1 Mose 7-17
Schlachter 2000
Noah geht in die Arche
7 Und der Herr sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus[a]! Denn dich [allein] habe ich vor mir gerecht erfunden unter diesem Geschlecht.
2 Nimm von allem reinen Vieh je sieben und sieben mit dir, das Männchen und sein Weibchen; von dem unreinen Vieh aber je ein Paar, das Männchen und sein Weibchen;
3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben und sieben, Männchen und Weibchen, um auf dem ganzen Erdboden Nachkommen am Leben zu erhalten.
4 Denn es sind nur noch sieben Tage, dann will ich es regnen lassen auf der Erde, 40 Tage und 40 Nächte lang, und ich will alles Bestehende, das ich gemacht habe, vom Erdboden vertilgen.
5 Und Noah tat alles ganz wie der Herr es ihm geboten hatte.
6 Und Noah war 600 Jahre alt, als die Wasser der Sintflut auf die Erde kamen.
7 Da ging Noah samt seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne in die Arche vor dem Wasser der Sintflut.
8 Von dem reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein war, und von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht,
9 gingen Männchen und Weibchen paarweise zu Noah in die Arche, wie Gott es dem Noah geboten hatte.
10 Und es geschah nach den sieben Tagen, dass die Wasser der Sintflut auf die Erde kamen.
Das Gericht der Sintflut
11 Im sechshundertsten Lebensjahr Noahs, am siebzehnten Tag des zweiten Monats, an diesem Tag brachen alle Quellen der großen Tiefe auf, und die Fenster des Himmels öffneten sich.
12 Und es regnete auf der Erde 40 Tage und 40 Nächte lang.
13 An eben diesem Tag war Noah in die Arche gegangen mit Sem, Ham und Japhet, seinen Söhnen, und mit seiner Frau und den drei Frauen seiner Söhne;
14 sie und alle Wildtiere nach ihrer Art und alles Vieh[b] nach seiner Art und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, nach seiner Art, auch alle Vögel nach ihrer Art, jeder gefiederte Vogel.
15 Und sie gingen zu Noah in die Arche, je zwei und zwei, von allem Fleisch, das Lebensodem in sich hatte.
16 Die aber hineingingen, Männchen und Weibchen von allem Fleisch, kamen herbei, wie Gott ihm geboten hatte. Und der Herr schloss hinter ihm zu.
17 Und die Sintflut war 40 Tage auf der Erde, und die Wasser schwollen an und hoben die Arche hoch, sodass sie über der Erde schwebte.
18 Und die Wasser wurden so gewaltig und nahmen so sehr zu auf der Erde, dass die Arche auf den Wassern dahinfuhr.
19 Ja, die Wasser nahmen so sehr überhand auf der Erde, dass alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden;
20 die Wasser stiegen noch 15 Ellen höher, nachdem die Berge schon bedeckt waren.
21 Da ging alles Fleisch zugrunde, das sich regte auf der Erde: Vögel, Vieh und wilde Tiere und alles, was wimmelte auf der Erde, samt allen Menschen;
22 und es starb alles, was Lebensodem hatte auf dem trockenen Land.
23 Er vertilgte alles Bestehende auf dem Erdboden, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und zu den Vögeln des Himmels — alles wurde von der Erde vertilgt; nur Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war.
24 Und die Wasser blieben hoch über der Erde, 150 Tage lang.
Das Versiegen der Wasserfluten
8 Da gedachte Gott an Noah und an alle Tiere und an alles Vieh, das bei ihm in der Arche war; und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, sodass die Wasser fielen.
2 Und die Quellen der Tiefe wurden verschlossen samt den Fenstern des Himmels, und dem Regen vom Himmel wurde Einhalt geboten.
3 Und die Wasser über der Erde nahmen mehr und mehr ab, sodass sie sich vermindert hatten nach 150 Tagen.
4 Und die Arche ließ sich auf dem Gebirge Ararat nieder am siebzehnten Tag des siebten Monats.
5 Und die Wasser nahmen immer weiter ab bis zum zehnten Monat; am ersten Tag des zehnten Monats konnte man die Spitzen der Berge sehen.
6 Und es geschah nach Verlauf von 40 Tagen, dass Noah das Fenster an der Arche öffnete, das er gemacht hatte.
7 Und er sandte den Raben aus; der flog hin und her, bis das Wasser auf der Erde vertrocknet war.
8 Danach sandte er die Taube aus, um zu sehen, ob die Wasser sich verlaufen hätten auf der Fläche des Erdbodens.
9 Aber die Taube fand keinen Ort, wo ihr Fuß ruhen konnte. Da kehrte sie zu ihm in die Arche zurück; denn es war noch Wasser auf der ganzen Erdoberfläche. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie und nahm sie wieder zu sich in die Arche.
10 Und er wartete noch weitere sieben Tage; dann sandte er die Taube wieder von der Arche aus.
11 Und die Taube kam zur Abendzeit wieder zu ihm, und siehe, sie hatte ein frisches Ölbaumblatt in ihrem Schnabel! Da erkannte Noah, dass das Wasser sich verlaufen hatte auf der Erde.
12 Und nachdem er noch weitere sieben Tage gewartet hatte, sandte er die Taube wieder aus; da kam sie nicht mehr zu ihm zurück.
13 Und es geschah im sechshundertersten Jahr, am ersten Tag des ersten Monats, da waren die Wasser von der Erde weggetrocknet. Und Noah entfernte das Dach von der Arche und schaute, und siehe, die Fläche des Erdbodens war trocken!
14 Und im zweiten Monat, am siebenundzwanzigsten Tag des Monats, war die Erde [ganz] trocken geworden.
Noah verlässt die Arche. Noahs Opfer und Gottes Verheißung
15 Da redete Gott zu Noah und sprach:
16 Geh aus der Arche, du und deine Frau und deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir!
17 Alle Tiere, die bei dir sind, von allem Fleisch: Vögel, Vieh und alles Gewürm, das auf der Erde kriecht, sollen mit dir hinausgehen und sich regen auf der Erde und sollen fruchtbar sein und sich mehren auf der Erde!
18 So ging Noah hinaus samt seinen Söhnen und seiner Frau und den Frauen seiner Söhne.
19 Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, alles, was sich regt auf der Erde nach seinen Gattungen, das verließ die Arche.
20 Noah aber baute dem Herrn einen Altar und nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und opferte Brandopfer auf dem Altar.
21 Und der Herr roch den lieblichen Geruch[c], und der Herr sprach in seinem Herzen: Ich will künftig den Erdboden nicht mehr verfluchen um des Menschen willen, obwohl das Trachten[d] des menschlichen Herzens böse ist von seiner Jugend an; auch will ich künftig nicht mehr alles Lebendige schlagen, wie ich es getan habe.
22 Von nun an soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht, solange die Erde besteht!
Gottes Bund mit Noah
9 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde!
2 Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben!
3 Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.
4 Nur dürft ihr das Fleisch nicht essen, während sein Leben[e], sein Blut, noch in ihm ist!
5 Jedoch euer eigenes Blut will ich fordern, von der Hand aller Tiere will ich es fordern und von der Hand des Menschen, von der Hand seines Bruders will ich das Leben des Menschen fordern.
6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn im Bild Gottes hat Er den Menschen gemacht.
7 Ihr aber, seid fruchtbar und mehrt euch und breitet euch aus auf der Erde, dass ihr zahlreich werdet darauf!
8 Und Gott redete zu Noah und zu seinen Söhnen mit ihm und sprach:
9 Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit eurem Samen[f], der nach euch kommt,
10 auch mit allen lebendigen Wesen bei euch, mit Vögeln, Vieh und allen Tieren der Erde bei euch, mit allen, die aus der Arche gegangen sind, was für Tiere es seien auf der Erde.
11 Und ich will meinen Bund mit euch aufrichten, dass künftig nie mehr alles Fleisch von dem Wasser der Sintflut ausgerottet wird, und dass auch keine Sintflut mehr kommen soll, um die Erde zu verderben.
12 Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich festsetze auf ewige Geschlechter hin zwischen mir und euch und allen lebendigen Wesen, die bei euch sind:
13 Meinen Bogen setze ich in die Wolken, der soll ein Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde.
14 Wenn es nun geschieht, dass ich Wolken über der Erde sammle, und der Bogen in den Wolken erscheint,
15 dann will ich an meinen Bund gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch besteht, dass künftig die Wasser nicht mehr zur Sintflut werden sollen, die alles Fleisch verdirbt.
16 Darum soll der Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und an den ewigen Bund gedenke zwischen Gott und allen lebendigen Wesen von allem Fleisch, das auf der Erde ist!
17 Und Gott sprach zu Noah: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch, das auf der Erde ist.
Noahs Fluch und Segen über seine Söhne
18 Die Söhne Noahs aber, welche die Arche verließen, waren Sem[g], Ham[h] und Japhet[i]; und Ham ist der Vater Kanaans[j].
19 Von diesen drei Söhnen Noahs wurde die ganze Erde bevölkert.
20 Noah aber wurde nun ein Landmann und legte einen Weinberg an.
21 Als er aber von dem Wein trank, wurde er betrunken und entblößte sich in seinem Zelt.
22 Und Ham, der Vater Kanaans, sah die Blöße seines Vaters und erzählte es seinen beiden Brüdern draußen.
23 Da nahmen Sem und Japhet das Gewand und legten es auf ihre Schultern und gingen rücklings und deckten die Blöße ihres Vaters zu und wandten ihre Angesichter ab, damit sie die Blöße ihres Vaters nicht sahen.
24 Als nun Noah von dem Wein erwachte und erfuhr, was ihm sein jüngster Sohn getan hatte,
25 da sprach er: »Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!«
26 Und weiter sprach er: »Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht!
27 Gott breite Japhet aus und lasse ihn wohnen in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht!«
28 Noah aber lebte nach der Sintflut noch 350 Jahre lang;
29 und die ganze Lebenszeit Noahs betrug 950 Jahre, und er starb.
