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Eliphas ermahnt Hiob, die Züchtigung anzunehmen

Rufe doch! Ist einer da, der dir antwortet? Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?

Denn den Narren bringt der Unmut um, und den Unverständigen tötet der Eifer.

Ich selbst habe einen Narren gesehen, der Wurzel schlug, und sogleich verfluchte ich seine Wohnung.

Seine Kinder fanden keine Hilfe, und sie wurden im Tor[a] zertreten, ohne dass es einen Retter gab;

seine Ernte verzehrte der Hungrige und holte sie ihm selbst aus den Dornhecken heraus, und sein Vermögen schnappten die Habgierigen weg.

Denn Unglück wächst nicht aus dem Staub hervor, und Unheil sprosst nicht aus der Erde;

sondern der Mensch ist zum Unglück geboren, wie die Funken nach oben fliegen.

Ich jedoch würde Gott[b] suchen und Gott[c] meine Sache darlegen,

der große, unerforschliche Dinge tut, Wunder, die nicht zu zählen sind:

10 Er gießt Regen auf die Erde und sendet Wasser über die Fluren;

11 er erhöht die Niedrigen, und die Leidtragenden erlangen das Heil;[d]

12 er vereitelt die Anschläge der Listigen, dass ihre Hand sie nicht ausführen kann;

13 er fängt die Weisen in ihrer List, und der Rat der Verschlagenen wird über den Haufen geworfen;

14 bei Tag stoßen sie auf Finsternis, und am Mittag tappen sie umher wie in der Nacht.

15 Aber er rettet den Elenden vom Schwert, aus ihrem Rachen und aus der Hand des Starken,

16 sodass der Geringe Hoffnung fasst und die Frechheit ihr Maul verschließt.

17 Siehe, wohl dem Menschen, den Gott zurechtweist! Darum verwirf die Züchtigung des Allmächtigen nicht!

18 Denn er verwundet und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt.

19 In sechs Bedrängnissen wird er dich erretten, und in sieben wird dich nichts Böses antasten:

20 In Hungersnot wird er dich vom Tod erlösen und im Krieg von der Gewalt des Schwertes;

21 vor der Geißel der Zunge wirst du geborgen sein und wirst die Verwüstung nicht fürchten, wenn sie kommt.

22 Über Verwüstung und Dürre wirst du lachen und vor den wilden Tieren der Erde nicht erschrecken,

23 denn mit den Steinen des Feldes stehst du im Bund, und das Wild des Feldes hält Frieden mit dir.

24 Du wirst erfahren, dass dein Zelt sicher[e] ist, und betrachtest du deine Wohnung, so fehlt dir nichts.

25 Du wirst erfahren, dass dein Same zahlreich wird und deine Sprösslinge wie das Gras auf Erden.

26 Du wirst in gutem Alter begraben werden, wie man Garben einbringt zu ihrer Zeit.

27 Siehe, das haben wir erforscht, so ist es; höre du darauf und merke es dir wohl!

Hiobs Unmut und Schmerz

Da antwortete Hiob und sprach:

O dass man meinen Unmut wiegen könnte und mein Unglück auf die andere Waagschale legte![f]

Denn nun ist es schwerer als der Sand der Meere; darum sind meine Worte so ungestüm.

Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir, mein Geist trinkt ihr Gift; die Schrecken Gottes bestürmen mich.

Schreit auch ein Wildesel auf der Grasweide, oder brüllt ein Stier, wenn er Futter hat?

Lässt sich etwa Fades ohne Salz essen? Oder findet man am Eiweiß irgendwelchen Geschmack?

Was meine Seele zu berühren verschmähte, das ist jetzt mein tägliches Brot, mir zum Ekel!

O dass doch meine Bitte in Erfüllung ginge, und Gott mein Verlangen[g] gewährte:

dass doch Gott sich entschlösse, mich zu zermalmen, seine Hand ausstreckte, um mich abzuschneiden!

