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Das Urteil, auf das alles ankommt

Nun wisst ihr auch, wie ihr von uns denken müsst: Diener Christi sind wir, denen die Verkündigung der Geheimnisse anvertraut ist, die Gott uns enthüllt hat.[a] Und was erwartet man von jemand, dem eine Aufgabe anvertraut ist[b]? Man erwartet, dass er sie zuverlässig ausführt. Allerdings hat es für mich keinerlei Bedeutung, welches Urteil ihr über mich fällt oder ob sonst irgendeine menschliche Instanz[c] über mich zu Gericht sitzt. Nicht einmal ich selbst maße mir ein Urteil über mich an. Ich wüsste zwar nicht, dass ich mir etwas hätte zuschulden kommen lassen, aber damit bin ich noch nicht gerechtfertigt. Entscheidend ist das Urteil, das der Herr über mich spricht. Urteilt also nicht vorschnell, ´sondern wartet,` bis der Herr kommt. Er wird alles Verborgene ans Licht bringen, alles, was jetzt noch im Dunkeln liegt, und wird die geheimsten Gedanken der Menschen[d] aufdecken. Dann wird jeder von Gott die Anerkennung bekommen, die er verdient[e].

Statt Überheblichkeit: Bereitschaft zum Leiden

Geschwister, wenn ich jetzt so viel und mit immer neuen Vergleichen von mir und Apollos gesprochen habe[f], geschah das in eurem Interesse. An unserem Beispiel wollte ich euch zeigen, was es bedeutet, die Grenzen nicht zu überschreiten, die uns durch die Schrift gesetzt sind[g]. Keiner von euch darf den einen ´von uns` auf Kosten des anderen hervorheben und sich damit auch noch wichtig machen. Was bringt dich überhaupt dazu, so überheblich zu sein?[h] Ist nicht alles, was du hast, ein Geschenk ´Gottes`? Wenn es dir aber geschenkt wurde, warum prahlst du dann damit, als hättest du es dir selbst zu verdanken[i]?

Aber ihr seid ja schon satt. Ihr seid ja schon reich. Ihr sitzt bereits auf dem Thron – und das alles, ohne dass wir daran Anteil hätten[j].

Was gäbe ich darum, ihr würdet tatsächlich schon regieren! Dann wären auch wir jetzt am Ziel und würden[k] zusammen mit euch herrschen. In Wirklichkeit aber, so scheint mir, hat Gott uns Aposteln einen Platz zugewiesen, wie er erniedrigender nicht sein könnte[l]; es ist, als wären wir zum Tod ´in der Arena` verurteilt[m]. Ein Schauspiel für die ganze ´sichtbare und unsichtbare` Welt sind wir geworden, für Engel und Menschen. 10 Wir gelten als dumm und ungebildet, weil wir uns zu Christus halten, ihr dagegen steht durch euren Glauben an Christus als kluge und vernünftige Leute da.[n] Wir sind schwach, aber ihr seid stark. Euch ehrt man, während man uns verachtet. 11 Bis zu diesem Augenblick leiden wir Hunger und Durst. Wir haben nicht genug anzuziehen. Wir werden geschlagen und misshandelt. Nirgends haben wir ein Zuhause. 12 Wir leisten harte körperliche Arbeit, um selbst für unseren Unterhalt aufzukommen.[o] Man verflucht uns, aber wir segnen; man verfolgt uns, aber wir geben nicht auf. 13 Auf Beleidigungen reagieren wir mit freundlichen Worten. Die Welt behandelt uns, als wären wir Abfall[p]; wir sind der Abschaum der Gesellschaft – und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Mahnung eines Vaters an seine Kinder

14 Ich schreibe diese Dinge nicht, um euch in Verlegenheit zu bringen. Ich möchte euch nur wieder auf den richtigen Weg führen. Schließlich seid ihr doch meine geliebten Kinder! 15 Denn selbst wenn ihr Tausende von Erziehern hättet, die euch in eurem Christsein voranbringen, hättet ihr deswegen noch lange nicht tausend Väter. Dadurch, dass ich euch das Evangelium verkündet und euch zum Glauben an Jesus Christus geführt habe, bin ich euer Vater geworden.[q] 16 Daher bitte ich euch eindringlich: Folgt meinem Beispiel! 17 Um euch dabei zu helfen, habe ich Timotheus zu euch geschickt[r], den ich liebe, als wäre er mein eigener Sohn, und der mir ein zuverlässiger Mitarbeiter in meinem Dienst für den Herrn ist[s]. Er wird euch die Grundsätze in Erinnerung rufen, nach denen ich meinen Weg mit Jesus Christus gehe und die ich[t] überall, in jeder Gemeinde, lehre.

