Die Krone der Schöpfung

Ein Lied von David, zum Spiel auf der Gittit[a].

Herr, unser Herrscher!
Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider,
    der Himmel ist Zeichen deiner Hoheit und Macht.
Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge lässt du dein Lob erklingen[b].
Es ist stärker als das Fluchen deiner Feinde.
    Erlahmen muss da ihre Rachsucht, beschämt müssen sie verstummen.

Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine Hände geschaffen haben:
    den Mond und die Sterne – allen hast du ihren Platz zugewiesen.
Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst?
    Wie klein und unbedeutend ist er,
    und doch kümmerst du dich um ihn.[c]
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als die Engel[d],
    ja, mit Ruhm und Ehre hast du ihn gekrönt.
Du hast ihm den Auftrag gegeben,
über deine Geschöpfe zu herrschen.
    Alles hast du ihm zu Füßen gelegt:
die Schafe und Rinder,
    die wilden Tiere,
die Vögel am Himmel, die Fische im Wasser
    und alles, was die Meere durchzieht.

10 Herr, unser Herrscher!
    Die ganze Welt spiegelt deine Herrlichkeit wider.

Footnotes

  1. 8,1 Gemeint ist ein unbekanntes Musikinstrument oder eine Melodie (so auch in Psalm 81,1; 84,1).
  2. 8,3 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: hast du dir Macht bereitet.
  3. 8,5 Wörtlich: und was ist der Menschensohn, dass du dich um ihn kümmerst? – Vgl. »Menschensohn« in den Sacherklärungen.
  4. 8,6 Oder: als Gott.

(Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf der Gittith.) HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, du, den man lobt im Himmel!

Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen.

Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast:

was ist der Mensch, daß du seiner gedenkst, und des Menschenkind, daß du sich seiner annimmst?

Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönt.

Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk; alles hast du unter seine Füße getan:

Schafe und Ochsen allzumal, dazu auch die wilden Tiere,

die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und was im Meer geht.

HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen!

Freude im Leid

Ein Lied von David. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.[a]

Antworte mir, mein Gott, wenn ich zu dir rufe!
    Du bist es doch, der mich verteidigt und für Gerechtigkeit sorgt!
Als ich in meiner Not nicht mehr weiterwusste,
hast du mir den rettenden Ausweg gezeigt.
    Erweise mir auch jetzt deine Gnade und höre mein Gebet!

Ihr Mächtigen im Land, ihr missbraucht euren Einfluss.
Ihr zieht meine Ehre in den Dreck
    und verbreitet nichts als Lügen.
    Ihr habt sogar Freude daran, mich zu verleumden.
    Wann hört ihr endlich damit auf?
Begreift doch: Wer dem Herrn die Treue hält,
steht unter seinem besonderen Schutz.
    Er hört mich, wenn ich zu ihm rufe.
Auch wenn ihr vor Zorn bebt,[b] ladet nicht Schuld auf euch,
indem ihr etwas gegen mich unternehmt.
    Denkt nachts auf eurem Bett darüber nach,
    besinnt euch und gebt endlich Ruhe!
Bringt dem Herrn mit aufrichtigem Herzen Opfer dar
    und setzt euer Vertrauen auf ihn!

Viele jammern: »Wann wird es uns endlich besser gehen?
    Herr, blicke uns freundlich an,
    damit wir wieder aufatmen können!«
Und wirklich: Du hast mich wieder froh gemacht.
    Während sich andere über eine reiche Ernte freuen,
    ist meine Freude sogar noch viel größer.
Ich kann ruhig schlafen, auch wenn kein Mensch zu mir hält,
    denn du, Herr, beschützt mich.

Gott steht auf meiner Seite

Ein Lied von David. Mit Flötenbegleitung zu singen.

Höre doch, Herr, was ich dir sagen will,
    verschließ deine Ohren nicht vor meinem Seufzen!
Du bist mein König und mein Gott, zu dir schreie ich,
    dich flehe ich an!
Herr, schon früh am Morgen hörst du mein Rufen.
    In aller Frühe bringe ich meine Bitten vor dich[c]
    und warte sehnsüchtig auf deine Antwort.

Denn zum Unrecht kannst du nicht schweigen.
    Die Gottlosen duldest du nicht in deiner Nähe:
Wer dich hochmütig verspottet, den stößt du von dir.
    Wer deinen Willen missachtet, der ist dir verhasst.
Lügner, Mörder und Betrüger bringst du um,
    sie ekeln dich an!

Ich aber darf zu dir kommen,
denn in deiner großen Gnade hast du mich angenommen.
    Voller Ehrfurcht bete ich dich in deinem Heiligtum an.
Zeige denen, die mich verleumden, dass du zu mir stehst!
    Ebne mir den Weg, den ich gehen soll!

10 Was meine Feinde von sich geben, ist nichts als Lüge.
    Schlecht und verlogen, wie sie sind, können sie gar nicht anders:
Sie bringen Tod und Untergang,
    auch wenn sie es hinter schmeichelnden Worten verbergen.
11 O Gott, rechne mit ihnen ab!
    Lass sie zu Fall kommen durch ihre eigenen Pläne!
Verstoße sie wegen all des Unrechts, das sie begangen haben –
    gegen dich lehnen sie sich auf!

12 Doch alle, die bei dir Zuflucht suchen, werden sich freuen.
    Ihr Jubel kennt keine Grenzen, denn bei dir sind sie geborgen.
Ja, wer dich liebt,
    darf vor Freude jubeln!
13 Wer nach deinem Willen lebt, den beschenkst du mit deinem Segen,
    deine Liebe umgibt ihn wie ein schützender Schild.