10 So bliebe mir noch der Trost — und ich frohlockte darüber im schonungslosen Schmerz —, dass ich die Worte des Heiligen nicht verleugnet[h] habe!

11 Wie groß ist denn meine Kraft, dass ich noch ausharren, und wann kommt mein Ende, dass meine Seele sich gedulden soll?

12 Ist mir denn die Kraft der Steine gegeben? Ist mein Fleisch denn aus Erz?

13 Bin ich denn nicht hilflos und jeder Stütze beraubt?[i]

Hiob wehrt sich gegen die Zurechtweisungen seiner Freunde

14 Dem Verzagten gebürt Mitleid von seinem Freund, sonst wird er die Furcht des Allmächtigen verlassen.

15 Meine Brüder haben sich trügerisch erwiesen wie ein Wildbach, wie das Bett der Wildbäche, die vergehen,[j]

16 die trübe werden vom Eis, wenn der Schnee sich darin birgt,

17 die aber versiegen zur Zeit der Sommerhitze und von ihrem Ort verschwinden, wenn es heiß wird.

18 Es winden sich die Pfade ihres Laufs; sie ziehen hinauf in die Öde und verlieren sich.

19 die Karawanen Temas halten Ausschau, die Reisegesellschaften von Saba hoffen auf sie.

20 Aber sie werden in ihrer Hoffnung betrogen; sie kommen dorthin und werden enttäuscht.

21 So seid auch ihr jetzt ein Nichts geworden; ihr seht Schreckliches und fürchtet euch davor!

22 Habe ich etwa gesagt: »Gebt mir etwas!«, oder »Macht mir ein Geschenk von eurem Vermögen!«,

23 oder »Rettet mich aus der Hand des Bedrängers und erlöst mich aus der Hand des Tyrannen!«?

24 Belehrt mich doch, und ich will schweigen, weist mir nach, worin ich geirrt habe!

25 Wie eindringlich sind Worte der Wahrheit! Aber was bringen eure Zurechtweisungen schon zurecht?

26 Gedenkt ihr Worte zu bekritteln und haltet die Reden eines Verzweifelten für Wind?

27 Ja, ihr würdet selbst über eine Waise das Los werfen und euren Freund verschachern!

28 Und nun tut mir den Gefallen und schaut mich an; ich werde euch doch wahrhaftig nicht ins Angesicht belügen!

29 Kehrt doch um, tut nicht Unrecht! Ja, kehrt um! Noch bin ich hier im Recht!

30 Ist denn Unrecht auf meiner Zunge, oder unterscheidet mein Gaumen nicht, was verderblich ist?

Hiobs Leiden und Auflehnung

Hat der Mensch nicht harten Frondienst[k] auf Erden; sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners?

Wie einem Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie einem Tagelöhner, der auf seinen Lohn harrt,

so wurden [auch] mir Monate voller Enttäuschung beschert und Nächte voller Qual zugeteilt.

Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Aber der Abend zieht sich hin, und ich bin gesättigt mit Unrast bis zur Morgendämmerung.

Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf; meine Haut verkrustet und eitert.

Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen; sie entschwinden ohne Hoffnung.

Bedenke doch, dass mein Leben [nur] ein Hauch ist, dass mein Auge nichts Gutes mehr sehen wird!

Das Auge dessen, der mich [jetzt] erblickt, wird mich nicht mehr sehen; wenn deine Augen [nach mir sehen], so bin ich nicht mehr!

Wie die Wolke vergeht und verschwindet, so kommt, wer ins Totenreich fährt, nicht mehr herauf;

10 er kehrt nicht mehr in sein Haus zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr.

11 Darum will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten; ich will reden in der Bedrängnis meines Geistes, in der Verbitterung meiner Seele will ich klagen:

12 Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst?

