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Die Antwort auf Gottes Gnade: Hingabe und Tun des Willens Gottes

12 Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: Das sei euer vernünftiger[a] Gottesdienst!

Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.[b]

Demut und Dienst in der Gemeinde

Denn ich sage kraft der Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass er nicht höher von sich denke, als sich zu denken gebührt, sondern dass er auf Bescheidenheit[c] bedacht sei, wie Gott jedem Einzelnen das Maß des Glaubens zugeteilt hat.

Denn gleichwie wir an einem Leib viele Glieder besitzen, nicht alle Glieder aber dieselbe Tätigkeit haben,

so sind auch wir, die vielen, ein Leib in Christus, und als einzelne untereinander Glieder,

wir haben aber verschiedene Gnadengaben gemäß der uns verliehenen Gnade; wenn wir Weissagung haben, [so sei sie] in Übereinstimmung mit dem Glauben;

wenn wir einen Dienst[d] haben, [so geschehe er] im Dienen; wer lehrt, [diene] in der Lehre;

wer ermahnt, [diene] in der Ermahnung; wer gibt, gebe in Einfalt; wer vorsteht, tue es mit Eifer; wer Barmherzigkeit übt, mit Freudigkeit!

Liebe im praktischen Leben

Die Liebe sei ungeheuchelt! Hasst das Böse, haltet fest am Guten!

10 In der Bruderliebe seid herzlich gegeneinander; in der Ehrerbietung komme einer dem anderen zuvor!

11 Im Eifer lasst nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn!

12 Seid fröhlich in Hoffnung, in Bedrängnis haltet stand, seid beharrlich im Gebet!

13 Nehmt Anteil an den Nöten der Heiligen, übt willig Gastfreundschaft!

14 Segnet, die euch verfolgen; segnet und flucht nicht!

15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!

16 Seid gleich gesinnt gegeneinander;[e] trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den Niedrigen; haltet euch nicht selbst für klug!

17 Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid auf das bedacht, was in den Augen aller Menschen gut ist.

18 Ist es möglich, soviel an euch liegt, so haltet mit allen Menschen Frieden.

19 Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn [Gottes]; denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr«.[f]

20 »Wenn nun dein Feind Hunger hat, so gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, dann gib ihm zu trinken! Wenn du das tust, wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.«[g]

21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!

Footnotes

  1. (12,1) Andere Übersetzung: euer folgerichtiger / dem Wort gemäßer Gottesdienst.
  2. (12,2) Andere Übersetzung: Und lasst euch nicht dieser Weltzeit gleichförmig machen, sondern lasst euch umgestalten durch die Erneuerung eurer Gesinnung, damit ihr beurteilen könnt, was der Wille Gottes ist, das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
  3. (12,3) od. Besonnenheit / besonnene
    Selbsteinschätzung.
  4. (12,7) gr. diakonia.
  5. (12,16) Andere Übersetzung: seid untereinander eines Sinnes.
  6. (12,19) 5Mo 32,35.
  7. (12,20) Spr 25,21-22.

Wie Christen leben und miteinander umgehen sollen (Kapitel 12,1–15,13)

Das ganze Leben – ein Gottesdienst

12 Weil ihr Gottes reiche Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, euch mit eurem ganzen Leben Gott zur Verfügung zu stellen. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist der wahre Gottesdienst und die angemessene Antwort auf seine Liebe. Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an, sondern lasst euch von Gott verändern, damit euer ganzes Denken neu ausgerichtet wird. Nur dann könnt ihr beurteilen, was Gottes Wille ist, was gut und vollkommen ist und was ihm gefällt.

In der Vollmacht,[a] die mir Gott als Apostel gegeben hat, ermahne ich euch: Überschätzt euch nicht, sondern bleibt ehrlich und bescheiden im Urteil über euch selbst. Keiner von euch soll sich etwas anmaßen, was über die Kraft des Glaubens hinausgeht, die Gott ihm geschenkt hat.

Unser Körper besteht aus vielen Teilen, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben. Ebenso ist es mit uns Christen. Gemeinsam bilden wir alle den Leib von Christus, und jeder Einzelne ist auf die anderen angewiesen.

Gott hat jedem von uns unterschiedliche Gaben geschenkt. Hat jemand die Gabe bekommen, in Gottes Auftrag prophetisch zu reden, dann muss dies mit der Lehre unseres Glaubens übereinstimmen. Wem Gott einen praktischen Dienst übertragen hat, der soll ihn gewissenhaft ausführen. Wer die Gemeinde im Glauben unterweist, soll diesem Auftrag gerecht werden. Wer andere ermahnen und ermutigen kann, der nutze diese Gabe. Wer Bedürftige unterstützt, soll das gerecht und unparteiisch tun. Wer eine Gemeinde zu leiten hat, der setze sich ganz für sie ein. Wer sich um Menschen in Not kümmert, der soll es gerne tun.

Ermutigung zu einem Leben aus Gottes Geist

Eure Liebe soll aufrichtig sein. Und wie ihr das Böse hassen müsst, sollt ihr das Gute lieben. 10 Seid in herzlicher Liebe miteinander verbunden, gegenseitige Achtung soll euer Zusammenleben bestimmen. 11 Bewältigt eure Aufgaben mit Fleiß und werdet nicht nachlässig. Lasst euch ganz von Gottes Geist durchdringen und dient Gott, dem Herrn. 12 Seid fröhlich in der Hoffnung darauf, dass Gott seine Zusagen erfüllt. Bleibt standhaft, wenn ihr verfolgt werdet. Und lasst euch durch nichts vom Gebet abbringen.

13 Helft anderen Christen, die in Not geraten sind, und seid gastfreundlich! 14 Bittet Gott um seinen Segen für alle, die euch verfolgen, ja, segnet sie, anstatt sie zu verfluchen. 15 Freut euch mit den Fröhlichen! Weint aber auch mit den Trauernden! 16 Seid einmütig untereinander! Strebt nicht hoch hinaus und seid euch auch für geringe Aufgaben nicht zu schade[b]. Hütet euch davor, auf andere herabzusehen.

17 Vergeltet niemals Unrecht mit neuem Unrecht. Verhaltet euch gegenüber allen Menschen vorbildlich. 18 Soweit es irgend möglich ist und von euch abhängt, lebt mit allen Menschen in Frieden. 19 Liebe Freunde, verschafft euch nicht selbst Recht. Überlasst vielmehr Gott das Urteil[c], denn er hat ja in der Heiligen Schrift gesagt: »Es ist meine Sache, Rache zu üben. Ich, der Herr, werde ihnen alles vergelten.«[d]

20 Handelt so, wie es die Heilige Schrift von euch verlangt: »Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. So wirst du ihn beschämen.«[e] 21 Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute.

Footnotes

  1. 12,3 Wörtlich: Durch die Gnade.
  2. 12,16 Oder: und wendet euch Menschen zu, die von anderen verachtet werden.
  3. 12,19 Wörtlich: das Zorngericht.
  4. 12,19 5. Mose 32,35
  5. 12,20 Wörtlich: So wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt häufen. – Vgl. Sprüche 25,21‒22.

Die Gerechtigkeit Gottes in seinem Gericht

Was hat nun der Jude für einen Vorzug, oder was nützt die Beschneidung?

Viel, in jeder Hinsicht! Denn vor allem sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden.

Wie denn? Wenn auch etliche untreu[a] waren, hebt etwa ihre Untreue die Treue Gottes auf?

Das sei ferne! Vielmehr erweist sich Gott als wahrhaftig, jeder Mensch aber als Lügner, wie geschrieben steht: »Damit du recht behältst[b] in deinen Worten und siegreich hervorgehst, wenn man mit dir rechtet«.[c]

Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit beweist, was sollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, wenn er das Zorngericht verhängt? (Ich rede nach Menschenweise.)

Das sei ferne! Wie könnte Gott sonst die Welt richten?

Wenn nämlich die Wahrhaftigkeit Gottes durch meine Lüge überströmender wird zu seinem Ruhm, weshalb werde ich dann noch als Sünder gerichtet?

