und sie würden dir zum Fallstrick werden.

Footnotes

  1. 2 Mose 23:16 Ernte- od. Wochenfest, Pfingsten; 2M 34:22
  2. 2 Mose 23:16 Fest der Lese od. Laubhüttenfest; 3M 23:34–36

Gerechtigkeit vor Gericht und Feindesliebe

23 »Verbreite kein falsches Gerücht! Weißt du aber sicher, dass jemand Unrecht getan hat, dann darfst du ihn nicht durch eine falsche Aussage entlasten. Folge nicht der Mehrheit, wenn sie im Unrecht ist! Musst du vor Gericht aussagen, sollst du nicht der Mehrheit nach dem Mund reden und so ein gerechtes Urteil verhindern. Du darfst aber auch einen Armen vor Gericht nicht begünstigen!

Wenn du ein Rind oder einen Esel deines Feindes umherirren siehst, dann bring das Tier auf jeden Fall zurück! Wenn der Esel eines Menschen, der dich hasst, unter einer Last zusammengebrochen ist, dann geh nicht einfach vorüber! Hilf deinem Feind, das Tier wieder auf die Beine zu bringen.

Verweigere einem Armen vor Gericht nicht sein Recht! Wenn vor Gericht gelogen wird, beteilige dich nicht daran! Verurteile den Unschuldigen nicht zum Tode, denn ich spreche niemanden frei, der ein solches Unrecht begeht. Nimm keine Bestechungsgeschenke an, denn sie machen die Sehenden blind und verleiten dazu, das Recht zu beugen.

Unterdrückt die Fremden nicht! Ihr wisst ja, wie ihnen zumute sein muss, denn ihr seid selbst einmal Fremde in Ägypten gewesen.«

Sabbatgebote

10 »Sechs Jahre lang sollt ihr eure Felder bewirtschaften und die Ernte einbringen. 11 Aber im siebten Jahr lasst sie brachliegen, sät und erntet nicht! Was dann noch auf ihnen wächst, soll den Armen gehören, und den Rest mag das Wild fressen. Dasselbe gilt für eure Weinberge und Olivenhaine.

12 Sechs Tage lang sollt ihr eure Arbeit tun, aber am siebten Tag sollt ihr ruhen, damit eure Rinder und Esel sich erholen und auch eure Sklaven und die Fremden bei euch sich ausruhen können.

13 Haltet euch an alles, was ich euch befohlen habe! Betet nicht zu anderen Göttern, ich will ihre Namen aus eurem Mund nicht hören!«

Die drei Jahresfeste

14 »Dreimal im Jahr sollt ihr mir zu Ehren ein Fest feiern: 15 Feiert als erstes das Fest der ungesäuerten Brote! Sieben Tage im Monat Abib sollt ihr Brot essen, das ohne Sauerteig gebacken wurde, wie ich es euch befohlen habe. Denn in diesem Monat seid ihr aus Ägypten fortgezogen. Keiner soll mit leeren Händen zu meinem Heiligtum kommen! 16 Feiert dann das Erntefest[a], bei dem ihr mir den ersten Ertrag von dem Getreide darbringt, das ihr ausgesät habt. Als drittes sollt ihr das Fest der Wein- und Obsternte am Ende des Jahres[b] feiern, wenn ihr die Früchte aus den Weinbergen und Gärten geerntet habt. 17 Dreimal im Jahr sollen alle Männer Israels zum Heiligtum kommen und sich dort vor mir, dem Herrn, versammeln.

18 Wenn ihr ein Tier schlachtet und opfert, dürft ihr sein Blut nicht zusammen mit Speisen darbringen, die Sauerteig enthalten! Vom Fett der Tiere, die ihr mir an den Festtagen opfert, darf nichts bis zum nächsten Morgen übrig bleiben.

19 Bringt das Beste vom ersten Ertrag eurer Felder als Gabe in mein Heiligtum! Kocht ein Ziegenböckchen nicht in der Milch seiner Mutter!«

Der Engel des Herrn wird Israel führen

20 »Ich verspreche euch: Ich werde einen Engel vor euch hersenden, der euch auf dem Weg bewahrt und in das Land bringt, das ich für euch bestimmt habe. 21 Achtet ihn und hört auf seine Worte! Widersetzt euch ihm nicht! Er wird euch nicht vergeben, wenn ihr euch gegen ihn auflehnt, denn ich selbst bin in ihm gegenwärtig. 22 Wenn ihr aber bereitwillig auf das hört, was ich euch durch ihn mitteile, dann werden eure Feinde auch meine Feinde sein und eure Gegner meine Gegner.

23 Denn mein Engel wird vor euch herziehen und euch in das Land bringen, in dem jetzt noch die Amoriter, Hetiter, Perisiter, Kanaaniter, Hiwiter und Jebusiter leben. Alle diese Völker rotte ich aus. 24 Werft euch nicht vor ihren Göttern nieder und betet sie nicht an! Übernehmt auch nicht die heidnischen Bräuche dieser Völker! Ihr müsst ihre Götterfiguren zerstören und ihre heiligen Steinsäulen kurz und klein schlagen. 25 Dient mir, dem Herrn, eurem Gott! Dann werde ich euch reichlich Essen und Trinken geben und Krankheiten von euch fernhalten. 26 In eurem Land wird keine Frau Fehlgeburten haben, keine wird unfruchtbar sein; ich werde euch ein langes Leben schenken.

