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Schutz der Stadt vor den Feinden

Und es geschah, als die Mauer gebaut war, da setzte ich die Türflügel ein; und die Torhüter, Sänger und Leviten wurden in den Dienst gestellt.

Und ich gab meinem Bruder Hanani und Hananja, dem Obersten des Tempelbezirks, den Oberbefehl über Jerusalem; denn er war ein zuverlässiger Mann und gottesfürchtiger als viele [andere].

Und ich sprach zu ihnen: Man soll die Tore Jerusalems nicht öffnen, ehe die Sonne heiß scheint; und während sie noch Wache stehen, soll man die Türflügel schließen und verriegeln! Und stellt Wachen aus den Einwohnern Jerusalems auf, jeden auf seinen Posten, und zwar jeden gegenüber seinem Haus!

Nun war die Stadt nach allen Seiten weit und groß, das Volk darin aber spärlich, und es gab keine [neu] gebauten Häuser.[a]

Verzeichnis der mit Serubbabel zurückgekehrten Israeliten

Da gab mir mein Gott ins Herz, die Vornehmsten und die Vorsteher und das Volk zu versammeln, um sie nach ihren Geschlechtern aufzuzeichnen; und ich fand das Buch mit dem Geschlechtsregister derer, die zuerst heraufgezogen waren, und fand darin geschrieben:

Dies sind die Söhne der Provinz [Juda], die heraufgezogen sind aus der Gefangenschaft der Weggeführten, die Nebukadnezar, der König von Babel, weggeführt hatte, und die wieder nach Jerusalem und Juda zurückkehrten, jeder in seine Stadt;

die mit Serubbabel, Jeschua, Nehemia, Asarja, Raamja, Nahamani, Mordechai, Bilsan, Misperet, Bigwai, Nehum und Baana gekommen sind. Dies ist die Zahl der Männer des Volkes Israel:

Die Söhne Parhoschs waren 2 172;

die Söhne Schephatjas: 372;

10 die Söhne Arachs: 652;

11 die Söhne Pachat-Moabs, von den Söhnen Jeschuas und Joabs: 2 818;

12 die Söhne Elams: 1 254;

13 die Söhne Sattus: 845;

14 die Söhne Sakkais: 760;

15 die Söhne Binnuis: 648;

16 die Söhne Bebais: 628;

17 die Söhne Asgads: 2 322;

18 die Söhne Adonikams: 667;

19 die Söhne Bigwais: 2 067;

20 die Söhne Adins: 655;

21 die Söhne Aters, von Hiskia: 98;

22 die Söhne Haschums: 328;

23 die Söhne Bezais: 324;

24 die Söhne Hariphs: 112;

25 die Söhne Gibeons: 95;

26 die Männer von Bethlehem und Netopha: 188;

27 die Männer von Anatot: 128;

28 die Männer von Beth-Asmawet: 42;

29 die Männer von Kirjath-Jearim, Kephira und Beerot: 743;

30 die Männer von Rama und Geba: 621;

31 die Männer von Michmas: 122;

32 die Männer von Bethel und Ai: 123;

33 die Männer des anderen Nebo: 52;

34 die Söhne des anderen Elam: 1 254;

35 die Söhne Harims: 320;

36 die Söhne Jerichos: 345;

37 die Söhne Lods, Hadids und Onos: 721;

38 die Söhne Senaas: 3 930.

39 Von den Priestern: Die Söhne Jedajas, vom Haus Jeschuas, waren 973;

40 die Söhne Immers: 1 052;

41 die Söhne Paschhurs: 1 247;

42 die Söhne Harims: 1 017.

43 Von den Leviten: Die Söhne Jeschuas von Kadmiel unter den Söhnen Hodewas waren 74;

44 von den Sängern: Die Söhne Asaphs waren 148.

45 Von den Torhütern: Die Söhne Schallums, die Söhne Aters, die Söhne Talmons, die Söhne Akkubs, die Söhne Hatitas, die Söhne Schobais waren 138.

46 Von den Tempeldienern: die Söhne Zihas, die Söhne Hasuphas, die Söhne Tabbaots,

47 die Söhne des Keros, die Söhne Sias, die Söhne Padons,

48 die Söhne Lebanas, die Söhne Hagabas, die Söhne Salmais,

49 die Söhne Hanans, die Söhne Giddels, die Söhne Gahars,

50 die Söhne Reajas, die Söhne Rezins, die Söhne Nekodas,

51 die Söhne Gassams, die Söhne Ussas, die Söhne Paseachs,

52 die Söhne Besais, die Söhne der Mehuniter, die Söhne der Nephisiter,

53 die Söhne Bakbuks, die Söhne Hakuphas, die Söhne Harchurs,

54 die Söhne Bazlits, die Söhne Mehidas, die Söhne Harsas,

55 die Söhne Barkos, die Söhne Siseras, die Söhne Tamachs,

56 die Söhne Neziachs, die Söhne Hatiphas.

57 Die Söhne der Knechte Salomos: die Söhne Sotais, die Söhne Sopherets, die Söhne Peridas,

58 die Söhne Jaalas, die Söhne Darkons, die Söhne Giddels,

59 die Söhne Schephatjas, die Söhne Hattils, die Söhne Pocherets, von Zebajim, die Söhne Amons.

60 Die Zahl aller Tempeldiener und Söhne der Knechte Salomos betrug 392.

61 Und diese zogen auch mit herauf aus Tel-Melach, Tel-Harsa, Kerub, Addon und Immer, konnten aber das Haus ihrer Väter und ihre Abstammung nicht nachweisen, ob sie aus Israel seien:

62 die Söhne Delajas, die Söhne Tobijas, die Söhne Nekodas, 642.

63 Und von den Priestern: die Söhne Hobajas, die Söhne des Hakkoz, die Söhne Barsillais, der eine Frau von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach deren Namen genannt worden war.

64 Diese suchten ihr Geschlechtsregister, und als sie es nicht fanden, wurden sie als unrein vom Priestertum ausgeschlossen.