13 Wenn ich denke: Mein Bett wird mich trösten, mein Lager wird meine Klage erleichtern!,

14 so erschreckst du mich mit Träumen und ängstigst mich durch Gesichte,

15 sodass meine Seele lieber ersticken möchte und ich lieber tot wäre, als ein Gerippe zu sein.

16 Ich habe genug! Ich will nicht ewig leben;[l] lass ab von mir; meine Tage sind [nur] ein Hauch!

17 Was ist der Mensch[m], dass du ihn so hochhältst und dass du auf ihn achtest[n]?

18 Du suchst ihn Morgen für Morgen heim; alle Augenblicke prüfst du ihn.

19 Warum schaust du immer noch nicht von mir weg und lässt mir nicht einmal so viel Ruhe, dass ich meinen Speichel herunterschlucken kann?

20 Habe ich gesündigt? Was tue ich dir an, du Menschenhüter? Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, sodass ich mir selbst zur Last bin?

21 Warum vergibst du meine Übertretung nicht und erlässt mir nicht meine Schuld?[o] Denn jetzt muss ich mich in den Staub legen, und wenn du nach mir suchst, so bin ich nicht mehr!

Footnotes

  1. (5,4) Das Tor einer Stadt war der Ort der Rechtssprechung.
  2. (5,8) hebr. El.
  3. (5,8) hebr. Elohim.
  4. (5,11) od. und die Trauernden steigen zum Glück empor.
  5. (5,24) w. in Friede / Wohlergehen.
  6. (6,2) w. und mein Unglück damit zusammen auf die Waage legte.
  7. (6,8) w. meine Hoffnung.
  8. (6,10) w. verborgen.
  9. (6,13) w. Ist es nicht so, dass keine Hilfe in mir ist und mir jede Stütze entrissen wurde?
  10. (6,15) Gemeint sind die im Nahen Osten häufigen Wadis, die im Winter reißende Wildbäche bilden, im Sommer aber austrocknen.
  11. (7,1) d.h. angeordneten, erzwungenen Dienst, auch Kriegsdienst.
  12. (7,16) Andere Übersetzung: Ich werde doch nicht ewig leben.
  13. (7,17) hebr. enosch: der sterbliche, hinfällige Mensch.
  14. (7,17) w. dein Herz auf ihn richtest.
  15. (7,21) w. lässt meine Schuld nicht vorübergehen.

Verfolgung in Jerusalem. Zerstreuung der Jünger

Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. Und an jenem Tag erhob sich eine große Verfolgung gegen die Gemeinde in Jerusalem, und alle zerstreuten sich in die Gebiete von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel.

Und gottesfürchtige Männer begruben den Stephanus und veranstalteten eine große Trauer um ihn.

Saulus aber verwüstete die Gemeinde, drang überall in die Häuser ein, schleppte Männer und Frauen fort und brachte sie ins Gefängnis.

Diejenigen nun, die zerstreut worden waren, zogen umher und verkündigten das Wort des Evangeliums.

Philippus in Samaria. Simon der Zauberer

Und Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria[a] und verkündigte ihnen Christus.

Und die Volksmenge achtete einmütig auf das, was Philippus sagte, als sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.

Denn aus vielen, die unreine Geister hatten, fuhren diese mit großem Geschrei aus; es wurden aber auch viele Gelähmte geheilt und solche, die nicht gehen konnten.

Und es herrschte große Freude in jener Stadt.

Aber ein Mann namens Simon hatte zuvor in der Stadt Zauberei getrieben und das Volk von Samaria in seinen Bann gezogen[b], indem er sich für etwas Großes ausgab.

10 Ihm hingen alle an, Klein und Groß, indem sie sprachen: Dieser ist die große Kraft Gottes.

11 Sie hingen ihm aber an, weil er sie so lange Zeit durch seine Zaubereien in seinen Bann gezogen hatte.

12 Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sich Männer und Frauen taufen.

