1 Mose 40
Luther Bibel 1545
40 Und es begab sich darnach, daß sich der Schenke des Königs in Ägypten und der Bäcker versündigten an ihrem Herrn, dem König von Ägypten.
2 Und Pharao ward zornig über seine beiden Kämmerer, über den Amtmann über die Schenken und über den Amtmann über die Bäcker,
3 und ließ sie setzen in des Hauptmanns Haus ins Gefängnis, da Joseph lag.
4 Und der Hauptmann setzte Joseph über sie, daß er ihnen diente; und sie saßen etliche Tage im Gefängnis.
5 Und es träumte ihnen beiden, dem Schenken und dem Bäcker des Königs von Ägypten, in einer Nacht einem jeglichen ein eigener Traum; und eines jeglichen Traum hatte seine Bedeutung.
6 Da nun des Morgens Joseph zu ihnen hereinkam und sah, daß sie traurig waren,
7 fragte er sie und sprach: Warum seid ihr heute so traurig?
8 Sie antworteten: Es hat uns geträumt, und wir haben niemand, der es uns auslege. Joseph sprach: Auslegen gehört Gott zu; doch erzählt mir's.
9 Da erzählte der oberste Schenke seinen Traum Joseph und sprach zu ihm: Mir hat geträumt, daß ein Weinstock vor mir wäre,
10 der hatte drei Reben, und er grünte, wuchs und blühte, und seine Trauben wurden reif;
11 und ich hatte den Becher Pharaos in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher Pharao in die Hand.
12 Joseph sprach zu ihm: Das ist seine Deutung. Drei Reben sind drei Tage.
13 Über drei Tage wird Pharao dein Haupt erheben und dich wieder an dein Amt stellen, daß du ihm den Becher in die Hand gebest nach der vorigen Weise, da du sein Schenke warst.
14 Aber gedenke meiner, wenn dir's wohl geht, und tue Barmherzigkeit an mir, daß du Pharao erinnerst, daß er mich aus diesem Hause führe.
15 Denn ich bin aus dem Lande der Hebräer heimlich gestohlen; dazu habe ich auch allhier nichts getan, daß sie mich eingesetzt haben.
16 Da der oberste Bäcker sah, daß die Deutung gut war, sprach er zu Joseph: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei weiße Körbe auf meinem Haupt
17 und im obersten Korbe allerlei gebackene Speise für den Pharao; und die Vögel aßen aus dem Korbe auf meinem Haupt.
18 Joseph antwortete und sprach: Das ist seine Deutung. Drei Körbe sind drei Tage;
19 und nach drei Tagen wird dir Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir essen.
20 Und es geschah des dritten Tages, da beging Pharao seinen Jahrestag; und er machte eine Mahlzeit allen seinen Knechten und erhob das Haupt des obersten Schenken und das Haupt des obersten Bäckers unter den Knechten,
21 und setzte den obersten Schenken wieder in sein Schenkamt, daß er den Becher reicht in Pharaos Hand;
22 aber den obersten Bäcker ließ er henken, wie ihnen Joseph gedeutet hatte.
23 Aber der oberste Schenke gedachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.
1 Mose 40
Schlachter 2000
Die Träume der beiden Hofbeamten des Pharao
40 Nach diesen Begebenheiten geschah es, dass der Mundschenk[a] des Königs von Ägypten und der [oberste] Bäcker sich gegen ihren Herrn, den König von Ägypten, versündigten.
2 Da wurde der Pharao zornig über seine beiden Hofbeamten, den obersten Mundschenk und den obersten Bäcker,
3 und er ließ sie in Haft setzen im Haus des Obersten der Leibwache, in den Kerker, in dem Joseph gefangen lag.
4 Und der Oberste der Leibwache übertrug Joseph die Sorge für sie, und er diente ihnen, und sie waren längere Zeit im Gefängnis.
5 Und sie hatten beide einen Traum in derselben Nacht, jeder einen Traum von besonderer Bedeutung, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die in dem Kerker gefangen lagen.
6 Als nun Joseph am Morgen zu ihnen kam, sah er sie an, und siehe, sie waren bedrückt.
7 Da fragte er die Höflinge des Pharao, die mit ihm im Gefängnis seines Herrn waren, und sprach: Warum macht ihr heute ein so finsteres Gesicht?
8 Sie antworteten ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und keiner ist da, der ihn deuten kann! Joseph sprach zu ihnen: Kommen die Deutungen nicht von Gott? Erzählt es mir doch!
9 Da erzählte der oberste Mundschenk dem Joseph seinen Traum und sprach: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir,
10 und an dem Weinstock waren drei Reben; und als er knospete, gingen die Blüten auf, und seine Trauben bekamen reife Beeren.
11 Ich aber hatte den Becher des Pharao in der Hand, und ich nahm die Weintrauben und presste sie aus in den Becher des Pharao und reichte den Becher dem Pharao.