18 Einige von euch spielen sich groß auf, weil sie der Meinung sind[u], ich würde es nicht wagen, noch einmal persönlich zu euch zu kommen.[v] 19 Doch ´ihr werdet sehen`: Wenn es dem Plan des Herrn entspricht, werde ich sehr bald zu euch kommen. Und dann interessieren mich nicht die Worte dieser Wichtigtuer; dann interessiert mich, ob in ihrem Leben Gottes Kraft sichtbar wird.[w] 20 Denn das Reich Gottes gründet sich nicht auf Worte, sondern auf ´Gottes` Kraft. 21 Was ist euch lieber? Soll ich mit dem Stock zu euch kommen oder mit Liebe und nachsichtiger Geduld[x]?

Footnotes

  1. 1 Korinther 4:1 W So muß man von uns denken: als von Dienern Christi und Verwaltern der Geheimnisse Gottes.
  2. 1 Korinther 4:2 W von einem Verwalter.
  3. 1 Korinther 4:3 W irgendein menschlicher (Gerichts-)Tag.
  4. 1 Korinther 4:5 W die Absichten/Motive der Herzen.
  5. 1 Korinther 4:5 W von Gott sein Lob bekommen.
  6. 1 Korinther 4:6 W wenn ich diese Dinge auf mich und Apollos angewandt habe.
  7. 1 Korinther 4:6 was es bedeutet, sich – wie man so schön sagt – »an die Regeln zu halten«. W was das bedeutet: Nicht über das hinaus, was geschrieben ist!
  8. 1 Korinther 4:7 W Wer gibt dir denn einen Vorrang?
  9. 1 Korinther 4:7 W als hättest du es nicht geschenkt bekommen.
  10. 1 Korinther 4:8 Od ohne unser Zutun.
  11. 1 Korinther 4:8 W Dann würden auch wir.
  12. 1 Korinther 4:9 W hat Gott uns, die Apostel, zu den Letzten gemacht / auf den letzten Platz gestellt. Gedacht ist entweder daran, dass bei Schaukämpfen in der Arena die Todgeweihten als letzte auftreten mussten (siehe die Fortsetzung des Textes), oder daran, dass beim Triumphzug eines siegreichen Feldherrn die Kriegsgefangenen das Schlusslicht bildeten (siehe die nächste Fußnote).
  13. 1 Korinther 4:9 Od als wären wir zum Tod verurteilte ´Gefangene in einer Siegesparade`.
  14. 1 Korinther 4:10 W Wir sind Törichte wegen Christus, ihr aber seid Vernünftige in/durch Christus.
  15. 1 Korinther 4:12 Wir nehmen im Dienst für den Herrn viel Mühe auf uns, und gleichzeitig arbeiten wir mit unseren eigenen Händen für unseren Unterhalt. W Wir mühen uns ab, wobei wir mit den eigenen Händen arbeiten.
  16. 1 Korinther 4:13 Od Wir sind die Sündenböcke für alles, was in der Welt geschieht. W Wie der Abfall der Welt sind wir geworden.
  17. 1 Korinther 4:15 W Denn wenn ihr zehntausend Aufseher/Erzieher in Christus hättet – ihr hättet doch nicht viele Väter. Denn in Christus Jesus habe ich euch durch das Evangelium gezeugt.
  18. 1 Korinther 4:17 schicke ich Timotheus zu euch.
  19. 1 Korinther 4:17 Od geschickt, der mir durch den Glauben an den Herrn so lieb ist und so nahe steht, als wäre er mein eigener Sohn, und der mir ein zuverlässiger Mitarbeiter ist. W geschickt, der mein geliebtes und treues/zuverlässiges Kind im Herrn ist.
  20. 1 Korinther 4:17 W Er wird euch meine Wege in Christus Jesus in Erinnerung rufen, wie ich sie.
  21. 1 Korinther 4:18 Od Einige von euch behaupten voll Überheblichkeit.
  22. 1 Korinther 4:18 W Einige haben sich wichtig gemacht, als ob ich nicht zu euch kommen würde.
  23. 1 Korinther 4:19 Od ob durch ihre Worte Gottes Kraft wirksam wird. W Und ich werde kennen lernen nicht das Wort der Wichtigtuer, sondern die Kraft.
  24. 1 Korinther 4:21 Od und mit der nachsichtigen Geduld des Heiligen Geistes. W und mit dem Geist nachsichtiger Geduld.