Die Nachkommenschaft der drei Söhne Noahs
10 Dies ist die Geschichte der Söhne Noahs: Sem, Ham und Japhet; und nach der Sintflut wurden ihnen Söhne geboren.
2 Die Söhne Japhets waren: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Mesech und Tiras.
3 Die Söhne Gomers aber: Aschkenas, Riphat und Togarma.
4 Und die Söhne Jawans: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Dodaniter.
5 Von diesen haben sie sich auf die Gebiete[k] der Heiden verteilt, in ihre Länder, jeder nach seiner Sprache; in ihre Völkerschaften, jeder nach seiner Sippe.
6 Und dies sind die Söhne Hams: Kusch[l], Mizraim[m], Put und Kanaan.
7 Und die Söhne Kuschs: Seba, Hawila, Sabta, Ragma, Sabtecha. Und die Söhne Ragmas: Scheba und Dedan.
8 Auch zeugte Kusch den Nimrod[n]; der war der erste Gewalthaber auf Erden.
9 Er war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn; daher sagt man: »Ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod«.
10 Und der Anfang seines Königreiches war Babel, sowie Erek, Akkad und Kalne im Land Sinear.
11 Von diesem Land zog er aus nach Assur und baute Ninive, Rechobot-Ir und Kelach,
12 dazu Resen, zwischen Ninive und Kelach; das ist die große Stadt.
13 Mizraim aber zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter und Naphtuchiter;
14 auch die Patrusiter und die Kasluchiter (von denen die Philister ausgegangen sind) und die Kaphtoriter.
15 Kanaan aber zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und Het,
16 auch den Jebusiter, den Amoriter und den Girgasiter,
17 und den Hewiter, den Arkiter und den Siniter
18 und den Arwaditer, den Zemariter und den Hamatiter; und danach breiteten sich die Sippen der Kanaaniter aus.
19 Und das Gebiet der Kanaaniter erstreckte sich von Zidon an bis dahin, wo man von Gerar nach Gaza kommt; nach Sodom und Gomorra, Adama und Zeboim hin, bis nach Lascha.
20 Das sind die Söhne Hams nach ihren Sippen und Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften.
21 Auch Sem wurden Kinder geboren, ihm, dem Vater[o] aller Söhne Hebers[p], dem älteren Bruder Japhets.
22 Die Söhne Sems waren Elam, Assur, Arpakschad, Lud und Aram.
23 Und Arams Söhne: Uz, Hul, Geter und Masch.
24 Arpakschad aber zeugte Schelach, und Schelach zeugte Heber.
25 Und Heber wurden zwei Söhne geboren; der Name des einen war Peleg[q], denn in seinen Tagen wurde die Erde geteilt; und der Name seines Bruders war Joktan.
26 Und Joktan zeugte Almodad, Scheleph, Hazarmawet und Jerach,
27 Hadoram, Usal und Dikla,
28 Obal, Abimael und Scheba,
29 Ophir, Hawila und Jobab; alle diese sind Söhne Joktans.
30 Und ihre Wohnsitze erstreckten sich von Mescha an, bis man nach Sephar kommt, zum östlichen Gebirge.
31 Das sind die Söhne Sems nach ihren Sippen und Sprachen, in ihren Ländern und Völkerschaften.
32 Das sind die Sippen der Söhne Noahs nach ihrer Abstammung in ihren Völkern; und von ihnen haben sich nach der Sintflut die Völker auf der Erde verteilt.
Der Turmbau von Babel
11 Und die ganze Erde hatte eine einzige Sprache und dieselben Worte.
2 Und es geschah, als sie nach Osten zogen, da fanden sie eine Ebene im Land Sinear, und sie ließen sich dort nieder.
3 Und sie sprachen zueinander: Wohlan, lasst uns Ziegel streichen und sie feuerfest brennen! Und sie verwendeten Ziegel statt Steine und Asphalt statt Mörtel.
4 Und sie sprachen: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, dass wir uns einen Namen machen, damit wir ja nicht über die ganze Erde zerstreut werden!
5 Da stieg der Herr herab, um die Stadt und den Turm anzusehen, den die Menschenkinder bauten.
6 Und der Herr sprach: Siehe, sie sind ein Volk, und sie sprechen alle eine Sprache, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns! Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben.
7 Wohlan, lasst uns hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr die Sprache des anderen versteht!
8 So zerstreute der Herr sie von dort über die ganze Erde, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen.
9 Daher gab man ihr den Namen Babel[r], weil der Herr dort die Sprache der ganzen Erde verwirrte und sie von dort über die ganze Erde zerstreute.
Die Vorfahren Abrams
10 Dies ist die Geschichte Sems: Als Sem 100 Jahre alt war, zeugte er den Arpakschad, zwei Jahre nach der Flut;
11 und nachdem Sem den Arpakschad gezeugt hatte, lebte er [noch] 500 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
12 Arpakschad war 35 Jahre alt, als er den Schelach zeugte;
13 und nachdem Arpakschad den Schelach gezeugt hatte, lebte er [noch] 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
14 Schelach war 30 Jahre alt, als er den Heber zeugte;
15 und nachdem Schelach den Heber gezeugt hatte, lebte er [noch] 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
16 Heber war 34 Jahre alt, als er den Peleg zeugte;
17 und nachdem Heber den Peleg gezeugt hatte, lebte er [noch] 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
18 Peleg war 30 Jahre alt, als er den Regu zeugte;
19 und nachdem Peleg den Regu gezeugt hatte, lebte er [noch] 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
20 Regu war 32 Jahre alt, als er den Serug zeugte;
21 und nachdem Regu den Serug gezeugt hatte, lebte er [noch] 207 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
22 Serug war 30 Jahre alt, als er den Nahor zeugte;
23 und nachdem Serug den Nahor gezeugt hatte, lebte er [noch] 200 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
24 Nahor war 29 Jahre alt, als er den Terach zeugte;
25 und nachdem Nahor den Terach gezeugt hatte, lebte er [noch] 119 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
26 Terach war 70 Jahre alt, als er den Abram, Nahor und Haran zeugte.
27 Und dies ist die Geschichte Terachs: Terach zeugte den Abram, den Nahor und den Haran; Haran aber zeugte den Lot.
28 Und Haran starb vor seinem Vater Terach im Land seiner Geburt, in Ur in Chaldäa.
29 Abram aber und Nahor nahmen sich Frauen; Abrams Frau hieß Sarai, und Nahors Frau hieß Milka, eine Tochter Harans, des Vaters der Milka und der Jiska.
30 Sarai aber war unfruchtbar; sie hatte kein Kind.
31 Und Terach nahm seinen Sohn Abram, dazu Lot, den Sohn Harans, seinen Enkel, auch Sarai, seine Schwiegertochter, die Frau seines Sohnes Abram, und sie zogen miteinander aus von Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu gehen. Als sie aber nach Haran kamen, blieben sie dort.
32 Und die Lebenszeit Terachs betrug 205 Jahre, und Terach starb in Haran.
Die Zeit der Patriarchen: Von Abraham bis Josef
Gott beruft Abram und sendet ihn nach Kanaan
12 Der Herr aber hatte zu Abram gesprochen:[s] Geh hinaus aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde!
2 Und ich will dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein.
3 Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir[t] sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!
4 Da ging Abram, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er von Haran auszog.
5 Und Abram nahm seine Frau Sarai und Lot, den Sohn seines Bruders, samt all ihrer Habe, die sie erworben hatten, und den Seelen, die sie in Haran gewonnen hatten; und sie zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen; und sie kamen in das Land Kanaan.
6 Und Abram durchzog das Land bis zur Ortschaft Sichem, bis zur Terebinthe Mores[u]. Damals aber waren die Kanaaniter im Land.
7 Da erschien der Herr dem Abram und sprach: Deinem Samen will ich dieses Land geben! Und er baute dort dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar.
8 Von da zog er weiter auf das Bergland östlich von Bethel und schlug sein Zelt so auf, dass er Bethel im Westen und Ai im Osten hatte. Und er baute dort dem Herrn einen Altar und rief den Namen des Herrn an.
9 Danach brach Abram auf und zog immer weiter nach Süden.
Abram in Ägypten
10 Da aber eine Hungersnot im Land herrschte, zog Abram nach Ägypten hinab, um sich dort aufzuhalten; denn die Hungersnot lastete schwer auf dem Land.
11 Und es geschah, als er sich Ägypten näherte, da sprach er zu seiner Frau Sarai: Sieh doch, ich weiß, dass du eine Frau von schöner Gestalt bist.
12 Wenn dich nun die Ägypter sehen, so werden sie sagen: Das ist seine Frau! Und sie werden mich töten und dich leben lassen.
13 So sage doch, du seist meine Schwester, damit es mir um deinetwillen gut geht und meine Seele am Leben bleibt um deinetwillen!
14 Und es geschah, als Abram nach Ägypten kam, da sahen die Ägypter, dass die Frau sehr schön war.
15 Und als die Fürsten des Pharao sie sahen, priesen sie sie vor dem Pharao. Da wurde die Frau in das Haus des Pharao gebracht.
16 Und es ging Abram gut um ihretwillen; und er bekam Schafe, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
17 Aber der Herr schlug den Pharao und sein Haus mit großen Plagen um Sarais, der Frau Abrams, willen.
18 Da rief der Pharao den Abram und sprach: Was hast du mir da angetan! Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass sie deine Frau ist?
19 Warum hast du gesagt: »Sie ist meine Schwester«, sodass ich sie mir zur Frau nehmen wollte? Und nun siehe, da ist deine Frau; nimm sie und geh!