65 Und der Statthalter sagte ihnen, dass sie nicht vom Hochheiligen essen dürften, bis ein Priester für die Urim und die Thummim[b] aufstände.

66 Die Gesamtzahl der ganzen Gemeinde betrug 42 360,

67 ohne ihre Knechte und ihre Mägde; deren Zahl betrug 7 337; und dazu hatten sie noch 245 Sänger und Sängerinnen.

68 Sie hatten 736 Pferde und 245 Maultiere,

69 an Kamelen 435 und 6 720 Esel.

70 Und ein Teil der Familienhäupter gab Beiträge zum Werk. Der Statthalter gab für den Schatz an Gold 1 000 Dareiken[c], 50 Sprengschalen, 530 Priestergewänder,

71 und einige von den Familienhäuptern gaben für den Schatz des Werkes an Gold 20 000 Dareiken und an Silber 2 200 Minen.

72 Und das übrige Volk gab an Gold 20 000 Dareiken und an Silber 2 000 Minen und 67 Priestergewänder.

73 Und die Priester und die Leviten und die Torhüter und die Sänger und die aus dem Volk und die Tempeldiener und alle Israeliten ließen sich in ihren Städten nieder.

Die Vorlesung und Auslegung des Gesetzes vor dem Volk

Und als der siebte Monat nahte und die Kinder Israels in ihren Städten waren,[d] da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz vor dem Wassertor, und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, dass er das Buch des Gesetzes Moses holen solle, das der Herr Israel geboten hatte.

Und Esra, der Priester, brachte das Gesetz vor die Gemeinde[e], vor die Männer und Frauen und alle, die Verständnis hatten, um zuzuhören,[f] am ersten Tag des siebten Monats.[g]

Und er las daraus vor auf dem Platz, der vor dem Wassertor ist, vom hellen Morgen bis zum Mittag, vor den Männern und Frauen und allen, die es verstehen konnten; und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet.

Esra aber, der Schriftgelehrte, stand auf einer hölzernen Kanzel,[h] die man zu diesem Zweck errichtet hatte, und neben ihm standen Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja zu seiner Rechten, und zu seiner Linken Pedaja, Misael, Malkija, Haschum, Hasbaddana, Sacharja und Meschullam.

Und Esra öffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes; denn er stand höher als das ganze Volk. Und als er es öffnete, stand das ganze Volk auf.

Und Esra pries den Herrn, den großen Gott; und das ganze Volk antwortete mit aufgehobenen Händen: Amen! Amen! Und sie verneigten sich und beteten den Herrn an, das Angesicht zur Erde gewandt.

Und Jeschua, Bani, Serebja, Jamin, Akkub, Sabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja, die Leviten, erklärten dem Volk das Gesetz, während das Volk an seinem Platz blieb.

Und sie lasen aus dem Buch des Gesetzes Gottes deutlich vor und erklärten den Sinn, sodass man das Gelesene verstand.

Das Laubhüttenfest wird gefeiert

Und Nehemia — das ist der Statthalter — und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte, und die Leviten, die das Volk lehrten, sprachen zu dem ganzen Volk: Dieser Tag ist dem Herrn, eurem Gott, heilig! Darum seid nicht traurig und weint nicht! Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.

10 Darum sprach er zu ihnen: Geht hin, esst Fettes und trinkt Süßes und sendet Teile davon auch denen, die nichts für sich zubereitet haben; denn dieser Tag ist unserem Herrn heilig; darum seid nicht bekümmert, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke[i]!

11 Und die Leviten beruhigten das ganze Volk und sprachen: Seid still, denn der Tag ist heilig; seid nicht bekümmert!

12 Und das ganze Volk ging hin, um zu essen und zu trinken und Teile davon zu senden und ein großes Freudenfest zu machen; denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen verkündigt hatte.

13 Und am zweiten Tag versammelten sich die Familienhäupter des ganzen Volkes, die Priester und die Leviten zu Esra, dem Schriftgelehrten, damit er sie in den Worten des Gesetzes unterrichte.

14 Und sie fanden im Gesetz, das der Herr durch Mose geboten hatte, geschrieben, dass die Kinder Israels am Fest im siebten Monat in Laubhütten wohnen sollten.

15 Und so ließen sie es verkünden und in allen ihren Städten und in Jerusalem ausrufen und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Zweige vom wilden Ölbaum, Myrtenzweige, Palmzweige und Zweige von dicht belaubten Bäumen, um Laubhütten zu machen, wie es geschrieben steht!

16 Und das Volk ging hinaus, und sie holten [die Zweige] und machten sich Laubhütten, jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen und in den Höfen am Haus Gottes und auf dem Platz am Wassertor und auf dem Platz am Tor Ephraim.

17 Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte in den Hütten. Denn die Kinder Israels hatten es seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis zu diesem Tag nicht so gemacht. Und sie hatten sehr große Freude.

18 Und es wurde im Buch des Gesetzes Gottes gelesen Tag für Tag, vom ersten Tag bis zum letzten Tag. Und sie feierten das Fest sieben Tage lang, und am achten Tag war eine Festversammlung, nach der Vorschrift.

Die Buße des Volkes. Das Gebet der Leviten

Aber am vierundzwanzigsten Tag dieses Monats kamen die Kinder Israels zusammen unter Fasten, in Sacktuch [gekleidet] und mit Erde auf ihren Häuptern.

Und der Same Israels sonderte sich von allen Kindern der Fremden ab, und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Missetaten ihrer Väter.

Und sie standen auf an ihrem Platz, und man las im Buch des Gesetzes des Herrn, ihres Gottes, während eines Viertels des Tages: Und sie bekannten [ihre Sünden] und warfen sich nieder vor[j] dem Herrn, ihrem Gott, während eines anderen Viertels des Tages.

Und Jeschua, Banai, Kadmiel, Sebanja, Buni, Serebja, Bani und Kenani traten auf das Podest der Leviten und schrien laut zu dem Herrn, ihrem Gott.

Und die Leviten Jeschua, Kadmiel, Bani, Hasabneja, Serebja, Hodija, Sebanja und Petachja sprachen: Steht auf, lobt den Herrn, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man lobe den Namen deiner Herrlichkeit, der über alle Danksagung und alles Lob erhaben ist!

