士師記 17-19
Revised Chinese Union Version (Traditional Script) Shen Edition
米迦的偶像
17 以法蓮山區有一個人,名叫米迦。 2 他對母親說:「你的一千一百塊銀子被人拿走了,為此你發咒起誓,也說給我聽。看哪,銀子在我這裏,是我拿的。」他母親說:「願我兒蒙耶和華賜福!」 3 米迦把這一千一百塊銀子還他母親。他母親說:「我把這銀子分別為聖,親手獻給耶和華,為我兒子造一尊雕刻的像,以及一尊鑄成的像。現在我把銀子交給你。」 4 米迦把銀子還他母親,他母親把二百塊銀子交給銀匠,去造一尊雕刻的像,以及一尊鑄成的像,安置在米迦的房子裏。 5 米迦這個人有了神堂,又造了以弗得和家中的神像,派他的一個兒子作祭司。 6 那時,以色列中沒有王,各人照自己眼中看為對的去做。
7 猶大的伯利恆有一個年輕人,是猶大族的人。他是利未人,寄居在那裏。 8 這人離開猶大的伯利恆城,要找一個可住的地方。他來到以法蓮山區米迦的家,還要往前走。 9 米迦對他說:「你從哪裏來?」他說:「我從猶大的伯利恆來。我是利未人,要找一個可住的地方。」 10 米迦說:「你就住在我這裏吧!我以你為父為祭司,每年給你十塊銀子和一套衣服,以及生活所需的食物。」利未人就來了。 11 利未人願意和這人同住;他待這年輕人如自己的兒子一樣。 12 米迦授這年輕的利未人祭司的職任,他就住在米迦的家裏。 13 米迦說:「現在我知道耶和華必恩待我,因為我有利未人作我的祭司。」
但支派的遷移
18 那時,以色列中沒有王。但支派的人還在覓地居住,因為直到那日,他們還沒有在以色列支派中抽籤得地為業。 2 但人從瑣拉和以實陶派本族中的五個勇士,去窺探偵察那地,對他們說:「你們去偵察那地。」他們來到以法蓮山區米迦的家中,就在那裏住宿。 3 他們臨近米迦的家,聽出那年輕的利未人的口音,就繞到那裏,對他說:「誰領你到這裏來?你在這裏做甚麼?你在這裏得了甚麼?」 4 他對他們說:「米迦如此如此待我,他雇用我,我就作了他的祭司。」 5 他們對他說:「請你求問 神,使我們知道所走的道路是否通達。」 6 祭司對他們說:「你們平平安安去吧,你們所行的道路是在耶和華面前的。」
7 五人就走了,來到拉億,見那裏的人安居,像西頓人的生活一樣安寧無慮,那地無人羞辱他們,無人奪取侵略。他們離西頓人很遠,與世無爭[a]。 8 五人回到瑣拉和以實陶他們的弟兄那裏。他們的弟兄對他們說:「你們怎麼了?」 9 他們說:「起來,我們上去攻打他們吧!我們已經窺探了那地,看哪,那地非常好。你們還要待在這裏嗎?不要再遲延了,立刻出發去得那地為業吧! 10 你們去,必來到安居的百姓和兩邊遼闊的地。 神已將那地方交在你們手中了;那裏不缺地上的任何東西。」
11 於是但族的六百人,各帶兵器,從瑣拉和以實陶出發, 12 上到猶大的基列‧耶琳,在那裏安營。因此那地方名叫瑪哈尼‧但,直到今日。看哪,它在基列‧耶琳的西邊。 13 他們從那裏往以法蓮山區去,來到米迦的家。
14 先前窺探拉億地的五個人對他們的弟兄說:「你們知道嗎?這些屋子裏有以弗得和家中的神像,以及一尊雕刻的像與一尊鑄成的像。現在你們要知道該怎麼做。」 15 五人轉身,進入米迦的家,來到那年輕利未人的房間,向他問安。 16 六百但人各帶兵器,站在門口。 17 那窺探這地的五個人上前去,進入裏面,拿走雕刻的像、以弗得、家中的神像,以及鑄成的像。祭司和帶兵器的六百人一同站在門口。 18 當五個人進入米迦的家,拿走雕刻的像、以弗得、家中的神像,以及鑄成的像,祭司對他們說:「你們做甚麼呢?」 19 他們對他說:「不要作聲,用手摀口,跟我們去吧!我們必以你為父為祭司。你作一家的祭司好呢?還是作以色列一支派一族的祭司好呢?」 20 祭司心裏歡喜,拿着以弗得和家中的神像,以及雕刻的像,跟這些百姓走了。