Überlasst das Urteil Gott!

Seht in uns also Diener von Christus und Boten, denen Gott die Verkündigung seiner Geheimnisse anvertraut hat. Von solchen Boten verlangt man vor allem Zuverlässigkeit. Wie es bei mir damit steht? Mir ist es nicht so wichtig, wie ihr oder irgendein menschliches Gericht in diesem Punkt über mich urteilt. Ich maße mir auch über mich selbst kein Urteil an. Zwar bin ich mir keiner Schuld bewusst, aber damit bin ich noch nicht freigesprochen. Entscheidend ist allein das Urteil, das Christus, der Herr, über mich spricht. Deshalb urteilt niemals voreilig! Wenn Christus kommt, wird er alles ans Licht bringen, was jetzt noch verborgen ist, auch unsere geheimsten Wünsche und Gedanken. Dann wird Gott jeden so loben, wie er es verdient hat.

Liebe Brüder und Schwestern, ich habe jetzt nur von Apollos und mir gesprochen. An unserem Beispiel sollt ihr lernen, was der Satz bedeutet: »Geht nicht über das hinaus, was in der Heiligen Schrift steht.« Seid nicht überheblich und spielt nicht einen von uns gegen den anderen aus! Woher nimmst du dir das Recht dazu? Bist du etwas Besonderes? Alles, was du besitzt, hat Gott dir doch geschenkt. Hat er dir aber alles geschenkt, wie kannst du dann damit prahlen, als wäre es dein eigenes Verdienst?

Noch nicht am Ziel

Aber ihr seid ja so satt und selbstzufrieden. Ihr haltet euch für so reich, dass ihr anscheinend nichts mehr braucht. Ihr bildet euch ein, schon jetzt herrschen zu können, als ob Christus bereits wiedergekommen wäre. Uns braucht ihr dabei nicht.[a] Ich wünschte, ihr würdet wirklich schon mit Christus herrschen! Dann wären auch wir am Ziel unseres Glaubens und könnten mit euch regieren. Doch ich meine, dass Gott uns, seinen Aposteln, den letzten Platz zugewiesen hat: Wir sind wie Menschen, die zum Tod in der Arena verurteilt wurden. Unser Kampf findet vor den Augen der ganzen Welt statt. Menschen und Engel beobachten gespannt, wie er ausgehen wird. 10 Uns hält man für Narren, weil wir an Christus glauben, euch aber hält man aus dem gleichen Grund für klug. Wir sind schwach, ihr aber seid stark. Ihr werdet bewundert und geehrt, wir aber werden verachtet.

11 Bis heute leiden wir Hunger und Durst, und unsere Kleider sind kaum mehr als Lumpen. Wir werden geschlagen und misshandelt, nirgendwo haben wir ein Zuhause. 12 Wir arbeiten hart für unseren Lebensunterhalt. Wenn man uns beleidigt, dann segnen wir. Verfolgt man uns, wehren wir uns nicht dagegen[b]; 13 und wenn man uns verhöhnt, antworten wir freundlich. Für die Leute sind wir der letzte Dreck, der Abschaum der Menschheit – und das gilt bis heute.

14 Ich schreibe das alles nicht, um euch zu beschämen. Vielmehr möchte ich euch wieder auf den rechten Weg bringen. Ihr seid doch meine geliebten Kinder! 15 Selbst wenn ihr Tausende von Erziehern hättet, die euch im Glauben unterweisen, so habt ihr doch nicht viele Väter. Als ich euch die rettende Botschaft von Jesus Christus brachte und ihr dadurch neues Leben empfingt, bin ich euer Vater geworden.[c] 16 Darum bitte ich euch eindringlich: Folgt meinem Beispiel!