Müsste man dann nicht so [reden], wie wir verleumdet werden und wie etliche behaupten, dass wir sagen: »Lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus komme«? Ihre Verurteilung ist gerecht!

Kein Mensch ist vor Gott gerecht

Wie nun? Haben wir etwas voraus? Ganz und gar nicht! Denn wir haben ja vorhin sowohl Juden als Griechen beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde sind,

10 wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer;

11 es ist keiner, der verständig ist, der nach Gott fragt.

12 Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer!

13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, mit ihren Zungen betrügen sie; Otterngift ist unter ihren Lippen;

14 ihr Mund ist voll Fluchen und Bitterkeit,

15 ihre Füße eilen, um Blut zu vergießen;

16 Verwüstung und Elend bezeichnen ihre Bahn,

17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht.

18 Es ist keine Gottesfurcht vor ihren Augen.«[d]

19 Wir wissen aber, dass das Gesetz alles, was es spricht, zu denen sagt, die unter dem Gesetz sind, damit jeder Mund verstopft werde und alle Welt vor Gott schuldig sei,

20 weil aus Werken des Gesetzes kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt[e] werden kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis[f] der Sünde.

Die von Gott geschenkte Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesus Christus

21 Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes[g] offenbar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird,

22 nämlich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied;

23 denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten,[h]

24 sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade[i] aufgrund der Erlösung[j], die in Christus Jesus ist.

25 Ihn hat Gott zum Sühnopfer[k] bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut,[l] um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren,

26 als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.

27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen! Durch welches Gesetz? Das der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens!

28 So kommen wir nun zu dem Schluss, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.

29 Oder ist Gott nur der Gott der Juden und nicht auch der Heiden? Ja freilich, auch der Heiden!

30 Denn es ist ja ein und derselbe Gott, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigt.

31 Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz.

Abraham als Vater derer, die durch Glauben gerecht werden

Was wollen wir denn sagen, dass Abraham, unser Vater, nach dem Fleisch erlangt hat?

Wenn nämlich Abraham aus Werken gerechtfertigt worden ist, hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.

Denn was sagt die Schrift? »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«.[m]

Wer aber Werke verrichtet, dem wird der Lohn nicht aufgrund von Gnade angerechnet, sondern aufgrund der Verpflichtung;

wer dagegen keine Werke verrichtet, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet.

Ebenso preist auch David den Menschen glückselig, dem Gott ohne Werke Gerechtigkeit anrechnet:

»Glückselig sind die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden zugedeckt sind;

glückselig ist der Mann, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet!«[n]

Gilt nun diese Seligpreisung den Beschnittenen oder auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja, dass dem Abraham der Glaube als Gerechtigkeit angerechnet worden ist.

10 Wie wurde er ihm nun angerechnet? Als er beschnitten oder als er noch unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern als er noch unbeschnitten war!

11 Und er empfing das Zeichen der Beschneidung als Siegel der Gerechtigkeit des Glaubens, den er schon im unbeschnittenen Zustand hatte, damit er ein Vater aller unbeschnittenen Gläubigen sei, damit auch ihnen die Gerechtigkeit angerechnet werde;

12 und auch ein Vater der Beschnittenen, die nicht nur aus der Beschneidung sind, sondern die auch wandeln in den Fußstapfen des Glaubens, den unser Vater Abraham hatte, als er noch unbeschnitten war.

13 Denn nicht durch das Gesetz erhielt Abraham und sein Same die Verheißung, dass er Erbe der Welt sein solle, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.

14 Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube wertlos geworden und die Verheißung unwirksam gemacht.

15 Das Gesetz bewirkt nämlich Zorn; denn wo kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.

16 Darum ist es aus Glauben, damit es aufgrund von Gnade sei, auf dass die Verheißung dem ganzen Samen[o] sicher sei, nicht nur demjenigen aus dem Gesetz, sondern auch dem aus dem Glauben Abrahams, der unser aller Vater ist

17 (wie geschrieben steht: »Ich habe dich zum Vater vieler Völker gemacht«[p]), vor Gott, dem er glaubte, der die Toten lebendig macht und dem ruft, was nicht ist, als wäre es da.

18 Er hat da, wo nichts zu hoffen war, auf Hoffnung hin geglaubt, dass er ein Vater vieler Völker werde, gemäß der Zusage: »So soll dein Same sein!«[q]

19 Und er wurde nicht schwach im Glauben und zog nicht seinen Leib in Betracht, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war; auch nicht den erstorbenen Mutterleib der Sara.

20 Er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark durch den Glauben, indem er Gott die Ehre gab

21 und völlig überzeugt war, dass Er das, was Er verheißen hat, auch zu tun vermag.

22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet.

23 Es steht aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, dass es ihm angerechnet worden ist,

24 sondern auch um unsertwillen, denen es angerechnet werden soll, wenn wir an den glauben, der unseren Herrn Jesus aus den Toten auferweckt hat,

25 ihn, der um unserer Übertretungen willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen auferweckt worden ist.

Die Früchte der Gerechtigkeit aus Glauben

Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,

durch den wir im Glauben auch Zugang erlangt haben zu der Gnade, in der wir stehen, und wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes[r].

Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass die Bedrängnis standhaftes Ausharren[s] bewirkt,

das standhafte Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung;

die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden;[t] denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.

Denn Christus ist, als wir noch kraftlos[u] waren, zur bestimmten Zeit[v] für Gottlose gestorben.

Nun stirbt kaum jemand für einen Gerechten; für einen Wohltäter entschließt sich vielleicht jemand zu sterben.

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Wie viel mehr nun werden wir, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt worden sind, durch ihn vor dem Zorn errettet werden!

10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, wie viel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!

11 Aber nicht nur das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

Die Sünde durch Adam – die Gerechtigkeit durch Christus

12 Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben

13 (denn schon vor dem Gesetz war die Sünde in der Welt; wo aber kein Gesetz ist, da wird die Sünde nicht in Rechnung gestellt[w].

14 Dennoch herrschte der Tod von Adam bis Mose auch über die, welche nicht mit einer gleichartigen Übertretung gesündigt hatten wie Adam, der ein Vorbild[x] dessen ist, der kommen sollte.

15 Aber es verhält sich mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung. Denn wenn durch die Übertretung des Einen die Vielen gestorben sind, wie viel mehr ist die Gnade Gottes und das Gnadengeschenk durch den einen Menschen Jesus Christus in überströmendem Maß zu den Vielen gekommen.

16 Und es verhält sich mit dem Geschenk nicht so, wie mit dem, was durch den einen kam, der sündigte. Denn das Urteil [führt] aus der einen [Übertretung] zur Verurteilung; die Gnadengabe aber [führt] aus vielen Übertretungen zur Rechtfertigung.

17 Denn wenn infolge der Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft kam durch den einen, wie viel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und das Geschenk der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den Einen, Jesus Christus!)

18 Also: Wie nun durch die Übertretung des einen die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit[y] des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt[z].

19 Denn gleichwie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten gemacht.[aa]

20 Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde. Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden,

21 damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Der Gläubige ist einsgemacht mit Christus: der Sünde gestorben – Gott lebend in Christus

Was wollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit das Maß der Gnade voll werde?

Das sei ferne! Wie sollten wir, die wir der Sünde gestorben sind, noch in ihr leben?

Oder wisst ihr nicht, dass wir alle, die wir in Christus Jesus hinein getauft sind, in seinen Tod getauft sind?[ab]

Wir sind also mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt worden ist, so auch wir in einem neuen Leben wandeln.

Denn wenn wir mit ihm einsgemacht und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein;[ac]

wir wissen ja dieses, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodass wir der Sünde nicht mehr dienen;

denn wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen.

Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden,

da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn.

10 Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben, ein für alle Mal; was er aber lebt, das lebt er für Gott.

11 Also auch ihr: Haltet euch selbst dafür, dass ihr für die Sünde tot seid, aber für Gott lebt in Christus Jesus, unserem Herrn!

12 So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr [der Sünde] nicht durch die Begierden [des Leibes] gehorcht;

13 gebt auch nicht eure Glieder der Sünde hin als Werkzeuge[ad] der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die lebendig geworden sind aus den Toten, und eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit!