Du bist der Herr, du allein![k] Du hast den Himmel gemacht, aller Himmel Himmel samt ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was auf ihr ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Du erhältst alles am Leben,[l] und das Heer des Himmels betet dich an.[m]

Du, Herr, bist der Gott, der Abram erwählt und aus Ur in Chaldäa herausgeführt und mit dem Namen Abraham benannt hat.

Und du hast sein Herz treu vor dir befunden und den Bund mit ihm geschlossen, das Land der Kanaaniter, der Hetiter, Amoriter, Pheresiter, Jebusiter und Girgasiter seinem Samen zu geben; und du hast dein Wort gehalten, denn du bist gerecht.

Du hast das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen und ihr Schreien am Schilfmeer erhört;

10 und du hast Zeichen und Wunder getan am Pharao und allen seinen Knechten und an allem Volk seines Landes; denn du wusstest wohl, dass sie Übermut mit ihnen getrieben hatten, und du hast dir einen Namen gemacht, wie es am heutigen Tag [offenbar] ist.

11 Du hast das Meer vor ihnen zerteilt, und sie gingen mitten durchs Meer auf dem Trockenen, aber ihre Verfolger hast du in die Tiefe geschleudert wie einen Stein in mächtige Wasser.

12 Du hast sie geleitet bei Tag mit einer Wolkensäule und bei Nacht mit einer Feuersäule, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf dem sie ziehen sollten.

13 Du bist auf den Berg Sinai herabgefahren und hast mit ihnen vom Himmel her geredet und ihnen richtige Ordnungen und wahrhaftige Gesetze gegeben, gute Satzungen und Gebote.

14 Deinen heiligen Sabbat hast du ihnen verkündet und ihnen Gebote, Satzungen und ein Gesetz geboten durch deinen Knecht Mose.

15 Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben, als sie hungerten, und Wasser aus dem Felsen hast du für sie hervorgebracht, als sie dürsteten; und du hast ihnen befohlen, hineinzugehen und das Land einzunehmen, über das du deine Hand [zum Schwur] erhoben hattest, es ihnen zu geben.

16 Aber sie und unsere Väter wurden übermütig und halsstarrig, sodass sie deinen Geboten nicht folgten;

17 und sie weigerten sich zu hören, und gedachten nicht an deine Wunder, die du an ihnen getan hattest, sondern wurden halsstarrig und gaben sich selbst ein Oberhaupt, um in ihrer Widerspenstigkeit in die Knechtschaft zurückzukehren. Aber du bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Güte[n], und du hast sie nicht verlassen.

18 Selbst als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat!, und große Lästerungen verübten,

19 hast du sie nach deiner großen Barmherzigkeit doch nicht verlassen in der Wüste; die Wolkensäule wich nicht von ihnen am Tag, um sie auf dem Weg zu führen, noch die Feuersäule in der Nacht, um ihnen den Weg zu erleuchten, den sie ziehen sollten.

20 Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen; und dein Manna nahmst du nicht von ihrem Mund, und als sie Durst litten, gabst du ihnen Wasser.

21 Du versorgtest sie 40 Jahre lang in der Wüste, dass ihnen nichts mangelte; ihre Kleider zerfielen nicht, und ihre Füße schwollen nicht an.

22 Du gabst ihnen Königreiche und Völker und teiltest ihnen das ganze Gebiet aus, dass sie das Land Sihons einnahmen, das Land des Königs von Hesbon und das Land Ogs, des Königs von Baschan.

23 Du machtest ihre Kinder zahlreich wie die Sterne am Himmel und brachtest sie in das Land, von dem du ihren Vätern verheißen hattest, dass sie hineinziehen und es einnehmen würden;

24 und die Kinder zogen hinein und nahmen das Land ein. Und du demütigtest vor ihnen die Einwohner des Landes, die Kanaaniter, und gabst sie in ihre Hand, ebenso ihre Könige und die Völker im Land, dass sie mit ihnen nach Belieben handelten.

25 Und sie eroberten feste Städte und ein fettes Land und nahmen Häuser in Besitz, mit allerlei Gut gefüllt, ausgehauene Brunnen, Weinberge, Ölbäume und Obstbäume in Menge; und sie aßen und wurden satt und fett und ließen sich’s wohl sein in deiner großen Güte.

26 Aber sie wurden widerspenstig und lehnten sich auf gegen dich und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken und erschlugen deine Propheten, die gegen sie Zeugnis ablegten, um sie zu dir zurückzuführen, und verübten große Lästerungen.

27 Darum gabst du sie in die Hand ihrer Feinde, die sie bedrängten. Doch zur Zeit ihrer Drangsal schrien sie zu dir, und du erhörtest sie vom Himmel her und gabst ihnen nach deiner großen Barmherzigkeit Retter, die sie aus der Hand ihrer Feinde erretteten.

28 Aber sobald sie Ruhe hatten, taten sie wiederum Böses vor dir. Da hast du sie der Hand ihrer Feinde überlassen; die herrschten über sie. Wenn sie dann wieder zu dir schrien, erhörtest du sie vom Himmel her und hast sie oftmals errettet nach deiner großen Barmherzigkeit.

29 Und du ließest ihnen bezeugen, dass sie zu deinem Gesetz zurückkehren sollten; aber sie waren übermütig und folgten deinen Geboten nicht, sondern sündigten gegen deine Bestimmungen, durch die der Mensch leben wird, wenn er sie tut; und sie entzogen dir widerspenstig ihre Schulter[o] und waren halsstarrig und folgten nicht.

30 Du aber hattest viele Jahre lang Geduld mit ihnen und hast gegen sie Zeugnis ablegen lassen durch deinen Geist, durch deine Propheten; aber sie wollten nicht hören. Darum hast du sie in die Hand der Völker der Länder gegeben.

31 Aber nach deiner großen Barmherzigkeit hast du sie nicht völlig vertilgt und sie nicht verlassen. Denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott!

