17 Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!
2 Ein fähiger Diener tritt an die Stelle eines nichtsnutzigen Sohnes, ja, er darf sich zusammen mit den anderen Söhnen das Erbe teilen.
3 Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, das prüft der Herr.
4 Ein Übeltäter hört gern zu, wenn Böses geredet wird, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.
5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.
6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.
7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem geachteten Menschen!
8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.
9 Wer über die Verfehlungen anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.
10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch einen Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!
11 Ein Unruhestifter sucht nur den Aufstand, darum wird ihn eine grausame Strafe treffen[a].
12 Lieber einer Bärin begegnen, der man die Jungen geraubt hat, als einem Dummen, der nur Unsinn im Kopf hat!
13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, in dessen Familie ist das Unglück ein ständiger Gast.
14 Ein angefangener Rechtsstreit ist so schwer aufzuhalten wie Wasserfluten, wenn der Damm einmal gebrochen ist – darum lass es gar nicht erst so weit kommen!
15 Der Herr verabscheut es, wenn der Schuldige freigesprochen und der Unschuldige verurteilt wird.
16 Ein Dummkopf kann sich Weisheit nicht erkaufen, sie würde ihm auch gar nichts nützen – er hat ja doch keinen Verstand!
17 Ein guter Freund steht immer zu dir, und ein Bruder ist in Zeiten der Not für dich da.
18 Wer sich mit Handschlag für die Schulden eines anderen verbürgt, hat den Verstand verloren!
19 Der Streitsüchtige liebt die Bosheit; und wer zu hoch hinauswill, wird tief fallen[b].
20 Ein verdorbener Mensch hat nichts Gutes zu erwarten; und wer Lügen verbreitet, stürzt sich ins Unglück.
21 Wer einen nichtsnutzigen Sohn hat, kennt nur Sorge und Leid.
22 Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank.
23 Ein gottloser Richter nimmt heimlich Bestechungsgelder an und verdreht das Recht.
24 Ein vernünftiger Mensch bemüht sich um Weisheit, aber ein dummer hat nur andere Dinge im Kopf[c].
25 Ein leichtsinniger Sohn bereitet seinen Eltern viel Ärger und Enttäuschung.
26 Es ist schlimm genug, wenn ein Unschuldiger mit einer Geldstrafe belegt wird; aber es verstößt gegen jedes Recht, wenn ein anständiger Mann eine Prügelstrafe bekommt!
27 Ein weiser Mensch ist sparsam mit seinen Worten, denn wer sich selbst beherrschen kann, ist vernünftig.
28 Sogar einen Dummkopf könnte man für klug halten – wenn er sich nicht durch seine eigenen Worte verraten würde!
18 Wer andere Menschen meidet, denkt nur an sich und seine Wünsche; er wehrt sich gegen alles, was ihn zur Einsicht bringen soll.
2 Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen – er will bloß zu allem seine Meinung sagen.
3 Wer sich von Gott lossagt, erntet Verachtung; und mit der Schande kommt auch der Hohn.
4 Die Worte eines Menschen können eine Quelle sein, aus der immerfort Weisheit sprudelt: unerschöpflich und von tiefer Wahrheit.
5 Ein Richter tut Unrecht, wenn er für den Schuldigen Partei ergreift und dem Unschuldigen sein Recht verweigert.
6 Wenn ein unverständiger Mensch seinen Mund aufmacht, gibt es nur Streit und Schläge.
7 Ein Dummkopf schwätzt sich sein eigenes Unglück herbei, kopflos rennt er in seine eigene Falle.
8 Das Geschwätz eines Verleumders ist so verlockend! Es wird begierig verschlungen wie ein Leckerbissen und bleibt für immer im Gedächtnis haften.
