Esther 6-8
Hoffnung für Alle
Hamans Pläne werden aufgedeckt (Kapitel 6–8)
Mordechai wird vom König geehrt
6 In der folgenden Nacht konnte der König nicht schlafen. Er ließ sich die Chronik des persischen Reiches bringen, in der alle wichtigen Ereignisse seiner Regierungszeit festgehalten waren. Man las dem König daraus vor 2 und stieß dabei auf den Bericht, wie Mordechai die Verschwörung der Eunuchen Bigtan und Teresch aufgedeckt hatte, die am Königspalast die Eingänge bewachten. Sie hatten König Xerxes umbringen wollen. 3 Der König fragte: »Wie ist Mordechai für diese Tat geehrt und ausgezeichnet worden?« »Er wurde nicht dafür belohnt«, entgegneten die Diener des Königs.
4 In diesem Augenblick kam Haman in den äußeren Hof des Palasts. Er wollte den König bitten, Mordechai an dem Galgen aufhängen zu lassen, den er aufgerichtet hatte. »Wer ist draußen im Hof?«, fragte der König. 5 »Es ist Haman«, antworteten die Diener. »Er soll hereinkommen!«, befahl der König.
6 Als Haman den Raum betrat, fragte ihn Xerxes: »Was kann ein König tun, wenn er einen Mann ganz besonders ehren möchte?« Haman dachte: »Das gilt mir! Wen sonst könnte er meinen?« 7 Deshalb erwiderte er: »Man soll dem Mann 8 ein königliches Gewand bringen und ein Pferd mit dem königlichen Kopfschmuck! Es muss ein Gewand sein, das du, mein König, sonst selbst trägst, und ein Pferd, auf dem du sonst selbst reitest. 9 Übergib das Gewand und das Pferd einem deiner angesehensten Würdenträger. Er soll dem Mann, den du auszeichnen willst, das königliche Gewand anlegen, ihn auf deinem Pferd über den Hauptplatz der Stadt führen und vor ihm her ausrufen: ›So ehrt der König einen Mann, der sich besondere Verdienste erworben hat!‹«
10 Da sagte Xerxes zu Haman: »Lass dir sofort ein solches Gewand und ein Pferd bringen! Dann ehre den Juden Mordechai, der hier im Palast angestellt ist. Mach alles genau so, wie du es vorgeschlagen hast! Und lass nichts davon aus!«
11 Haman tat, was Xerxes ihm befohlen hatte. Er kleidete Mordechai wie den König selbst, ließ ihn auf dessen Pferd über den Hauptplatz der Stadt reiten und rief vor ihm aus: »So ehrt der König einen Mann, der sich besondere Verdienste erworben hat!« 12 Danach kehrte Mordechai wieder zum Palast zurück.
Haman aber war wie vor den Kopf geschlagen. Mit verhülltem Gesicht lief er schnell nach Hause. 13 Er erzählte seiner Frau Seresch und seinen Freunden, was vorgefallen war, denn sie waren seine Ratgeber. Da sagten sie zu ihm: »Du hast verloren! Wenn Mordechai wirklich ein Jude ist, dann bist du jetzt machtlos gegen ihn. Nichts wird deinen Untergang aufhalten.«
14 Noch während sie mit ihm redeten, trafen die Eunuchen des Königs ein. Sie sollten Haman auf dem schnellsten Weg zum Mahl bei Königin Esther bringen.
Haman wird entlarvt
7 Der König und Haman gingen zum Festmahl bei der Königin. 2 Als sie gerade Wein tranken, stellte der König Esther wieder dieselbe Frage wie am Tag zuvor: »Was hast du auf dem Herzen? Ich will dir jeden Wunsch erfüllen, auch wenn du die Hälfte meines Königreichs forderst.«
3 Die Königin erwiderte: »Wenn es dir gefällt, mein König, dann gewähre mir eine Bitte: Rette mir und meinem Volk das Leben! 4 Man hat sich gegen mich und mein Volk verschworen und will uns ausrotten. Niemand von uns soll am Leben bleiben! Hätte man uns nur als Sklaven und Sklavinnen verkauft, so hätte ich geschwiegen. Dies wäre es nicht wert gewesen, den König damit zu behelligen.«
5 Da fragte Xerxes Königin Esther: »Wer wagt, so etwas zu tun? Wo ist dieser Verbrecher zu finden?« 6 Esther antwortete: »Der Feind, der uns vernichten will, ist Haman!«
Haman fuhr erschrocken zusammen. 7 Zornig erhob sich der König von der Tafel und ging in den Palastgarten hinaus. Haman blieb bei der Königin und flehte um sein Leben, denn er ahnte, dass Xerxes seinen Tod bereits beschlossen hatte.