14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Die Gläubigen sind berufen, der Gerechtigkeit zu dienen

15 Wie nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne!

16 Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven[ae] hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?

17 Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist[af].

18 Nachdem ihr aber von der Sünde befreit wurdet, seid ihr der Gerechtigkeit dienstbar geworden.

19 Ich muss menschlich davon reden wegen der Schwachheit eures Fleisches. Denn so, wie ihr [einst] eure Glieder in den Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt zur Gesetzlosigkeit, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der Gerechtigkeit zur Heiligung.[ag]

20 Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr frei gegenüber der Gerechtigkeit.

21 Welche Frucht hattet ihr nun damals von den Dingen, deren ihr euch jetzt schämt? Ihr Ende ist ja der Tod!

22 Jetzt aber, da ihr von der Sünde frei und Gott dienstbar geworden seid, habt ihr als eure Frucht die Heiligung, als Ende aber das ewige Leben.

23 Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

Vom Gesetz befreit, dient der Gläubige Gott im Geist

Oder wisst ihr nicht, Brüder — denn ich rede ja mit Gesetzeskundigen —, dass das Gesetz [nur] so lange über den Menschen herrscht, wie er lebt?

Denn die verheiratete Frau ist durchs Gesetz an ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie von dem Gesetz des Mannes befreit.

So wird sie nun bei Lebzeiten des Mannes eine Ehebrecherin genannt, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird; stirbt aber der Mann, so ist sie vom Gesetz frei, sodass sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem anderen Mann zu eigen wird.

Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, damit ihr einem anderen zu eigen seid, nämlich dem, der aus den Toten auferweckt worden ist, damit wir Gott Frucht bringen.

Denn als wir im Fleisch waren, da wirkten in unseren Gliedern die Leidenschaften der Sünden, die durch das Gesetz sind, um dem Tod Frucht zu bringen.

Jetzt aber sind wir vom Gesetz frei geworden, da wir dem gestorben sind, worin wir festgehalten wurden, sodass wir im neuen Wesen des Geistes dienen und nicht im alten Wesen des Buchstabens.

Das Gesetz macht das Wesen der Sünde offenbar

Was wollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber ich hätte die Sünde nicht erkannt, außer durch das Gesetz; denn von der Begierde hätte ich nichts gewusst, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren!

Da nahm aber die Sünde einen Anlass durch das Gebot und bewirkte in mir jede Begierde; denn ohne das Gesetz ist die Sünde tot.

Ich aber lebte, als ich noch ohne Gesetz war; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf, und ich starb;

10 und eben dieses Gebot, das zum Leben gegeben war, erwies sich für mich als todbringend.

11 Denn die Sünde nahm einen Anlass durch das Gebot und verführte mich und tötete mich durch dasselbe.

12 So ist nun das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut.

13 Hat nun das Gute mir den Tod gebracht? Das sei ferne! Sondern die Sünde hat, damit sie als Sünde offenbar werde, durch das Gute meinen Tod bewirkt, damit die Sünde überaus sündig würde durch das Gebot.

Das Fleisch und die innewohnende Sünde

14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.

15 Denn was ich vollbringe, billige ich nicht; denn ich tue nicht, was ich will, sondern was ich hasse, das übe ich aus.

16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so stimme ich dem Gesetz zu, dass es gut ist.

17 Jetzt aber vollbringe nicht mehr ich dasselbe, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

18 Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.

19 Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will, das verübe ich.

20 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, so vollbringe nicht mehr ich es, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

21 Ich finde also das Gesetz vor, wonach mir, der ich das Gute tun will, das Böse anhängt.

22 Denn ich habe Lust an dem Gesetz Gottes nach dem inneren Menschen;

23 ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das gegen das Gesetz meiner Gesinnung streitet und mich gefangen nimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.

24 Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem Todesleib?

25 Ich danke Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn!

So diene ich selbst[ah] nun mit der Gesinnung dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.

Das neue Leben im Geist

So gibt es jetzt keine Verdammnis[ai] mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch[aj] wandeln, sondern gemäß dem Geist[ak].

Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Denn was dem Gesetz unmöglich war — weil es durch das Fleisch kraftlos war —, das tat Gott, indem er seinen Sohn sandte in der gleichen Gestalt wie das Fleisch der Sünde[al] und um der Sünde willen und die Sünde im Fleisch verurteilte,

damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.

Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht.[am]

Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden,

weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht;

und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen.

Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt;[an] wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein[ao].

10 Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.

11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.

12 So sind wir also, ihr Brüder, dem Fleisch nicht verpflichtet, gemäß dem Fleisch zu leben!

13 Denn wenn ihr gemäß dem Fleisch lebt, so müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, so werdet ihr leben.

14 Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes[ap].

15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft[aq] empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!

16 Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind.

17 Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden.

Die Hoffnung der kommenden Herrlichkeit

18 Denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.

19 Denn die gespannte Erwartung der Schöpfung sehnt die Offenbarung der Söhne Gottes herbei.

20 Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin,

21 dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.

22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt;

23 und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung, die Erlösung unseres Leibes.

24 Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht?

25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren[ar].

26 Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich"s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern.

27 Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht.[as]

Die Zuversicht der Auserwählten Gottes

28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen,[at] denen, die nach dem Vorsatz[au] berufen sind.

29 Denn die er zuvor ersehen[av] hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.

30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht.

31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?

32 Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken[aw]?

33 Wer will gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott [ist es doch], der rechtfertigt!

34 Wer will verurteilen? Christus [ist es doch], der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der auch zur Rechten Gottes ist, der auch für uns eintritt!

35 Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?