9 Wer seine Arbeit nachlässig tut, ist genauso schlimm wie einer, der alles zerstört.
10 Der Herr ist eine starke Festung: Wer das Rechte tut, findet bei ihm sichere Zuflucht.
11 Manch einer denkt, sein Reichtum würde ihn schützen wie eine hohe Mauer – doch das ist nichts als Einbildung!
12 Stolz führt zum Sturz, Bescheidenheit aber bringt zu Ehren.
13 Wer antwortet, bevor er zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.
14 Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.
15 Ein kluger Mensch will gerne dazulernen, darum hält er stets die Ohren offen.
16 Ein Geschenk öffnet viele Türen und kann dir Zugang zu einflussreichen Leuten verschaffen.
17 Wer als Erster vor Gericht aussagt, scheint recht zu haben; dann aber kommt sein Gegner und zeigt die andere Seite auf.
18 Bei einem Prozess kann das Los zwischen den Gegnern entscheiden, besonders wenn beide Seiten gleich stark sind.
19 Ein Freund, den du beleidigt hast, ist schwerer zurückzugewinnen als eine bewachte Festung; wenn man sich entzweit, ist jede Tür verschlossen.
20 Was einmal ausgesprochen ist, fällt auf dich zurück – sei es nun gut oder schlecht.
21 Worte haben Macht: Sie können über Leben und Tod entscheiden. Wer sich gerne reden hört, muss mit den Folgen leben.
22 Wer eine Frau gefunden hat, der hat es gut; es ist ein Zeichen der Güte des Herrn.
23 Wenn ein Armer etwas braucht, muss er bescheiden fragen; ein Reicher aber antwortet hart und stolz.
24 Viele sogenannte Freunde schaden dir nur, aber ein echter Freund steht mehr zu dir als ein Bruder.
19 Lieber arm und ehrlich als verlogen und dumm!
2 Ein eifriger Mensch, der nicht nachdenkt, richtet nur Schaden an; und was übereilt begonnen wird, misslingt.
3 Manch einer ruiniert sich durch eigene Dummheit, ereifert sich dann aber über den Herrn!
4 Der Reiche ist immer von Freunden umgeben, aber der Arme verliert jeden Freund.
5 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er wird die Strafe dafür erhalten.
6 Einflussreiche Leute werden von vielen umschmeichelt; und wer freigebig ist, hat alle möglichen Freunde.
7 Den Armen lassen seine Verwandten im Stich, und seine Bekannten halten sich erst recht von ihm fern. Er kann noch so viel bitten und betteln, es nützt ihm alles nichts.[d]
8 Wer sich um Weisheit bemüht, tut sich selbst einen Gefallen; und wer Einsicht bewahrt, findet das Glück.
9 Wer als Zeuge einen Meineid schwört, kommt nicht ungeschoren davon – er hat sein Leben verspielt.
10 Ein Leben im Überfluss passt nicht zu einem Menschen ohne Verstand; noch verkehrter ist es, wenn ein Sklave über Machthaber herrscht.
11 Ein vernünftiger Mensch gerät nicht schnell in Zorn; es ehrt ihn, wenn er über Verfehlungen hinwegsehen kann.
12 Der Zorn eines Königs ist so furchterregend wie das Brüllen eines Löwen, aber seine Anerkennung erfrischt wie der Morgentau.
13 Ein nichtsnutziger Sohn bringt seinen Vater ins Unglück; und eine nörgelnde Frau ist so unerträglich wie ein undichtes Dach, durch das es ständig tropft.
14 Haus und Besitz erbt man von den Eltern; aber eine vernünftige Frau ist ein Geschenk des Herrn.
15 Ein Faulpelz liebt seinen Schlaf – und erntet Hunger dafür.
16 Wer sich an Gottes Gebote hält, bewahrt sein Leben; wer sie auf die leichte Schulter nimmt, kommt um.
17 Wer den Armen etwas gibt, leiht es dem Herrn, und der Herr wird es reich belohnen.
18 Erzieh deine Kinder mit Strenge, denn so kannst du Hoffnung für sie haben; lass sie nicht in ihr Verderben laufen[e]!
19 Wer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du sie ihm erlässt, machst du alles nur noch schlimmer!
20 Höre auf guten Rat und nimm Ermahnung an, damit du am Ende ein weiser Mensch wirst!
21 Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was der Herr will.