8 Als der König wieder in den Saal zurückkehrte, sah er, dass Haman auf das Polster gesunken war, auf dem Esther lag. Aufgebracht rief er: »Will dieser Mensch hier im Palast der Königin Gewalt antun – vor meinen Augen?«
Kaum hatte der König das gesagt, da verhüllten seine Diener Hamans Gesicht als Zeichen dafür, dass er zum Tode verurteilt war. 9 Harbona, einer der Eunuchen im Dienst des Königs, sagte: »Haman hat auf seinem Grundstück einen 25 Meter hohen Galgen aufstellen lassen. Er war für Mordechai bestimmt, der dem König das Leben gerettet hat.« »Hängt Haman daran auf!«, befahl der König.
10 So hängte man Haman an den Galgen, den er für Mordechai errichtet hatte. Da legte sich der Zorn des Königs.
König Xerxes hilft den Juden
8 Noch am selben Tag schenkte Xerxes Königin Esther das Haus, das Haman, der erbitterte Feind der Juden, bewohnt hatte. Der König ließ Mordechai zu sich kommen, denn Esther hatte ihm erzählt, dass er ihr Vetter und Pflegevater war. 2 Der König zog seinen Siegelring, den er Haman abgenommen hatte, vom Finger und gab ihn Mordechai. Esther setzte Mordechai zum Verwalter über Hamans Besitz ein.
3 Noch einmal bat Esther den König um eine Unterredung. Sie warf sich vor ihm nieder und flehte ihn unter Tränen an: »Verhindere den Anschlag, den Haman, der Nachkomme von Agag, gegen uns Juden geplant hat!« 4 Der König streckte Esther sein goldenes Zepter entgegen. Da stand sie auf, trat vor ihn hin 5 und sagte: »Wenn mir der König seine Gunst erweisen möchte und er meine Bitte für gut hält, dann möge er ein Schreiben aufsetzen und den Erlass widerrufen, den der Agagiter Haman, der Sohn von Hammedata, verfasst hat, um die Juden in allen Provinzen des Reiches zu vernichten. 6 Ich kann nicht mit ansehen, wie mein eigenes Volk ins Unglück stürzt und untergeht!«
7 Da sagte König Xerxes zu Esther und dem Juden Mordechai: »Ich habe Esther Hamans Haus geschenkt. Ihn habe ich an den Galgen hängen lassen, weil er die Juden umbringen wollte. 8 Doch ein Erlass lässt sich nicht mehr widerrufen, wenn er im Namen des Königs niedergeschrieben und mit seinem Siegel versehen wurde. Ihr könnt aber in meinem Namen und mit meinem Siegel einen weiteren Erlass herausgeben, um die Juden zu retten. Geht so vor, wie ihr es für gut haltet!«
9 Am 23. Tag des 3. Monats, des Monats Siwan, ließ Mordechai die Schreiber des Königs rufen. Sie mussten genau nach seiner Anweisung einen Erlass aufsetzen, der an die Juden im ganzen Reich gerichtet war, an die Fürsten und Statthalter sowie an die höchsten Beamten der 127 Provinzen von Indien bis Äthiopien. Jede Volksgruppe sollte das Schreiben in ihrer eigenen Schrift und Sprache erhalten, auch die Juden. 10 Mordechai ließ die Briefe im Namen des Königs verfassen und mit dem königlichen Siegel kennzeichnen. Boten sollten sie auf den schnellsten Pferden der königlichen Gestüte in alle Provinzen des Reiches bringen. Der Erlass lautete:
11 »Der König gestattet den Juden in jeder Stadt seines Reiches, sich zu ihrer Verteidigung zu versammeln. Wenn ihre Feinde aus den verschiedenen Volksgruppen und Provinzen ihnen nach dem Leben trachten, dürfen die Juden sie samt Frauen und Kindern töten und ihren Besitz als Beute behalten. 12 Dieser Erlass gilt für einen einzigen Tag in allen Provinzen, und zwar für den 13. Tag des 12. Monats, des Monats Adar.«
13 In jeder Provinz sollte die Anordnung als Gesetz erlassen und bekannt gemacht werden, damit die Juden vorbereitet waren und sich an ihren Feinden rächen konnten. 14 Der König befahl den Eilboten, auf den besten Pferden so schnell wie möglich loszureiten. Auch in der Residenz Susa wurde der Erlass veröffentlicht.