20 Und der Pharao bestimmte seinetwegen Männer, die ihm und seiner Frau und allem, was er hatte, das Geleit gaben.
Abrams Rückkehr nach Kanaan. Trennung von Lot
13 Und Abram zog mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, auch mit Lot, von Ägypten hinauf in den Negev[v].
2 Und Abram war sehr reich geworden an Vieh, Silber und Gold.
3 Und er zog weiter von einem Lagerplatz zum anderen, vom Negev her bis nach Bethel, bis zu dem Ort, wo sein Zelt zuerst gestanden hatte, zwischen Bethel und Ai,
4 an die Stätte des Altars, den er dort zuerst errichtet hatte; und Abram rief dort den Namen des Herrn an.
5 Aber auch Lot, der mit Abram ging, hatte Schafe, Rinder und Zelte.
6 Und das Land ertrug es nicht, dass sie beieinanderwohnten; denn ihre Habe war groß, und sie konnten nicht beieinanderbleiben.
7 Und es entstand Streit zwischen den Hirten über Abrams Vieh und den Hirten über Lots Vieh; auch wohnten zu der Zeit die Kanaaniter und Pheresiter im Land.
8 Da sprach Abram zu Lot: Es soll doch nicht Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten! Denn wir sind Brüder.
9 Steht dir nicht das ganze Land offen? Trenne dich von mir! Willst du zur Linken, so gehe ich zur Rechten; und willst du zur Rechten, so gehe ich zur Linken!
10 Da hob Lot seine Augen auf und sah die ganze Jordanaue; denn sie war überall bewässert, wie der Garten des Herrn, wie das Land Ägypten, bis nach Zoar hinab, bevor der Herr Sodom und Gomorra zerstörte.
11 Darum erwählte sich Lot die ganze Jordanaue und zog gegen Osten. So trennte sich ein Bruder von dem anderen.
12 Abram wohnte im Land Kanaan, und Lot wohnte in den Städten der Aue, und er schlug sein Zelt auf bis nach Sodom hin.
13 Aber die Leute von Sodom waren sehr böse und sündigten schlimm gegen den Herrn.[w]
Gott erneuert seine Verheißungen an Abram
14 Der Herr aber sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Ort, wo du wohnst, nach Norden, Süden, Osten und Westen!
15 Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen[x] geben auf ewig.
16 Und ich will deinen Samen machen wie den Staub auf der Erde; wenn ein Mensch den Staub auf der Erde zählen kann, so soll man auch deinen Samen zählen können.
17 Mach dich auf, durchziehe das Land seiner Länge und Breite nach! Denn dir will ich es geben.
18 Da brach Abram auf, kam und wohnte bei den Terebinthen Mamres in Hebron[y] und baute dort dem Herrn einen Altar.
Abram rettet Lot
14 Und es geschah zur Zeit Amraphels, des Königs von Sinear, Ariochs, des Königs von Ellasar, Kedor-Laomers, des Königs von Elam, und Tideals, des Königs der Gojim[z],
2 dass sie Krieg führten mit Bera, dem König von Sodom, und mit Birsa, dem König von Gomorra, und mit Sinab, dem König von Adama, und mit Semeber, dem König von Zeboim, und mit dem König von Bela, das ist Zoar.
3 Diese verbündeten sich im Tal Siddim, wo [jetzt] das Salzmeer ist.
4 Sie waren zwölf Jahre lang Kedor-Laomer untertan gewesen, aber im dreizehnten Jahr fielen sie von ihm ab.
5 Darum kamen Kedor-Laomer und die Könige, die es mit ihm hielten, im vierzehnten Jahr und schlugen die Rephaiter[aa] in Astarot-Karnaim, und die Susiter in Ham und die Emiter in der Ebene Kirjataim,
6 auch die Horiter auf ihrem Bergland Seir, bis nach El-Paran, das an der Wüste liegt.
7 Danach kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, das ist Kadesch, und schlugen das ganze Gebiet der Amalekiter, dazu die Amoriter, die in Hazezon-Tamar wohnten.
8 Da zogen der König von Sodom, der König von Gomorra, der König von Adama, der König von Zeboim und der König von Bela, das Zoar ist, [zum Kampf] aus, und sie stellten sich gegen sie zur Schlacht auf im Tal Siddim,
9 gegen Kedor-Laomer, den König von Elam, und Tideal, den König der Gojim, und Amraphel, den König von Sinear, und Arioch, den König von Ellasar; vier Könige gegen fünf.
10 Das Tal Siddim hatte aber viele Asphaltgruben; und die Könige von Sodom und Gomorra wurden in die Flucht geschlagen und fielen dort, und wer übrig blieb, floh ins Bergland.
11 Und jene nahmen alle Habe von Sodom und Gomorra und alle ihre Nahrung und zogen davon.
12 Sie nahmen auch Lot mit sich, den Sohn von Abrams Bruder, und seine Habe — denn er wohnte in Sodom —, und zogen davon.
13 Es kam aber ein Entflohener und sagte es Abram, dem Hebräer, der bei den Terebinthen Mamres wohnte, des Amoriters, der ein Bruder von Eschkol und Aner war; diese waren Abrams Bundesgenossen.
14 Als nun Abram hörte, dass sein Bruder gefangen sei, bewaffnete er seine 318 erprobten Knechte, die in seinem Haus geboren waren, und jagte jenen nach bis Dan.
15 Und er teilte seine Schar nachts auf und überfiel sie mit seinen Knechten und schlug sie und verfolgte sie bis nach Hoba, das zur Linken von Damaskus liegt.
16 Und er brachte alle Habe wieder; auch Lot, seinen Bruder,[ab] und dessen Habe, die Frauen und das Volk brachte er wieder.
Melchisedek segnet Abram
17 Als aber [Abram] von der Schlacht gegen Kedor-Laomer und die Könige, die mit ihm waren, zurückkehrte, ging ihm der König von Sodom entgegen in das Tal Schaweh, das ist das Königstal.
18 Aber Melchisedek, der König von Salem[ac], brachte Brot und Wein herbei. Und er war ein Priester Gottes, des Allerhöchsten.
19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram von Gott, dem Allerhöchsten[ad], dem Besitzer des Himmels und der Erde!
20 Und gelobt sei Gott, der Allerhöchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat! Und [Abram] gab ihm den Zehnten von allem.
21 Und der König von Sodom sprach zu Abram: Gib mir die Seelen, und die Habe behalte für dich!
22 Abram aber sprach zu dem König von Sodom: Ich hebe meine Hand auf zu dem Herrn, zu Gott, dem Allerhöchsten, dem Besitzer des Himmels und der Erde,
23 dass ich von allem, was dir gehört, nicht einen Faden noch Schuhriemen nehmen will, damit du nicht sagen kannst: »Ich habe Abram reich gemacht«!
24 Nichts für mich! Nur was die Knechte gegessen haben, und den Teil der Männer Aner, Eschkol und Mamre, die mit mir gezogen sind — sie sollen ihren Anteil nehmen!
Gott verheißt Abram einen Sohn und schließt einen Bund mit ihm
15 Nach diesen Begebenheiten geschah es, dass das Wort des Herrn an Abram in einer Offenbarung[ae] erging: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn!
2 Abram aber sprach: O Herr, Herr[af], was willst du mir geben, da ich doch kinderlos dahingehe? Und Erbe meines Hauses ist Elieser von Damaskus!
3 Und Abram sprach weiter: Siehe, du hast mir keinen Samen[ag] gegeben, und siehe, ein Knecht, der in meinem Haus geboren ist, soll mein Erbe sein!
4 Doch siehe, das Wort des Herrn erging an ihn: Dieser soll nicht dein Erbe sein, sondern der aus deinem Leib hervorgehen wird, der soll dein Erbe sein!
5 Und er führte ihn hinaus und sprach: Sieh doch zum Himmel und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So soll dein Same sein!
6 Und [Abram] glaubte dem Herrn,[ah] und das rechnete Er ihm als Gerechtigkeit an.
7 Und Er sprach zu ihm: Ich bin der Herr, der dich von Ur in Chaldäa herausgeführt hat, um dir dieses Land zum Erbbesitz zu geben.
8 [Abram] aber sprach: Herr, Herr, woran soll ich erkennen, dass ich es als Erbe besitzen werde?
9 Und Er sprach zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Kuh und eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder und eine Turteltaube und eine junge Taube!
10 Und er brachte das alles und zerteilte es mittendurch, und legte jedes Teil dem anderen gegenüber. Aber die Vögel zerteilte er nicht.[ai]
11 Da stießen die Raubvögel auf die toten Tiere herab; aber Abram verscheuchte sie.
12 Und es geschah, als die Sonne anfing sich zu neigen, da fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, Schrecken und große Finsternis überfielen ihn.
13 Da sprach Er zu Abram: Du sollst mit Gewissheit wissen, dass dein Same ein Fremdling sein wird in einem Land, das ihm nicht gehört; und man wird sie dort zu Knechten machen und demütigen 400 Jahre lang.
14 Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will ich richten; und danach sollen sie mit großer Habe ausziehen.
15 Und du sollst in Frieden zu deinen Vätern eingehen und in gutem Alter begraben werden.
16 Sie aber sollen in der vierten Generation wieder hierherkommen; denn das Maß der Sünden der Amoriter ist noch nicht voll.
17 Und es geschah, als die Sonne untergegangen und es finster geworden war — siehe, [da war] ein rauchender Glutofen und eine Feuerfackel, die zwischen den Stücken hindurchfuhr.
18 An jenem Tag machte der Herr einen Bund mit Abram und sprach: Deinem Samen habe ich dieses Land gegeben, vom Strom Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat:
19 die Keniter, die Kenisiter, die Kadmoniter,
20 die Hetiter, die Pheresiter, die Rephaiter,
21 die Amoriter, die Kanaaniter, die Girgasiter und die Jebusiter.
Hagar und Ismael
16 Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine Kinder; aber sie hatte eine ägyptische Magd, die hieß Hagar.