36 Wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir geachtet!«[ax]

37 Aber in dem allem überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.

38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,

39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Footnotes

  1. (3,3) od. ungläubig, entsprechend ihr Unglaube; das gr. Wort kann beides bedeuten.
  2. (3,4) od. gerechtfertigt wirst.
  3. (3,4) Ps 51,6.
  4. (3,18) Paulus führt hier Aussagen aus dem AT an: V. 10-11 vgl. Ps 53,3-4; Pred 7,20; V. 12 vgl. Ps 14,3; V. 13a vgl. Ps 5,10; V. 13b vgl. Ps 140,4; V. 14 vgl. Ps 10,7; V. 15-17 vgl. Jes 59,7-8; V. 18 vgl. Ps 36,2.
  5. (3,20) »Rechtfertigen« bedeutet im NT, dass Gott einen Menschen gerechtspricht und gerechtmacht durch den Glauben aufgrund des Sühnopfers Jesu Christi.
  6. (3,20) d.h. richtige, genaue, vollständige Erkenntnis (gr. epignosis).
  7. (3,21) d.h. die von Gott gewirkte Gerechtigkeit bzw. die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.
  8. (3,23) w. die Herrlichkeit Gottes. Der sündige Mensch hat die Herrlichkeit, die ihm Gott als sein Geschöpf und Ebenbild gegeben hatte (vgl. 1Mo 1,26), verloren und verfehlt.
  9. (3,24) Wer an Jesus Christus glaubt, wird gerechtgemacht und gerechtgesprochen ohne eigenes Verdienst, aufgrund des stellvertretenden Sühnopfers des Sohnes Gottes. »Gnade« ist ein unverdientes, freiwilliges, aus Liebe erwiesenes Handeln Gottes.
  10. (3,24) »Erlösung« bezeichnet den Loskauf eines sündigen Menschen von seiner Schuld und Strafe durch das stellvertretend hingegebene Leben und Blut Jesu Christi.
  11. (3,25) od. zur Sühnung. Das hier verwendete hilasterion bezeichnet auch den Sühnedeckel auf der Bundeslade (Hebr 9,5; 2Mo 25,17-22).
  12. (3,25) Andere Übersetzung: Ihn hat Gott öffentlich vorgestellt als Sühnung, [die wirksam wird] durch den Glauben, kraft seines Blutes.
  13. (4,3) 1Mo 15,6.
  14. (4,8) Ps 32,1-2.
  15. (4,16) bildhaft für Nachkommenschaft.
  16. (4,17) 1Mo 17,5.
  17. (4,18) 1Mo 15,5.
  18. (5,2) d.h. auf die Herrlichkeit, die den Gläubigen von Gott bereitet ist.
  19. (5,3) Andere Übersetzung: Geduld, »Darunterbleiben«.
  20. (5,5) d.h. enttäuscht uns nicht, lässt uns nicht beschämt dastehen.
  21. (5,6) d.h. durch die sündige Natur unfähig, Gottes Willen zu tun (vgl. Röm 7,14-24).
  22. (5,6) w. »gemäß dem kairos«, d.h. der von Gott festgesetzten Zeit.
  23. (5,13) d.h. dem Sünder nicht als Übertretung vorgehalten.
  24. (5,14) gr. typos; bed. hier ein Sinnbild, das auf etwas anderes hinweist (vgl. 1Kor 10,6.11; Hebr 8,5).
  25. (5,18) od. durch die gerechte Tat.
  26. (5,18) w. die Rechtfertigung des Lebens.
  27. (5,19) Andere Übersetzung: die Vielen in die Stellung von Sündern gebracht wurden … die Vielen in die Stellung von Gerechten gebracht (w. »als Gerechte hingestellt«).
  28. (6,3) d.h. durch die vom Geist gewirkte Taufe, die den Gläubigen in Christus bzw. in seinen Leib hineinversetzt (1Kor 12,13). Die Wassertaufe weist als Zeichen auf diese geistliche Wirklichkeit hin. Andere übersetzen: die wir auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft sind.
  29. (6,5) w. wenn wir [mit ihm] zusammengepflanzt wurden in der Gleichartigkeit [od. Ähnlichkeit, gr. homoioma] seines Todes, so werden wir es auch [in der Gleichartigkeit] [seiner] Auferstehung sein.
  30. (6,13) od. Waffen.
  31. (6,16) od [leibeigene] Knechte; so im ganzen Abschnitt.
  32. (6,17) od. der Gestalt der Lehre, welcher ihr übergeben worden seid.
  33. (6,19) Andere Übersetzung: um in Gesetzlosigkeit zu leben … um in der Heiligung zu leben.
  34. (7,25) od. ich auf mich selbst gestellt.
  35. (8,1) d.h. Verurteilung durch Gottes Gericht.
  36. (8,1) od. nach / entsprechend dem Fleisch (gr. kata), so auch im folgenden Abschnitt. »Fleisch« bezeichnet den Leib des Menschen, seine sterblich-leibliche Existenz auf Erden und die damit verbundene sündige Haltung und Wesensart. »Gemäß dem Fleisch« bedeutet: bestimmt von der Sündennatur, gemäß der Wesensart des sündigen Menschen. Mit »Geist« ist der Geist Gottes gemeint, den der Gläubige empfängt und unter dessen Herrschaft er lebt; sein Leben wird bestimmt vom Geist Gottes und nicht mehr vom Fleisch.
  37. (8,1) Mit »Geist« ist der Geist Gottes gemeint, unter dessen Herrschaft und Leitung der Gläubige grundsätzlich und in Gottes Sicht lebt (vgl. Joh 3,5-6; Röm 8,8-9). Er ist »im Geist« und wandelt »gemäß dem Geist«, auch wenn er manchmal noch »fleischlich« handeln kann (vgl. 1Kor 3,1-4).
  38. (8,3) od. in Ähnlichkeit / Gleichgestalt des sündlichen Fleisches. Christus wurde Mensch und kam im Fleisch, in der gleichen Gestalt wie die sündigen Menschen, aber er hatte nicht die Sündennatur der Menschen (vgl. Hebr 2,14-18; 4,15; 1Pt 2,22-25; 3,18; Hebr 7,26-28).
  39. (8,5) w. was des Fleisches … des Geistes ist; d.h. diejenigen, die nach der Art des Fleisches, unter der Herrschaft des Fleisches existieren und leben, d.h. die nicht wiedergeborenen natürlichen Menschen, haben nur im Sinn, was ihrer gefallenen Sündennatur entspricht; diejenigen aber, die nach der Art und unter der Herrschaft des Geistes Gottes existieren bzw. leben, d.h. die wiedergeborenen Kinder Gottes, trachten nach dem, was dem Geist Gottes entspricht.
  40. (8,9) d.h. der wiedergeborene Gläubige ist nicht mehr im Zustand des sündigen, von Gott getrennten natürlichen Menschen; auch wenn sein »Fleisch« noch weiter besteht, steht er vor Gott doch als einer, der »im Geist« ist, geheiligt und erneuert durch den Heiligen Geist, unter dessen Herrschaft er steht.
  41. (8,9) od. der gehört ihm nicht an.
  42. (8,14) Hier ist die Sohnesstellung vor Gott in Christus gemeint, an der alle Gläubigen unabhängig von ihrem leiblichen Geschlecht teilhaben (vgl. V. 15; Gal 3,26-28).
  43. (8,15) d.h. den Geist Gottes, der die Sohnesstellung bzw. Annahme an Sohnes statt bewirkt.
  44. (8,25) od. Geduld, »Darunterbleiben«.
  45. (8,27) od. wie es Gott angemessen ist; w. Gott gemäß.
  46. (8,28) w. zum Guten zusammenwirken.
  47. (8,28) d.h. gemäß dem im Voraus gefassten Beschluss oder der Absicht Gottes.
  48. (8,29) od. zuvor erkannt.
  49. (8,32) w. aus Gnade schenken; das Wort ist mit dem gr. Wort für Gnade verwandt.
  50. (8,36) Ps 44,23.

Gott steht zu seinem Wort

Welchen Vorteil hat man also davon, ein Jude zu sein, und was nützt einem die Beschneidung? Damit hat man den anderen Menschen in jeder Hinsicht viel voraus! Allem voran hat Gott dem jüdischen Volk sein Wort anvertraut. Zwar sind einige ihre eigenen Wege gegangen, aber was ändert das? Kann die Untreue dieser Menschen etwa Gottes Treue aufheben? Niemals! Gott steht auf jeden Fall zu seinem Wort, auch wenn alle Menschen Lügner sind. Es heißt ja schon in der Heiligen Schrift:

»Deine Worte, Gott, werden sich als wahr erweisen, und du wirst siegen, wenn man dich verurteilen will.«[a]

Nun könnte man aber einwenden: Müssen wir Gott nicht sogar untreu sein, damit Gottes Treue erst richtig zur Geltung kommt? Ist es dann nicht ungerecht von Gott, wenn er uns wegen unserer Schuld bestraft? Nein, Gott ist nicht ungerecht! Könnte er denn sonst Richter über uns Menschen sein? Aber fragen wir noch einmal: Wie kann Gott mich als Sünder ansehen und verurteilen, wenn doch erst durch meine Falschheit seine Wahrheit in ihrer ganzen Größe aufstrahlt? Wäre es dann nicht viel besser, nach dem Motto zu leben: »Lasst uns das Böse tun, denn es kommt ja letztlich das Gute dabei heraus«? Das legen mir einige in den Mund und verleumden mich damit. Sie alle bekommen von Gott ihre gerechte Strafe.

Vor Gott sind alle Menschen schuldig

Haben wir Juden nun irgendeinen Vorzug vor den anderen Menschen?[b] Ich sage: Nein, ganz und gar nicht! Denn eben habe ich bewiesen, dass alle Menschen – ob Juden oder Nichtjuden – unter der Herrschaft der Sünde leben. 10 Dasselbe sagt schon die Heilige Schrift:

»Es gibt keinen, auch nicht einen Einzigen, der ohne Sünde ist. 11 Es gibt keinen, der einsichtig ist und nach Gott fragt. 12 Alle haben sich von ihm abgewandt und sind dadurch für Gott unbrauchbar geworden. Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, kein Einziger.[c] 13 Ihre Worte bringen Tod und Verderben.[d] Durch und durch verlogen ist all ihr Reden, und was über ihre Lippen kommt, ist bösartig und todbringend wie Schlangengift.[e] 14 Ihr Mund ist voller Flüche und Gehässigkeiten.[f] 15 Sie sind schnell bereit, Blut zu vergießen. 16 Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung und des Elends. 17 Den Weg zum Frieden kennen sie nicht,[g] 18 denn sie haben keine Ehrfurcht vor Gott.[h]«

19 So steht es in Gottes Gesetz, und wir wissen: Das Gesetz gilt gerade für die, denen es gegeben wurde. Deshalb kann sich keiner herausreden. Alle Menschen auf der Welt sind vor Gott schuldig. 20 Denn kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen, indem er die Gebote erfüllt. Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf.

