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Die Einsetzung der Priester

29 Das ist aber die Verordnung, die du befolgen sollst, um sie zu heiligen, damit sie mir als Priester dienen: Nimm einen Jungstier und zwei makellose Widder,

sowie ungesäuertes Brot und ungesäuerte Kuchen, mit Öl gemischt, und ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt; aus Feinmehl vom Weizen sollst du alles machen;

und lege es in einen Korb und bringe es in dem Korb dar zusammen mit dem Jungstier und den beiden Widdern.

Dann sollst du Aaron und seine Söhne vor den Eingang der Stiftshütte führen und sie mit Wasser waschen.

Und du sollst die Kleider nehmen und Aaron bekleiden mit dem Leibrock, und mit dem Obergewand zu dem Ephod, auch mit dem Ephod und dem Brustschild; und du sollst ihn gürten mit dem gewirkten Gürtel des Ephod;

und setze den Kopfbund auf sein Haupt, und hefte das heilige Diadem an den Kopfbund.

Und du sollst das Salböl nehmen und auf sein Haupt gießen und ihn salben.

Und seine Söhne sollst du auch herzubringen und ihnen die Leibröcke anlegen.

Und gürte sie, Aaron und seine Söhne, mit Gürteln, und binde ihnen die hohen Kopfbedeckungen um; und das Priestertum soll eine ewige Ordnung für sie sein. Auch sollst du Aaron und seinen Söhnen die Hände füllen.

10 Danach sollst du den Jungstier herzubringen vor die Stiftshütte. Und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Jungstieres stützen.

11 Und du sollst den Jungstier schächten vor dem Herrn, vor dem Eingang der Stiftshütte.

12 Und du sollst von dem Blut des Jungstieres nehmen und mit deinem Finger auf die Hörner des Altars tun, alles [übrige] Blut aber an den Fuß des Altars schütten.

13 Und du sollst alles Fett nehmen, das die Eingeweide bedeckt, und das Fett über dem Leberlappen und die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, und sollst es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen.

14 Aber Fleisch, Haut und Unrat des Jungstieres sollst du außerhalb des Lagers mit Feuer verbrennen; denn es ist ein Sündopfer.

15 Danach sollst du den einen Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders stützen.

16 Und du sollst den Widder schächten und von seinem Blut nehmen und an den Altar sprengen ringsumher.

17 Aber den Widder sollst du in Stücke zerlegen und seine Eingeweide und seine Schenkel waschen und sollst sie zu den Stücken und zu seinem Kopf legen

18 und auf dem Altar den ganzen Widder in Rauch aufgehen lassen; denn es ist ein Brandopfer für den Herrn; ein lieblicher[a] Geruch, ein Feueropfer für den Herrn.

19 Ebenso sollst du den anderen Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf seinen Kopf stützen,

20 und du sollst den Widder schächten und von seinem Blut nehmen und es auf das rechte Ohrläppchen Aarons tun und auf das rechte Ohrläppchen seiner Söhne und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes; das [übrige] Blut aber sollst du ringsum auf den Altar sprengen.

21 Und nimm von dem Blut auf dem Altar und von dem Salböl und besprenge Aaron und seine Kleider und seine Söhne und ihre Kleider; und so wird er geheiligt sein samt seinen Kleidern und seine Söhne mit ihm samt ihren Kleidern.

22 Danach sollst du das Fett von dem Widder nehmen und den Fettschwanz und das Fett, das die Eingeweide bedeckt, das Fett über dem Leberlappen und die beiden Nieren mit dem Fett, das daran ist, und die rechte Schulter; denn es ist ein Widder der Einsetzung[b].

23 Und nimm einen Laib Brot und einen Ölbrotkuchen und einen Fladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der vor dem Herrn steht,

24 und lege alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und webe es als ein Webopfer vor dem Herrn.[c]

25 Danach nimm es aus ihren Händen und lass es auf dem Altar über dem Brandopfer in Rauch aufgehen, als einen lieblichen Geruch vor dem Herrn; es ist ein Feueropfer für den Herrn.

26 Du sollst ferner die Brust nehmen von dem Widder der Einsetzung Aarons und sollst sie vor dem Herrn weben als ein Webopfer; und sie soll dein Anteil sein.

27 Und du sollst die Brust des Webopfers und die Schulter des Hebopfers heiligen, die gewebt und abgehoben worden sind von dem Widder der Einsetzung, von dem, was für Aaron und von dem, was für seine Söhne bestimmt ist.

28 Und das soll für Aaron und für seine Söhne bestimmt sein von den Kindern Israels, als eine ewige Ordnung; denn es ist ein Hebopfer, und es soll erhoben werden von den Kindern Israels, von ihren Friedensopfern, als ihr Hebopfer für den Herrn.

29 Und die heiligen Kleider Aarons sollen seine Söhne nach ihm bekommen, dass sie darin gesalbt und ihre Hände darin gefüllt werden.

30 Derjenige unter seinen Söhnen, der an seiner Stelle Priester wird, der in die Stiftshütte geht, um im Heiligtum zu dienen, der soll sie sieben Tage lang tragen.

31 Du sollst aber den Widder der Einsetzung nehmen und sein Fleisch an einem heiligen Ort kochen.

32 Und Aaron und seine Söhne sollen das Fleisch des Widders essen samt dem Brot im Korb, vor dem Eingang der Stiftshütte.

33 Sie sollen das essen, womit die Sühnung für sie erwirkt wurde, als man ihre Hände füllte, um sie zu heiligen. Kein Fremder soll es essen, denn es ist heilig!