22 Wer gütig ist, wird von allen geschätzt; man ist besser arm als ein Betrüger.
23 Wer den Herrn achtet und ehrt, dem steht das Leben offen. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.
24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!
25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.
26 Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein Schandfleck für die ganze Familie.
27 Mein Sohn, wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst, dann hör doch gar nicht erst darauf!
28 Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; ein Übeltäter bekommt vom Bösen nie genug.
29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des dummen Schwätzers gehört der Stock!
20 Ein Weinsäufer zieht über andere her, und ein Biertrinker wird unangenehm laut; wer sich betrinkt, wird niemals weise!
2 Vor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.
3 Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.
4 Wer faul ist, kümmert sich nicht zur rechten Zeit um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.
5 Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.
6 Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?
7 Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!
8 Wenn der König Gericht hält, durchschaut er jeden Verbrecher.
9 Wer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen«?
10 Der Herr verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.
11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.
12 Der Herr hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.
13 Liebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Mach die Augen früh auf, dann hast du genug zu essen!
14 »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.
15 Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.
16 Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!
17 Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar ein Genuss sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack[f].
18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum zieh niemals auf eigene Faust in einen Kampf!
19 Ein Klatschmaul plaudert auch Geheimnisse aus; darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!
20 Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.
21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.
22 Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!
23 Der Herr verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.
24 Der Herr lenkt die Schritte des Menschen; wie kann der Mensch wissen, wohin sein Weg ihn führt?
25 Wer Gott vorschnell ein Versprechen gibt und erst hinterher die Folgen bedenkt, der bringt sich selbst in große Schwierigkeiten.
26 Ein weiser König stellt den Verbrechern nach und lässt sie hart bestrafen[g].
27 Der Herr gab dem Menschen den Verstand,[h] um seine innersten Gedanken und Gefühle zu durchleuchten.
28 Wenn ein König gütig und zuverlässig ist, dann steht sein Thron fest und sicher.
29 Der Schmuck junger Männer ist ihre Kraft, und die Würde der Alten ist ihr graues Haar.
30 Schläge sind ein wirksames Mittel gegen Bosheit – sie helfen dem Menschen, sich zu bessern.
21 Wie man Wasser durch Kanäle leitet, so lenkt der Herr die Gedanken des Königs, wohin er will.
2 Der Mensch hält sein Handeln für richtig; aber der Herr prüft auch, was in seinem Herzen vorgeht.
3 Der Herr will, dass die Menschen tun, was gut und richtig ist; das ist ihm lieber als ihre Opfergaben.
4 Wer von Gott nichts wissen will, ist stolz und überheblich; bei allem, was er tut, lädt er Schuld auf sich[i].
5 Was der Fleißige plant, bringt ihm Gewinn; wer aber allzu schnell etwas erreichen will, hat nur Verlust.
6 Reichtum, den man durch Betrug erworben hat, zerrinnt schnell und reißt mit in den Tod.
7 Wer Gott missachtet und sich weigert, ihm zu gehorchen, ruiniert sich selbst durch seine Bosheit und Gewalt.
8 Der Schuldige geht krumme Wege, der Ehrliche aber führt ein aufrichtiges Leben.
9 Lieber in einer kleinen Ecke unter dem Dach wohnen als in einem prächtigen Haus mit einer nörgelnden Frau!
10 Wer Gott verachtet, giert nach Bösem; seine Mitmenschen können von ihm kein Mitgefühl erwarten.
11 Wenn man dem Lästermaul eine Geldstrafe auferlegt, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber einen weisen Menschen belehrt, lernt er selbst daraus.
12 Der gerechte Gott[j] weiß genau, was im Haus eines bösen Menschen vorgeht; wer Gott ablehnt, den stürzt er ins Unglück.
