Frauen um Jesus

Bald darauf zog Jesus durch viele Städte und Dörfer. Überall sprach er zu den Menschen und verkündete die rettende Botschaft von Gottes Reich. Dabei begleiteten ihn seine zwölf Jünger und einige Frauen, die er von bösen Geistern befreit und von ihren Krankheiten geheilt hatte. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, die er von sieben Dämonen befreit hatte, Johanna, die Frau von Chuzas, einem Beamten von König Herodes, Susanna und viele andere. Sie waren vermögend und sorgten für Jesus und seine Jünger.

Das Gleichnis vom Bauern, der Getreide aussät (Matthäus 13,1‒23; Markus 4,1‒20)

Als wieder einmal eine große Menschenmenge aus allen Städten zusammengekommen war, erzählte Jesus dieses Gleichnis:

»Ein Bauer ging aufs Feld, um sein Getreide auszusäen. Als er die Körner ausstreute, fielen ein paar von ihnen auf den Weg. Sie wurden zertreten und von den Vögeln aufgepickt. Andere Körner fielen auf felsigen Boden. Sie gingen zwar auf, aber weil es nicht feucht genug war, vertrockneten die Pflänzchen. Wieder andere Körner fielen mitten ins Dornengestrüpp. Dieses schoss zusammen mit der jungen Saat in die Höhe, so dass es sie schließlich erstickte. Die übrigen Körner aber fielen auf fruchtbaren Boden, gingen auf und brachten das Hundertfache der Aussaat als Ertrag.« Nachdem Jesus das gesagt hatte, rief er: »Wer Ohren hat, der soll auf meine Worte hören!«

Später fragten ihn seine Jünger, was dieses Gleichnis bedeute. 10 Jesus antwortete ihnen: »Euch lässt Gott die Geheimnisse seines Reiches verstehen. Die anderen aber erfahren das alles nur durch Gleichnisse.

Denn sie sollen sehen, aber nicht erkennen, sie sollen hören, aber nicht verstehen.

11 Das Gleichnis bedeutet Folgendes: Die Saat ist Gottes Botschaft. 12 Die Menschen, bei denen die Saatkörner auf den Weg fallen, haben die Botschaft zwar gehört. Aber dann kommt der Teufel und nimmt sie ihnen aus dem Herzen, damit sie nicht glauben und gerettet werden.

13 Andere Menschen wiederum sind wie der felsige Boden: Sie hören die Botschaft und nehmen sie mit Begeisterung an. Aber ihr Glaube hat keine starken Wurzeln. Eine Zeit lang halten sich diese Menschen zu Gott, doch wenn ihr Glaube dann auf die Probe gestellt wird, wenden sie sich wieder davon ab.

14 Noch andere Menschen gleichen dem von Dornengestrüpp überwucherten Boden: Sie hören die Botschaft zwar, doch dann kommen die Sorgen des Alltags, die Verführung durch den Wohlstand und die Vergnügungen des Lebens und ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht daraus entstehen kann.

15 Aber dann gibt es auch Menschen, die sind wie der fruchtbare Boden, auf den die Saat fällt: Sie hören Gottes Botschaft und nehmen sie mit aufrichtigem und bereitwilligem Herzen an. Sie halten treu daran fest, lassen sich durch nichts beirren und bringen schließlich reiche Frucht.«

Das Beispiel von der Öllampe (Markus 4,21‒25)

16 »Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann unter einem Gefäß oder stellt sie unters Bett. Im Gegenteil: Man stellt sie auf den Lampenständer, so dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht.

17 Alles, was jetzt noch verborgen ist, wird eines Tages ans Licht kommen, und was jetzt noch ein Geheimnis ist, wird jeder verstehen. 18 Entscheidend ist, wie ihr mit meinen Worten umgeht. Denn wer sie begreift, der wird noch mehr Einsicht bekommen. Doch wer sich dafür verschließt, dem wird selbst das Wenige genommen, was er zu haben glaubte.[a]«

Wer gehört zu Jesus? (Matthäus 12,46‒50; Markus 3,31‒35)

19 Einmal kamen die Mutter von Jesus und seine Geschwister zu ihm und wollten ihn sprechen. Aber es drängten sich so viele Menschen um ihn, dass sie nicht bis zu ihm durchkommen konnten.