21 他們轉身離開那裏,把孩子、牲畜、財物安排在前頭。 22 他們離了米迦的家已遠,米迦家附近的鄰居被召來,追趕但人。 23 他們呼叫但人,但人回頭對米迦說:「你召集這許多人來做甚麼呢?」 24 米迦說:「你們把我所造的神像,還有祭司,都帶走了,我還有甚麼呢?你怎麼還對我說『你在做甚麼』呢?」 25 但人對米迦說:「你不要讓我們再聽見你的聲音,恐怕這羣惱怒成性的人會攻擊你們,你和你的全家就會喪命。」 26 但人仍走他們的路。米迦見他們的勢力比自己強,就轉身回家去了。
27 但人把米迦造的神像和他的祭司帶走,來到拉億安寧無慮的百姓那裏,用刀殺了他們,放火燒了那城。 28 沒有人來搭救,因為這城離西頓很遠,他們又與世無爭;這城在靠近伯‧利合的平原。但人建造這城,在那裏居住, 29 並照着他們祖先以色列之子但的名字,給這城起名叫但。原先這城名叫拉億。 30 但人為自己設立了那雕刻的像。摩西的孫子,革舜的兒子約拿單和他的子孫作但支派的祭司,直到那地遭擄掠的日子。 31 神的家在示羅多少日子,但人為自己設立米迦所雕刻的像也在但多少日子。
一個利未人和他的妾
19 當以色列中沒有王的時候,有一個利未人寄居以法蓮山區的邊界,他娶了一個猶大伯利恆的女子為妾。 2 這妾對丈夫生氣[b],離開丈夫,回到猶大伯利恆的父家,在那裏住了四個月。 3 她的丈夫起來,帶着一個僕人、兩匹驢跟着她去,要用好話勸她回來。女子就帶丈夫進到父親家裏。女子的父親看見了他,就歡歡喜喜地迎接他。 4 這岳父,就是女子的父親,留他住了三天。他們在那裏吃喝,住宿。 5 第四日,他們清早起來,利未人起身要走,女子的父親對女婿說:「先吃點東西,加添心力,然後你們才走。」 6 於是二人坐下,一同吃喝。女子的父親對那人說:「請你答應再住一夜,使你的心舒暢。」 7 那人起身要走,他岳父挽留他,他就留下,在那裏又住了一夜。 8 第五日,他清早起來要走,女子的父親說:「來,請加添心力,留到太陽偏西吧。」於是二人一同再吃。 9 那人同他的妾和僕人起身要走,但他岳父,就是女子的父親,對他說:「看哪,太陽下山,天快晚了,你們再住一夜吧。看哪,太陽偏西了,就在這裏住宿,使你的心舒暢,明天你們一早起來上路,回你的帳棚去。」
10 那人不願再住一夜,就備上兩匹驢,帶着他的妾起身走了,來到耶布斯的對面,耶布斯就是耶路撒冷。 11 將近耶布斯的時候,太陽快下山了,僕人對主人說:「來吧,我們進這耶布斯人的城,在這裏住宿。」 12 主人對他說:「我們不可進入外邦人的城,那不是以色列人的地方,我們越過這裏到基比亞去吧。」 13 他又對僕人說:「來,讓我們到基比亞或拉瑪的一個地方住宿。」 14 於是他們越過那裏往前走,將到便雅憫的基比亞的時候,太陽已經下山了。 15 他們進入基比亞要在那裏住宿。他來坐在城裏的廣場上,但沒有人接待他們到家裏住宿。
16 看哪,晚上有一個老人從田間做工回來。他是以法蓮山區的人,寄居在基比亞;那地方的人是便雅憫人。 17 老人舉目看見那過路的人在城裏的廣場上,就說:「你從哪裏來?要到哪裏去?」 18 他對他說:「我們從猶大的伯利恆過來,要到以法蓮山區的邊界去。我是那裏的人,去了猶大的伯利恆,現在要到耶和華的家去,卻沒有人接待我到他的家。 19 其實我有飼料草料可以餵驢,我和你的使女,以及與我們在一起的僕人都有餅有酒,甚麼都不缺。」 20 老人說:「願你平安!你所需用的我都會給你們,只是不可在廣場上過夜。」 21 於是老人領他到家裏,餵上驢。他們洗了腳,就吃喝起來。
基比亞的惡行