32 Nun, unser Gott, du großer Gott[p], mächtig und furchtgebietend, der du den Bund und die Gnade bewahrst, achte nicht gering all das Elend, das uns getroffen hat, unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester, unsere Propheten, unsere Väter und dein ganzes Volk, seit der Zeit der Könige von Assyrien bis zum heutigen Tag!

33 Du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist; denn du hast Treue bewiesen; wir aber sind gottlos gewesen.

34 Und unsere Könige, unsere Fürsten, unsere Priester und unsere Väter haben nicht nach deinem Gesetz gehandelt und haben nicht geachtet auf deine Gebote und auf deine Zeugnisse, die du ihnen hast bezeugen lassen.

35 Sie haben dir nicht gedient in ihrem Königreich, trotz deiner großen Wohltat, die du ihnen erwiesen hast, und trotz des weiten, fetten Landes, das du ihnen gegeben hast,[q] und sie haben sich von ihren bösen Taten nicht abgekehrt.

36 Siehe, wir sind heute Knechte; ja, in dem Land, das du unseren Vätern gegeben hast, damit sie seine Früchte und Güter genießen sollten, siehe, in dem sind wir [nun] Knechte;

37 und sein Ertrag mehrt sich für die Könige, die du über uns gesetzt hast um unserer Sünden willen, und sie herrschen über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in großer Bedrängnis!

Footnotes

  1. (7,4) Nach den Zerstörungen der babylonischen Eroberer gab es noch große unbebaute Flächen in der Stadt, was ihre Verteidigung erschwerte.
  2. (7,65) od. Lichter und Vollkommenheiten (vgl. 2Mo 28,30). Durch die Urim und die Thummim konnte der Hohepriester den Willen Gottes in Erfahrung bringen.
  3. (7,70) d.h. persische Goldmünzen.
  4. (8,1) Dieser Versteil gehört nach der regulären Zählung noch zu 7,73.
  5. (8,2) od. Versammlung / Volksversammlung.
  6. (8,2) d.h. die älteren Kinder.
  7. (8,2) Dies ist der Neujahrstag nach dem religiösen Kalender, an dem das Posaunenhallfest gefeiert werden musste (3Mo 23,23-25).
  8. (8,4) w. auf einem hölzernen Turm.
  9. (8,10) w. eure feste Burg.
  10. (9,3) od. beteten an vor.
  11. (9,6) w. Du bist, der da ist, Herr, du allein! (vgl. 5Mo 32,39; Ps 102,28).
  12. (9,6) od. du machst alles lebendig.
  13. (9,6) od. fällt vor dir nieder.
  14. (9,17) od. Gnade / Bundestreue.
  15. (9,29) d.h. um die Last, das Joch des Dienstes nicht zu tragen.
  16. (9,32) hebr. El.
  17. (9,35) w. welches du vor sie hingestellt hattest.

Als die Stadtmauer wieder ganz aufgebaut war, ließ ich die Torflügel einsetzen. Dann bestimmte ich einige Männer zu Torwächtern am Tempel und wies den Sängern und Leviten ihren Dienst zu. Zu Befehlshabern über Jerusalem ernannte ich meinen Bruder Hanani sowie Hananja, den Kommandanten der Festung. Hananja war ein zuverlässiger Mann und ging den anderen in seiner Liebe zu Gott mit gutem Beispiel voran. Ich sagte zu den beiden: »Die Tore von Jerusalem dürfen erst geöffnet werden, wenn die Sonne schon hoch am Himmel steht. Und sie sollen noch vor Sonnenuntergang wieder geschlossen und verriegelt werden. Stellt einige Einwohner von Jerusalem als Wachposten auf, die einen zum Schutz der Stadtmauer, die anderen für die Häuser in der Stadt!«

Verzeichnis der aus Babylonien Heimgekehrten (Esra 2)

Jerusalem war sehr groß, doch es lebten erst wenige Menschen dort, und die zerstörten Häuser waren noch nicht wieder aufgebaut. Da gab Gott mir in den Sinn, eine Versammlung der führenden Männer und des ganzen Volkes einzuberufen, um ein Verzeichnis der Sippen anzulegen. Dabei fand ich die Schriftrolle mit dem Verzeichnis der ersten Judäer, die aus der Verbannung zurückgekehrt waren. Darin hieß es:

»Die hier Eingetragenen kommen aus der persischen Provinz Juda. Nebukadnezar, der König von Babylonien, hatte ihre Vorfahren in sein Land verschleppt. Sie kehrten in Sippenverbänden nach Jerusalem und Juda zurück, jeder an den Ort, aus dem seine Familie ursprünglich stammte.

Sie wurden angeführt von Serubbabel, Jeschua, Nehemja, Asarja, Raamja, Nahamani, Mordochai, Bilschan, Misperet, Bigwai, Rehum und Baana.«

Es folgt ein Verzeichnis der heimkehrenden Sippen mit der Zahl der zu ihnen gehörenden Männer:

von der Sippe Parosch 2172;

von Schefatja 372;

10 von Arach 652;

11 von Pahat-Moab 2818, sie waren Nachkommen von Jeschua und Joab;

12 von Elam 1254;

13 von Sattu 845;

14 von Sakkai 760;

15 von Binnui 648;

16 von Bebai 628;

17 von Asgad 2322;

18 von Adonikam 667;

19 von Bigwai 2067;

20 von Adin 655;

21 von Ater 98, sie waren Nachkommen von Hiskia;

22 von Haschum 328;

23 von Bezai 324;

24 von Harif 112;

25 von Gibeon 95;

26 aus Bethlehem und Netofa 188;

27 aus Anatot 128;

28 aus Bet-Asmawet 42;

29 aus Kirjat-Jearim, Kefira und Beerot 743;

30 aus Rama und Geba 621;

31 aus Michmas 122;

32 aus Bethel und Ai 123;

33 aus dem anderen Nebo 52;

34 von der Sippe des anderen Elam 1254;

35 von Harim 320;

36 aus Jericho 345;

37 aus Lod, Hadid und Ono 721;

38 von der Sippe Senaa 3930.