27 Den Völkern, zu denen ihr kommt, werde ich Angst und Schrecken einjagen; aus lauter Verwirrung werden eure Feinde Hals über Kopf vor euch fliehen. 28 Ich lasse Hornissen ausschwärmen[c], um die Hiwiter, Kanaaniter und Hetiter davonzujagen. 29 Aber ich werde sie nicht alle auf einmal vertreiben, sonst ist das Land menschenleer und öde, und die wilden Tiere vermehren sich so sehr, dass sie euch schaden. 30 Ich werde die Bewohner des Landes nach und nach vertreiben, bis euer Volk so groß geworden ist, dass ihr ganz Kanaan in Besitz nehmen könnt.

31 Euer Land wird vom Roten Meer bis zum Mittelmeer reichen und von der Wüste im Süden bis zum Euphrat; so habe ich es bestimmt. Die Menschen, die jetzt dort wohnen, gebe ich in eure Hand. Ihr werdet sie vertreiben, während ihr immer weiter vordringt. 32 Schließt keinen Bund mit ihnen und ihren Göttern! 33 Sie dürfen nicht in eurem Land bleiben, sonst verführen sie euch noch dazu, mir untreu zu werden. Denn wenn ihr ihre Götter verehrt, wird euch das zum Verhängnis!«

Footnotes

  1. 23,16 Sonst Wochenfest genannt. Vgl. »Wochenfest« in den Sacherklärungen.
  2. 23,16 Gemeint ist das Ende des landwirtschaftlichen Jahres im September/Oktober.
  3. 23,28 Wörtlich: Ich werde die Hornisse senden. – Möglicherweise hier Sinnbild für die Panik, die solche stechenden Insekten verbreiten können.

Justice for All

23 You shall not spread a false report. You shall not join hands with the wicked to act as a malicious witness. You shall not follow a majority in wrongdoing; when you bear witness in a lawsuit, you shall not side with the majority so as to pervert justice; nor shall you be partial to the poor in a lawsuit.

When you come upon your enemy’s ox or donkey going astray, you shall bring it back.

When you see the donkey of one who hates you lying under its burden and you would hold back from setting it free, you must help to set it free.[a]

You shall not pervert the justice due to your poor in their lawsuits. Keep far from a false charge, and do not kill the innocent or those in the right, for I will not acquit the guilty. You shall take no bribe, for a bribe blinds the officials, and subverts the cause of those who are in the right.

You shall not oppress a resident alien; you know the heart of an alien, for you were aliens in the land of Egypt.

Sabbatical Year and Sabbath

10 For six years you shall sow your land and gather in its yield; 11 but the seventh year you shall let it rest and lie fallow, so that the poor of your people may eat; and what they leave the wild animals may eat. You shall do the same with your vineyard, and with your olive orchard.

12 For six days you shall do your work, but on the seventh day you shall rest, so that your ox and your donkey may have relief, and your home-born slave and the resident alien may be refreshed. 13 Be attentive to all that I have said to you. Do not invoke the names of other gods; do not let them be heard on your lips.

The Annual Festivals

14 Three times in the year you shall hold a festival for me. 15 You shall observe the festival of unleavened bread; as I commanded you, you shall eat unleavened bread for seven days at the appointed time in the month of Abib, for in it you came out of Egypt.

No one shall appear before me empty-handed.

16 You shall observe the festival of harvest, of the first fruits of your labour, of what you sow in the field. You shall observe the festival of ingathering at the end of the year, when you gather in from the field the fruit of your labour. 17 Three times in the year all your males shall appear before the Lord God.

18 You shall not offer the blood of my sacrifice with anything leavened, or let the fat of my festival remain until the morning.

19 The choicest of the first fruits of your ground you shall bring into the house of the Lord your God.

You shall not boil a kid in its mother’s milk.

The Conquest of Canaan Promised

20 I am going to send an angel in front of you, to guard you on the way and to bring you to the place that I have prepared. 21 Be attentive to him and listen to his voice; do not rebel against him, for he will not pardon your transgression; for my name is in him.

22 But if you listen attentively to his voice and do all that I say, then I will be an enemy to your enemies and a foe to your foes.

23 When my angel goes in front of you, and brings you to the Amorites, the Hittites, the Perizzites, the Canaanites, the Hivites, and the Jebusites, and I blot them out, 24 you shall not bow down to their gods, or worship them, or follow their practices, but you shall utterly demolish them and break their pillars in pieces. 25 You shall worship the Lord your God, and I[b] will bless your bread and your water; and I will take sickness away from among you. 26 No one shall miscarry or be barren in your land; I will fulfil the number of your days. 27 I will send my terror in front of you, and will throw into confusion all the people against whom you shall come, and I will make all your enemies turn their backs to you. 28 And I will send the pestilence[c] in front of you, which shall drive out the Hivites, the Canaanites, and the Hittites from before you. 29 I will not drive them out from before you in one year, or the land would become desolate and the wild animals would multiply against you. 30 Little by little I will drive them out from before you, until you have increased and possess the land. 31 I will set your borders from the Red Sea[d] to the sea of the Philistines, and from the wilderness to the Euphrates; for I will hand over to you the inhabitants of the land, and you shall drive them out before you. 32 You shall make no covenant with them and their gods. 33 They shall not live in your land, or they will make you sin against me; for if you worship their gods, it will surely be a snare to you.

Footnotes

  1. Exodus 23:5 Meaning of Heb uncertain
  2. Exodus 23:25 Gk Vg: Heb he
  3. Exodus 23:28 Or hornets: Meaning of Heb uncertain
  4. Exodus 23:31 Or Sea of Reeds