17 Weil mir so viel daran liegt, habe ich Timotheus zu euch geschickt. Durch den Glauben ist er mir ein lieber und treuer Sohn geworden. Er wird euch daran erinnern, wie ich in der Verbindung mit Jesus Christus lebe. So lehre ich es auch in allen anderen Gemeinden.

18 Einige von euch machen sich wichtig und behaupten lautstark, ich würde es gar nicht mehr wagen, selbst nach Korinth zu kommen. 19 Aber ich werde bald bei euch sein, wenn der Herr es zulässt! Dann interessieren mich nicht die großen Sprüche dieser aufgeblasenen Leute, sondern was dahintersteckt[d]. 20 Denn Gottes Reich gründet sich nicht auf Worte, sondern auf seine Kraft. 21 Entscheidet also selbst: Soll ich den Stock bei euch gebrauchen oder mit Liebe und Freundlichkeit zu euch kommen?

Footnotes

  1. 4,8 Wörtlich: Ohne uns seid ihr zur Herrschaft gekommen.
  2. 4,12 Oder: geben wir trotzdem nicht auf.
  3. 4,15 Wörtlich: Ich habe euch in Jesus Christus durch das Evangelium gezeugt.
  4. 4,19 Wörtlich: sondern die Kraft.

Dafür halte uns jedermann: für Christi Diener und Haushalter über Gottes Geheimnisse.

Nun sucht man nicht mehr an den Haushaltern, denn daß sie treu erfunden werden.

Mir aber ist's ein Geringes, daß ich von euch gerichtet werde oder von einem menschlichen Tage; auch richte ich mich selbst nicht.

Denn ich bin mir nichts bewußt, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt; der HERR ist's aber, der mich richtet.

Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der HERR komme, welcher auch wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und den Rat der Herzen offenbaren; alsdann wird einem jeglichen von Gott Lob widerfahren.

Solches aber, liebe Brüder, habe ich auf mich und Apollos gedeutet um euretwillen, daß ihr an uns lernet, daß niemand höher von sich halte, denn geschrieben ist, auf daß sich nicht einer wider den andern um jemandes willen aufblase.

Denn wer hat dich vorgezogen? Was hast du aber, daß du nicht empfangen hast? So du es aber empfangen hast, was rühmst du dich denn, als ob du es nicht empfangen hättest?

Ihr seid schon satt geworden, ihr seid schon reich geworden, ihr herrschet ohne uns; und wollte Gott, ihr herrschtet, auf daß auch wir mit euch herrschen möchten!

Ich halte aber dafür, Gott habe uns Apostel für die Allergeringsten dargestellt, als dem Tode übergeben. Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt und den Engeln und den Menschen.

10 Wir sind Narren um Christi willen, ihr aber seid klug in Christo; wir schwach, ihr aber seid stark; ihr herrlich, wir aber verachtet.

11 Bis auf diese Stunde leiden wir Hunger und Durst und sind nackt und werden geschlagen und haben keine gewisse Stätte

12 und arbeiten und wirken mit unsern eigenen Händen. Man schilt uns, so segnen wir; man verfolgt uns, so dulden wir's; man lästert uns, so flehen wir;

13 wir sind stets wie ein Fluch der Welt und ein Fegopfer aller Leute.

14 Nicht schreibe ich solches, daß ich euch beschäme; sondern ich vermahne euch als meine lieben Kinder.

15 Denn obgleich ihr zehntausend Zuchtmeister hättet in Christo, so habt ihr doch nicht viele Väter; denn ich habe euch gezeugt in Christo Jesu durchs Evangelium.

16 Darum ermahne ich euch: Seid meine Nachfolger!

17 Aus derselben Ursache habe ich auch Timotheus zu euch gesandt, welcher ist mein lieber und getreuer Sohn in dem HERRN, daß er euch erinnere meiner Wege, die in Christo sind, gleichwie ich an allen Enden in allen Gemeinden lehre.

18 Es blähen sich etliche auf, als würde ich nicht zu euch kommen.

19 Ich werde aber gar bald zu euch kommen, so der HERR will, und kennen lernen nicht die Worte der Aufgeblasenen, sondern die Kraft.

20 Denn das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft.

21 Was wollt ihr? Soll ich mit der Rute zu euch kommen oder mit Liebe und sanftmütigem Geist?