39 Aus den Sippen der Priester kehrten zurück:

von der Sippe Jedaja 973 Männer mit ihren Familien, sie waren Nachkommen von Jeschua;

40 von Immer 1052;

41 von Paschhur 1247;

42 von Harim 1017.

43 Von den Leviten:

aus den Sippen Jeschua und Kadmiël 74, sie waren Nachkommen von Hodawja;[a]

44 von den Tempelsängern:

aus der Sippe Asaf 148;

45 von den Wächtern an den Tempeltoren:

aus den Sippen Schallum, Ater, Talmon, Akkub, Hatita und Schobai 138;

46 von den Tempeldienern:

die Sippen von Ziha, Hasufa, Tabbaot, 47 Keros, Sia, Padon, 48 Lebana, Hagaba, Salmai, 49 Hanan, Giddel, Gahar, 50 Reaja, Rezin, Nekoda, 51 Gasam, Usa, Paseach, 52 Besai, die Mëuniter und die Nefusiter 53 sowie die Sippen von Bakbuk, Hakufa, Harhur, 54 Bazlut, Mehida, Harscha, 55 Barkos, Sisera, Temach, 56 Neziach und Hatifa.

57 Von den Nachkommen der Diener Salomos kamen zurück:

die Sippen von Sotai, Soferet, Peruda, 58 Jaala, Darkon, Giddel, 59 Schefatja, Hattil, Pocheret-Zebajim und Amon.

60 Insgesamt kehrten 392 Tempeldiener und Nachkommen von Salomos Dienern nach Israel zurück.

61-62 Von den heimkehrenden Familien stammten 642 aus den Orten Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub-Addon und Immer. Sie gehörten zu den Sippen Delaja, Tobija und Nekoda, konnten jedoch ihre israelitische Abstammung nicht nachweisen.

63-64 Einige der Priester durften keinen Tempeldienst ausüben, denn ihre Abstammungsregister waren nicht aufzufinden. Sie kamen aus den Sippen von Habaja, Hakkoz und Barsillai. Der Stammvater der Sippe Barsillai hatte eine Tochter des Gileaditers Barsillai geheiratet und den Namen seines Schwiegervaters angenommen. 65 Der persische Statthalter verbot den Priestern aus diesen drei Sippen, von den geweihten Opfergaben zu essen, bis wieder ein Hoherpriester im Amt wäre, der das heilige Los werfen durfte, um über ihren Fall zu entscheiden.

66 Insgesamt kehrten 42.360 Israeliten in ihre Heimat zurück, 67 dazu kamen 7337 Sklaven und Sklavinnen und 245 Sänger und Sängerinnen.

68 Die Israeliten brachten 435 Kamele und 6720 Esel mit.

69 Einige Sippenoberhäupter stifteten freiwillige Gaben für den Wiederaufbau des Tempels. Der Statthalter gab 1000 Goldmünzen, 50 Opferschalen und 530 Priestergewänder. 70 Die Sippenoberhäupter legten 20.000 Goldmünzen und 1500 Kilogramm Silber zusammen. 71 Das übrige Volk spendete 20.000 Goldmünzen, 1400 Kilogramm Silber und 67 Priestergewänder.

72 Die Priester, die Leviten, die Torwächter, Sänger und Tempeldiener ließen sich wie die übrigen Israeliten in ihren früheren Heimatorten nieder.

Die Israeliten verpflichten sich zur Einhaltung des Gesetzes (Kapitel 8–10)

Esra liest aus dem Gesetz vor

1-2 Am 1. Tag des 7. Monats, als alle Israeliten wieder in ihren Städten wohnten,[b] versammelte sich das ganze Volk auf dem Platz vor dem Wassertor. Sie baten den Schriftgelehrten Esra, das Buch mit dem Gesetz zu holen, das der Herr dem Volk Israel durch Mose gegeben hatte. Da las der Priester Esra das Gesetz vor den Männern und Frauen und vor den Kindern, die alt genug waren, um es verstehen zu können. Alle hörten aufmerksam zu, vom frühen Morgen bis zum Mittag. Esra stand auf einer Plattform aus Holz, die man eigens dafür errichtet hatte. Rechts neben ihm waren Mattitja, Schema, Anaja, Uria, Hilkija und Maaseja, links Pedaja, Mischaël, Malkija, Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam.

Weil Esra einen erhöhten Platz hatte, konnten alle sehen, wie er die Schriftrolle öffnete. Da stand das ganze Volk auf. Esra pries den Herrn, den großen Gott, und alle riefen mit erhobenen Händen: »Amen, so soll es sein!« Dann warfen sie sich vor dem Herrn nieder, mit dem Gesicht zum Boden. Die Leviten Jeschua, Bani, Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbetai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja legten den Versammelten das Gesetz aus. Sie lasen laut aus dem Buch vor und erklärten Abschnitt für Abschnitt, damit das Volk es wirklich verstehen konnte.

Als die Menschen hörten, was im Gesetz stand, begannen sie zu weinen. Aber der Statthalter Nehemia, der Priester und Schriftgelehrte Esra und die Leviten, die das Gesetz auslegten, ermutigten sie: »Seid nicht traurig und weint nicht! Heute ist ein Festtag; er gehört dem Herrn, eurem Gott! 10 Und nun geht nach Hause, esst und trinkt! Bereitet euch ein Festmahl zu und feiert! Gebt auch denen etwas, die sich ein solches Mahl nicht leisten können! Dieser Tag gehört unserem Gott. Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft!« 11 Auch die Leviten beruhigten das Volk und sagten: »Seid nicht traurig, denn dieser Tag gehört Gott!«

12 Da gingen die Versammelten nach Hause und feierten ein großes Freudenfest. Sie aßen und tranken und teilten mit denen, die selbst nichts besaßen, denn sie hatten verstanden, was man ihnen verkündet hatte.