22 他們心裏歡樂的時候,看哪,城中的無賴圍住房子,連連叩門,對老人,這家的主人說:「把那進你家的人帶出來,我們要與他交合。」 23 這家的主人出來對他們說:「弟兄們,不要做這樣的惡事。這人既然進了我的家,你們就不要做這樣可恥的事。 24 看哪,我有個女兒還是處女,還有這人的妾,我把她們領出來任由你們污辱她們,就照你們看為好的對待她們吧!但對這人你們不要做這樣可恥的事。」 25 那些人卻不肯聽從他。那人抓住他的妾,把她拉出去給他們。他們強姦了她,整夜凌辱她,直到早晨,天色快亮才放她走。 26 到了早晨,婦人回來,仆倒在留她主人住宿的那人的家門前,直到天亮。
27 早晨,她的主人起來開了門,出去要上路。看哪,那婦人,他的妾倒在屋子門前,雙手搭在門檻上。 28 他對婦人說:「起來,我們走吧!」婦人卻沒有回應。那人就將她馱在驢上,起身回自己的地方去了。 29 到了家裏,他拿刀,抓住他的妾,把她的屍身切成十二塊,分送到以色列全境。 30 凡看見的人都說:「自從以色列人離開埃及地上來,直到今日,像這樣的事還沒有發生過,也沒有見過。大家應當想一想,商討一下再說。」
Richter 17-19
Hoffnung für Alle
Missstände und Gewalt in Israel (Kapitel 17–21)
Michas Götzendienst
17 Im Gebirge Ephraim lebte ein Mann namens Micha. 2 Eines Tages sagte er zu seiner Mutter: »Dir sind doch 1100 Silberstücke gestohlen worden. Ich habe gehört, wie du damals den Dieb verflucht hast. Nun, das Geld ist bei mir. Ich selbst habe es genommen!« Da rief seine Mutter: »Der Herr möge den Fluch in Segen verwandeln!« 3 Micha gab ihr das Gestohlene zurück, und sie erklärte: »Das Silber soll dem Herrn gehören! Ich werde dir davon ein Gottesbild herstellen lassen, aus Holz geschnitzt und mit Silber überzogen. So wirst du doch noch etwas von dem Silber haben.«
4 Sie brachte 200 der Silberstücke zum Goldschmied und ließ eine Götzenstatue aus Holz mit einem silbernen Guss anfertigen. Micha stellte die Statue bei sich auf, 5 denn er besaß ein eigenes Heiligtum. Er ließ noch andere Götterfiguren und ein Priestergewand anfertigen und ernannte einen seiner Söhne zum Priester. 6 Damals gab es keinen König in Israel, und jeder tat, was er für richtig hielt.