13 Wer sich beim Hilferuf eines Armen taub stellt, wird selbst keine Antwort bekommen, wenn er Hilfe braucht.
14 Wenn jemand wütend auf dich ist, kannst du ihn besänftigen, indem du ihm heimlich ein Geschenk zusteckst.
15 Wenn das Recht beachtet wird, freut sich ein ehrlicher Mensch; aber für einen Übeltäter bedeutet es Angst und Schrecken.
16 Wer sich weigert, Vernunft anzunehmen, wird sich zu den Toten gesellen!
17 Wer ausgelassene Feste liebt, wird bald arm – ein aufwendiger Lebensstil hat noch keinen reich gemacht!
18 Die Gerechtigkeit wird siegen: Nicht den Ehrlichen, sondern den Gottlosen trifft das Unglück.[k]
19 Lieber in einer einsamen und trostlosen Wüste leben als mit einer launischen Frau, die ständig nörgelt!
20 Ein weiser Mensch kommt zu großem Reichtum, ein Dummkopf aber verschleudert sein Geld.
21 Wer Liebe und Gerechtigkeit übt, der findet das Leben; ein solcher Mensch erntet Anerkennung und Ehre.
22 Der Kluge kann sogar eine gut bewachte Stadt erobern und ihre Befestigungen niederreißen, auf die sich ihre Einwohner verlassen.
23 Überlege deine Worte, und dir bleibt viel Ärger erspart!
24 Wer verächtlich auf andere hinabsieht, ist zu Recht als Spötter verschrien; er macht, was er will, und sonnt sich in seinem Stolz.
25 Ein Faulpelz will viel haben und erreichen, ist aber zu bequem, auch nur einen Finger zu rühren. Dieser Zwiespalt bringt ihn langsam um.
26 Den ganzen Tag lang denkt er nur an sich und seine Wünsche; wer aber zu Gott gehört, der gibt gerne und knausert nicht.
27 Die Opfergaben der Gottlosen sind widerlich, erst recht, wenn sie damit schlechte Ziele verfolgen.
28 Ein falscher Zeuge wird zum Schweigen gebracht; wer aber aussagt, was er wirklich gehört hat, den nimmt man beim Wort.
29 Wer Gott missachtet, setzt ein überhebliches Gesicht auf; aber nur ein aufrichtiger Mensch ist seiner Sache wirklich sicher.
30 Die größte Weisheit, die tiefste Einsicht und die besten Pläne können nicht bestehen, wenn sie gegen den Herrn gerichtet sind.
31 Man kann sich noch so gut auf einen Kampf vorbereiten – den Sieg schenkt allein der Herr!
22 Ein guter Ruf ist wertvoller als großer Reichtum; und angesehen sein ist besser, als Silber und Gold zu besitzen.
2 Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der Herr, schenkte ihnen allen das Leben.
3 Der Kluge sieht das Unglück kommen und bringt sich in Sicherheit; ein Unerfahrener läuft hinein und muss die Folgen tragen.
4 Wer Ehrfurcht vor dem Herrn hat und ihm gehorcht, der empfängt Reichtum, Anerkennung und Leben.
5 Der Weg hinterlistiger Menschen ist voller Dornen und Schlingen; wer sein Leben liebt, hält sich von ihm fern!
6 Bring dein Kind schon in jungen Jahren auf den richtigen Weg, dann hält es sich auch im Alter daran.
7 Der Reiche hat die Armen in seiner Hand; denn wer sich Geld leiht, ist abhängig von seinem Gläubiger.
8 Wer Unrecht sät, wird Unglück ernten; mit der Unterdrückung seiner Mitmenschen ist es dann vorbei!
9 Wer Mitleid zeigt und den Armen hilft, der empfängt reichen Segen.
10 Schicke den Spötter fort, dann haben Zank und Streit ein Ende!
11 Wer ehrlich ist und treffende Worte findet, den nimmt der König zum Freund.
12 Der Herr sorgt dafür, dass die Wahrheit siegt, denn er entlarvt die Worte der Betrüger.
13 »Ich kann unmöglich aus dem Haus gehen«, sagt der Faulpelz, »auf der Straße könnte ja ein Löwe sein, der mich anfällt und tötet!«
14 Die Frau eines anderen kann sehr verführerisch sein, aber ihre Worte sind eine tödliche Falle; wer den Zorn des Herrn auf sich zieht, der fällt hinein!