20 Man richtete Jesus aus: »Deine Mutter und deine Geschwister stehen draußen vor dem Haus und wollen mit dir reden.« 21 Aber Jesus antwortete: »Meine Mutter und meine Geschwister – das sind alle, die Gottes Botschaft hören und danach leben.«

Herr über Wind und Wellen (Matthäus 8,18.23‒27; Markus 4,35‒41)

22 Eines Tages stiegen Jesus und seine Jünger in ein Boot, und er forderte sie auf: »Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!« Sie legten ab. 23 Unterwegs schlief Jesus ein. Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, und das Boot drohte vollzulaufen. In höchster Not 24 beeilten sich die Jünger, Jesus zu wecken: »Herr!«, riefen sie, »Herr, wir gehen unter!« Jesus stand auf und befahl dem Wind und den tosenden Wellen, sich zu legen. Sofort hörte der Sturm auf, und es wurde still.

25 »Wo ist denn euer Glaube?«, fragte Jesus sie. Entsetzt und erstaunt sagten die Jünger zueinander: »Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm, wenn er es befiehlt!«

Jesus heilt einen Besessenen (Matthäus 8,28‒34; Markus 5,1‒20)

26 Dann erreichten sie das Gebiet der Gerasener, das gegenüber von Galiläa auf der anderen Seite des Sees liegt.

27 Als Jesus aus dem Boot stieg und an Land ging, kam ihm aus der Stadt ein Mann entgegen, der von Dämonen beherrscht wurde. Schon seit langer Zeit trug er keine Kleider mehr und blieb auch in keiner Wohnung, sondern hauste in Grabhöhlen.

28 Kaum hatte er Jesus gesehen, schrie er auf, warf sich vor ihm nieder und rief laut: »Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich flehe dich an, quäle mich nicht!«

29 Jesus hatte nämlich dem bösen Geist befohlen, den Mann zu verlassen.

Schon seit langer Zeit war der Mann in der Gewalt des Dämons.[b] Obwohl man ihn immer wieder an Händen und Füßen fesselte und einsperrte, konnte er seine Ketten zerreißen und wurde von dem Dämon in einsame Gegenden getrieben.

30 »Wie heißt du?«, fragte ihn Jesus. »Legion[c]«, war die Antwort. Denn es waren viele Dämonen in ihn gefahren. 31 Sie baten Jesus inständig: »Schick uns nicht in den Abgrund der Hölle!« 32 Nicht weit entfernt an einem Abhang weidete eine große Herde Schweine. In diese Schweine wollten die Dämonen fahren. Und Jesus erlaubte es ihnen.

33 Nun verließen die Dämonen den Mann und bemächtigten sich der Tiere. Da stürzte die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank. 34 Als die Schweinehirten das sahen, ergriffen sie die Flucht und erzählten in der Stadt und in den umliegenden Dörfern, was geschehen war.

35 Von überall her kamen die Leute gelaufen, um sich selbst zu überzeugen. Sie sahen den Mann, den Jesus gerade von den Dämonen befreit hatte. Er war ordentlich angezogen und bei klarem Verstand. Ganz ruhig saß er Jesus zu Füßen.

Da wurde ihnen unheimlich zumute. 36 Diejenigen aber, die alles mit angesehen hatten, erzählten, wie der Besessene von Jesus geheilt worden war. 37 Daraufhin baten die Leute aus Gerasa und der ganzen Umgebung, Jesus möge ihre Gegend doch wieder verlassen, denn sie fürchteten sich sehr.

Jesus stieg in das Boot, um zurückzufahren. 38 Der Mann, aus dem die Dämonen gewichen waren, bat darum, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus beauftragte ihn: 39 »Geh nach Hause und berichte, welches große Wunder Gott an dir getan hat.« Da ging der Mann weg und erzählte in der ganzen Stadt, was Jesus für ihn getan hatte.

Macht über Krankheit und Tod (Matthäus 9,18‒26; Markus 5,21‒43)

40 Als Jesus zur anderen Seite des Sees zurückkehrte, empfing ihn dort eine große Menschenmenge. Sie hatten alle ungeduldig auf ihn gewartet. 41 Da kam ein Mann namens Jaïrus, ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde, warf sich Jesus zu Füßen und flehte ihn an, in sein Haus zu kommen; 42 denn sein einziges Kind, ein etwa zwölfjähriges Mädchen, lag im Sterben. Jesus ging mit. Unterwegs wurde er beinahe erdrückt, weil sich so viele Menschen um ihn drängten.

43 Unter den Leuten war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an starken Blutungen litt. Niemand hatte ihr helfen können, obwohl sie schon von vielen Ärzten behandelt worden war und dafür ihr ganzes Geld ausgegeben hatte. 44 Diese Frau zwängte sich durch die vielen Menschen hindurch und berührte heimlich von hinten ein Stück[d] seines Gewandes. Im selben Augenblick hörten die Blutungen auf.