7 Zu jener Zeit lebte ein junger Mann aus dem Stamm Levi in Bethlehem, das im Stammesgebiet von Juda liegt. 8 Er verließ die Stadt, um sich an irgendeinem anderen Ort niederzulassen. Auf seiner Reise durchs Gebirge Ephraim kam er an Michas Haus vorbei. 9 »Woher kommst du?«, fragte Micha ihn. Der junge Mann antwortete: »Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda. Ich möchte mich woanders niederlassen.« 10 »Bleib hier bei mir!«, forderte Micha ihn auf. »Du kannst mein Ratgeber und Priester werden. Ich gebe dir dafür zehn Silberstücke im Jahr und so viel Kleidung und Nahrung, wie du brauchst.«
11 Der Levit willigte ein und blieb. Micha nahm ihn auf wie einen seiner Söhne, 12 er weihte ihn zum Priester und dachte: 13 »Jetzt wird der Herr mir sicher Gutes tun, denn ich habe einen Leviten als Priester!«
Der Stamm Dan sucht Land
18 Zu dieser Zeit hatte Israel keinen König. Der Stamm Dan besaß noch kein eigenes Land und suchte deshalb nach einem Gebiet, in dem er sich ansiedeln konnte. 2 In Zora und Eschtaol wählten die Daniter aus ihren Sippen fünf bewährte Soldaten aus und schickten sie los, um das Land auszukundschaften. Die Männer zogen durch das Gebirge Ephraim und kamen zu Michas Haus. Als sie dort übernachteten, 3 fiel ihnen der Levit durch seinen Dialekt auf. Sie gingen zu ihm und fragten: »Wie bist du hierhergekommen? Was machst du hier?« 4 Der junge Mann erzählte ihnen seine Geschichte. »Micha hat mich angestellt«, sagte er, »ich bin sein Priester.« 5 Da baten sie ihn: »Frag doch Gott, ob wir bei unserer Erkundungsreise Erfolg haben werden!« 6 Der Levit ermutigte sie: »Macht euch keine Sorgen! Der Herr weiß, was ihr vorhabt, und er wird euch beistehen.«
7 Da zogen die fünf Männer weiter und kamen nach Lajisch. Sie sahen, dass die Menschen dort von niemandem unterdrückt und ausgebeutet wurden. Sie lebten ruhig und sicher wie die Sidonier. Die Stadt Sidon aber war zu weit entfernt, um ihnen helfen zu können, und in der Nähe hatten sie keine Verbündeten. 8 Die fünf Kundschafter kehrten zu ihrem Stamm nach Zora und Eschtaol zurück, wo man sie schon gespannt erwartete. 9 »Lasst uns in den Kampf ziehen!«, riefen sie. »Wir haben ein ausgezeichnetes Gebiet gefunden! Was steht ihr noch herum? Schnell, wir wollen aufbrechen und zuschlagen! 10 Die Bewohner dort sind auf keinen Angriff vorbereitet. Es ist ein großes und fruchtbares Gebiet. Dort wächst einfach alles, was ihr euch vorstellen könnt! Gott schenkt euch dieses Land!«
Die Daniter nehmen Michas Götzen und den Priester mit
11 Mit 600 bewaffneten Männern brachen die Daniter von Zora und Eschtaol auf. 12 Sie zogen nach Kirjat-Jearim in Juda und schlugen im Westen der Stadt ihr Lager auf. Daher nennt man diesen Ort bei Kirjat-Jearim bis heute Mahane-Dan (»Dans Lager«). 13 Von dort gingen sie ins Gebirge Ephraim und kamen zu Michas Haus.
14 Die fünf Männer, die das Gebiet von Lajisch erkundet hatten, erzählten den anderen: »Stellt euch vor, in einem dieser Häuser gibt es eine Götzenstatue aus Holz, die mit Silber überzogen ist, außerdem noch andere Figuren und ein Priestergewand. Lassen wir uns diese Gelegenheit nicht entgehen!«
15 Die fünf betraten Michas Haus und begrüßten den jungen Leviten, 16 während die 600 Bewaffneten draußen am Tor warteten. 17 Als dann der Levit zu ihnen hinausging, schlichen sich die fünf in das Heiligtum und stahlen die Götzenstatue, die anderen Figuren und das Priestergewand.
18 Der Levit aber sah sie damit herauskommen und rief: »Was soll das?« 19 »Sei still!«, gaben sie zurück. »Komm mit und werde unser Ratgeber und Priester! Bei uns bist du Priester für einen ganzen israelitischen Stamm, das ist doch viel besser als nur für eine Familie!« 20 Da freute sich der Levit. Er nahm die Götzenstatue, die anderen Figuren und das Gewand und schloss sich den Danitern an. 21 Dann brachen sie auf; ihre Frauen und Kinder, ihr Vieh und alles Wertvolle, was sie besaßen, stellten sie an die Spitze des Zuges.