2 Und Sarai sprach zu Abram: Sieh doch, der Herr hat mich verschlossen, dass ich keine Kinder gebären kann. Geh doch ein zu meiner Magd; vielleicht werde ich durch sie Nachkommen empfangen![aj] Und Abram hörte auf die Stimme Sarais.
3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre ägyptische Magd Hagar, nachdem Abram zehn Jahre lang im Land Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, zur Frau.
4 Und er ging ein zu Hagar, und sie wurde schwanger. Als sie nun sah, dass sie schwanger war, wurde ihre Herrin verächtlich in ihren Augen.
5 Da sprach Sarai zu Abram: Das Unrecht, das mir zugefügt wird, treffe dich! Ich habe dir meine Magd in den Schoß gegeben. Da sie nun aber sieht, dass sie schwanger ist, bin ich verächtlich in ihren Augen. Der Herr sei Richter zwischen mir und dir!
6 Abram aber sprach zu Sarai: Siehe, deine Magd ist in deiner Hand; tue mit ihr, was gut ist in deinen Augen! Da nun Sarai sie demütigte, floh sie von ihr.
7 Aber der Engel des Herrn[ak] fand sie bei einem Wasserbrunnen in der Wüste, beim Brunnen auf dem Weg nach Schur.
8 Er sprach zu ihr: Hagar, du Magd der Sarai, wo kommst du her, und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von meiner Herrin Sarai geflohen!
9 Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Kehre wieder zurück zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand!
10 Und der Engel des Herrn sprach zu ihr: Siehe, ich will deinen Samen so mehren, dass er vor großer Menge unzählbar sein soll.
11 Weiter sprach der Engel des Herrn zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Ismael[al] geben, weil der Herr dein Jammern erhört hat.
12 Er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand gegen jedermann und jedermanns Hand gegen ihn; und er wird allen seinen Brüdern trotzig gegenüberstehen.[am]
13 Und sie nannte den Namen des Herrn, der mit ihr redete: Du bist »der Gott, der [mich] sieht«[an]!, indem sie sprach: Habe ich hier nicht dem nachgesehen, der mich sieht?
14 Darum nannte sie den Brunnen einen »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«. Siehe, er ist zwischen Kadesch und Bared.
15 Und Hagar gebar Abram einen Sohn; und Abram gab seinem Sohn, den ihm Hagar geboren hatte, den Namen Ismael.
16 Und Abram war 86 Jahre alt, als Hagar ihm den Ismael gebar.
Gottes Bund mit Abraham. Beschneidung und Verheißung Isaaks
17 Als nun Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige[ao]. Wandle vor mir und sei untadelig[ap]!
2 Und ich will meinen Bund schließen zwischen mir und dir und will dich über alle Maßen mehren!
3 Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach:
4 Siehe, ich bin der, welcher im Bund mit dir steht; und du sollst ein Vater vieler Völker werden.
5 Darum sollst du nicht mehr Abram[aq] heißen, sondern Abraham[ar] soll dein Name sein; denn ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht.
6 Und ich will dich sehr, sehr fruchtbar machen und will dich zu Völkern machen; auch Könige sollen von dir herkommen.
7 Und ich will meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinem Samen[as] nach dir von Geschlecht zu Geschlecht als einen ewigen Bund, dein Gott zu sein und der deines Samens nach dir.
8 Und ich will dir und deinem Samen nach dir das Land zum ewigen Besitz geben, in dem du ein Fremdling bist, nämlich das ganze Land Kanaan, und ich will ihr Gott sein.
9 Und Gott sprach weiter zu Abraham: So bewahre du nun meinen Bund, du und dein Same nach dir, von Geschlecht zu Geschlecht!
10 Das ist aber mein Bund, den ihr bewahren sollt, zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden.
11 Und ihr sollt am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden. Das soll ein Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch.
12 Jedes Männliche von euren Nachkommen soll bei euch beschnitten werden, wenn es acht Tage alt ist, sei es im Haus geboren oder um Geld erkauft von irgendwelchen Fremden, die nicht von deinem Samen sind.
Footnotes
- (7,1) d.h. deine Familie.
- (7,14) das Wort bezeichnet oft die Tiere, die der Mensch als Haustiere halten kann.
- (8,21) w. den Geruch der Beruhigung od. Besänftigung.
- (8,21) od. Pläne / Absichten (vgl. 1Mo 6,5).
- (9,4) Andere Übersetzung: seine Seele.
- (9,9) d.h. eurer Nachkommenschaft.
- (9,18) bed. »Name« (hebr. Schem).
- (9,18) bed. nach hebr. Ableitung »heiß«, nach ähnlich lautender ägyptischer Ableitung: »sonnenverbrannt / geschwärzt«. »Das schwarze Land« war ein alter Name für Ägypten (vgl. Ps 78,51; 105,23).
- (9,18) bed. »Weite Ausbreitung«.
- (9,18) bed. »Niedriger / Unterworfener«.
- (10,5) w. Inseln.
- (10,6) bed. »Schwarzer«; später eine Bezeichnung für das Gebiet südlich von Ägypten.
- (10,6) So lautet der hebr. Name für Ägypten.
- (10,8) bed. »Empörer / Rebell«.
- (10,21) »Vater« bedeutet hier wie an anderen Stellen des AT allgemein »Ahnherr«, »Vorfahre« späterer Generationen.
- (10,21) bed. »Der Hinübergehende« od. »Einer, der auswandert«. Mit Heber ist der Name »Hebräer« verwandt.
- (10,25) bed. »Zerteilung«.
- (11,9) bed. im Hebr. »Verwirrung«.
- (12,1) Andere Übersetzung: Und der Herr sprach zu Abram. Das Hebr. bedeutet normalerweise einfache Vergangenheit; hier aber legt der Zusammenhang die Formulierung »hatte« nahe: es wird vorausgesetzt, dass Abram noch in »seinem Land« ist, also in Ur, und dass sein Vater noch lebt (»aus dem Haus deines Vaters«). Auch 1Mo 15,7; 24,7; Jos 24,2-3; Neh 9,7 und Apg 7,1-4 stützen diese Deutung.
- (12,3) od. durch dich.
- (12,6) bed. »Terebinthe des Lehrers«.
- (13,1) bed. »Südland«; gemeint ist das Gebiet im Süden des Landes Kanaan, südlich der Linie von Gaza bis Beerscheba zum Toten Meer hin, vom Toten Meer nach Elat und von Elat zum »Bach Ägyptens«; der Negev ist heiß und in weiten Teilen wüstenartig.
- (13,13) Die Völker Kanaans, über die später das Gericht Gottes kommen sollte (vgl. u.a. 5Mo 9,4-5; 12,29-31; 18,9-14), betrieben eine besonders schlimme Form des Götzendienstes, die u.a. Menschenopfer, alle Formen von Abartigkeiten und kultische Prostitution einschloss.
- (13,15) d.h. deinem Nachkommen.
- (13,18) Hebron bed. »Gemeinschaft / Bündnis«; Mamre bed. »Stärke / Fettigkeit«.
- (14,1) od. von Gojim. Gojim bedeutet meistens »Heidenvölker«.
- (14,5) od. Riesen; so auch 1Mo 15,20.
- (14,16) »Bruder« kann im Hebr. auch entferntere Verwandte bezeichnen.
- (14,18) Melchisedek bed. »König der Gerechtigkeit«; König von Salem bed. »König des Friedens« (vgl. Hebr 7).
- (14,19) hebr. El Elyon. El = »Der Starke / Mächtige« ist ein wichtiger hebr. Gottesname und wird wie Elohim mit »Gott« übersetzt.
- (15,1) od. in einem Gesicht. Hier wie an anderen Stellen wird dieses Wort im weiteren Sinn für eine »Offenbarung« des Wortes Gottes gebraucht.
- (15,2) hebr. Adonai Jahweh. Adonai = »Allmächtiger Herr / höchster Herrscher« ist ein häufiger hebr. Gottesname und wird mit »Herr« oder »Herrscher« übersetzt.
- (15,3) d.h. Nachkommen.
- (15,6) w. Und er war einer, der dem Herrn glaubte; im Hebr. ist eine beständige Haltung angedeutet.
- (15,10) Es handelt sich hier um eine im Alten Orient verbreitete Handlung bei Bundesschlüssen (vgl. Jer 34,18-19). Gott vollzieht den Bund einseitig, von sich aus mit Abram.
- (16,2) w. vielleicht werde ich aus ihr [zu einem Haus = einer Familie] erbaut werden.
- (16,7) Der »Engel (od. Bote, Gesandte) des Herrn« bezeichnet im AT eine Erscheinung des Sohnes Gottes, des Herrn Jesus Christus, vor seiner Menschwerdung. Das lässt sich u.a. daran erkennen, dass dieser besondere Gesandte direkt in der Ich-Form Aussprüche Gottes weitergibt, dass er unmittelbar mit dem Herrn gleichgesetzt wird und dass er, im Gegensatz zu allen geschaffenen Engeln, auch Opfer und Anbetung entgegennimmt (vgl. 1Mo 21,17; 22,11.15; 31,11; 48,16; 2Mo 3,2; 14,19; 4Mo 22,23-31; Ri 2,1; 5,23; 6,11-22; 13,3-21; 2Kö 1,3; 1Chr 21,12-27; Ps 34,8; 35,5-6; Sach 1,7-17; 3,1-6; 12,8).
- (16,11) bed. »Gott hört«.
- (16,12) Andere Übersetzung: gegenüber von allen seinen Brüdern wohnen.
- (16,13) od. ein Gott, der sieht / ersieht; hebr. El-Roi.
- (17,1) hebr. El Schaddai.
- (17,1) od. vollkommen.
- (17,5) bed. »Erhabener Vater«.
- (17,5) bed. »Vater der Menge«.
- (17,7) od. Nachkommen.