13 Simon aber glaubte auch und hielt sich, nachdem er getauft war, beständig zu Philippus; und als er sah, dass Zeichen und große Wunder geschahen, geriet er außer sich.

Petrus und Johannes in Samaria

14 Als aber die Apostel in Jerusalem hörten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen.

15 Diese kamen hinab und beteten für sie, dass sie den Heiligen Geist empfingen;

16 denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren nur getauft auf den Namen des Herrn Jesus.

17 Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.

18 Als aber Simon sah, dass durch die Handauflegung der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld

19 und sprach: Gebt auch mir diese Vollmacht, damit jeder, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt!

20 Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, die Gabe Gottes mit Geld erwerben zu können!

21 Du hast weder Anteil noch Erbe an diesem Wort; denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott!

22 So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag;

23 denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit!

24 Da antwortete Simon und sprach: Betet ihr für mich zum Herrn, dass nichts von dem, was ihr gesagt habt, über mich komme!

25 Sie nun, nachdem sie das Wort des Herrn bezeugt und gelehrt hatten, kehrten nach Jerusalem zurück und verkündigten dabei das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter.

Philippus verkündigt dem Kämmerer aus Äthiopien das Evangelium

26 Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus und sprach: Steh auf und wandere nach Süden auf der Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt; diese ist einsam.

27 Und er stand auf und machte sich auf den Weg. Und siehe, [da war] ein Äthiopier, ein Kämmerer und Gewaltiger der Kandake[c], der Königin der Äthiopier, welcher über ihren ganzen Schatz gesetzt war; dieser war gekommen, um in Jerusalem anzubeten,[d]

28 und nun kehrte er zurück und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.

29 Da sprach der Geist zu Philippus: Tritt hinzu und halte dich zu diesem Wagen!

30 Da lief Philippus hinzu und hörte ihn den Propheten Jesaja lesen; und er sprach: Verstehst du auch, was du liest?

31 Er aber sprach: Wie kann ich denn, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.

32 Die Schriftstelle aber, die er las, war diese: »Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor seinem Scherer stumm ist, so tut er seinen Mund nicht auf.

33 In seiner Erniedrigung wurde sein Gericht aufgehoben. Wer will aber sein Geschlecht beschreiben? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen!«[e]

34 Da wandte sich der Kämmerer an Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen?

35 Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus.

36 Als sie aber auf dem Weg weiterzogen, kamen sie zu einem Wasser, und der Kämmerer sprach: Siehe, hier ist Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden?

37 Da sprach Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so ist es erlaubt! Er antwortete und sprach: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist!

38 Und er ließ den Wagen anhalten, und sie stiegen beide in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.

39 Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog voll Freude seines Weges.

40 Philippus aber wurde in Asdod gefunden, und er zog umher und verkündigte das Evangelium in allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.

Footnotes

  1. (8,5) Die Samariter waren ein von den Juden verachtetes Mischvolk.
  2. (8,9) od. außer sich gebracht / betört.
  3. (8,27) Titel der äthiopischen Königinnen.
  4. (8,27) d.h. er war ein Heide, der den Gott Israels verehrte, ohne zum Judentum übergetreten zu sein.
  5. (8,33) Jes 53,7-8.

Einleitung

Den ersten Bericht habe ich verfasst, o Theophilus, über alles, was Jesus anfing zu tun und zu lehren,

bis zu dem Tag, da er [in den Himmel] aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln[a], die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Befehl gegeben hatte.

Ihnen erwies er sich auch nach seinem Leiden als lebendig durch viele sichere Kennzeichen, indem er ihnen während 40 Tagen erschien und über das Reich Gottes redete.

Die Ankündigung des verheißenen Heiligen Geistes

Und als er mit ihnen zusammen war, gebot er ihnen, nicht von Jerusalem zu weichen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, die ihr [— so sprach er —] von mir vernommen habt,

denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden[b] nicht lange nach diesen Tagen.

Da fragten ihn die, welche zusammengekommen waren, und sprachen: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel die Königsherrschaft wieder her?