45 »Wer hat mich angefasst?«, fragte Jesus. Aber niemand wollte es gewesen sein, und Petrus meinte: »Herr, die Leute drücken und bedrängen dich von allen Seiten, und da fragst du, wer dich angefasst hat 46 Jesus erwiderte: »Jemand hat mich ganz bewusst berührt. Ich habe gespürt, wie heilende Kraft von mir ausgegangen ist!« 47 Als die Frau erkannte, dass Jesus alles bemerkt hatte, kam sie zitternd zu ihm und fiel vor ihm nieder. Vor allen Leuten erzählte sie, weshalb sie ihn berührt hatte und wie sie sofort gesund geworden war. 48 »Meine Tochter«, sagte Jesus zu ihr, »dein Glaube hat dich geheilt. Geh in Frieden!«

49 Noch während er mit der Frau redete, kam jemand aus dem Haus von Jaïrus gelaufen: »Deine Tochter ist gestorben. Bemühe den Lehrer nicht mehr!«

50 Jesus hörte das und sagte zu dem Vater: »Verzweifle nicht! Vertrau mir einfach, und deine Tochter wird gerettet!«

51 Als sie das Haus erreichten, erlaubte er nur Petrus, Johannes, Jakobus und den Eltern des Mädchens, mit hineinzugehen. 52 Alle klagten und weinten um die Tote, aber Jesus sagte: »Hört auf zu weinen! Das Kind ist nicht tot, es schläft nur.« 53 Da lachten sie ihn aus, denn jeder wusste, dass es gestorben war. 54 Dann fasste er das Mädchen bei der Hand und rief: »Kind, steh auf!« 55 Da wurde sie wieder lebendig. Sie stand sofort auf, und Jesus ließ ihr etwas zu essen bringen. 56 Die Eltern konnten kaum fassen, was sie erlebt hatten. Doch Jesus schärfte ihnen ein, mit niemandem darüber zu reden.

Footnotes

  1. 8,18 Wörtlich: Denn wer hat, dem wird gegeben. Wer aber nicht hat, von dem wird auch das genommen werden, was er zu haben meint.
  2. 8,29 Oder: Immer wieder hatte der Dämon den Mann überwältigt.
  3. 8,30 »Legion« bezeichnet eigentlich die größte Einheit des römischen Heeres (4000–6000 Soldaten). Hier beschreibt das Wort die große Anzahl der Dämonen.
  4. 8,44 Wörtlich: die Quaste. – Vgl. 4. Mose 15,37‒41. Vgl. »Quaste« in den Sacherklärungen.

Some Women Accompany Jesus

Soon afterward he went on through cities and villages, preaching and bringing the good news of the kingdom of God. And the twelve were with him, and also some women who had been healed of evil spirits and infirmities: Mary, called Mag′dalene, from whom seven demons had gone out, and Jo-an′na, the wife of Chu′za, Herod’s steward, and Susanna, and many others, who provided for them[a] out of their means.

The Parable of the Sower

And when a great crowd came together and people from town after town came to him, he said in a parable: “A sower went out to sow his seed; and as he sowed, some fell along the path, and was trodden under foot, and the birds of the air devoured it. And some fell on the rock; and as it grew up, it withered away, because it had no moisture. And some fell among thorns; and the thorns grew with it and choked it. And some fell into good soil and grew, and yielded a hundredfold.” As he said this, he called out, “He who has ears to hear, let him hear.”

The Purpose of the Parables

And when his disciples asked him what this parable meant, 10 he said, “To you it has been given to know the secrets of the kingdom of God; but for others they are in parables, so that seeing they may not see, and hearing they may not understand. 11 Now the parable is this: The seed is the word of God. 12 The ones along the path are those who have heard; then the devil comes and takes away the word from their hearts, that they may not believe and be saved. 13 And the ones on the rock are those who, when they hear the word, receive it with joy; but these have no root, they believe for a while and in time of temptation fall away. 14 And as for what fell among the thorns, they are those who hear, but as they go on their way they are choked by the cares and riches and pleasures of life, and their fruit does not mature. 15 And as for that in the good soil, they are those who, hearing the word, hold it fast in an honest and good heart, and bring forth fruit with patience.

A Lamp under a Jar

16 “No one after lighting a lamp covers it with a vessel, or puts it under a bed, but puts it on a stand, that those who enter may see the light. 17 For nothing is hid that shall not be made manifest, nor anything secret that shall not be known and come to light. 18 Take heed then how you hear; for to him who has will more be given, and from him who has not, even what he thinks that he has will be taken away.”