1 Mose 7-17
Hoffnung für Alle
7 Dann sagte der Herr zu Noah: »Geh nun mit deiner ganzen Familie in die Arche! Denn ich habe mir die Menschen angesehen: Du bist der Einzige, der noch vor mir bestehen kann! 2 Nimm von allen reinen Tieren je sieben Paare mit in das Schiff und von allen unreinen nur je ein Männchen und ein Weibchen! 3 Bring auch je sieben Paare von allen Vogelarten mit! So können die verschiedenen Tierarten nach der Flut weiterbestehen und sich wieder auf der ganzen Erde vermehren. 4 Noch eine Woche, dann werde ich es vierzig Tage und vierzig Nächte regnen lassen, damit alles Leben auf der Erde vernichtet wird, das ich geschaffen habe!«
Die große Flut
5 Noah befolgte alles genau so, wie der Herr es ihm befohlen hatte. 6 Er war 600 Jahre alt, als die Sintflut[a] über die Erde hereinbrach.
7 Noah und seine Frau, seine Söhne und Schwiegertöchter gingen in die Arche, um sich vor den Wassermassen in Sicherheit zu bringen. 8 Sie nahmen die verschiedenen Tierarten mit – die reinen und unreinen –, von den Vögeln bis zu den Kriechtieren. 9 Paarweise kamen sie in das Schiff, jeweils ein Männchen und ein Weibchen, so wie Gott es angeordnet hatte. 10 Nach sieben Tagen brach die Flut herein.
11 Es war im 600. Lebensjahr von Noah, am 17. Tag des 2. Monats. Alle Quellen in der Tiefe brachen auf, und die Schleusen des Himmels öffneten sich. 12 Vierzig Tage und vierzig Nächte regnete es in Strömen. 13 Aber Noah und seine Frau, seine Söhne Sem, Ham und Jafet sowie die drei Schwiegertöchter waren genau an diesem Tag in das Schiff gegangen, 14 zusammen mit den verschiedenen Tierarten: dem Vieh, den wilden Tieren, Kriechtieren und Vögeln. 15-16 Sie waren paarweise gekommen, ein Männchen und ein Weibchen. Niemand fehlte, alle waren an Bord, genau wie Gott es Noah befohlen hatte, und der Herr schloss hinter ihm zu.
17 Vierzig Tage lang fiel das Wasser vom Himmel. Die Flut stieg ständig an und hob das Schiff vom Boden ab. 18 Die Wassermassen nahmen immer mehr zu, bis das Schiff auf dem Wasser schwimmen konnte. 19 Bald waren sogar sämtliche Berge bedeckt, 20 das Wasser stand sieben Meter über ihren höchsten Gipfeln. 21-22 Alle Lebewesen auf dem Land ertranken: das Vieh, die wilden Tiere, Vögel, Kriechtiere und auch die Menschen. 23 Gott löschte das Leben auf der Erde völlig aus. Niemand konnte sich retten. Nur wer sich mit Noah an Bord der Arche befand, kam mit dem Leben davon.
24 Hundertfünfzig Tage lang blieb das Wasser auf seinem höchsten Stand[b].
Gott denkt an Noah
8 Aber Gott hatte Noah und die Tiere in der Arche nicht vergessen. Er sorgte dafür, dass ein Wind aufkam, der das Wasser zurückgehen ließ. 2 Die Quellen in der Tiefe versiegten, und die Schleusen des Himmels wurden verschlossen, so dass kein Regen mehr fiel. 3 Nach den hundertfünfzig Tagen ging das Wasser allmählich zurück, 4 und plötzlich – am 17. Tag des 7. Monats – saß das Schiff auf einem der Berge von Ararat fest. 5 Bis zum 1. Tag des 10. Monats war das Wasser so weit gesunken, dass die Berggipfel sichtbar wurden.
6 Nach weiteren vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster, das er eingebaut hatte, 7 und ließ einen Raben hinaus. Der flog so lange ein und aus, bis das Wasser abgeflossen war. 8 Noah ließ eine Taube fliegen, um zu sehen, ob das Wasser versickert war. 9 Aber die Taube fand keinen Platz zum Ausruhen, denn die Flut bedeckte noch das ganze Land. Darum kehrte sie zu Noah zurück. Er streckte seine Hand aus und holte sie wieder ins Schiff.
10 Dann wartete er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube erneut hinaus. 11 Sie kam gegen Abend zurück, mit dem frischen Blatt eines Ölbaums im Schnabel. Da wusste Noah, dass das Wasser fast versickert war.
12 Eine Woche später ließ er die Taube zum dritten Mal fliegen, und diesmal kehrte sie nicht mehr zurück.
13 Im 601. Lebensjahr Noahs, am 1. Tag des 1. Monats, war das Wasser abgeflossen. Noah entfernte das Dach vom Schiff und hielt Ausschau. Tatsächlich – das Wasser war verschwunden! 14 Am 27. Tag des 2. Monats war der Erdboden wieder trocken.
Wieder auf festem Boden
15 Da sagte Gott zu Noah: 16 »Verlass mit deiner Frau, deinen Söhnen und Schwiegertöchtern die Arche! 17 Lass alle Tiere frei, die bei dir sind: die Vögel und alle großen und kleinen Landtiere. Sie sollen sich vermehren und sich auf der Erde ausbreiten!« 18 Also ging Noah mit seiner Familie aus dem Schiff, 19 und auch die vielen verschiedenen Tiere kamen nach ihren Arten geordnet heraus.
20 Dann baute Noah für den Herrn einen Altar und brachte von allen reinen Vögeln und den anderen reinen Tieren einige als Brandopfer dar. 21 Der Herr wurde durch das wohlriechende Opfer gnädig gestimmt und sagte sich: »Nie mehr will ich wegen der Menschen die Erde verfluchen, obwohl sie von frühester Jugend an voller Bosheit sind. Nie wieder will ich alles Leben vernichten, wie ich es getan habe!
22 Solange die Erde besteht,
soll es immer Saat und Ernte,
Kälte und Hitze,
Sommer und Winter,
Tag und Nacht geben.«
Gottes Bund mit Noah
9 Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: »Vermehrt euch und bevölkert wieder die Erde! 2 Alle Tiere auf der Erde, alle Vögel am Himmel und alle Fische im Meer werden sich vor euch fürchten müssen, denn ich gebe sie in eure Hand. 3 Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von den Pflanzen, die ich euch als Nahrung zugewiesen habe. 4 Aber esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben.
5 Niemand darf einen anderen Menschen ermorden! Wer dies tut – ob Mensch oder Tier –, muss mit dem Tod dafür büßen. Ich selbst werde ihn zur Rechenschaft ziehen. 6 Wer also das Blut eines Menschen vergießt, mit dem soll dasselbe geschehen: Er muss hingerichtet werden. Denn ich habe den Menschen als mein Ebenbild geschaffen.
7 So seht nun zu, dass eure Nachkommen zahlreich sind. Vermehrt euch, bis es auf der Erde von euch wimmelt!«
8 Dann sagte Gott zu Noah und seinen Söhnen: 9 »Ich schließe einen Bund mit euch und mit allen euren Nachkommen, 10 dazu mit den vielen verschiedenen Tieren, die bei euch in der Arche waren, von den größten bis zu den kleinsten. 11 Und das ist mein Versprechen: Nie wieder werde ich eine so große Flut schicken, um die Erde und alles, was auf ihr lebt, zu vernichten.« 12-13 Weiter sagte er: »Diesen Bund schließe ich mit euch und allen Bewohnern der Erde, immer und ewig will ich dazu stehen. Der Regenbogen soll ein Zeichen für dieses Versprechen sein. 14 Wenn ich Wolken am Himmel aufziehen lasse und der Regenbogen darin erscheint, 15 dann werde ich an meinen Bund denken, den ich mit Mensch und Tier geschlossen habe: Nie wieder eine so große Flut! Nie wieder soll alles Leben auf diese Weise vernichtet werden! 16-17 Ja«, sagte Gott, »diese Zusage gilt für alle Zeiten, der Regenbogen ist das Erinnerungszeichen. Wenn er zu sehen ist, werde ich daran denken.«
Noahs Söhne
18 Zusammen mit Noah hatten auch seine drei Söhne Sem, Ham und Jafet das Schiff verlassen. Ham war der Vater von Kanaan. 19 Von diesen dreien stammen alle Völker der Erde ab.
20 Noah betrieb Ackerbau und legte als Erster einen Weinberg an. 21 Eines Tages trank er so viel von dem Wein, dass er betrunken wurde und sich nackt in seinem Zelt schlafen legte. 22 Ham, der Vater von Kanaan, entdeckte ihn so und lief nach draußen, um es seinen beiden Brüdern zu erzählen. 23 Da nahmen Sem und Jafet einen Mantel, legten ihn über ihre Schultern und gingen rückwärts ins Zelt. Sie ließen ihn mit abgewandtem Gesicht über ihren Vater fallen, um ihn nicht nackt zu sehen.
24 Als Noah aus seinem Rausch aufwachte, erfuhr er, was sein Sohn Ham ihm angetan hatte. 25 »Verflucht sei Kanaan!«, rief er. »Er soll für seine Brüder der niedrigste aller Knechte sein!«
26 Weiter sagte er: »Gelobt sei der Herr, der Gott Sems! Er mache Kanaan zu Sems Knecht! 27 Gott gebe Jafet viel Land, damit er sich ausbreiten kann. Er lasse Jafet friedlich mit Sem zusammenwohnen, aber er mache Kanaan zu seinem Knecht!«
28 Noah lebte nach der Flut noch 350 Jahre 29 und starb im Alter von 950 Jahren.
Völker entstehen aus Noahs Nachkommen
10 Dies ist der Stammbaum von Sem, Ham und Jafet, den drei Söhnen von Noah. Nachdem die Flut vorüber war, bekamen sie selbst auch zahlreiche Söhne.