Er aber sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte[c] zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat;

sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!

Die Himmelfahrt Jesu Christi

Und als er dies gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen weg.

10 Und als sie unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da standen zwei Männer in weißer Kleidung bei ihnen,

11 die sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen!

Die Apostel in Jerusalem

12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heißt, der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg[d] entfernt.

13 Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf in das Obergemach, wo sie sich aufzuhalten pflegten, nämlich Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus.

14 Diese alle blieben beständig und einmütig im Gebet und Flehen, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.

Matthias wird durchs Los als zwölfter Apostel bestimmt

15 Und in diesen Tagen stand Petrus mitten unter den Jüngern auf und sprach (es waren aber etwa 120 Personen beisammen):

16 Ihr Männer und Brüder, es musste dieses Schriftwort erfüllt werden, das der Heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat über Judas, welcher denen, die Jesus gefangen nahmen, zum Wegweiser wurde.

17 Denn er war zu uns gezählt und hatte das Los dieses Dienstes empfangen.

18 Dieser erwarb einen Acker aus dem Lohn der Ungerechtigkeit, und er stürzte kopfüber hinab, barst mitten entzwei, und alle seine Eingeweide traten heraus.

19 Und das ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, sodass jener Acker in ihrer eigenen Sprache Akeldama genannt worden ist, das heißt: »Blutacker«.

20 Denn es steht geschrieben im Buch der Psalmen: »Seine Behausung soll öde werden, und niemand soll darin wohnen«, und: »Sein Amt empfange ein anderer«.[e]

21 So muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, in welcher der Herr Jesus unter uns ein- und ausging,

22 von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, da er von uns hinweg aufgenommen wurde — einer von diesen muss mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.

23 Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias.

24 Und sie beteten und sprachen: Herr, du Kenner aller Herzen, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt hast,

25 das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abgewichen ist, um hinzugehen an seinen eigenen Ort!

26 Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln hinzugezählt.

Die Ausgießung des Heiligen Geistes

Und als der Tag der Pfingsten[f] sich erfüllte, waren sie alle einmütig beisammen.

Und es entstand plötzlich vom Himmel her ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten.

Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.

Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer aus allen Heidenvölkern unter dem Himmel.

Als nun dieses Getöse entstand, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.

Sie entsetzten sich aber alle, verwunderten sich und sprachen zueinander: Siehe, sind diese, die da reden, nicht alle Galiläer?

Wieso hören wir sie dann jeder in unserer eigenen Sprache, in der wir geboren wurden?

Parther und Meder und Elamiter und wir Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadocien, Pontus und Asia;

10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und von den Gegenden Libyens bei Kyrene, und die hier weilenden Römer, Juden und Proselyten[g],

11 Kreter und Araber — wir hören sie in unseren Sprachen die großen Taten Gottes verkünden!

12 Und sie entsetzten sich alle und gerieten in Verlegenheit und sprachen einer zum anderen: Was soll das wohl sein?

13 Andere aber spotteten und sprachen: Sie sind voll süßen Weines!

Die Rede des Apostels Petrus

14 Da trat Petrus zusammen mit den Elf auf, erhob seine Stimme und sprach zu ihnen: Ihr Männer von Judäa und ihr alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sollt ihr wissen, und nun hört auf meine Worte!

15 Denn diese sind nicht berauscht, wie ihr meint; es ist ja erst die dritte Stunde des Tages;[h]

16 sondern dies ist es, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist:

17 »Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da werde ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure jungen Männer werden Gesichte[i] sehen, und eure Ältesten werden Träume haben;

18 ja, auch über meine Knechte und über meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen.

19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;

20 die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der große und herrliche Tag des Herrn kommt.

21 Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.«[j]

22 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, der Nazarener[k], einen Mann, der von Gott euch gegenüber beglaubigt wurde durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisst,

23 diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung[l] dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet.