Wen spricht Gott von seiner Schuld frei?

21 Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz. Das ist schon im Gesetz und bei den Propheten bezeugt. 22 Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt Gott gelten.

Denn darin sind die Menschen gleich: 23 Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte[i]. 24 Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat. 25 Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz vor aller Welt sterben lassen. Jesus hat sein Blut für uns vergossen und mit diesem Opfer die Vergebung für alle erwirkt, die daran glauben. Daran zeigt sich, dass es gerecht von Gott war, als er die Sünden der Menschen bisher ertrug; 26 er hatte Geduld mit ihnen. Jetzt aber vergibt er ihnen ihre Schuld und erweist damit seine Gerechtigkeit. Gott allein ist gerecht und spricht den von seiner Schuld frei, der an Jesus Christus glaubt.

27 Bleibt uns denn nichts, womit wir uns vor Gott rühmen können? – Nein, gar nichts! Woher kommt das? Weil wir nicht aufgrund irgendeines Gesetzes, das unsere eigene Leistung verlangt, von Gott angenommen werden, sondern allein auf der Grundlage unseres Glaubens.[j]

28 Also steht fest: Nicht wegen meiner guten Taten werde ich von meiner Schuld freigesprochen, sondern allein deshalb, weil ich mein Vertrauen auf Jesus Christus setze.

29 Gilt dies vielleicht nur für die Juden, weil Gott ein Gott der Juden ist? Oder gilt das auch für die anderen Völker? Natürlich gilt das auch für sie, denn Gott ist für alle Menschen da. 30 Es ist ein und derselbe Gott, der Juden wie Nichtjuden durch den Glauben an Jesus von ihrer Schuld befreit. 31 Schaffen wir etwa das Gesetz Gottes ab, wenn wir behaupten, dass der Glaube entscheidend ist? Nein, im Gegenteil! Wir bringen es überhaupt erst zur Geltung.

Abraham: ein Mensch, der vor Gott bestehen kann

1-2 Ich möchte das jetzt noch deutlicher machen. Wodurch konnte Abraham, der Stammvater unseres jüdischen Volkes, vor Gott bestehen? Wegen seiner guten Taten? Damit hätte er zwar bei den Menschen Ruhm und Ansehen gewinnen können, nicht aber bei Gott. In der Heiligen Schrift heißt es: »Abraham setzte sein ganzes Vertrauen auf Gott, und so fand er Gottes Anerkennung.«[k]

Es ist doch so: Wenn ich eine Arbeit leiste, habe ich Anspruch auf Lohn. Er ist kein Geschenk, sondern ich habe ihn mir verdient. Aber bei Gott ist das anders. Bei ihm werde ich nichts erreichen, wenn ich mich auf meine Taten berufe. Nur wenn ich Gott vertraue, der den Gottlosen von seiner Schuld freispricht, kann ich vor ihm bestehen. Davon hat schon König David gesprochen, als er den Menschen glücklich nannte, der von Gott ohne jede Gegenleistung angenommen wird. David sagte:

»Glücklich sind alle, denen Gott ihr Unrecht vergeben und ihre Schuld zugedeckt hat! Glücklich ist der Mensch, dem der Herr seine Sünden nicht anrechnet.«[l]

Für uns ergibt sich hier die Frage: Gelten Davids Worte nur für die Juden oder auch für alle anderen? Wie gesagt, es heißt in der Heiligen Schrift: »Abraham setzte sein ganzes Vertrauen auf Gott, und so fand er Gottes Anerkennung.«

10 Aber nun müssen wir genauer fragen: Wann fand Abraham die Anerkennung Gottes? War es vor oder nach seiner Beschneidung? Wir wissen, dass es vorher war. 11 Denn Abrahams Beschneidung war ja gerade das äußere Zeichen und die Bestätigung dafür, dass er durch seinen Glauben Anerkennung bei Gott gefunden hatte. Und diese Anerkennung fand er,[m] noch ehe er beschnitten war! Auf diese Weise ist Abraham zum Stammvater für alle Unbeschnittenen geworden, die allein wegen ihres Glaubens von Gott angenommen sind.

12 Doch Abraham ist ebenso der Vater der Beschnittenen. Allerdings genügt die Beschneidung nicht, um zu seinen Nachkommen gezählt zu werden. Entscheidend ist vielmehr, dass wir seinem Beispiel folgen und denselben Glauben haben, den unser Vater Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte.

Gesetz und Glaube

13 Gott hatte Abraham versprochen, dass er und seine Nachkommen die ganze Welt zum Besitz erhalten würden. Aber dieses Versprechen gab Gott nicht, weil Abraham das Gesetz erfüllte, sondern weil er Gott unerschütterlich vertraute. Damit fand er Gottes Anerkennung. 14 Würde dagegen die Zusage für die gelten, die sich auf die Erfüllung des Gesetzes verlassen, dann wäre der Glaube außer Kraft gesetzt und Gottes Versprechen würde aufgehoben.

15 Tatsächlich bringt uns das Gesetz nichts als den Zorn Gottes ein. Nur da, wo es kein Gesetz gibt, kann man auch nicht dagegen verstoßen. 16 Deshalb gilt Gottes Zusage allein dem, der glaubt. Denn was Gott versprochen hatte, sollte ja ein Geschenk sein. Nur so bleibt die Zusage überhaupt gültig, und zwar für alle Nachkommen von Abraham. Das sind nicht nur die Juden, die das Gesetz haben, sondern auch alle anderen Menschen, die Gott so vertrauen wie Abraham. Deshalb ist Abraham der Vater von uns allen.

17 So sagt Gott schon in der Heiligen Schrift zu Abraham: »Ich habe dich zum Stammvater vieler Völker bestimmt!«[n] Ja, in Gottes Augen ist er das, denn Abraham vertraute dem Gott, der die Toten lebendig macht und der aus dem Nichts ins Leben ruft. 18 Gott hatte Abraham versprochen: »Deine Nachkommen werden wie die Sterne am Himmel sein – unzählbar.«[o] Und obwohl alles hoffnungslos schien, gab Abraham die Hoffnung nicht auf, sondern glaubte diesen Worten. So wurde er zum Stammvater vieler Völker.[p]

19 Abraham war damals fast 100 Jahre alt und konnte keine Kinder mehr zeugen. Auch seine Frau Sara war nach menschlichem Ermessen viel zu alt, um noch Kinder zu bekommen. Doch obwohl Abraham sich dessen bewusst war, wurde er in seinem Glauben nicht erschüttert. 20 Er zweifelte nicht, sondern vertraute Gottes Zusage. Ja, sein Glaube wurde nur noch stärker. Er gab Gott die Ehre, 21 fest davon überzeugt, dass Gott sein Versprechen erfüllen würde. 22 Deshalb fand er Gottes Anerkennung.

23 Dass er durch seinen Glauben vor Gott bestehen konnte, ist nicht nur seinetwegen aufgeschrieben worden, 24 sondern auch für uns. Auch wir sollen Gottes Anerkennung finden, denn wir vertrauen ihm, der unseren Herrn Jesus Christus von den Toten auferweckt hat. 25 Jesus wurde in den Tod gegeben, um unsere Sünden zu tilgen; er wurde auferweckt, damit wir vor Gott bestehen können.

Das neue Leben, das Gott uns schenkt (Kapitel 5–8)

Mit Gott versöhnt

Nachdem wir durch den Glauben von unserer Schuld freigesprochen sind, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Er hat uns die Tür zu diesem neuen Leben geöffnet. Im Vertrauen haben wir dieses Geschenk angenommen, auf das wir uns jetzt gründen. Und mehr noch: Wir werden einmal an Gottes Herrlichkeit teilhaben. Diese Hoffnung erfüllt uns mit Freude und Stolz.