2 Jafets Söhne hießen: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech und Tiras. 3 Von Gomer stammen Aschkenas, Rifat und Togarma ab; 4 von Jawan: Elischa, Tarsis, die Kittäer und die Rodaniter. 5 Jawans Nachkommen breiteten sich in den Küstenländern und auf den Inseln aus. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und redete eine eigene Sprache.
6 Hams Söhne waren: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.[c] 7 Von Kusch stammen ab: Seba, Hawila, Sabta, Ragma und Sabtecha; von Ragma: Saba und Dedan.
8 Kusch hatte noch einen Sohn mit Namen Nimrod. Er war der erste große Kämpfer auf der Erde. 9 Vor dem Herrn galt er als ein unerschrockener Jäger. Darum gibt es noch heute das Sprichwort: »Er gilt vor dem Herrn als ein so unerschrockener Jäger wie Nimrod.« 10 Den Ausgangspunkt seines Reiches bildeten die Städte Babylon, Erech, Akkad und Kalne, die im Land Schinar liegen. 11 Von da aus drang er nach Assyrien vor und vergrößerte sein Reich. Dort ließ er die große Stadt Ninive[d] bauen sowie Rehobot-Ir, Kelach 12 und Resen, das zwischen Ninive und Kelach liegt.
13 Von Mizrajim stammen ab: die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter, 14 die Patrositer, die Kasluhiter, auf die die Philister zurückgehen, und die Kaftoriter.
15 Kanaans ältester Sohn hieß Sidon, außerdem stammen von ihm ab: Het 16 sowie die Jebusiter, Amoriter, Girgaschiter, 17 Hiwiter, Arkiter, Siniter, 18 Arwaditer, Zemariter und Hamatiter. Später breiteten sich die Sippen der Kanaaniter immer mehr aus, 19 so dass ihr Gebiet von Sidon südwärts bis nach Gerar und Gaza reichte und ostwärts bis nach Sodom und Gomorra, Adma, Zebojim und Lescha.
20 Diese alle sind Hams Nachkommen. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und eine eigene Sprache.
21 Auch Sem, der ältere Bruder Jafets, hatte Söhne. Er ist der Stammvater aller Nachkommen Ebers. 22 Sems Söhne hießen: Elam, Assur, Arpachschad, Lud und Aram. 23 Von Aram stammen Uz, Hul, Geter und Masch ab. 24 Arpachschads Sohn hieß Schelach, und Schelach war der Vater von Eber. 25 Eber hatte zwei Söhne: Der eine hieß Peleg (»Teilung«), weil die Menschen auf der Erde damals entzweit wurden;[e] der andere hieß Joktan. 26 Von Joktan stammen ab: Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 27 Hadoram, Usal, Dikla, 28 Obal, Abimaël, Saba, 29 Ofir, Hawila und Jobab. Sie alle sind seine Söhne. 30 Ihr Gebiet erstreckte sich von Mescha über Sefar bis zum Gebirge im Osten.
31 Diese alle sind Sems Nachkommen. Sie wuchsen zu Völkern heran, die in Sippen zusammenlebten. Jedes Volk hatte sein eigenes Gebiet und eine eigene Sprache.
32 Die genannten Männer und ihre Familien bilden zusammen die Nachkommen von Noah. Sie sind hier nach ihrer Abstammung und Volkszugehörigkeit aufgeführt. Auf sie gehen alle Völker zurück, die nach der Sintflut auf der Erde lebten.
Der Wunsch nach Unabhängigkeit
11 Damals sprachen die Menschen noch eine einzige Sprache, die allen gemeinsam war.
2 Als sie von Osten weiterzogen, fanden sie eine Talebene im Land Schinar. Dort ließen sie sich nieder 3 und fassten einen Entschluss. »Los, wir formen und brennen Ziegelsteine!«, riefen sie einander zu. Die Ziegel wollten sie als Bausteine benutzen und Teer als Mörtel. 4 »Auf! Jetzt bauen wir uns eine Stadt mit einem Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht!«, schrien sie. »Das macht uns berühmt. Wir werden nicht über die ganze Erde zerstreut, sondern der Turm hält uns zusammen!«
5 Da kam der Herr vom Himmel herab, um sich die Stadt und das Bauwerk anzusehen, das sich die Menschen errichteten. 6 Er sagte: »Seht nur! Sie sind ein einziges Volk mit einer gemeinsamen Sprache. Was sie gerade tun, ist erst der Anfang, denn durch ihren vereinten Willen wird ihnen von jetzt an jedes Vorhaben gelingen!
7 So weit darf es nicht kommen! Wir werden hinuntersteigen und dafür sorgen, dass sie alle in verschiedenen Sprachen reden. Dann wird keiner mehr den anderen verstehen!«
8 So zerstreute der Herr die Menschen von diesem Ort über die ganze Erde; den Bau der Stadt mussten sie abbrechen. 9 Darum wird die Stadt Babylon (»Verwirrung«) genannt, weil der Herr dort die Sprache der Menschheit verwirrte und sie in alle Himmelsrichtungen zerstreute.
Von Sem bis Abram
10 Dies ist das Verzeichnis von Sems Nachkommen:
Sem war 100 Jahre alt, als er Arpachschad zeugte. Das war zwei Jahre nach der Sintflut. 11 Danach lebte er noch 500 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
12 Arpachschad war 35 Jahre alt, als er Schelach zeugte. 13 Danach lebte er noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
14 Schelach war 30 Jahre alt, als er Eber zeugte. 15 Danach lebte er noch 403 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
16 Eber war 34 Jahre alt, als er Peleg zeugte. 17 Danach lebte er noch 430 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
18 Peleg war 30 Jahre alt, als er Regu zeugte. 19 Danach lebte er noch 209 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
20 Regu war 32 Jahre alt, als er Serug zeugte. 21 Danach lebte er noch 207 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
22 Serug war 30 Jahre alt, als er Nahor zeugte. 23 Danach lebte er noch 200 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
24 Nahor war 29 Jahre alt, als er Terach zeugte. 25 Danach lebte er noch 119 Jahre und bekam weitere Söhne und Töchter.
26 Terach war 70 Jahre alt, als er Abram, Nahor und Haran zeugte.
27 Dies ist das Verzeichnis von Terachs Nachkommen:
Terachs Söhne waren Abram, Nahor und Haran. Haran war der Vater Lots, 28 er starb noch vor seinem Vater Terach in seiner Heimat Ur im Land der Chaldäer.
29 Abram heiratete Sarai, und Nahor heiratete Milka, die Tochter Harans und Schwester Jiskas. 30 Sarai war unfruchtbar und konnte keine Kinder bekommen.
31 Terach verließ die Stadt Ur, die von den Chaldäern bewohnt wurde. Gemeinsam mit seinem Sohn Abram, seinem Enkel Lot und seiner Schwiegertochter Sarai wollte er in das Land Kanaan auswandern. Sie kamen nach Haran und schlugen dort ihre Zelte auf. 32 Dort starb Terach im Alter von 205 Jahren.
Die Stammväter Israels: Abraham, Isaak und Jakob (Kapitel 12–36)
Gott erwählt Abram
12 Der Herr sagte zu Abram: »Geh fort aus deinem Land, verlass deine Heimat und deine Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen werde! 2 Ich werde dich zum Stammvater eines großen Volkes machen und dir viel Gutes tun; dein Name wird überall berühmt sein. Durch dich werden auch andere Menschen am Segen teilhaben. 3 Wer dir Gutes wünscht, den werde ich segnen. Wer dir aber Böses wünscht, den werde ich verfluchen! Alle Völker der Erde sollen durch dich gesegnet werden.«
4 Abram gehorchte und machte sich auf den Weg. Er war 75 Jahre alt, als er Haran verließ. 5 Mit ihm kamen seine Frau Sarai, sein Neffe Lot sowie alle Knechte und Mägde, die sie in Haran in den Dienst genommen hatten. Mit ihrem ganzen Besitz brachen sie in Richtung Kanaan auf. Als sie schließlich dort ankamen, 6 durchzogen sie das Land, das damals von den Kanaanitern bewohnt wurde. Bei Sichem ließen sie sich nieder, in der Nähe der Eiche von More[f].
7 An dieser Stätte zeigte der Herr sich Abram und versprach ihm: »Ich werde dieses Land deinen Nachkommen geben!« Abram schichtete Steine auf als Altar für den Herrn, dort, wo Gott ihm erschienen war. 8 Dann zog er weiter nach Süden zu dem Gebirge östlich von Bethel. Zwischen Bethel im Westen und Ai im Osten schlugen Abram und die Seinen ihre Zelte auf. Auch hier baute er einen Altar und betete zum Herrn.
9 Dann setzte Abram seine Reise immer weiter nach Süden fort.
Abram fürchtet um sein Leben
10 Im Land Kanaan brach eine schwere Hungersnot aus. Abram zog nach Ägypten, um während dieser Zeit dort Zuflucht zu suchen. 11 Kurz vor der ägyptischen Grenze sagte er zu seiner Frau Sarai: »Ich befürchte, du wirst bei den Männern Aufsehen erregen, weil du so schön bist. 12 Wenn dich die Ägypter sehen, sagen sie bestimmt: ›Das ist seine Frau.‹ Dir werden sie nichts tun, aber mich werden sie umbringen, um an dich heranzukommen. 13 Sag doch einfach, du seist meine Schwester, dann werden sie mich bestimmt am Leben lassen und deinetwegen gut behandeln!«
14 Tatsächlich zog Sarai die Aufmerksamkeit der Ägypter auf sich. 15 Selbst die Beamten des Pharaos waren beeindruckt und lobten Sarais Schönheit vor ihm. Da ließ er Sarai in seinen Palast holen 16 und überhäufte Abram ihretwegen mit Geschenken: Diener, Schafe, Ziegen, Rinder, Esel und Kamele.
