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19 Wer jähzornig ist, muss die Strafe dafür bezahlen,
denn wenn du ihn davon befreien willst, so machst du’s nur noch schlimmer.

20 Gehorche dem Rat und nimm die Zurechtweisung an,
damit du künftig weise bist!

21 Ein Mensch macht vielerlei Pläne in seinem Herzen,
aber der Ratschluss des Herrn hat Bestand.

22 Die Zierde des Menschen ist seine Güte,
und ein Armer ist besser als ein Mann, der betrügt.

23 Die Furcht des Herrn dient zum Leben;
wer daran reich ist, der wird über Nacht von keinem Unglück heimgesucht.

24 Hat der Faule seine Hand in die Schüssel gesteckt,
so will er sie nicht wieder zum Mund zurückbringen.

25 Schlage den Spötter, so wird der Unverständige klug;
weise den Verständigen zurecht, so lässt er sich"s zur Lehre dienen!

26 Wer den Vater misshandelt und die Mutter verjagt,
der ist ein Sohn, der Schande und Schmach bereitet.

27 Lass ab davon, auf Unterweisung zu hören, mein Sohn,
wenn du von den Worten der Erkenntnis doch abweichen willst![a]

28 Ein nichtsnutziger Zeuge[b] verhöhnt das Gericht,
und der Mund der Gottlosen verschlingt Lügen.

29 Für die Spötter sind Strafgerichte bereit
und Schläge für den Rücken der Toren.

Warnung vor unordentlichem Wandel

20 Der Wein macht zum Spötter, das starke Getränk macht wild,
und keiner, der sich damit berauscht, wird weise.

Der König ist zu fürchten wie ein brüllender Löwe;
wer sich seinen Zorn zuzieht, verwirkt sein Leben.

Abzulassen vom Streit ist für den Mann eine Ehre,
jeder Narr aber stürzt sich hinein.

Im Herbst will der Faule nicht pflügen;
begehrt er dann in der Erntezeit, so ist nichts da!

Tiefes Wasser ist das Vorhaben im Herzen eines Mannes;
ein verständiger Mann aber schöpft es aus.

Die meisten Menschen rühmen ihre eigene Güte;
wer findet aber einen treuen[c] Mann?

Ein Gerechter, der in seiner Unsträflichkeit wandelt —
wohl seinen Kindern nach ihm!

Ein König, der auf dem Richterstuhl sitzt,
findet mit seinen Augen jeden Bösen heraus.

Wer kann sagen: Ich habe mein Herz geläutert,
ich bin rein geworden von meiner Sünde?

10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß,
die sind beide dem Herrn ein Gräuel!

11 Schon ein Knabe gibt durch sein Verhalten zu erkennen,
ob sein Tun lauter und redlich ist.

12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge,
die hat beide der Herr gemacht.

13 Liebe den Schlaf nicht, sonst wirst du arm;
tu deine Augen auf, so hast du zu essen genug!

14 »Es ist schlecht, es ist schlecht!«, sagt der Käufer —
wenn er aber weggeht, dann rühmt er sich.

15 Gold und Perlen gibt es in Menge,
aber ein kostbarer Schmuck sind verständige Lippen.

16 Nimm ihm sein Gewand; denn er hat sich für einen Fremden verbürgt,
und pfände ihn aus anstelle der Fremden!

17 Erschwindeltes Brot schmeckt dem Mann süß,
aber hinterher wird sein Mund voll Kies.

18 Pläne kommen durch Beratung zustande,
und mit weiser Überlegung führe Krieg!

19 Ein umhergehender Verleumder plaudert Geheimnisse aus;
darum, weil er den Mund nicht halten kann, lass dich gar nicht mit ihm ein!

20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht,
dessen Leuchte wird erlöschen in der dichtesten Finsternis.

21 Ein Erbe, welches man am Anfang übereilt erworben hat,
das wird am Ende nicht gesegnet sein.

22 Du sollst nicht sagen: »Ich will Böses vergelten!«
Harre auf den Herrn, der wird dir helfen!

23 Zweierlei Gewicht ist dem Herrn ein Gräuel,
und falsche Waage ist nicht gut.

Footnotes

  1. (19,27) Andere Übersetzung: Lass ab, mein Sohn, auf eine Unterweisung zu hören, die abirren lässt von den Worten der Erkenntnis.
  2. (19,28) w. ein Belialszeuge.
  3. (20,6) od. wahrhaftigen.