The True Kindred of Jesus

19 Then his mother and his brothers came to him, but they could not reach him for the crowd. 20 And he was told, “Your mother and your brothers are standing outside, desiring to see you.” 21 But he said to them, “My mother and my brothers are those who hear the word of God and do it.”

Jesus Calms a Storm

22 One day he got into a boat with his disciples, and he said to them, “Let us go across to the other side of the lake.” So they set out, 23 and as they sailed he fell asleep. And a storm of wind came down on the lake, and they were filling with water, and were in danger. 24 And they went and woke him, saying, “Master, Master, we are perishing!” And he awoke and rebuked the wind and the raging waves; and they ceased, and there was a calm. 25 He said to them, “Where is your faith?” And they were afraid, and they marveled, saying to one another, “Who then is this, that he commands even wind and water, and they obey him?”

Jesus Heals the Gerasene Demoniac

26 Then they arrived at the country of the Ger′asenes,[b] which is opposite Galilee. 27 And as he stepped out on land, there met him a man from the city who had demons; for a long time he had worn no clothes, and he lived not in a house but among the tombs. 28 When he saw Jesus, he cried out and fell down before him, and said with a loud voice, “What have you to do with me, Jesus, Son of the Most High God? I beseech you, do not torment me.” 29 For he had commanded the unclean spirit to come out of the man. (For many a time it had seized him; he was kept under guard, and bound with chains and fetters, but he broke the bonds and was driven by the demon into the desert.) 30 Jesus then asked him, “What is your name?” And he said, “Legion”; for many demons had entered him. 31 And they begged him not to command them to depart into the abyss. 32 Now a large herd of swine was feeding there on the hillside; and they begged him to let them enter these. So he gave them leave. 33 Then the demons came out of the man and entered the swine, and the herd rushed down the steep bank into the lake and were drowned.

34 When the herdsmen saw what had happened, they fled, and told it in the city and in the country. 35 Then people went out to see what had happened, and they came to Jesus, and found the man from whom the demons had gone, sitting at the feet of Jesus, clothed and in his right mind; and they were afraid. 36 And those who had seen it told them how he who had been possessed with demons was healed. 37 Then all the people of the surrounding country of the Ger′asenes[c] asked him to depart from them; for they were seized with great fear; so he got into the boat and returned. 38 The man from whom the demons had gone begged that he might be with him; but he sent him away, saying, 39 “Return to your home, and declare how much God has done for you.” And he went away, proclaiming throughout the whole city how much Jesus had done for him.

A Girl Restored to Life and a Woman Healed

40 Now when Jesus returned, the crowd welcomed him, for they were all waiting for him. 41 And there came a man named Ja′irus, who was a ruler of the synagogue; and falling at Jesus’ feet he besought him to come to his house, 42 for he had an only daughter, about twelve years of age, and she was dying.

As he went, the people pressed round him. 43 And a woman who had had a flow of blood for twelve years[d] and could not be healed by any one, 44 came up behind him, and touched the fringe of his garment; and immediately her flow of blood ceased. 45 And Jesus said, “Who was it that touched me?” When all denied it, Peter[e] said, “Master, the multitudes surround you and press upon you!” 46 But Jesus said, “Some one touched me; for I perceive that power has gone forth from me.” 47 And when the woman saw that she was not hidden, she came trembling, and falling down before him declared in the presence of all the people why she had touched him, and how she had been immediately healed. 48 And he said to her, “Daughter, your faith has made you well; go in peace.”

49 While he was still speaking, a man from the ruler’s house came and said, “Your daughter is dead; do not trouble the Teacher any more.” 50 But Jesus on hearing this answered him, “Do not fear; only believe, and she shall be well.” 51 And when he came to the house, he permitted no one to enter with him, except Peter and John and James, and the father and mother of the child. 52 And all were weeping and bewailing her; but he said, “Do not weep; for she is not dead but sleeping.” 53 And they laughed at him, knowing that she was dead. 54 But taking her by the hand he called, saying, “Child, arise.” 55 And her spirit returned, and she got up at once; and he directed that something should be given her to eat. 56 And her parents were amazed; but he charged them to tell no one what had happened.

Footnotes

  1. Luke 8:3 Other ancient authorities read him
  2. Luke 8:26 Other ancient authorities read Gadarenes, others Gergesenes
  3. Luke 8:37 Other ancient authorities read Gadarenes, others Gergesenes
  4. Luke 8:43 Other ancient authorities add and had spent all her living upon physicians
  5. Luke 8:45 Other ancient authorities add and those who were with him