17 Aber der Herr bestrafte den Pharao und seine Familie mit Krankheiten, weil er sich an Abrams Frau Sarai vergriffen hatte. 18 Da rief der Pharao Abram zu sich und stellte ihn zur Rede: »Was hast du mir da angetan? Warum hast du mir nicht gesagt, dass sie deine Frau ist? 19 Warum hast du behauptet, sie sei deine Schwester, so dass ich sie mir zur Frau nahm? Hier, nimm sie zurück! Macht, dass ihr wegkommt!« 20 Er beauftragte Soldaten, die Abram und seine Frau mit ihrem ganzen Besitz zur ägyptischen Grenze zurückbrachten.
Abram und Lot trennen sich
13 Abram kehrte in den Süden des Landes Kanaan zurück und mit ihm seine Frau und sein Neffe Lot. Ihren ganzen Besitz führten sie mit sich.
2 Abram war sehr reich. Er besaß viele Viehherden, dazu Silber und Gold. 3 Sie blieben aber nicht im Süden, sondern zogen in Tagesmärschen nach Bethel – zu jener Stelle, wo sie ihr Zelt zuerst aufgeschlagen hatten, zwischen Bethel und Ai. 4 Bei dem Altar, den Abram damals aus Steinen erbaut hatte, betete er nun zum Herrn.
5 Auch Abrams Neffe Lot, der sich ihm angeschlossen hatte, war zu einem reichen Mann geworden: Er besaß Schafe, Ziegen und Rinder und eine große Anzahl von Zelten für sein Gefolge. 6 Darum gab es nicht genug Weideplätze für alle Viehherden. Sie konnten unmöglich zusammenbleiben, 7 zumal die Kanaaniter und die Perisiter noch im Land wohnten. Immer wieder gerieten Abrams und Lots Hirten aneinander. 8 Abram besprach das mit Lot: »Es soll kein böses Blut zwischen unseren Hirten geben! Wir sind doch Verwandte und sollten uns nicht streiten! 9 Es ist besser, wenn wir uns trennen. Das Land ist groß genug. Entscheide du, wo du dich niederlassen möchtest! Wenn du das Land auf der linken Seite wählst, gehe ich nach rechts. Wenn du lieber nach rechts ziehst, gehe ich nach links.«
10 Lot betrachtete das Land genau und sah die fruchtbare Jordan-Ebene – überall reich bewässert, bis nach Zoar hin. Später veränderte sich die Landschaft, nachdem der Herr Sodom und Gomorra vernichtet hatte. Jetzt aber sah die Jordan-Ebene aus wie der Garten Eden[g] oder das Nildelta in Ägypten. 11 Darum wählte Lot diese Gegend. Er verabschiedete sich von Abram und machte sich auf den Weg nach Osten. 12 Abram blieb im Land Kanaan, während Lot sich bei den Städten in der Jordan-Ebene aufhielt und mit seinen Zelten umherzog, bis er an die Stadt Sodom herankam. 13 Die Menschen in dieser Stadt waren voller Bosheit und lebten in ständiger Auflehnung gegen den Herrn.
Gott wiederholt seine Zusage
14 Nachdem die beiden sich getrennt hatten, sagte der Herr zu Abram: »Schau dich nach allen Seiten um! 15 Das ganze Land, alles, was du jetzt siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben – für immer! 16 Ich will dir so viele Nachkommen schenken, dass sie unzählbar sind wie der Staub auf der Erde! 17 Mach dich auf den Weg und durchziehe das Land nach allen Richtungen, denn dir will ich es geben!«
18 Abram zog also weiter und schlug seine Zelte bei den großen Eichen von Mamre auf, nahe bei Hebron. Dort baute er aus Steinen einen Altar für den Herrn.
Abram setzt sich für Lot ein
14 Im Land Kanaan brach Krieg aus: Amrafel, König von Schinar, Arjoch, König von Ellasar, Kedor-Laomer, König von Elam, und Tidal, König von Gojim, 2 kämpften gegen Bera, König von Sodom, Birscha, König von Gomorra, Schinab, König von Adma, Schemeber, König von Zebojim, und gegen den König von Bela, das später Zoar hieß.
3 Diese zuletzt genannten fünf Stadtkönige hatten sich verbündet und zogen mit ihren Truppen zum Siddim-Tal, wo sich heute das Tote Meer erstreckt. 4 Zwölf Jahre lang hatte Kedor-Laomer die Oberherrschaft über sie ausgeübt, aber im dreizehnten Jahr lehnten sie sich gegen ihn auf.
5 Jetzt, ein Jahr später, marschierten Kedor-Laomer und seine Verbündeten auf, und der Krieg begann. Zuerst schlugen sie folgende Volksstämme: die Refaïter bei Aschterot-Karnajim, die Susiter bei Ham, die Emiter in der Ebene von Kirjatajim 6 und die Horiter im Gebirge Seïr bis nach El-Paran am Rand der Wüste. 7 Danach kehrten sie zurück nach En-Mischpat, dem späteren Kadesch. Sie verwüsteten das ganze Gebiet der Amalekiter und auch die Gegend um Hazezon-Tamar, die von den Amoritern bewohnt wurde. 8 Doch dann stellten sich ihnen im Siddim-Tal die Heere der abtrünnigen Könige entgegen: der Könige von Sodom, von Gomorra, von Adma, von Zebojim und von Bela, dem späteren Zoar. 9 Diese kämpften nun gegen Kedor-Laomer und seine Verbündeten; den vier Großkönigen standen also die Könige von fünf kleinen Städten gegenüber. 10 Das Tal war voller Asphaltgruben. Als die Könige von Sodom und Gomorra in die Flucht geschlagen wurden, stürzten sie hinein, die anderen entkamen ins Gebirge. 11 Die Sieger plünderten Sodom und Gomorra, sie raubten wertvolle Gegenstände und die Lebensmittelvorräte. 12 Auch Lot, den Neffen Abrams, der in Sodom wohnte, verschleppten sie, dazu seinen gesamten Besitz.
13 Ein Flüchtling aber konnte sich zu Abram, dem Hebräer, durchschlagen, der zu der Zeit bei den Eichen des Amoriters Mamre wohnte. Mamre und seine Brüder Eschkol und Aner waren mit Abram verbündet. 14 Als Abram erfuhr, dass sein Neffe verschleppt worden war, bewaffnete er alle kampferprobten Leute, die in seinem Lager geboren waren – 318 Männer –, und jagte den vier Königen hinterher. Bei Dan im Norden holte er sie ein, 15 teilte seine Leute in zwei Gruppen auf und überfiel die Feinde bei Nacht. Er schlug sie in die Flucht und verfolgte sie bis nach Hoba, nördlich von Damaskus. 16 Das Erbeutete nahm er ihnen wieder ab, darunter auch das Hab und Gut seines Neffen. Lot selbst, die Frauen und alle anderen Gefangenen konnte er befreien.
Begegnung mit dem König von Salem
17 Als Abram von seiner siegreichen Schlacht gegen Kedor-Laomer und dessen Verbündete zurückkehrte, zog ihm der König von Sodom ins Schawetal entgegen, das jetzt Königstal genannt wird. 18 Ebenso kam Melchisedek, der König von Salem[h], dorthin und brachte Brot und Wein mit. Er war Priester des höchsten Gottes. 19 Melchisedek sagte zu Abram: »Der höchste Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, schenke dir seinen Segen, Abram! 20 Gepriesen sei der höchste Gott, denn er ließ dich über deine Feinde triumphieren.« Da gab Abram Melchisedek den zehnten Teil von allen Gütern, die er den Königen abgenommen hatte.
21 Der König von Sodom bat Abram: »Gib mir nur meine Leute zurück – alles andere kannst du behalten!« 22 Abram entgegnete ihm: »Ich schwöre bei dem Herrn, dem höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat: 23 Nicht einmal einen Faden oder Schuhriemen behalte ich von dem, was dir gehört! Du sollst niemals sagen können: ›Ich habe Abram reich gemacht!‹ 24 Nur was meine Männer verzehrt haben, gebe ich dir nicht zurück. Außerdem sollen meine Verbündeten Aner, Eschkol und Mamre ihren Beuteanteil bekommen. Ich aber will nichts davon!«
Gottes Bund mit Abram
15 Danach redete der Herr zu Abram in einer Vision: »Hab keine Angst, Abram, ich beschütze dich wie ein Schild und werde dich reich belohnen!«
2-3 Aber Abram entgegnete: »Ach, Herr, mein Gott, was willst du mir denn schon geben? Du weißt doch, dass ich keinen Sohn habe, du selbst hast mir Kinder versagt. Und ohne einen Nachkommen sind alle Geschenke wertlos. Ein Diener meines Hauses – Eliëser aus Damaskus – wird meinen ganzen Besitz erben.« 4 »Nein«, erwiderte der Herr, »nicht dein Diener, sondern dein eigener Sohn wird den ganzen Besitz übernehmen!« 5 Er führte Abram aus dem Zelt nach draußen und sagte zu ihm: »Schau dir den Himmel an, und versuche, die Sterne zu zählen! Genauso werden deine Nachkommen sein – unzählbar!«
6 Abram nahm dieses Versprechen ernst. Er setzte sein ganzes Vertrauen auf den Herrn, und so fand er Gottes Anerkennung.[i]
7 Daraufhin sagte Gott zu ihm: »Ich bin der Herr, der dich aus der Stadt Ur im Land der Chaldäer herausgeführt hat, um dir dieses Land hier zu geben.« 8 »Herr, mein Gott«, erwiderte Abram, »woher kann ich wissen, dass dieses Land einmal mir gehört?« 9-10 Darauf bekam er zur Antwort: »Bring mir eine dreijährige Kuh, eine dreijährige Ziege, einen dreijährigen Schafbock, eine Turteltaube und eine junge Taube; schneide sie mittendurch und lege die Hälften einander gegenüber. Nur die Tauben zerteile nicht!« Abram tat, was Gott ihm befohlen hatte; 11 und als Raubvögel sich auf die Tiere stürzten, verscheuchte er sie.