Doch nicht nur dafür sind wir dankbar. Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen. Denn Leid macht geduldig, Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung. Diese Hoffnung aber geht nicht ins Leere. Denn uns ist der Heilige Geist geschenkt, und durch ihn hat Gott unsere Herzen mit seiner Liebe erfüllt.

Diese Liebe zeigt sich darin, dass Christus zur rechten Zeit für uns gottlose Menschen gestorben ist. Als wir noch hilflos der Sünde ausgeliefert waren, hat er sein Leben für uns gegeben. Kaum jemand würde für einen anderen Menschen sterben, selbst wenn dieser schuldlos wäre. Es mag ja vorkommen, dass einer sein Leben für einen ganz besonders gütigen Menschen opfert. Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren.

Schon jetzt sind wir von Gott angenommen, weil Jesus Christus sein Blut für uns vergossen hat. Und erst recht werden wir am kommenden Gerichtstag durch ihn vor Gottes Zorn gerettet. 10 Als wir Gott noch feindlich gegenüberstanden, hat er uns durch den Tod seines Sohnes mit sich selbst versöhnt. Wie viel mehr werden wir, da wir jetzt Frieden mit Gott haben, am Tag des Gerichts bewahrt bleiben, nachdem ja Christus auferstanden ist und lebt[q].

11 Doch das ist nicht der einzige Grund unserer Freude: Wir loben Gott und danken ihm durch unseren Herrn Jesus Christus, der uns schon jetzt mit Gott versöhnt hat.

Adam brachte den Tod – Christus bringt das Leben

12 Durch einen einzigen Menschen, nämlich durch Adam, ist die Sünde in die Welt gekommen und als Folge davon der Tod. Nun sind alle Menschen dem Tod ausgeliefert, denn alle haben auch selbst gesündigt. 13 Demnach war die Sünde schon da, lange bevor Gott durch Mose das Gesetz gab. Aber wo kein Gesetz ist, kann auch keine Schuld angerechnet werden. 14 Dennoch waren bereits in der Zeit von Adam bis Mose alle Menschen dem Tod verfallen, auch wenn sie nicht wie Adam gegen ein ausdrückliches Gebot von Gott verstießen. Adams Schuld hatte Folgen für alle Menschen. Insofern ist er das genaue Gegenbild zu Christus, der kommen sollte, um uns zu erlösen.

15 Freilich lässt sich die Erlösung, die uns Christus geschenkt hat, nicht mit Adams Verfehlung vergleichen. Denn durch das Vergehen des einen wurde die gesamte Menschheit dem Tod ausgeliefert; durch Jesus Christus aber, diesen einen Menschen, haben alle in überreichem Maß Gottes Barmherzigkeit und Liebe erfahren. 16 Was Gott uns durch Christus geschenkt hat, kann man nicht auf eine Stufe stellen mit dem, was aus Adams Sünde folgte. Gottes Urteilsspruch brachte wegen der einen Sünde von Adam die Verdammnis; was Christus getan hat, brachte trotz unzähliger Sünden den Freispruch. 17 Hat aber die Verfehlung eines einzigen Menschen zur Herrschaft des Todes geführt, um wie viel mehr werden dann alle, die Gottes überreiche Barmherzigkeit und seine Vergebung erfahren haben, durch Jesus Christus leben und mit ihm herrschen[r]!

18 Es steht also fest: Durch die Sünde eines einzigen Menschen sind alle Menschen in Tod und Verderben geraten. Aber durch die Erlösungstat eines einzigen Menschen sind alle mit Gott versöhnt und bekommen neues Leben. 19 Oder anders gesagt: Durch Adams Ungehorsam wurden alle Menschen vor Gott schuldig; aber weil Jesus Christus gehorsam war, werden sie von Gott freigesprochen.

20 Das Gesetz aber kam erst später hinzu. Es sollte das volle Ausmaß von Adams Verfehlung ans Licht bringen. Denn wo sich die ganze Macht der Sünde zeigte, da erwies sich auch Gottes Barmherzigkeit in ihrer ganzen Größe. 21 Denn so wie bisher die Sünde über alle Menschen herrschte und ihnen den Tod brachte, so herrscht jetzt Gottes Gnade: Gott spricht uns von unserer Schuld frei und schenkt uns ewiges Leben durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Das neue Leben

Was bedeutet das nun für uns? Sollen wir etwa weiter sündigen, damit Gott Gelegenheit hat, uns seine Gnade in ihrer ganzen Größe zu zeigen? Natürlich nicht! Als Christen sind wir für die Sünde tot. Wie könnten wir da noch länger mit ihr leben? Ihr wisst doch, was bei der Taufe geschehen ist: Wir sind auf den Namen von Jesus Christus getauft worden und haben damit auch Anteil an seinem Tod. Durch die Taufe sind wir also mit Christus gestorben und begraben. Und wie Christus durch die Herrlichkeit und Macht seines Vaters von den Toten auferweckt wurde, so haben auch wir ein neues Leben empfangen und sollen nun so handeln, wie es diesem neuen Leben entspricht.

Denn wie wir seinen Tod mit ihm geteilt haben, so haben wir auch Anteil an seiner Auferstehung.[s] Letztlich geht es doch darum: Unser früheres Leben endete mit Christus am Kreuz. Unser von der Sünde beherrschtes Wesen ist damit vernichtet, und wir müssen nicht länger der Sünde dienen. Denn wer gestorben ist, kann nicht mehr von der Sünde beherrscht werden.

Sind wir aber mit Christus gestorben, dann werden wir auch mit ihm leben – davon sind wir überzeugt. Wir wissen ja, dass Christus von den Toten auferweckt worden ist und nie wieder sterben wird. Der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10 Mit seinem Tod hat Christus ein für alle Mal beglichen, was die Sünde fordern konnte.[t] Jetzt aber lebt er, und er lebt für Gott. 11 Das gilt genauso für euch, und daran müsst ihr festhalten: Ihr seid tot für die Sünde und lebt nun für Gott, der euch durch Jesus Christus das neue Leben gegeben hat.

12 Achtet darauf, dass euer vergänglicher Körper nicht von der Sünde beherrscht wird und ihr seinen Begierden nicht nachgebt. 13 Nichts, keinen einzigen Teil eures Körpers, sollt ihr der Sünde als Werkzeug für das Unrecht zur Verfügung stellen. Dient vielmehr Gott mit allem, was ihr seid und habt. Als Menschen, die ohne Christus tot waren, aber durch ihn neues Leben bekommen haben, sollt ihr jetzt Werkzeuge in Gottes Hand sein, damit er euch für seine Ziele einsetzen kann. 14 Die Sünde hat ihre Macht über euch verloren. Denn ihr seid nicht länger an das Gesetz gebunden, sondern ihr lebt von der Gnade Gottes.

Befreit, um Gott zu dienen

15 Soll das nun etwa heißen, dass wir bedenkenlos sündigen können, weil uns ja Gottes Gnade gilt und wir das Urteil des Gesetzes nicht mehr zu fürchten brauchen?

Natürlich nicht! 16 Wisst ihr nicht, dass ihr dem Herrn gehorchen müsst, dem ihr euch verpflichtet habt? Und das heißt: Entweder entscheidet ihr euch für die Sünde und werdet sterben, oder ihr hört auf Gott, und er wird euch annehmen.

17 Aber Gott sei Dank! Ihr seid nicht mehr hilflos der Sünde ausgeliefert, sondern ihr hört von ganzem Herzen auf das, was euch gelehrt worden ist und was jetzt euer Leben bestimmt. 18 Denn ihr seid von der Herrschaft der Sünde frei geworden; ihr könnt jetzt Gott dienen und das tun, was ihm gefällt.