15 Ein Kind steckt voller Dummheiten, aber eine strenge Erziehung treibt sie ihm aus.
16 Wer die Armen unterdrückt, um sich Gewinn zu verschaffen, oder wer sich bei reichen Leuten mit Geschenken einschmeichelt, der wird schließlich im Elend enden.[l]
17 Hör genau zu, ich will dir erzählen, was weise Menschen gesagt haben. Nimm dir meine Worte zu Herzen! 18 Du tust gut daran, wenn du sie im Gedächtnis behältst und jederzeit aufsagen kannst. 19 Ich unterrichte gerade dich heute, damit du es lernst, dem Herrn zu vertrauen. 20 Ich habe dir dreißig Lebensweisheiten aufgeschrieben, lauter lehrreiche Ratschläge. 21 Sie werden dir zeigen, was wahr und zuverlässig ist. Dann kannst du denen Rede und Antwort stehen, die dich beauftragt haben.
22 Beraube nicht den Armen, der sich nicht wehren kann, und hintergehe keinen Hilflosen vor Gericht! 23 Denn der Herr sorgt für ihr Recht, und wer sie ausbeutet, dem nimmt er dafür das Leben.
24 Lass dich nicht mit einem Jähzornigen ein, halte dich von einem Hitzkopf fern, 25 sonst wirst du am Ende genauso wie er und bringst dich selbst zu Fall!
26 Verpflichte dich nie durch einen Handschlag, für die Schulden eines anderen zu bürgen! 27 Denn wenn du dann nicht bezahlen kannst, nimmt man dir sogar dein Bett weg!
28 Verrücke niemals die Grenzsteine, die deine Vorfahren festgesetzt haben!
29 Kennst du jemanden, der gute Arbeit leistet? Er wird erfolgreich sein und Königen statt einfachen Leuten dienen.
23 Wenn du mit einem mächtigen Herrn am Tisch sitzt, dann bedenke, wen du vor dir hast! 2 Beherrsche dich, selbst wenn du heißhungrig bist! 3 Stürze dich nicht auf seine Leckerbissen, denn wenn du meinst, sie seien dir zu Ehren aufgetischt, täuschst du dich selbst[m].
4 Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden; sei klug genug, darauf zu verzichten! 5 Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!
6 Iss nicht mit einem Geizhals, sei nicht begierig nach seinen Leckerbissen, 7 denn er ist falsch und berechnend. »Iss und trink nur!«, fordert er dich auf, aber in Wirklichkeit gönnt er dir nichts. 8 Sobald du es merkst, kommt dir das Essen wieder hoch; dann waren all deine freundlichen Worte umsonst!
9 Versuche nicht, einem Dummkopf etwas zu erklären; er wird deinen guten Rat ohnehin nur verachten!
10 Versetze keine alten Grenzsteine, mache den Waisen niemals ihr Eigentum streitig! 11 Denn in Gott haben sie einen starken Beschützer, er selbst wird gegen dich auftreten und ihnen Recht verschaffen.
12 Sei offen für Ermahnung und hör genau zu, wenn du etwas lernen kannst!
13 Erspare deinem Kind die harte Strafe nicht! Ein paar Hiebe werden es nicht umbringen. 14 Im Gegenteil: Du rettest sein Leben damit!
15 Mein Sohn, wenn du weise bist, dann freue ich mich darüber. 16 Wenn deine Worte zeigen, was Gutes in dir steckt, bin ich überglücklich.
17 Beneide nicht die Menschen, die Schuld auf sich laden; sondern setze stets alles daran, dem Herrn mit Ehrfurcht zu begegnen! 18 Dann hast du eine sichere Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht.