19 Wer jähzornig ist, muss seine Strafe dafür zahlen. Wenn du sie ihm erlässt, machst du alles nur noch schlimmer!

20 Höre auf guten Rat und nimm Ermahnung an, damit du am Ende ein weiser Mensch wirst!

21 Der Mensch macht viele Pläne, aber es geschieht, was der Herr will.

22 Wer gütig ist, wird von allen geschätzt; man ist besser arm als ein Betrüger.

23 Wer den Herrn achtet und ehrt, dem steht das Leben offen. Er kann ruhig schlafen, denn Angst vor Unglück kennt er nicht.

24 Ein fauler Mensch streckt seine Hand nach dem Essen aus, aber er kriegt sie nicht zum Mund zurück!

25 Wenn ein Lästermaul bestraft wird, werden wenigstens Unerfahrene etwas davon lernen; wenn man aber den Vernünftigen zurechtweist, lernt er selbst daraus.

26 Wer seine Eltern schlecht behandelt und fortjagt, ist ein Schandfleck für die ganze Familie.

27 Mein Sohn, wenn du jede Ermahnung sowieso in den Wind schlägst, dann hör doch gar nicht erst darauf!

28 Ein betrügerischer Zeuge verhöhnt jedes Recht; ein Übeltäter bekommt vom Bösen nie genug.

29 Wer sich über alles mit Spott hinwegsetzt, wird seine gerechte Strafe bekommen; und auf den Rücken des dummen Schwätzers gehört der Stock!

Ein Menschenkenner durchschaut die Gedanken

20 Ein Weinsäufer zieht über andere her, und ein Biertrinker wird unangenehm laut; wer sich betrinkt, wird niemals weise!

Vor einem König nimmt man sich in Acht wie vor einem brüllenden Löwen; denn wer seinen Zorn herausfordert, setzt sein Leben aufs Spiel.

Es ehrt einen Menschen, wenn er sich auf keinen Streit einlässt; nur ein törichter Streithahn wettert sofort los.

Wer faul ist, kümmert sich nicht zur rechten Zeit um seine Saat; wenn er dann ernten will, sucht er vergeblich.

Die Gedanken eines Menschen sind unergründlich wie ein tiefer See, aber ein Menschenkenner durchschaut sie und bringt sie ans Licht.

Viele Menschen betonen, wie freundlich und zuverlässig sie sind; aber wo findet man einen, auf den man sich wirklich verlassen kann?

Wer aufrichtige Eltern hat, die Gott dienen, der kann sich glücklich schätzen!

Wenn der König Gericht hält, durchschaut er jeden Verbrecher.

Wer kann schon behaupten: »Ich bin frei von jeder Schuld und habe ein reines Gewissen«?

10 Der Herr verabscheut das Messen mit zweierlei Maß und hasst das Wiegen mit zweierlei Gewicht.

11 Schon im Verhalten eines Kindes zeigt sich, ob es ehrlich und zuverlässig ist.

12 Der Herr hat uns Augen gegeben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.

13 Liebe nicht den Schlaf, sonst bist du bald arm! Mach die Augen früh auf, dann hast du genug zu essen!

14 »Das ist viel zu teuer!«, schimpft der Käufer beim Handeln; doch hinterher lacht er sich ins Fäustchen.

15 Worte der Weisheit und der Erkenntnis sind viel kostbarer als Gold und Juwelen.

16 Wenn jemand zu dir kommt, der aus Leichtsinn für die Schulden eines Fremden gebürgt hat, so leihe ihm nur etwas gegen Pfand!

17 Was man durch Betrug erworben hat, mag zuerst zwar ein Genuss sein, aber früher oder später hinterlässt es einen bitteren Nachgeschmack[a].

18 Pläne sind erst durch Beratung erfolgreich; darum zieh niemals auf eigene Faust in einen Kampf!

19 Ein Klatschmaul plaudert auch Geheimnisse aus; darum meide jeden, der seinen Mund nicht halten kann!

20 Wer Vater und Mutter verflucht, dessen Leben wird verlöschen wie eine Lampe in tiefster Dunkelheit.

21 Ein Erbe, das man übereilt an sich reißt, wird am Ende nicht gesegnet sein.

22 Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!

23 Der Herr verabscheut es, wenn man beim Abwiegen mit zweierlei Gewicht und einer gefälschten Waage betrügt.

Footnotes

  1. 20,17 Wörtlich: aber hinterher hat man den Mund voller Kies.