19 Weil ihr das so schwer verstehen könnt, will ich es euch an einem bekannten Beispiel deutlich machen, dem Sklavendienst: Früher habt ihr der Unmoral und dem Unrecht wie Sklaven gedient. So war euer Leben ein einziger Widerspruch zu Gottes Willen. Jetzt aber sollt ihr uneingeschränkt Gott dienen; lebt so, wie es ihm gefällt, und zeigt auf diese Weise, dass ihr zu ihm gehört! 20 Als Sklaven der Sünde wart ihr zwar frei, allerdings nur vom Guten. 21 Und was kam dabei heraus? Bei dem Gedanken daran könnt ihr euch heute nur schämen, denn es hätte euch nichts anderes eingebracht als den Tod.

22 Aber jetzt seid ihr frei von der Sünde und dient Gott mit eurem ganzen Leben. Das Ergebnis ist: Ihr gehört zu ihm und tut, was ihm gefällt, und schließlich schenkt er euch das ewige Leben.

23 Der Lohn, den die Sünde auszahlt, ist der Tod. Gott aber schenkt uns in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, ewiges Leben.

Die Grenzen des Gesetzes

Meine lieben Brüder und Schwestern! Ihr kennt doch das Gesetz. Dann wisst ihr ja auch, dass es für uns Menschen nur Gültigkeit hat, solange wir leben.

Was bedeutet das? Eine verheiratete Frau zum Beispiel ist an ihren Mann durch das Gesetz so lange gebunden, wie er lebt. Stirbt der Mann, dann ist sie von diesem Gesetz frei und kann wieder heiraten. Hätte diese Frau zu Lebzeiten ihres Mannes einen anderen Mann gehabt, wäre sie eine Ehebrecherin gewesen. Nach dem Tod ihres Mannes aber ist sie frei von den Verpflichtungen des Gesetzes. Niemand wird sie eine Ehebrecherin nennen, wenn sie als Witwe einen anderen Mann heiratet.

Genauso wart auch ihr gebunden, und zwar an das Gesetz. Aber ihr seid davon befreit worden, als Christus am Kreuz für euch starb. Und jetzt gehört ihr nur noch ihm, der von den Toten auferweckt wurde. Nur so werden wir für Gott Frucht bringen, das heißt leben, wie es ihm gefällt.

Von Natur aus waren wir einst der Gewalt der Sünde ausgeliefert und wurden von unseren selbstsüchtigen Wünschen beherrscht. Durch das Gesetz wurde die Sünde in uns erst geweckt, so dass wir taten, was letztendlich zum Tod führt. Aber jetzt sind wir nicht länger an das Gesetz gebunden, sondern von ihm befreit, denn für das Gesetz sind wir tot. Deswegen können wir Gott durch seinen Heiligen Geist in einer völlig neuen Weise dienen und müssen es nicht mehr wie früher durch die bloße Erfüllung toter Buchstaben tun.

Der Mensch und Gottes Gesetz

Soll das alles nun etwa bedeuten, dass Gottes Gesetz sündig ist? Natürlich nicht! Aber es ist doch so: Ohne die Gebote Gottes hätte ich nie erfahren, was Sünde ist. Würde es dort nicht heißen: »Du sollst nicht begehren …«[u], so wüsste ich nicht, dass mein Begehren Sünde ist. Die Sünde aber gebrauchte dieses Gebot des Gesetzes, um in mir alle möglichen Begierden zu wecken. Ohne das Gesetz ist die Sünde nämlich tot.

Früher habe ich ohne das Gesetz gelebt. Erst seit das Gesetz mit seinen Geboten in die Welt kam, wurde auch die Sünde in mir lebendig, 10 und damit brachte mir das Gesetz den Tod. So hat mich Gottes Gebot, das den Weg zum Leben zeigen sollte, letztlich dem Tod ausgeliefert. 11 Denn die Sünde benutzte es, um mich zu betrügen: Die Gebote, die mir eigentlich Leben bringen sollten, brachten mir nun den Tod. 12 Es bleibt also dabei: Das Gesetz selbst entspricht Gottes Willen; jedes einzelne Gebot ist heilig, gerecht und gut.

13 Kann aber etwas, das gut ist, meinen Tod bewirkt haben? Nein, ganz und gar nicht. Es war die Sünde! Aber gerade dadurch, dass die Sünde das Gute benutzte, um mir den Tod zu bringen, hat sie sich als Sünde entlarvt; erst durch das Gebot ist sie in ihrer ganzen Abscheulichkeit sichtbar geworden.

14 Das Gesetz ist von Gottes Geist bestimmt. Das wissen wir genau. Ich aber bin nur ein Mensch und der Herrschaft der Sünde ausgeliefert. 15 Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Das Gute, das ich mir vornehme, tue ich nicht; aber was ich verabscheue, das tue ich. 16 Bin ich mir aber bewusst, dass ich falsch handle, dann stimme ich Gottes Gesetz zu und erkenne an, dass es gut ist. 17 Das aber bedeutet: Nicht ich selbst tue das Böse, sondern die Sünde, die in mir wohnt, treibt mich dazu.

Der Mensch unter der Herrschaft der Sünde

18 Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu. 19 Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch. 20 Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar: Nicht ich selbst bin es, der über mich bestimmt, sondern die in mir wohnende Sünde.

21 Ich mache also ständig dieselbe Erfahrung: Das Gute will ich tun, aber ich tue unausweichlich das Böse. 22 Ich stimme Gottes Gesetz aus tiefster Überzeugung und mit Freude zu. 23 Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieses Gesetz kämpft gegen das, was ich innerlich als richtig erkannt habe, und macht mich zu seinem Gefangenen. Es ist das Gesetz der Sünde, das mein Handeln bestimmt.[v] 24 Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser tödlichen Gefangenschaft[w] befreien? 25 Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus bin ich bereits befreit.

So befinde ich mich in einem Zwiespalt: Mit meinem Denken und Sehnen folge ich zwar dem Gesetz Gottes, mit meinen Taten aber dem Gesetz der Sünde.

Leben durch Gottes Geist

Wer nun mit Jesus Christus verbunden ist, wird von Gott nicht mehr verurteilt. Denn für ihn gilt nicht länger das Gesetz der Sünde und des Todes. Es ist durch ein neues Gesetz aufgehoben, nämlich durch das Gesetz des Geistes Gottes, der durch Jesus Christus das Leben bringt.

Wie ist es dazu gekommen? Das Gesetz konnte uns nicht helfen, so zu leben, wie es Gott gefällt. Es erwies sich als machtlos gegenüber unserer sündigen Natur. Deshalb sandte Gott seinen Sohn zu uns. Er wurde Mensch und war wie wir der Macht der Sünde ausgesetzt. An unserer Stelle nahm er Gottes Urteil über die Sünde auf sich und entmachtete sie dadurch.

So kann sich in unserem Leben der Wille Gottes erfüllen, wie es das Gesetz schon immer verlangt hat; denn jetzt bestimmt Gottes Geist und nicht mehr die sündige menschliche Natur unser Leben. Wer von seiner sündigen Natur bestimmt ist, der folgt seinen selbstsüchtigen Wünschen. Wenn aber Gottes Geist uns leitet, richten wir uns nach seinem Willen aus. Wozu uns die alte, sündige Natur treibt, das bringt den Tod. Folgen wir aber dem, was Gottes Geist will, so bringt das Frieden und Leben.

Wenn wir uns von unserer sündigen Natur bestimmen lassen, leben wir in Auflehnung gegenüber Gott. Denn die alte Natur ist nicht bereit, sich Gottes Gesetz unterzuordnen. Ja, sie kann das gar nicht. Deshalb kann Gott an solchen Menschen kein Gefallen finden. Nun aber seid ihr nicht länger eurem selbstsüchtigen Wesen ausgeliefert, denn Gottes Geist bestimmt euer Leben – schließlich wohnt er ja in euch! Seid euch darüber im Klaren: Wer den Geist von Jesus Christus nicht hat, der gehört auch nicht zu ihm.

10 Wenn Christus in euch lebt, dann ist zwar euer Körper wegen der Sünde noch dem Tod ausgeliefert[x]. Doch Gottes Geist schenkt euch ein neues Leben, weil Gott euch angenommen hat.[y] 11 Ist der Geist Gottes in euch, so wird Gott, der Jesus Christus von den Toten auferweckt hat, auch euren vergänglichen Körper lebendig machen; sein Geist wohnt ja in euch.