Herr, strafe mich nicht länger!

Ein Lied von David, mit einem tief gestimmten[d] Saiteninstrument zu begleiten.

Herr, du lässt mich deinen Zorn spüren.
    Ich flehe dich an: Strafe mich nicht länger!
Hab Erbarmen mit mir, Herr, ich sieche dahin!
    Heile mich, denn ich bin am Ende meiner Kraft!
Ich weiß weder aus noch ein.
    Herr, wie lange willst du dir das noch ansehen?
Wende dich mir wieder zu, Herr, und rette mich!
    Hilf mir, du bist doch ein barmherziger Gott!
Wenn ich tot bin, kann ich dir nicht mehr danken.
    Wie soll ich dich denn im Totenreich loben?

7-8 Ach, ich bin müde vom Stöhnen.
Nachts im Bett weine ich, bis die Kissen durchnässt
    und meine Augen ganz verquollen sind.
Daran sind nur meine Feinde schuld,
    sie haben mich in die Enge getrieben.
Ihr Verbrecher, verschwindet,
    denn der Herr hat meine Tränen gesehen!
10 Ja, der Herr hat mein Schreien gehört,
    er nimmt mein Gebet an.
11 Meine Feinde aber werden zu Tode erschrecken,
sie werden mit Schimpf und Schande überhäuft.
    Ehe sie damit rechnen, müssen sie die Flucht ergreifen!

Footnotes

  1. 4,1 Im Hebräischen steht hier sowie zu Beginn vieler anderer Psalmen noch ein Wort, das nicht sicher zu übersetzen ist. Möglicherweise richtet es sich an den Chorleiter am Heiligtum oder beinhaltet eine musikalische Anweisung, wie das folgende Lied auf den Instrumenten begleitet werden soll.
  2. 4,5 Oder: Erbebt vor Gott in Ehrfurcht.
  3. 5,4 Oder: bereite ich ein Opfer für dich vor.
  4. 6,1 Oder: achtsaitigen. – Das hebräische Wort ist nicht sicher zu deuten. So auch in Psalm 12,1.

(Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel.) Erhöre mich, wenn ich rufe, Gott meiner Gerechtigkeit, der du mich tröstest in Angst; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!

Liebe Herren, wie lange soll meine Ehre geschändet werden? Wie habt ihr das Eitle so lieb und die Lüge so gern! (Sela.)

Erkennet doch, daß der HERR seine Heiligen wunderbar führt; der HERR hört, wenn ich ihn anrufe.

Zürnet ihr, so sündiget nicht. Redet mit eurem Herzen auf dem Lager und harret. (Sela.)

Opfert Gerechtigkeit und hoffet auf den HERRN.

Viele sagen: "Wer wird uns Gutes sehen lassen?" Aber, HERR, erhebe über uns das Licht deines Antlitzes!

Du erfreuest mein Herz, ob jene gleich viel Wein und Korn haben.

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, daß ich sicher wohne.

(Ein Psalm Davids, vorzusingen, für das Erbe.) HERR, höre meine Worte, merke auf meine Rede!

Vernimm mein Schreien, mein König und mein Gott; denn ich will vor dir beten.

HERR, frühe wollest du meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und aufmerken.

Denn du bist nicht ein Gott, dem gottloses Wesen gefällt; wer böse ist, bleibt nicht vor dir.

Die Ruhmredigen bestehen nicht vor deinen Augen; du bist feind allen Übeltätern.

Du bringst die Lügner um; der HERR hat Greuel an den Blutgierigen und Falschen.

Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte und anbeten gegen deinen heiligen Tempel in deiner Furcht.

HERR, leite mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen; richte deinen Weg vor mir her.

Denn in ihrem Munde ist nichts Gewisses; ihr Inwendiges ist Herzeleid. Ihr Rachen ist ein offenes Grab; denn mit ihren Zungen heucheln sie.

10 Sprich sie schuldig, Gott, daß sie fallen von ihrem Vornehmen. Stoße sie aus um ihrer großen Übertretungen willen; denn sie sind widerspenstig.

11 Laß sich freuen alle, die auf dich trauen; ewiglich laß sie rühmen, denn du beschirmst sie; fröhlich laß sein in dir, die deinen Namen lieben.

12 Denn du, HERR, segnest die Gerechten; du krönest sie mit Gnade wie mit einem Schild.

(Ein Psalm Davids, vorzusingen, auf acht Saiten.) Ach HERR, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm!

HERR, sei mir gnädig, denn ich bin schwach; heile mich, HERR, denn meine Gebeine sind erschrocken,

und meine Seele ist sehr erschrocken. Ach du, HERR, wie lange!

Wende dich, HERR, und errette meine Seele; hilf mir um deiner Güte willen!

Denn im Tode gedenkt man dein nicht; wer will dir bei den Toten danken?

Ich bin so müde vom Seufzen; ich schwemme mein Bett die ganze Nacht und netze mit meinen Tränen mein Lager.

Meine Gestalt ist verfallen vor Trauern und alt ist geworden; denn ich werde allenthalben geängstet.

Weichet von mir, alle Übeltäter; denn der HERR hört mein Weinen,

der HERR hört mein Flehen; mein Gebet nimmt der HERR an.

10 Es müssen alle meine Feinde zu Schanden werden und sehr erschrecken, sich zurückkehren und zu Schanden werden plötzlich.