24 Ihn hat Gott auferweckt, indem er die Wehen des Todes auflöste, weil es ja unmöglich war, dass Er von ihm festgehalten würde.

25 David nämlich sagt von ihm: »Ich sah den Herrn allezeit vor mir, denn er ist zu meiner Rechten, dass ich nicht wanke.

26 Darum freute sich mein Herz, und meine Zunge frohlockte; zudem wird auch mein Fleisch auf Hoffnung ruhen;

27 denn du wirst meine Seele nicht dem Totenreich preisgeben[m] und nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sieht.

28 Du hast mir die Wege des Lebens gezeigt; du wirst mich mit Freude erfüllen vor deinem Angesicht!«[n]

29 Ihr Männer und Brüder, es sei mir erlaubt, freimütig zu euch zu reden von dem Stammvater David: Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist unter uns bis zu diesem Tag.

30 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, dass er aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit er auf seinem Thron sitze,

31 hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat.

32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dafür sind wir alle Zeugen.

33 Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat er dies ausgegossen, was ihr jetzt seht und hört.

34 Denn nicht David ist in den Himmel aufgefahren, sondern er sagt selbst: »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,

35 bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße.«[o]

36 So soll nun das ganze Haus Israel mit Gewissheit erkennen, dass Gott Ihn sowohl zum Herrn[p] als auch zum Christus[q] gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt!

Die Entstehung der Gemeinde

37 Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Männer und Brüder?

38 Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße[r], und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe[s] des Heiligen Geistes empfangen.

39 Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.

40 Und noch mit vielen anderen Worten gab er Zeugnis und ermahnte und sprach: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht!

41 Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3 000 Seelen hinzugetan.

42 Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.

43 Es kam aber Furcht über alle Seelen, und viele Wunder und Zeichen geschahen durch die Apostel.

44 Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam;

45 sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war.

46 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens;

47 sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden[t].

Die Heilung eines Gelähmten

Petrus und Johannes gingen aber miteinander in den Tempel hinauf um die neunte Stunde[u], da man zu beten pflegte.

Und es wurde ein Mann herbeigebracht, der lahm war von Mutterleib an, den man täglich an die Pforte des Tempels hinsetzte, die man »die Schöne« nennt, damit er ein Almosen erbitten konnte von denen, die in den Tempel hineingingen.

Als dieser Petrus und Johannes sah, die in den Tempel hineingehen wollten, bat er sie um ein Almosen.

Da blickte ihn Petrus zusammen mit Johannes an und sprach: Sieh uns an!

Er aber achtete auf sie in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen.

Da sprach Petrus: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!

Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf; da wurden sogleich seine Füße und seine Knöchel fest,

und er sprang auf und konnte stehen, lief umher und trat mit ihnen in den Tempel, ging umher und sprang und lobte Gott.

Und alles Volk sah, wie er umherging und Gott lobte.

10 Und sie erkannten auch, dass er derjenige war, der um des Almosens willen an der Schönen Pforte des Tempels gesessen hatte; und sie wurden mit Verwunderung und Erstaunen erfüllt über das, was mit ihm geschehen war.

11 Da sich aber der geheilte Lahme zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk voll Erstaunen bei ihnen zusammen in der sogenannten Halle Salomos.

Petrus verkündigt dem Volk Jesus als den Messias

12 Als Petrus das sah, wandte er sich an das Volk: Ihr Männer von Israel, weshalb verwundert ihr euch darüber, oder weshalb blickt ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser umhergeht?

13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht[v] Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte.

14 Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde;

15 den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen.

16 Und auf den Glauben an seinen Namen hin hat sein Name diesen hier stark gemacht, den ihr seht und kennt; ja, der durch Ihn [gewirkte] Glaube hat ihm diese volle Gesundheit gegeben vor euch allen.