12 Da sprach Joseph zu ihm: Dies ist die Deutung: Die drei Reben sind drei Tage.
13 In drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt einsetzen, sodass du dem Pharao den Becher reichen wirst, wie du es früher zu tun pflegtest, als du noch sein Mundschenk warst.
14 Solltest du dann etwa an mich denken, wenn es dir gut geht, so erweise mir Barmherzigkeit und erwähne mich bei dem Pharao, und bringe mich aus diesem Haus heraus!
15 Denn ich bin aus dem Land der Hebräer geraubt worden und habe auch hier gar nichts getan, weswegen man mich einsperren müsste!
16 Als nun der oberste Bäcker sah, dass Joseph eine gute Deutung gegeben hatte, sprach er zu ihm: Siehe, in meinem Traum trug ich drei Körbe mit Weißbrot auf meinem Kopf,
17 und im obersten Korb war allerlei Backwerk, Speise für den Pharao; aber die Vögel fraßen es mir aus dem Korb, der auf meinem Kopf war.
18 Da antwortete Joseph und sprach: Dies ist die Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage.
19 In drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und wird dich ans Holz hängen lassen, dass die Vögel dein Fleisch fressen werden!
20 Und es geschah am dritten Tag, dem Geburtstag des Pharao, als er für alle seine Knechte ein Mahl veranstaltete, dass er das Haupt des obersten Mundschenken und des obersten Bäckers erhob unter allen seinen Knechten.
21 Und den obersten Mundschenk setzte er wieder ein in sein Amt, sodass er dem Pharao den Becher reichen durfte;
22 aber den obersten Bäcker ließ er hängen — so wie Joseph es ihnen gedeutet hatte.
23 Aber der oberste Mundschenk dachte nicht an Joseph, sondern vergaß ihn.
Footnotes
- (40,1) Der Mundschenk war ein hoher Hofbeamter an Königshöfen, der für die Versorgung der königlichen Tafel mit Getränken verantwortlich war — angesichts der Gefahr von Giftmordanschlägen ein sehr verantwortungsvolles und einflussreiches Amt. Ähnliches galt wohl von dem Bäcker.
Genesis 40
New Revised Standard Version Catholic Edition
The Dreams of Two Prisoners
40 Some time after this, the cupbearer of the king of Egypt and his baker offended their lord the king of Egypt. 2 Pharaoh was angry with his two officers, the chief cupbearer and the chief baker, 3 and he put them in custody in the house of the captain of the guard, in the prison where Joseph was confined. 4 The captain of the guard charged Joseph with them, and he waited on them; and they continued for some time in custody. 5 One night they both dreamed—the cupbearer and the baker of the king of Egypt, who were confined in the prison—each his own dream, and each dream with its own meaning. 6 When Joseph came to them in the morning, he saw that they were troubled. 7 So he asked Pharaoh’s officers, who were with him in custody in his master’s house, “Why are your faces downcast today?” 8 They said to him, “We have had dreams, and there is no one to interpret them.” And Joseph said to them, “Do not interpretations belong to God? Please tell them to me.”
9 So the chief cupbearer told his dream to Joseph, and said to him, “In my dream there was a vine before me, 10 and on the vine there were three branches. As soon as it budded, its blossoms came out and the clusters ripened into grapes. 11 Pharaoh’s cup was in my hand; and I took the grapes and pressed them into Pharaoh’s cup, and placed the cup in Pharaoh’s hand.” 12 Then Joseph said to him, “This is its interpretation: the three branches are three days; 13 within three days Pharaoh will lift up your head and restore you to your office; and you shall place Pharaoh’s cup in his hand, just as you used to do when you were his cupbearer. 14 But remember me when it is well with you; please do me the kindness to make mention of me to Pharaoh, and so get me out of this place. 15 For in fact I was stolen out of the land of the Hebrews; and here also I have done nothing that they should have put me into the dungeon.”
16 When the chief baker saw that the interpretation was favorable, he said to Joseph, “I also had a dream: there were three cake baskets on my head, 17 and in the uppermost basket there were all sorts of baked food for Pharaoh, but the birds were eating it out of the basket on my head.” 18 And Joseph answered, “This is its interpretation: the three baskets are three days; 19 within three days Pharaoh will lift up your head—from you!—and hang you on a pole; and the birds will eat the flesh from you.”
20 On the third day, which was Pharaoh’s birthday, he made a feast for all his servants, and lifted up the head of the chief cupbearer and the head of the chief baker among his servants. 21 He restored the chief cupbearer to his cupbearing, and he placed the cup in Pharaoh’s hand; 22 but the chief baker he hanged, just as Joseph had interpreted to them. 23 Yet the chief cupbearer did not remember Joseph, but forgot him.
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