19 Hör gut zu, mein Sohn, und werde weise! Bemühe dich, auf dem rechten Weg zu bleiben! 20 Halte dich fern von den Weinsäufern und maßlosen Schlemmern! 21 Auf sie wartet die Armut; denn wer bloß isst, trinkt und schläft, hat bald nichts als Lumpen am Leib.
22 Hör auf deinen Vater und deine Mutter, denn sie haben dir das Leben geschenkt! Verachte sie auch dann nicht, wenn sie alt geworden sind!
23 Bemühe dich um Wahrheit, egal was es kostet. Wenn du Weisheit, Selbstbeherrschung und Einsicht erworben hast, dann gib sie nie wieder auf!
24 Der Vater eines zuverlässigen Sohnes hat allen Grund zur Freude. Wie froh macht doch ein kluger Sohn! 25 Darum sorge dafür, dass deine Eltern stolz auf dich sind. Deine Mutter, die dich geboren hat, soll sich glücklich schätzen!
26 Mein Sohn, vertraue dich mir an und nimm dir mein Leben zum Vorbild! 27 Hüte dich vor Huren und Ehebrecherinnen, denn sie sind so gefährlich wie ein tiefer Brunnen – schon mancher hat sich durch sie in den Tod gestürzt. 28 Wie Räuber lauern sie auf neue Opfer und verführen viele zur Untreue.
29 Bei wem sieht man Kummer und Klage? Bei wem Streit und Gejammer? Wer hat Wunden durch grundlose Schlägereien, wer hat trübe Augen? 30 Wer noch spät beim Wein sitzt und jede neue Sorte ausprobiert. 31 Lass dich nicht vom Wein verlocken, wenn er so rötlich schimmert, wenn er im Glas funkelt und so glatt die Kehle hinuntergleitet! 32 Denn zuletzt wirkt er wie der Biss einer giftigen Schlange. 33 Deine Augen sehen seltsame Dinge, deine Gedanken und Gefühle wirbeln durcheinander. 34 Es geht dir wie einem Seekranken auf hoher See – du fühlst dich wie im Mastkorb eines schaukelnden Schiffes. 35 »Man muss mich geschlagen haben«, sagst du, »aber es hat mir nicht wehgetan; ich bin verprügelt worden, aber ich habe nichts davon gemerkt! Wann wache ich endlich aus meinem Rausch auf? Ich brauche wieder ein Glas Wein!«
24 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und bemühe dich nicht um ihre Freundschaft! 2 Denn sie trachten nur nach Gewalt, ihre Worte verletzen und richten Schaden an.
3 Wer ein Haus baut, braucht Weisheit und Verstand; 4 wer dazu noch Geschick besitzt, kann es mit wertvollen und schönen Dingen füllen.
5 Ein weiser Mann verfügt über große Macht, und ein verständiger gewinnt immer mehr an Stärke hinzu. 6 Denn nur mit Strategie gewinnt man einen Kampf, und wo viele Ratgeber sind, da stellt sich der Sieg ein.
7 Für den Dummkopf ist Weisheit unerreichbar; wenn man im Rat der Stadt wichtige Dinge bespricht, dann muss er den Mund halten!
8 Wer nur darauf aus ist, Böses zu tun, der ist bald als Lump verschrien. 9 Wer Gemeines plant und sich nicht ermahnen lässt, macht sich schuldig; und wer für alles nur Spott übrig hat, zieht sich den Hass der Menschen zu.
10 Wenn du schwach und mutlos bist, sobald du unter Druck gerätst, dann bist du es auch sonst!
11 Greif ein, wenn das Leben eines Menschen in Gefahr ist; tu, was du kannst, um ihn vor dem Tod zu retten! 12 Vielleicht sagst du: »Wir wussten doch nichts davon!« – aber du kannst sicher sein: Gott weiß Bescheid! Er sieht dir ins Herz! Jedem gibt er das, was er verdient.