15 Mordechai verließ den Palast in einem königlichen Gewand, das violett und weiß gefärbt war, und in einem Mantel aus feinem weißen Leinen und purpurroter Wolle. Auf dem Kopf trug er eine große goldene Krone. Die Bewohner von Susa jubelten ihm zu. 16 Die Juden in der Stadt waren voller Freude über das Glück, das ihnen auf einmal zuteilwurde; sie konnten die Ehre und Anerkennung kaum fassen, die sie durch den Erlass des Königs bekamen. 17 Auch in allen Provinzen und in jeder Stadt, wo das neue Gesetz bekannt wurde, freuten sich die Juden und jubelten laut. Das Ereignis wurde mit einem Festmahl gefeiert. Die anderen Völker bekamen Angst vor den Juden; darum traten viele von ihnen zum Judentum über.
Esther 6-8
New International Version
Mordecai Honored
6 That night the king could not sleep;(A) so he ordered the book of the chronicles,(B) the record of his reign, to be brought in and read to him. 2 It was found recorded there that Mordecai had exposed Bigthana and Teresh, two of the king’s officers who guarded the doorway, who had conspired to assassinate King Xerxes.(C)
3 “What honor and recognition has Mordecai received for this?” the king asked.
“Nothing has been done for him,”(D) his attendants answered.
4 The king said, “Who is in the court?” Now Haman had just entered the outer court of the palace to speak to the king about impaling Mordecai on the pole he had set up for him.
5 His attendants answered, “Haman is standing in the court.”
“Bring him in,” the king ordered.
6 When Haman entered, the king asked him, “What should be done for the man the king delights to honor?”
Now Haman thought to himself, “Who is there that the king would rather honor than me?” 7 So he answered the king, “For the man the king delights to honor, 8 have them bring a royal robe(E) the king has worn and a horse(F) the king has ridden, one with a royal crest placed on its head. 9 Then let the robe and horse be entrusted to one of the king’s most noble princes. Let them robe the man the king delights to honor, and lead him on the horse through the city streets, proclaiming before him, ‘This is what is done for the man the king delights to honor!(G)’”
10 “Go at once,” the king commanded Haman. “Get the robe and the horse and do just as you have suggested for Mordecai the Jew, who sits at the king’s gate. Do not neglect anything you have recommended.”
11 So Haman got(H) the robe and the horse. He robed Mordecai, and led him on horseback through the city streets, proclaiming before him, “This is what is done for the man the king delights to honor!”
12 Afterward Mordecai returned to the king’s gate. But Haman rushed home, with his head covered(I) in grief, 13 and told Zeresh(J) his wife and all his friends everything that had happened to him.
His advisers and his wife Zeresh said to him, “Since Mordecai, before whom your downfall(K) has started, is of Jewish origin, you cannot stand against him—you will surely come to ruin!”(L) 14 While they were still talking with him, the king’s eunuchs arrived and hurried Haman away to the banquet(M) Esther had prepared.
Haman Impaled
7 So the king and Haman went to Queen Esther’s banquet,(N) 2 and as they were drinking wine(O) on the second day, the king again asked, “Queen Esther, what is your petition? It will be given you. What is your request? Even up to half the kingdom,(P) it will be granted.(Q)”
3 Then Queen Esther answered, “If I have found favor(R) with you, Your Majesty, and if it pleases you, grant me my life—this is my petition. And spare my people—this is my request. 4 For I and my people have been sold to be destroyed, killed and annihilated.(S) If we had merely been sold as male and female slaves, I would have kept quiet, because no such distress would justify disturbing the king.[a]”
5 King Xerxes asked Queen Esther, “Who is he? Where is he—the man who has dared to do such a thing?”
6 Esther said, “An adversary and enemy! This vile Haman!”
Then Haman was terrified before the king and queen. 7 The king got up in a rage,(T) left his wine and went out into the palace garden.(U) But Haman, realizing that the king had already decided his fate,(V) stayed behind to beg Queen Esther for his life.