12 Darum, liebe Brüder und Schwestern, sind wir nicht mehr unserer alten menschlichen Natur verpflichtet und müssen nicht länger ihren Wünschen und ihrem Verlangen folgen. 13 Denn wer ihr folgt, muss sterben. Wenn ihr aber mit der Kraft des Geistes euer selbstsüchtiges Verhalten tötet, werdet ihr leben.

14 Alle, die sich von Gottes Geist regieren lassen, sind Kinder Gottes. 15 Denn der Geist Gottes, den ihr empfangen habt, führt euch nicht in eine neue Sklaverei, in der ihr wieder Angst haben müsstet. Er hat euch vielmehr zu Gottes Söhnen und Töchtern gemacht. Jetzt können wir zu Gott kommen und zu ihm sagen: »Abba[z], lieber Vater!« 16 Gottes Geist selbst gibt uns die innere Gewissheit,[aa] dass wir Gottes Kinder sind. 17 Als seine Kinder aber sind wir – gemeinsam mit Christus – auch seine Erben. Und leiden wir jetzt mit Christus, werden wir einmal auch seine Herrlichkeit mit ihm teilen.

Hoffnung für die ganze Schöpfung

18 Ich bin ganz sicher, dass alles, was wir in dieser Welt erleiden, nichts ist verglichen mit der Herrlichkeit, die Gott uns einmal schenken wird. 19 Darum wartet die ganze Schöpfung sehnsüchtig und voller Hoffnung auf den Tag, an dem Gott seine Kinder in diese Herrlichkeit aufnimmt.

20 Ohne eigenes Verschulden sind alle Geschöpfe der Vergänglichkeit ausgeliefert, weil Gott es so bestimmt hat. Aber er hat ihnen die Hoffnung gegeben, 21 dass sie zusammen mit den Kindern Gottes einmal von Tod und Vergänglichkeit erlöst und zu einem neuen, herrlichen Leben befreit werden. 22 Wir wissen ja, dass die gesamte Schöpfung jetzt noch leidet und stöhnt wie eine Frau in den Geburtswehen.

23 Aber auch wir selbst, denen Gott bereits jetzt seinen Geist als Anfang des neuen Lebens gegeben hat, seufzen in unserem Innern. Denn wir warten voller Sehnsucht darauf, dass Gott uns als seine Kinder zu sich nimmt und auch unseren Körper von aller Vergänglichkeit befreit.

24 Darauf können wir zunächst nur hoffen und warten, obwohl wir schon gerettet sind. Hoffen aber bedeutet: noch nicht haben. Denn was einer schon hat und sieht, darauf braucht er nicht mehr zu hoffen. 25 Hoffen wir aber auf etwas, das wir noch nicht sehen können, dann warten wir zuversichtlich darauf, dass es sich erfüllt.

26 Dabei hilft uns der Geist Gottes in all unseren Schwächen und Nöten. Wissen wir doch nicht einmal, wie wir beten sollen, damit es Gott gefällt! Deshalb tritt Gottes Geist für uns ein, er bittet für uns mit einem Seufzen, wie es sich nicht in Worte fassen lässt. 27 Und Gott, der unsere Herzen durch und durch kennt, weiß, was der Geist für uns betet. Denn im Gebet vertritt der Geist die Menschen, die zu Gott gehören, so wie Gott es möchte.

28 Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten. Dies gilt für alle, die Gott nach seinem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat. 29 Wen Gott nämlich auserwählt hat,[ab] der ist nach seinem Willen auch dazu bestimmt, seinem Sohn ähnlich zu werden, damit dieser der Erste ist unter vielen Brüdern und Schwestern. 30 Und wen Gott dafür bestimmt hat, den hat er auch in seine Gemeinschaft berufen; wen er aber berufen hat, den hat er auch von seiner Schuld befreit. Und wen er von seiner Schuld befreit hat, der hat schon im Glauben Anteil an seiner Herrlichkeit.

Gottes grenzenlose Liebe

31 Was kann man dazu noch sagen? Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein? 32 Gott hat sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dem Tod ausgeliefert. Sollte er uns da noch etwas vorenthalten? 33 Wer könnte es wagen, die von Gott Auserwählten anzuklagen? Niemand, denn Gott selbst spricht sie von aller Schuld frei. 34 Wer wollte es wagen, sie zu verurteilen? Keiner, denn Jesus Christus ist für sie gestorben, ja, mehr noch: Er ist vom Tod auferweckt worden und hat seinen Platz an Gottes rechter Seite eingenommen. Dort tritt er jetzt vor Gott für uns ein.

35 Was also könnte uns von Christus und seiner Liebe trennen? Leiden und Angst vielleicht? Verfolgung? Hunger? Armut? Gefahr oder gewaltsamer Tod? 36 Man geht wirklich mit uns um, wie es schon in der Heiligen Schrift beschrieben wird: »Weil wir zu dir, Herr, gehören, werden wir überall verfolgt und getötet – wie Schafe werden wir geschlachtet!«[ac]

37 Aber dennoch: Mitten im Leid triumphieren wir über all dies durch Christus, der uns so geliebt hat. 38 Denn ich bin ganz sicher: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Dämonen[ad], weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch irgendwelche Gewalten, 39 weder Hohes noch Tiefes oder sonst irgendetwas auf der Welt können uns von der Liebe Gottes trennen, die er uns in Jesus Christus, unserem Herrn, schenkt.

Footnotes

  1. 3,4 Psalm 51,6
  2. 3,9 Oder: Sind wir Juden nun schlechter dran als alle anderen Menschen?
  3. 3,12 Psalm 14,1‒3; 53,2‒4
  4. 3,13 Wörtlich: Ein geöffnetes Grab ist ihr Schlund.
  5. 3,13 Psalm 5,10; 140,4
  6. 3,14 Psalm 10,7
  7. 3,17 Jesaja 59,7‒8
  8. 3,18 Psalm 36,2
  9. 3,23 Wörtlich: und entbehren der Herrlichkeit Gottes.
  10. 3,27 Oder: Nein, gar nichts! Ergibt sich das etwa aus Gottes Gesetz? Sofern dieses Gesetz unsere eigene Leistung verlangt: nein. Sofern es aber zum Glauben auffordert: ja.
  11. 4,3 1. Mose 15,6
  12. 4,8 Psalm 32,1‒2
  13. 4,11 Oder: Und diesen Glauben hatte er.
  14. 4,17 1. Mose 17,4‒5
  15. 4,18 1. Mose 15,5
  16. 4,18 Oder: sondern glaubte, dass er der Vater vieler Völker werden würde.
  17. 5,10 Wörtlich: gerettet werden durch sein Leben.
  18. 5,17 Wörtlich: im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.
  19. 6,5 Wörtlich: Denn wenn wir verbunden sind mit der Gleichheit seines Todes, werden wir es auch mit der (Gleichheit seiner) Auferstehung sein.
  20. 6,10 Oder: Durch seinen Tod ist er der Sünde gegenüber gestorben.
  21. 7,7 Vgl. 2. Mose 20,17.
  22. 7,23 Wörtlich: Doch in meinen Gliedern sehe ich ein anderes Gesetz (am Werk), das gegen das Gesetz meines Denkens ankämpft und mich gefangen nimmt im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist.
  23. 7,24 Wörtlich: aus diesem Todesleib.
  24. 8,10 Oder: dann ist euer durch die Sünde beherrschter Körper mit Christus gestorben.
  25. 8,10 Wörtlich: Der Geist jedoch ist Leben um der Gerechtigkeit willen.
  26. 8,15 Abba ist aramäisch und bedeutet »Papa« oder »Vater«. So redete ein Kind in der damaligen Zeit seinen Vater im vertrauten Familienkreis an.
  27. 8,16 Wörtlich: Der Geist selbst bezeugt zusammen mit unserem Geist.
  28. 8,29 Oder: Von wem Gott nämlich wusste, dass er einmal zu ihm gehören wird.
  29. 8,36 Psalm 44,23
  30. 8,38 Wörtlich: Mächte.