17 Und nun, ihr Brüder, ich weiß, dass ihr in Unwissenheit gehandelt habt, wie auch eure Obersten;

18 Gott aber hat das, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkündigte, dass nämlich der Christus leiden müsse, auf diese Weise erfüllt.

19 So tut nun Buße und bekehrt euch[w], dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen

20 und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus,

21 den der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her geredet hat.

22 Denn Mose hat zu den Vätern gesagt: »Einen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern; auf ihn sollt ihr hören in allem, was er zu euch reden wird«.[x]

23 Und es wird geschehen: Jede Seele, die nicht auf diesen Propheten hören wird, soll vertilgt werden aus dem Volk.

24 Und alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, sie haben auch diese Tage im Voraus angekündigt.

25 Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott mit unseren Vätern schloss, als er zu Abraham sprach: »Und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde«.[y]

26 Euch zuerst hat Gott, als er seinen Knecht Jesus erweckte[z], ihn gesandt, um euch zu segnen, indem[aa] ein jeder von euch sich von seiner Bosheit bekehrt!

Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat

Während sie aber zum Volk redeten, kamen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer auf sie zu.

Sie waren aufgebracht darüber, dass sie das Volk lehrten und in Jesus die Auferstehung aus den Toten verkündigten.

Und sie legten Hand an sie und brachten sie ins Gefängnis bis zum folgenden Morgen, denn es war schon Abend.

Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig, und die Zahl der Männer stieg auf etwa 5 000.

Es geschah aber am folgenden Morgen, dass sich ihre Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem versammelten,

auch Hannas, der Hohepriester, und Kajaphas und Johannes und Alexander und alle, die aus hohepriesterlichem Geschlecht waren.

Und sie stellten sie in ihre Mitte und fragten sie: Durch welche Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?

Da sprach Petrus, vom Heiligen Geist erfüllt, zu ihnen: Ihr Obersten des Volkes und ihr Ältesten von Israel,

wenn wir heute wegen der Wohltat an einem kranken Menschen verhört werden, durch wen er geheilt worden ist,

10 so sei euch allen und dem ganzen Volk Israel bekannt gemacht, dass durch den Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr gekreuzigt habt, den Gott auferweckt hat aus den Toten, dass dieser durch Ihn gesund vor euch steht.

11 Das ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, verworfen wurde, der zum Eckstein geworden ist.

12 Und es ist in keinem anderen das Heil[ab]; denn es ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden sollen!

13 Als sie aber die Freimütigkeit von Petrus und Johannes sahen und erfuhren, dass sie ungelehrte Leute und Laien[ac] seien, verwunderten sie sich; und sie erkannten, dass sie mit Jesus gewesen waren.

14 Da sie aber den Menschen bei ihnen stehen sahen, der geheilt worden war, konnten sie nichts dagegen sagen.

15 Da befahlen sie ihnen, aus dem Hohen Rat[ad] hinauszugehen, und beratschlagten miteinander und sprachen:

16 Was sollen wir mit diesen Menschen tun? Denn dass ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, das ist allen Bewohnern von Jerusalem bekannt, und wir können es nicht leugnen.

17 Aber damit es sich nicht weiter unter dem Volk verbreitet, wollen wir ihnen ernstlich drohen, damit sie künftig zu keinem Menschen mehr in diesem Namen reden!

18 Und sie ließen sie rufen und geboten ihnen, überhaupt nicht mehr in dem Namen Jesus zu reden noch zu lehren.

19 Aber Petrus und Johannes antworteten ihnen und sprachen: Entscheidet ihr selbst, ob es vor Gott recht ist, euch mehr zu gehorchen als Gott!

20 Denn es ist uns unmöglich, nicht von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben!

21 Sie aber drohten ihnen noch weiter und ließen sie frei, weil sie wegen des Volkes keinen Weg fanden, sie zu bestrafen; denn alle priesen Gott über dem, was geschehen war.