Das Laubhüttenfest

13 Am zweiten Tag kamen die Sippenoberhäupter des ganzen Volkes, die Priester und Leviten zu Esra, dem Schriftgelehrten, um das Gesetz noch besser zu verstehen. 14 Dabei entdeckten sie, dass der Herr durch Mose befohlen hatte, die Israeliten sollten während des Festes im 7. Monat in Laubhütten wohnen. 15 Darum ließ man in Jerusalem und in allen anderen Städten bekannt geben: »Steigt auf die Hügel und bringt frische Zweige von Ölbäumen, Myrten, Palmen und anderen Bäumen mit dichten Blättern. Dann baut damit Laubhütten, wie es das Gesetz vorschreibt!«

16 Die Judäer folgten der Aufforderung. Sie schnitten Zweige ab und errichteten Hütten auf den flachen Dächern ihrer Häuser, in ihren Höfen, in den Vorhöfen am Tempel, auf dem Platz am Wassertor und am Tor Ephraim. 17 Alle, die aus der Verbannung zurückgekehrt waren, bauten Laubhütten und wohnten darin. Seit der Zeit von Josua, dem Sohn von Nun, hatten die Israeliten es nicht mehr so gemacht. Nun aber feierten sie mit großer Freude. 18 An jedem Tag des Festes wurde aus dem Gesetzbuch Gottes vorgelesen. Sieben Tage lang feierten die Israeliten, und am achten Tag beendeten sie das Fest mit einer Versammlung, wie es im Gesetz steht.[c]

Die Israeliten bekennen ihre Schuld

Am 24. Tag desselben Monats kamen die Israeliten zu einem Fastentag zusammen. Sie zogen Bußgewänder an und streuten sich als Zeichen ihrer Trauer Erde auf den Kopf. Von allen, die nicht zum Volk Israel gehörten, hatten sie sich getrennt und versammelten sich nun, um die Sünden zu bekennen, die sie und ihre Vorfahren begangen hatten. Drei Stunden lang hörten sie im Stehen zu, was aus dem Gesetzbuch des Herrn, ihres Gottes, vorgelesen wurde. Dann warfen sie sich vor dem Herrn, ihrem Gott, nieder und bekannten ihm drei Stunden lang ihre Schuld.

Auf einer Plattform standen die Leviten Jeschua, Bani, Kadmiël, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani und Kenani. Mit lauter Stimme beteten sie zum Herrn, ihrem Gott.

Die Leviten Jeschua, Kadmiël, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja und Petachja riefen: »Steht auf, preist den Herrn, euren Gott, bis in alle Ewigkeit! Rühmt seinen herrlichen Namen, denn unser Gott ist groß und mächtig; selbst mit unseren Lobliedern können wir ihn nicht beschreiben!«

Dann betete Esra:

»Du bist der Herr, du allein! Du hast den Himmel geschaffen mit all seinen Sternen! Die Erde und das Meer sind dein Werk mit allen Geschöpfen, die es dort gibt. Du hast ihnen das Leben geschenkt; die Mächte des Himmels beten dich an.

Du, o Herr, bist der Gott, der Abram erwählte; du führtest ihn aus Ur im Land der Chaldäer und gabst ihm den Namen Abraham.

Du sahst, dass er dir treu war, und hast einen Bund mit ihm geschlossen. Du versprachst, seinen Nachkommen eine Heimat zu geben: das Land der Kanaaniter und Hetiter, der Amoriter und Perisiter, der Jebusiter und Girgaschiter. Du hast dein Wort gehalten, denn du bist zuverlässig und gerecht!

Als unsere Vorfahren in Ägypten unterdrückt wurden, hast du dich über sie erbarmt. Am Schilfmeer schrien sie um Hilfe, und du hast sie erhört.

10 Der Pharao, seine obersten Beamten und sein Volk haben unsere Vorfahren verspottet und gedemütigt. Doch du hast ihnen Einhalt geboten mit großen Wundern und mit Zeichen deiner Macht. So hast du deinen Namen in aller Welt bekannt gemacht, noch heute spricht man von deinen Taten.

11 Vor den Augen deines Volkes teiltest du das Meer, trockenen Fußes zogen sie mitten hindurch. Doch ihre Verfolger stürztest du in die Wogen, wie Steine sanken sie in die Tiefe.

12 Mit einer Wolkensäule führtest du dein Volk bei Tag, in der Nacht mit einer Feuersäule. So zeigtest du ihnen den Weg.

13 Du stiegst vom Himmel herab auf den Berg Sinai und sprachst zu deinem Volk. Du gabst ihnen klare Bestimmungen, Weisungen, auf die man sich verlassen kann, gute Ordnungen und Gebote.

14 Du lehrtest sie, den Sabbat als einen Tag zu achten, der dir allein gehört. Durch Mose, deinen Diener, hast du ihnen Gebote, Ordnungen und ein Gesetz gegeben.

15 Als der Hunger sie quälte, gabst du ihnen Brot vom Himmel[d]; als sie Durst litten, ließest du Wasser aus dem Felsen fließen. Du befahlst ihnen, das Land einzunehmen, das du ihnen zugesagt hattest.

16 Aber unsere Vorfahren waren hochmütig, sie widersetzten sich dir und schlugen deine Weisungen in den Wind.

17 Sie wollten dir nicht gehorchen und vergaßen deine großen Wunder, mit denen du ihnen geholfen hattest. Eigensinnig und widerspenstig, wie sie waren, wollten sie selbst einen Anführer berufen, der sie in die Sklaverei nach Ägypten zurückbringen sollte. Du aber bist ein Gott, der vergibt, du bist gnädig und barmherzig; deine Geduld ist groß, und deine Liebe kennt kein Ende. Du hast unsere Vorfahren nicht verlassen, 18 auch nicht, als sie sich eine Stierfigur gossen und sagten: ›Das ist unser Gott, der uns aus Ägypten geführt hat!‹ Wie sehr haben sie dich damit beleidigt!

19 Du aber hast sie in der Wüste nicht im Stich gelassen, denn du bist barmherzig. Am Tag zeigte die Wolkensäule, wohin sie gehen sollten, und in der Nacht erleuchtete die Feuersäule ihren Weg.

20 Du schenktest ihnen deinen guten Geist, um sie zur Einsicht zu bringen. Als sie hungrig und durstig waren, hast du sie mit Manna und Wasser versorgt.