22 Sie hatten sich schon ein ganzes Stück vom Haus entfernt, bis Micha endlich seine Nachbarn zusammengerufen und die Verfolgung aufgenommen hatte. 23 Als sie nahe genug an die Fliehenden herangekommen waren, schrien sie ihnen nach. Die Daniter drehten sich um und riefen Micha zu: »Was ist los? Was willst du mit all den Leuten?« 24 »Ihr habt meine Götter gestohlen, die ich selbst angefertigt habe!«, gab Micha zurück. »Und auch meinen Priester habt ihr mir genommen! Ich bin von euch ausgeraubt worden, und da fragt ihr noch: ›Was ist los?‹« 25 Sie riefen: »Mach, dass du wegkommst! Sonst verlieren wir die Beherrschung und bringen dich und deine Familie um!«
26 Dann setzten sie ihren Weg fort. Micha sah ein, dass er unterlegen war, und kehrte nach Hause zurück. 27 Seine Götzenstatuen behielten die Daniter, und auch der Priester blieb bei ihnen.
Die Eroberung von Lajisch und der Götzendienst der Daniter
Die Daniter zogen nach Lajisch und überfielen seine Einwohner, die sorglos und friedlich dort gelebt hatten. Sie töteten alle mit dem Schwert und brannten die Stadt nieder. 28 Keiner half den Bewohnern. Denn Sidon war zu weit entfernt, und sonst hatten sie keine Verbündeten. Lajisch lag einsam in der Ebene bei Bet-Rehob. Die Daniter bauten die Stadt wieder auf und ließen sich dort nieder. 29 Sie nannten sie aber nicht mehr Lajisch, sondern Dan nach ihrem Stammvater, einem der Söhne Israels.
30 Sie stellten dort die geschnitzte Götzenstatue auf und ernannten den Leviten Jonatan zum Priester, einen Nachkommen von Moses Sohn Gerschom. Als Jonatan starb, wurde sein Sohn Priester und nach ihm seine Nachkommen, bis das Volk in die Gefangenschaft verschleppt wurde.
31 Michas Götzenbild stand ebenso lange in Dan wie das Heiligtum Gottes in Silo.
Ein Levit holt seine Frau zurück
19 Zu der Zeit, als es noch keinen König in Israel gab, nahm sich ein Levit, der am äußersten Ende des Gebirges Ephraim wohnte, eine Nebenfrau aus Bethlehem in Juda. 2 Doch eines Tages war die Frau wütend über ihren Mann und lief ihm weg, sie kehrte zurück zu ihrem Vater nach Bethlehem. Vier Monate später 3 nahm der Levit zwei Esel und ritt mit seinem Knecht nach Bethlehem. Er wollte mit der jungen Frau sprechen und sie zurückgewinnen.
Als er sie gefunden hatte, lud sie ihn in ihr Elternhaus ein. Ihr Vater freute sich sehr, seinen Schwiegersohn zu sehen, 4 und wollte ihn gar nicht wieder gehen lassen. Drei Tage lang blieben sie zusammen, sie aßen und tranken. 5 Am vierten Tag stand der Levit früh auf, um sich mit seiner Nebenfrau auf den Heimweg zu machen. Aber sein Schwiegervater hielt ihn zurück: »Iss erst einmal einen Bissen Brot und stärk dich, dann könnt ihr losziehen.« 6 Die beiden Männer setzten sich hin und aßen und tranken miteinander.
»Tu mir doch den Gefallen«, bat der Schwiegervater, »und bleib noch eine Nacht hier. Lass es dir bei mir gut gehen!« 7 Aber der Levit wollte aufbrechen. Da drängte ihn der Vater der Frau, noch einmal bei ihm zu übernachten, bis der Levit schließlich nachgab.
8 Am Morgen des fünften Tages stand er wieder früh auf, um abzureisen. »Stärke dich noch etwas«, ermunterte ihn sein Schwiegervater, »bis heute Nachmittag könnt ihr euch wirklich noch Zeit lassen.« Wieder setzten sich die beiden hin und aßen.
9 Am Nachmittag erhob sich der Levit, um sich mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht auf den Weg zu machen. »Sieh doch«, wandte sein Schwiegervater ein, »der Tag geht zu Ende, bald wird es dunkel. Bleib über Nacht und mach es dir hier bequem! Morgen früh könnt ihr dann aufbrechen und nach Hause zurückkehren.« 10-11 Aber der Levit wollte nun abreisen. Er ließ die Esel satteln und machte sich mit seiner Nebenfrau und seinem Knecht auf den Heimweg.