22 Der Mensch, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war, war nämlich über 40 Jahre alt.

Das Gebet der Gemeinde

23 Als sie aber freigelassen waren, kamen sie zu den Ihren und verkündeten alles, was die obersten Priester und die Ältesten zu ihnen gesagt hatten.

24 Und als sie es hörten, erhoben sie einmütig ihre Stimme zu Gott und sprachen: Herr, du bist der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer gemacht hat und alles, was darinnen ist.

25 Du hast durch den Mund deines Knechtes David gesagt: »Warum toben die Heiden und ersinnen die Völker Nichtiges?

26 Die Könige der Erde lehnen sich auf, und die Fürsten versammeln sich miteinander gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.«[ae]

27 Ja, wahrhaftig, gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, haben sich Herodes und Pontius Pilatus versammelt zusammen mit den Heiden und dem Volk Israel,

28 um zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatte, dass es geschehen sollte.

29 Und jetzt, Herr, sieh ihre Drohungen an und verleihe deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden,

30 indem du deine Hand ausstreckst zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!

31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren, und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.

Gemeinschaft und Freigebigkeit der Gläubigen

32 Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam.

33 Und mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war auf ihnen allen.

Footnotes

  1. (1,2) gr. apostolos = bevollmächtigter Gesandter (vgl. Mt 10).
  2. (1,5) Andere Übersetzung: in Wasser… in Heiligem Geist.
  3. (1,7) od. Stunden (vgl. Dan 2,21).
  4. (1,12) d.h. die Wegstrecke, die den Juden am Sabbat zu gehen erlaubt war (ca. 1 km).
  5. (1,20) Ps 69,26; 109,8.
  6. (2,1) »Pfingsten« (gr. pentekoste) bezeichnet das jüdische »Wochenfest« aus 3Mo 23, 15-21.
  7. (2,11) d.h. zum Judentum übergetretene ehemalige Heiden.
  8. (2,15) d.h. nach jüdischer Zeitrechnung 9 Uhr vormittags.
  9. (2,17) d.h. eine geistgewirkte Schau göttlicher Dinge (vgl. Apg 10,10-20; 16,9).
  10. (2,21) Joel 3,1-5.
  11. (2,22) od. Nazoräer; vgl. Fn. zu Mt 2,23.
  12. (2,23) od. Vorherwissen.
  13. (2,27) od. überlassen / im Totenreich lassen; so auch V. 31.
  14. (2,28) Ps 16,8-11.
  15. (2,35) Ps 110,1.
  16. (2,36) »Herr« (gr. kyrios) ist ein wichtiger Titel Jesu Christi, gleichbedeutend mit dem at. Titel adon, und umfasst die Bedeutungen »Herrscher / Gebieter / Besitzer / oberster Machthaber«.
  17. (2,36) d.h. zum Messias, zum verheißenen Erlöser-König.
  18. (2,38) d.h. kehrt von Herzen um, ändert eure Gesinnung.
  19. (2,38) od. das Geschenk (gr. dorea).
  20. (2,47) od. gerettet werden sollten.
  21. (3,1) d.h. nach jüdischer Zeitrechnung 15 Uhr.
  22. (3,13) Andere Übersetzung: Sohn; das gr. Wort kann beides bedeuten, und beides trifft hier zu (vgl. Apg 3,26; 4,27.30).
  23. (3,19) d.h. kehrt von eurem falschen Weg um zu Gott.
  24. (3,22) 5Mo 18,15.
  25. (3,25) 1Mo 22,18.
  26. (3,26) d.h. aufstehen ließ, wie V. 22; andere übersetzen: auferweckte.
  27. (3,26) od. unter der Bedingung, dass ...
  28. (4,12) od. die Errettung.
  29. (4,13) d.h. unkundige, einfache Menschen.
  30. (4,15) Der Hohe Rat (Sanhedrin) war die höchste Gerichts- und Regierungsinstanz der Juden unter der römischen Herrschaft.
  31. (4,26) Ps 2,1-2.