21 Vierzig Jahre wanderten sie in der Wüste umher, und immer bekamen sie von dir, was sie brauchten. Ihre Kleider verschlissen nicht, und ihre Füße schwollen nicht an vom langen Marsch.

22 Königreiche und Völker gabst du in ihre Gewalt, ein Land nach dem anderen konnten sie einnehmen. Sie eroberten Heschbon, das Land von König Sihon, und Baschan, das Land von König Og.

23 Du hast ihnen viele Kinder gegeben, so zahlreich wie die Sterne am Himmel. Du brachtest sie in das Land, das du ihren Vorfahren versprochen hattest.

24 Sie eroberten es und ließen sich dort nieder. Die Bewohner von Kanaan mussten sich ihnen unterwerfen; die Herrscher und das Volk gabst du in ihre Gewalt, sie mussten sich ihrem Willen beugen.

25 Dein Volk eroberte die befestigten Städte und nahm fruchtbares Ackerland in Besitz, dazu reich ausgestattete Häuser, ausgehobene Zisternen, viele Weinberge, Olivengärten und Obstbäume. Nun konnten sie essen, so viel sie wollten. Es ging ihnen sehr gut, du hattest sie so reich beschenkt!

26 Doch trotz allem kehrten sie dir den Rücken und lehnten sich gegen dich auf: Von deinen Geboten wollten sie nichts mehr wissen; sie brachten deine Propheten um, die sie eindringlich ermahnt hatten, wieder zu dir zurückzukehren. Damit haben sie dich selbst beleidigt.

27 Da ließest du ihre Feinde Macht über sie gewinnen, grausam wurden sie von ihnen unterdrückt. In ihrer Not schrien sie zu dir um Hilfe, und du erhörtest sie im Himmel, weil du Erbarmen mit ihnen hattest. Du schicktest ihnen Retter, die sie von ihren Unterdrückern befreiten. 28 Doch kaum hatten sie Ruhe vor ihnen, taten sie wieder, was du verabscheust. Erneut ließest du sie in die Hände ihrer Feinde fallen, hilflos waren sie ihnen ausgeliefert. Und wieder schrien sie zu dir, und du erhörtest sie im Himmel. Du brachtest ihnen immer wieder Rettung, weil du Erbarmen mit ihnen hattest.

29 Du riefst sie zur Besinnung, sie sollten umkehren und sich an dein Gesetz halten. Doch sie waren zu stolz und folgten deinen Weisungen nicht. Sie übertraten deine Gebote, die doch jedem, der sie befolgt, das Leben bringen. Sie wandten sich von dir ab, sie wollten nichts mehr von dir wissen und weigerten sich, dir zu gehorchen.

30 Viele Jahre lang hattest du Geduld mit ihnen; du ermahntest sie durch deinen Geist und sprachst zu ihnen durch die Propheten. Doch sie stellten sich taub. Da gabst du sie in die Gewalt fremder Völker.

31 Aber weil du erneut Erbarmen mit ihnen hattest, wolltest du sie nicht völlig vernichten; du überließest sie nicht ihrem Schicksal. Denn du bist gnädig und barmherzig.

32 Unser Gott, du großer, mächtiger und ehrfurchtgebietender Herr! Du hältst dich an deinen Bund mit uns, deine Liebe hört niemals auf. Sieh doch, welches Leid uns getroffen hat! Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und Propheten, ja, schon unsere Vorfahren und das ganze Volk – sie alle haben schwer gelitten seit der Zeit, als die assyrischen Könige uns unterdrückten, bis zum heutigen Tag.

33 Doch du hast uns zu Recht bestraft. Du bist uns immer treu geblieben, selbst dann, wenn wir uns von dir lossagten.

34 Unsere Könige und führenden Männer, unsere Priester und unsere Vorfahren, sie alle haben dein Gesetz missachtet, sie haben deine Gebote übertreten und deine Warnungen in den Wind geschlagen. 35 Du hattest ihnen die Herrschaft anvertraut, du hattest sie mit Gütern reich beschenkt und ihnen ein großes und fruchtbares Land gegeben. Doch sie weigerten sich, dir zu dienen und von ihren falschen Wegen umzukehren.

36 Und heute sind wir Sklaven in dem Land, das du unseren Vorfahren anvertraut hast, damit sie seine Früchte und seinen Reichtum genießen sollten. Wir müssen hier als Sklaven dienen!

37 Die reiche Ernte fällt den Königen zu, die du wegen unserer Sünden über uns herrschen lässt. Nun haben sie Gewalt über uns und über unser Vieh; sie behandeln uns, wie es ihnen gerade passt. Darum sind wir in so großer Not.«

Footnotes

  1. 7,43 So nach Esra 2,40. Der hebräische Text lautet: Jeschua (Nachkommen von Kadmiël und Hodawja).
  2. 8,1-2 Dieser Versteil gehört nach der regulären Zählung noch zu Kapitel 7,72.
  3. 8,18 Vgl. 3. Mose 23,40‒43.
  4. 9,15 Gemeint ist das Manna. Vgl. »Manna« in den Sacherklärungen.

Die Heilung eines Gelähmten

Petrus und Johannes gingen aber miteinander in den Tempel hinauf um die neunte Stunde[a], da man zu beten pflegte.

Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels hinsetzte, die man »die Schöne« nennt, damit er ein Almosen erbitten konnte von denen, die in den Tempel hineingingen.

Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen.

Da blickte ihn Petrus zusammen mit Johannes an und sprach: Sieh uns an!

Er aber achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen.

Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!

Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest,

und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott.

Und alles Volk sah, wie er umherging und Gott lobte.

10 Und sie erkannten auch, dass er derjenige war, der um des Almosens willen an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was mit ihm geschehen war.

11 Da sich aber der geheilte Lahme zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunen bei ihnen zusammen in der sogenannten Halle Salomos.

Petrus verkündigt dem Volk Jesus als den Messias

12 Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Ihr Männer von Israel, weshalb verwundert ihr euch darüber, oder weshalb blickt ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser umhergeht?