13 Mein Sohn, iss Honig, denn das ist gut! So süß wie Honig für deinen Gaumen, 14 so wertvoll ist Weisheit für dein Leben. Suche sie, dann hast du eine sichere Zukunft, und deine Hoffnung wird nicht enttäuscht!
15 Lauere einem ehrlichen Menschen nicht wie ein Gottloser auf und versuche nicht, seinen Grund und Boden mit Gewalt an dich zu reißen! 16 Denn der Aufrichtige mag zwar vom Unglück verfolgt werden, aber er steht immer wieder auf. Der Gottlose dagegen kommt darin um.
17 Freue dich nicht über das Unglück deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz! 18 Denn der Herr sieht alles, und Schadenfreude missfällt ihm – er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!
19 Sei nicht entrüstet über die Gottlosen und beneide sie nicht! 20 Denn sie haben keine Zukunft; ihr Leben gleicht einer Lampe, die erlischt.
21 Mein Sohn, hab Ehrfurcht vor dem Herrn und achte den König! Lass dich nicht mit Aufrührern ein, die gegen sie rebellieren! 22 Denn ganz plötzlich kann Gott oder der König sie alle zusammen ins Verderben stürzen!
23 Auch die folgenden Sprüche stammen von weisen Männern:
Vor Gericht soll es gerecht zugehen und keine Parteilichkeit herrschen! 24 Wenn jemand den Schuldigen für unschuldig erklärt, wird er vom Volk verachtet und gehasst. 25 Wenn er sich aber für das Recht einsetzt, dann genießt er Ansehen und Glück.
26 Eine aufrichtige Antwort ist ein Zeichen echter Freundschaft[n]!
27 Bestelle erst dein Feld und sorge für deinen Lebensunterhalt, bevor du eine Familie gründest!
28 Sag nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemanden aus, betrüge nicht mit deinen Worten!
29 Sprich nicht: »Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!«
30 Ich ging am Feld und am Weinberg eines Mannes vorbei, der nicht nur dumm, sondern dazu noch faul war. 31 Der Boden war mit Dornengestrüpp übersät, und überall wucherte Unkraut. Die Schutzmauer ringsum war schon verfallen. 32 Als ich das sah, dachte ich nach und zog eine Lehre daraus:
33 »Lass mich noch ein bisschen schlafen«, sagst du,
»ich will nur noch ein Weilchen die Augen zumachen
und kurz verschnaufen!« –
34 und während du dich ausruhst,
ist die Armut plötzlich da,
und die Not überfällt dich wie ein Räuber.
17 Lieber in Ruhe und Frieden ein trockenes Stück Brot essen als ein Festmahl mit Zank und Streit!
2 Ein fähiger Diener tritt an die Stelle eines nichtsnutzigen Sohnes, ja, er darf sich zusammen mit den anderen Söhnen das Erbe teilen.
3 Gold und Silber prüft man durch Schmelzen, aber was im Herzen des Menschen vorgeht, das prüft der Herr.
4 Ein Übeltäter hört gern zu, wenn Böses geredet wird, und einem Lügner gefallen betrügerische Worte, die andere ins Unglück stürzen.
5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer. Wer sich am Unglück anderer freut, bekommt seine Strafe.
6 Alte Menschen sind stolz auf ihre Enkelkinder, und Kinder sind stolz auf ihre Eltern.
7 Zu einem Dummkopf passen keine vernünftigen Worte, wie viel weniger passt Lüge zu einem geachteten Menschen!
8 Manche glauben, Bestechung sei ein Zaubermittel, das ihnen überall Erfolg verspricht.
9 Wer über die Verfehlungen anderer hinwegsieht, gewinnt ihre Liebe; wer alte Fehler immer wieder ausgräbt, zerstört jede Freundschaft.
10 Ein vernünftiger Mensch lernt durch einen Tadel mehr als ein Dummkopf durch hundert Schläge!
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