12 Bei Sonnenuntergang fiel Abram in einen tiefen Schlaf. Eine schreckliche Angst überkam ihn, und dunkle Vorahnungen beunruhigten ihn sehr. 13 Da sagte Gott zu ihm: »Ich vertraue dir jetzt etwas an, das in der Zukunft geschehen wird: Deine Nachkommen werden in einem fremden Land unterdrückt. Sie arbeiten dort als Sklaven – vierhundert Jahre lang. 14 Aber ich werde das Volk bestrafen, das sie dazu gezwungen hat. Mit großen Reichtümern werden sie von dort wegziehen; 15-16 nach vier Jahrhunderten[j] kehren sie in das Land Kanaan zurück. Bis dahin leben die Amoriter in diesem Land, denn sie sind noch nicht reif für das Gericht. Du selbst wirst ein hohes Alter erreichen, in Frieden sterben und begraben werden.«
17 Die Sonne war inzwischen untergegangen, und es war dunkel geworden. Da sah Abram einen rauchenden Ofen, und eine Flamme fuhr zwischen den Fleischstücken hindurch.
18 So schloss der Herr einen Bund mit Abram und versprach ihm: »Ich gebe deinen Nachkommen dieses Land, von dem Bach, der die Grenze nach Ägypten bildet, bis zum mächtigen Euphratstrom – 19 das ganze Land, in dem jetzt die Keniter, Kenasiter und die Kadmoniter, 20 die Hetiter, Perisiter und die Refaïter, 21 die Amoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und die Jebusiter wohnen.«
Abram und Sarai werden ungeduldig
16 1-2 Abram und Sarai konnten keine Kinder bekommen, da Sarai unfruchtbar war. Eines Tages schlug sie ihrem Mann vor: »Du weißt, dass der Herr mir Kinder versagt hat. Aber nach den geltenden Gesetzen kannst du mir durch eine Sklavin Kinder schenken. Darum überlasse ich dir meine ägyptische Magd Hagar. Vielleicht werde ich durch sie doch noch Nachwuchs bekommen!«
Abram war einverstanden, 3 und Sarai gab ihm die Ägypterin Hagar zur Nebenfrau, die ihr als Sklavin diente. Sie lebten zu der Zeit schon zehn Jahre im Land Kanaan. 4 Abram schlief mit Hagar, und sie wurde schwanger. Als Hagar wusste, dass sie ein Kind erwartete, sah sie auf ihre Herrin herab. 5 Da beklagte Sarai sich bei Abram: »Jetzt, wo Hagar weiß, dass sie schwanger ist, verachtet sie mich – dabei war ich es, die sie dir überlassen hat! Du bist schuld, dass ich jetzt so gedemütigt werde! Der Herr soll entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist!« 6 »Sie ist dein Eigentum«, erwiderte Abram, »ich lasse dir freie Hand – mach mit ihr, was du willst!«
In der folgenden Zeit behandelte Sarai Hagar so schlecht, dass sie davonlief. 7 Der Engel des Herrn fand sie an einer Wasserstelle in der Wüste auf dem Weg nach Schur 8 und fragte sie: »Hagar, du Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?« »Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai«, antwortete sie. 9 Da sagte der Engel des Herrn zu ihr: »Geh zu ihr zurück. Bleib ihre Sklavin und ordne dich ihr unter! 10 Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht mehr zählen kann! 11 Du bist schwanger und wirst bald einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael (›Gott hört‹), denn der Herr hat gehört, wie du gelitten hast. 12 Dein Sohn wird wie ein wildes Tier sein, das niemand bändigen kann. Er wird mit jedem kämpfen und jeder mit ihm. Voller Trotz bietet er seinen Verwandten die Stirn.«
13 Da rief Hagar aus: »Ich bin tatsächlich dem begegnet, der mich sieht!« Darum nannte sie den Herrn, der mit ihr gesprochen hatte: »Du bist der Gott, der mich sieht.« 14 Der Brunnen an dieser Stelle erhielt den Namen: »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«. Er liegt bekanntlich zwischen Kadesch und Bered.
15-16 Hagar ging wieder zurück. Sie bekam einen Sohn, und Abram nannte ihn Ismael. Abram war zu der Zeit 86 Jahre alt.
Das Zeichen des Bundes: Die Beschneidung
17 Als Abram 99 Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sagte zu ihm: »Ich bin der allmächtige Gott. Geh deinen Weg mit mir und lebe so, wie es in meinen Augen recht ist. 2 Ich will zu meinem Bund mit dir stehen und dir unzählbar viele Nachkommen schenken.«
3 Da warf sich Abram zu Boden, und Gott sprach weiter zu ihm: 4-5 »Ich verspreche dir: Du wirst zum Stammvater vieler Völker werden. Darum sollst du von nun an nicht mehr Abram (›erhabener Vater‹) heißen, sondern Abraham (›Vater der Völkermenge‹). 6 Ich werde dir so viele Nachkommen geben, dass zahlreiche Völker daraus entstehen – sogar Könige sollen von dir abstammen! 7 Dieser Bund gilt für alle Zeiten, für dich und für deine Nachkommen. Es ist ein Versprechen, das niemals gebrochen wird: Ich bin dein Gott und der Gott deiner Nachkommen, 8 und ich gebe euch das ganze Land Kanaan, wo ihr bisher nur Fremde seid. Ihr werdet es für immer besitzen, und ich werde euer Gott sein.
9 Doch auch du, Abraham, musst dich bei unserem Bund zu etwas verpflichten, und deine Nachkommen sollen sich ebenfalls daran halten: 10-11 Alle Männer unter euch sollen an der Vorhaut ihres Gliedes beschnitten werden – als Zeichen dafür, dass ich mit euch einen Bund geschlossen habe und dass ihr treu dazu steht. 12-13 Bei allen männlichen Neugeborenen soll die Beschneidung am achten Tag durchgeführt werden. Das gilt auch für eure Sklaven, egal ob sie bei euch geboren wurden oder ob ihr sie aus dem Ausland gekauft habt. So tragt ihr an eurem Körper das Zeichen des Bundes, der niemals aufhören wird. 14 Wer sich nicht beschneiden lassen will, der hat sein Leben verwirkt. Er darf nicht länger zum Volk gehören, denn er hat den Bund mit mir gebrochen.«
15 Dann sagte Gott: »Auch deine Frau soll einen anderen Namen erhalten: Nenne sie nicht mehr Sarai, denn von nun an heißt sie Sara (›Fürstin‹). 16 Ich werde sie reich beschenken; auch sie wird einen Sohn von dir empfangen. Mein Segen bedeutet noch mehr: Sie soll die Stammmutter zahlreicher Völker werden, und Könige werden von ihr abstammen!«
17 Da warf Abraham sich erneut zu Boden – aber im Stillen lachte er in sich hinein. Er dachte: »Wie kann ich mit 100 Jahren noch einen Sohn zeugen? Und Sara ist schon 90, wie kann sie da noch Mutter werden?« 18 Laut sagte er dann zu Gott: »Wenn nur Ismael am Leben bleibt! Lass doch ihn deinen Segen erfahren!«
19 »Nein, so habe ich es nicht gemeint«, entgegnete Gott, »sondern deine Frau Sara wird einen Sohn bekommen! Gib ihm den Namen Isaak (›Gelächter‹)! Mit ihm werde ich meinen Bund aufrechterhalten, und für seine Nachkommen wird der Bund ebenfalls gelten. In alle Ewigkeit bleibt er bestehen. 20 Aber auch deine Bitte für Ismael will ich erfüllen. Ja, ich werde ihn segnen und ihm unzählige Nachkommen schenken. Zwölf Fürsten sollen von ihm abstammen, und er wird der Stammvater eines großen Volkes werden. 21 Trotzdem werde ich meinen Bund mit Isaak schließen; nächstes Jahr um diese Zeit wird Sara Mutter werden.«
22 Nachdem Gott dies gesagt hatte, erhob er sich zum Himmel.
23 Kurz darauf, noch am selben Tag, beschnitt Abraham seinen Sohn Ismael und alle männlichen Sklaven, die bei ihm geboren oder von Ausländern gekauft worden waren – so wie Gott es ihm aufgetragen hatte. 24 Auch Abraham selbst ließ sich beschneiden. Er war zu dem Zeitpunkt 99 Jahre alt
Footnotes
- 7,6 Traditioneller Begriff für die große Flutkatastrophe, die Gott zu Noahs Zeiten hereinbrechen ließ.
- 7,24 Wörtlich: schwoll das Wasser an.
- 10,6 Die Namen bezeichnen im Hebräischen zugleich auch die Länder, in denen sich Hams Söhne bzw. deren Nachfahren ansiedelten: Äthiopien, Ägypten, Libyen und Kanaan.
- 10,11 Die Beschreibung als »große Stadt« wird traditionell auf Ninive bezogen (vgl. Jona 3,3), kann hier aber auch Kelach meinen.
- 10,25 Viele Ausleger sehen hierin eine Anspielung auf die Zerstreuung der Menschheit nach dem Turmbau in Babylon. Vgl. Kapitel 11.
- 12,6 Oder: Orakeleiche. – Möglicherweise handelt es sich um einen heiligen Baum, von dem man glaubte, dass man dort göttliche Offenbarungen erhalten könnte. Vgl. »Orakel« in den Sacherklärungen.
- 13,10 Wörtlich: Garten des Herrn.
- 14,18 Vermutlich alter Name für Jerusalem.
- 15,6 Wörtlich: Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm als Gerechtigkeit an.
- 15,15‒16 Wörtlich: nach vier Generationen. – Das hebräische Wort für »Generation« kann auch eine sehr lange Zeitspanne bezeichnen.
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