8 Just as the king returned from the palace garden to the banquet hall, Haman was falling on the couch(W) where Esther was reclining.(X)
The king exclaimed, “Will he even molest the queen while she is with me in the house?”(Y)
As soon as the word left the king’s mouth, they covered Haman’s face.(Z) 9 Then Harbona,(AA) one of the eunuchs attending the king, said, “A pole reaching to a height of fifty cubits[b](AB) stands by Haman’s house. He had it set up for Mordecai, who spoke up to help the king.”
The king said, “Impale him on it!”(AC) 10 So they impaled(AD) Haman(AE) on the pole(AF) he had set up for Mordecai.(AG) Then the king’s fury subsided.(AH)
The King’s Edict in Behalf of the Jews
8 That same day King Xerxes gave Queen Esther the estate of Haman,(AI) the enemy of the Jews. And Mordecai came into the presence of the king, for Esther had told how he was related to her. 2 The king took off his signet ring,(AJ) which he had reclaimed from Haman, and presented it to Mordecai. And Esther appointed him over Haman’s estate.(AK)
3 Esther again pleaded with the king, falling at his feet and weeping. She begged him to put an end to the evil plan of Haman the Agagite,(AL) which he had devised against the Jews. 4 Then the king extended the gold scepter(AM) to Esther and she arose and stood before him.
5 “If it pleases the king,” she said, “and if he regards me with favor(AN) and thinks it the right thing to do, and if he is pleased with me, let an order be written overruling the dispatches that Haman son of Hammedatha, the Agagite, devised and wrote to destroy the Jews in all the king’s provinces. 6 For how can I bear to see disaster fall on my people? How can I bear to see the destruction of my family?”(AO)
7 King Xerxes replied to Queen Esther and to Mordecai the Jew, “Because Haman attacked the Jews, I have given his estate to Esther, and they have impaled(AP) him on the pole he set up. 8 Now write another decree(AQ) in the king’s name in behalf of the Jews as seems best to you, and seal(AR) it with the king’s signet ring(AS)—for no document written in the king’s name and sealed with his ring can be revoked.”(AT)
9 At once the royal secretaries were summoned—on the twenty-third day of the third month, the month of Sivan. They wrote out all Mordecai’s orders to the Jews, and to the satraps, governors and nobles of the 127 provinces stretching from India to Cush.[c](AU) These orders were written in the script of each province and the language of each people and also to the Jews in their own script and language.(AV) 10 Mordecai wrote in the name of King Xerxes, sealed the dispatches with the king’s signet ring, and sent them by mounted couriers, who rode fast horses especially bred for the king.
11 The king’s edict granted the Jews in every city the right to assemble and protect themselves; to destroy, kill and annihilate the armed men of any nationality or province who might attack them and their women and children,[d] and to plunder(AW) the property of their enemies. 12 The day appointed for the Jews to do this in all the provinces of King Xerxes was the thirteenth day of the twelfth month, the month of Adar.(AX) 13 A copy of the text of the edict was to be issued as law in every province and made known to the people of every nationality so that the Jews would be ready on that day(AY) to avenge themselves on their enemies.
14 The couriers, riding the royal horses, went out, spurred on by the king’s command, and the edict was issued in the citadel of Susa.(AZ)
The Triumph of the Jews
15 When Mordecai(BA) left the king’s presence, he was wearing royal garments of blue and white, a large crown of gold(BB) and a purple robe of fine linen.(BC) And the city of Susa held a joyous celebration.(BD) 16 For the Jews it was a time of happiness and joy,(BE) gladness and honor.(BF) 17 In every province and in every city to which the edict of the king came, there was joy(BG) and gladness among the Jews, with feasting and celebrating. And many people of other nationalities became Jews because fear(BH) of the Jews had seized them.(BI)
Footnotes
- Esther 7:4 Or quiet, but the compensation our adversary offers cannot be compared with the loss the king would suffer
- Esther 7:9 That is, about 75 feet or about 23 meters
- Esther 8:9 That is, the upper Nile region
- Esther 8:11 Or province, together with their women and children, who might attack them;
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