Gegen Abend erreichten sie Jebus, also Jerusalem. Da schlug der Knecht seinem Herrn vor: »Komm, lass uns in die Stadt gehen und dort eine Unterkunft suchen.« 12 Doch der Levit erwiderte: »Ich will nicht bei diesen Fremden übernachten, die keine Israeliten sind. Wir gehen besser hinüber nach Gibea. 13 Wenn wir uns beeilen, können wir Gibea oder sogar noch Rama erreichen! In einem dieser Orte werden wir übernachten.«
14 So zogen sie weiter, und bei Sonnenuntergang waren sie kurz vor Gibea im Gebiet des Stammes Benjamin. 15 Sie bogen vom Weg ab und gingen in die Stadt hinein. Doch dort wollte sie niemand über Nacht aufnehmen, und so blieben sie an dem großen Platz der Stadt sitzen.
16 Spät am Abend kam ein alter Mann von der Feldarbeit zurück. Er stammte aus dem Gebirge Ephraim und lebte als Fremder unter den Benjaminitern in Gibea. 17 Als er den Leviten auf dem Platz sitzen sah, fragte er ihn: »Wo kommst du her und wo willst du hin?« 18 Der Levit erklärte: »Wir kommen gerade aus Bethlehem in Juda und wollen zum äußersten Ende des Gebirges Ephraim, wo mein Zuhause ist. Von dort aus habe ich diese Reise nach Bethlehem unternommen. Aber hier in Gibea will uns niemand aufnehmen, 19 obwohl wir Stroh und Futter für die Esel und Brot und Wein für uns selbst mitgenommen haben. Wir sind wirklich mit allem versorgt.«
20 »Ihr seid mir herzlich willkommen!«, lud der alte Mann sie ein. »Bitte lasst mich für euch sorgen. Hier draußen sollt ihr auf keinen Fall übernachten!« 21 Er nahm sie mit in sein Haus und gab ihren Eseln Futter. Dann wuschen die Gäste sich die Füße, aßen und tranken.
Das Verbrechen der Männer von Gibea
22 Während sie fröhlich zusammensaßen, umstellten skrupellose Männer aus Gibea das Haus. Sie schlugen gegen die Tür und riefen dem Hausherrn zu: »Gib den Mann, der bei dir ist, heraus. Wir wollen unseren Spaß mit ihm haben!« 23 Der alte Mann ging zu ihnen hinaus und beschwor sie: »Das könnt ihr doch nicht tun, denn dieser Fremde ist mein Gast! Freunde, ich bitte euch, begeht doch nicht so ein Verbrechen! 24 Eher gebe ich euch meine Tochter, die noch Jungfrau ist, und die Nebenfrau des Fremden. Vergewaltigt sie und macht mit ihnen, was ihr wollt. Aber meinem Gast dürft ihr so etwas Fürchterliches nicht antun!«
25 Doch die Männer von Gibea ließen nicht mit sich reden. Da führte der Levit seine Nebenfrau nach draußen. Die Männer fielen über sie her und vergingen sich die ganze Nacht an ihr. Erst im Morgengrauen ließen sie von ihr ab. 26 Die Frau schleppte sich noch bis zum Eingang des Hauses, in dem ihr Mann war. Dort brach sie zusammen und blieb liegen.
Als es hell wurde, 27 stand der Levit auf, um sich wieder auf den Weg zu machen. Er öffnete die Haustür und fand seine Nebenfrau davor liegen, die Hände auf der Schwelle. 28 »Steh auf«, sagte er zu ihr, »wir wollen weiter!« Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel und zog in seine Heimatstadt.
29 Dort angekommen, nahm er ein Messer und zerteilte die Leiche der Frau in zwölf Stücke. Dann ließ er die Teile überall in Israel den Menschen zeigen. 30 Alle, die es sahen, waren entsetzt und sagten: »So ein Verbrechen hat es noch nie bei uns gegeben. Seit wir aus Ägypten hierhergekommen sind, ist so etwas nicht geschehen. Wir müssen genau überlegen, was wir jetzt tun sollen.«
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