13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht[b] Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte.

14 Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde;

15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen.

16 Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht, den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn [gewirkte] Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen.

17 Und nun, ihr Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten;

18 Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.

19 So tut nun Buße und bekehrt euch[c], dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen

20 und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus,

21 den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.

22 Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«.[d]

23 Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus dem Volk.

24 Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt.

25 Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde«.[e]

26 Euch zuerst hat Gott, als er seinen Knecht Jesus erweckte[f], ihn gesandt, um euch zu segnen, indem[g] ein jeder von euch sich von seiner Bosheit bekehrt!

Footnotes

  1. (3,1) d.h. nach jüdischer Zeitrechnung 15 Uhr.
  2. (3,13) Andere Übersetzung: Sohn; das gr. Wort kann beides bedeuten, und beides trifft hier zu (vgl. Apg 3,26; 4,27.30).
  3. (3,19) d.h. kehrt von eurem falschen Weg um zu Gott.
  4. (3,22) 5Mo 18,15.
  5. (3,25) 1Mo 22,18.
  6. (3,26) d.h. aufstehen ließ, wie V. 22; andere übersetzen: auferweckte.
  7. (3,26) od. unter der Bedingung, dass ...

Die erste Gemeinde in Jerusalem und die beginnende Verfolgung (Kapitel 3,1–8,3)

Gottes Wunder an einem Gelähmten

An einem Nachmittag gegen drei Uhr gingen Petrus und Johannes zum Tempel. Sie wollten dort am öffentlichen Gebet teilnehmen. Zur selben Zeit brachte man einen Mann, der von Geburt an gelähmt war, und setzte ihn an eine der Tempeltüren, an das sogenannte Schöne Tor. Er wurde jeden Tag dorthin getragen, damit er die Leute, die in den Tempel gingen, um Almosen anbetteln konnte.

Als Petrus und Johannes den Tempel betreten wollten, bat er auch sie um Geld. Sie blieben stehen, richteten den Blick auf ihn, und Petrus sagte: »Schau uns an!« Erwartungsvoll sah der Mann auf: Würde er etwas von ihnen bekommen? Doch Petrus sagte: »Geld habe ich nicht. Aber was ich habe, will ich dir geben. Im Namen von Jesus Christus aus Nazareth: Steh auf und geh!« Dabei fasste er den Gelähmten an der rechten Hand und richtete ihn auf. In demselben Augenblick konnte der Mann Füße und Gelenke gebrauchen. Er sprang auf und konnte sicher stehen, lief einige Schritte hin und her und ging dann mit Petrus und Johannes in den Tempel. Außer sich vor Freude rannte er umher, sprang in die Luft und lobte Gott.

So sahen ihn die anderen Tempelbesucher. 10 Sie erkannten, dass es der Bettler war, der immer an dem Schönen Tor des Tempels gesessen hatte. Fassungslos und voller Staunen starrten sie den Geheilten an. Wieso konnte er jetzt laufen? 11 Alle drängten aufgeregt in die Halle Salomos. Dort umringten sie Petrus, Johannes und den Geheilten, der nicht von der Seite der Apostel wich.

Petrus predigt im Tempel

12 Als Petrus die vielen Menschen sah, sprach er zu ihnen: »Ihr Leute aus Israel! Warum wundert ihr euch darüber, dass dieser Mann jetzt gehen kann? Und weshalb starrt ihr uns an? Glaubt ihr denn, wir hätten diesen Gelähmten aus eigener Kraft geheilt oder weil wir so fromm sind?

13 Nein, es ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Vorfahren, der uns mit dieser Wundertat die Macht und Ehre seines Dieners Jesus gezeigt hat. Diesen Jesus habt ihr an Pilatus ausgeliefert und verleugnet, obwohl Pilatus entschlossen war, ihn freizulassen. 14 Für den, der ganz zu Gott gehörte und ohne jede Schuld war, habt ihr das Todesurteil verlangt, aber den Mörder habt ihr begnadigt. 15 Ihr habt den getötet, von dem alles Leben kommt. Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Das können wir bezeugen. 16 Das Vertrauen auf Jesus und die Macht seines Namens haben diesen Mann hier vollständig geheilt. Ihr alle kennt ihn und wisst, dass er gelähmt war. Doch nun ist er vor euren Augen gesund geworden durch den Glauben, den Jesus in ihm geweckt hat. 17 Ich weiß, liebe Brüder und Schwestern, euch war nicht klar, was ihr damals getan habt, und auch eure führenden Männer wussten es nicht. 18 Doch so hat Gott erfüllt, was er durch alle Propheten angekündigt hatte: Der von ihm versprochene Retter musste leiden.

19 Jetzt aber kehrt um und wendet euch Gott zu, damit er euch die Sünden vergibt. 20 Dann wird auch die Zeit kommen, in der Gott sich euch freundlich zuwendet. Er wird euch Jesus senden, den Retter, den er für euch bestimmt hat.

21 Jesus musste zuerst in den Himmel zurückkehren und dort seine Herrschaft antreten, aber die Zeit wird kommen, in der alles neu wird. Davon hat Gott schon immer durch seine auserwählten Propheten gesprochen. 22 Bereits Mose hat gesagt: ›Einen Propheten wie mich wird der Herr, euer Gott, zu euch senden, einen Mann aus eurem Volk. Ihr sollt alles befolgen, was er euch sagt. 23 Wer aber nicht auf ihn hört, der soll aus dem Volk verstoßen werden.‹[a]

24 Ebenso haben Samuel und alle Propheten nach ihm diese Zeit angekündigt. 25 Was diese Männer gesagt haben, gilt auch für euch. Ihr habt Anteil an dem Bund, den Gott mit euren Vorfahren geschlossen hat. Denn Gott sprach zu Abraham: ›Durch deinen Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden.‹[b]

26 Gott hat Jesus, seinen Diener, zuerst zu euch geschickt, nachdem er ihn in diese Welt gesandt hatte, und ihn beauftragt, euch zu segnen. Er wird euch helfen, umzukehren und euer Leben zu ändern.«