34 Wenn aber etwas von dem Fleisch der Einsetzung und von dem Brot bis zum Morgen übrig bleibt, so sollst du das Übrige mit Feuer verbrennen; es soll nicht gegessen werden, denn es ist heilig.

35 Und du sollst mit Aaron und seinen Söhnen so verfahren, wie ich es dir geboten habe. Sieben Tage sollst du ihre Hände füllen

36 und sollst täglich einen Jungstier als Sündopfer schlachten zur Sühnung; und du sollst den Altar entsündigen, indem du Sühnung für ihn erwirkst, und sollst ihn salben, damit er geheiligt wird.

37 Sieben Tage sollst du für den Altar Sühnung erwirken und ihn heiligen, und der Altar wird hochheilig sein. Alles, was mit dem Altar in Berührung kommt, das wird heilig.

Das ständige Brandopfer

38 Das ist es aber, was du auf dem Altar opfern sollst: Zwei einjährige Lämmer sollst du beständig [darauf opfern], Tag für Tag;

39 das eine Lamm sollst du am Morgen opfern, das andere Lamm sollst du zur Abendzeit[d] opfern;

40 und zum ersten Lamm einen Zehntel Feinmehl, gemengt mit einem Viertel Hin Öl aus zerstoßenen Oliven und einem Viertel Hin Wein zum Trankopfer.

41 Das andere Lamm sollst du zur Abendzeit opfern; und mit dem Speis- und Trankopfer sollst du es halten wie am Morgen; [du sollst es opfern] als einen lieblichen Geruch, als ein Feueropfer für den Herrn.

42 Das soll das beständige Brandopfer sein für eure [künftigen] Geschlechter, vor dem Herrn, vor dem Eingang der Stiftshütte, wo ich mit euch zusammenkommen will, um dort zu dir zu reden.

43 Und ich werde dort zusammenkommen mit den Kindern Israels, und [die Stiftshütte] soll geheiligt werden durch meine Herrlichkeit.

44 Und ich will die Stiftshütte heiligen samt dem Altar; und ich will mir Aaron und seine Söhne heiligen, damit sie mir als Priester dienen.

45 Und ich will in der Mitte der Kinder Israels wohnen, und ich will ihr Gott sein.

46 Und sie sollen erkennen, dass ich, der Herr, ihr Gott bin, der sie aus dem Land Ägypten geführt hat, damit ich in ihrer Mitte wohne, ich, der Herr, ihr Gott.

Der Räucheraltar

30 Und du sollst einen Altar anfertigen, um Räucherwerk darauf zu räuchern; aus Akazienholz sollst du ihn machen.

Eine Elle lang und eine Elle breit soll er sein, viereckig, und zwei Ellen hoch, und seine Hörner sollen aus einem Stück mit ihm sein.

Und du sollst ihn mit reinem Gold überziehen, seine Platte und seine Wände ringsum und seine Hörner, und sollst ihm ringsum einen goldenen Kranz machen;

und mache ihm zwei goldene Ringe unter dem Kranz; an seinen beiden Seiten sollst du sie anbringen, an seinen beiden Wänden, und sie sollen die Tragstangen aufnehmen, dass man ihn damit tragen kann.

Und die Tragstangen sollst du aus Akazienholz machen und sie mit Gold überziehen.

Und du sollst ihn vor den Vorhang stellen, der vor der Lade des Zeugnisses hängt, und vor den Sühnedeckel, der auf dem Zeugnis ist, wo ich mit dir zusammenkommen will.

Und Aaron soll wohlriechendes Räucherwerk auf ihm räuchern, Morgen für Morgen; wenn er die Lampen zurichtet, soll er es räuchern.

Und auch wenn Aaron zur Abendzeit[e] die Lampen zurichtet, soll er es räuchern. Es soll ein beständiges Räucherwerk sein vor dem Herrn bei euren [künftigen] Geschlechtern.

Ihr sollt kein fremdes Räucherwerk auf ihm darbringen und auch kein Brandopfer, kein Speisopfer; und ihr sollt kein Trankopfer auf ihm ausgießen.

10 Aber einmal im Jahr soll Aaron auf seinen Hörnern Sühnung erwirken; mit dem Blut des Sündopfers der Versöhnung soll er einmal jährlich darauf Sühnung erwirken für eure Geschlechter; er ist dem Herrn hochheilig.

Das Lösegeld für die Israeliten

11 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

12 Wenn du die Zahl der Kinder Israels ermittelst, alle, die gezählt werden, so soll jeder dem Herrn ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn man sie zählt, damit nicht eine Plage über sie kommt, wenn sie gezählt werden.

13 Jeder, der durch die Zählung geht, soll einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums (ein Schekel gilt 20 Gera) — einen halben Schekel als Hebopfer für den Herrn.

14 Jeder, der durch die Zählung geht im Alter von 20 Jahren und darüber, der soll dem Herrn das Hebopfer geben.

15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als einen halben Schekel, wenn ihr dem Herrn das Hebopfer gebt, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen.

16 Und du sollst das Sühnegeld von den Kindern Israels nehmen und es für den Dienst der Stiftshütte geben, dass es den Kindern Israels zum Gedenken sei vor dem Herrn, um Sühnung zu erwirken für eure Seelen.

Das eherne Becken

17 Weiter redete der Herr mit Mose und sprach:

18 Du sollst auch ein ehernes Becken machen mit einem ehernen Gestell, zum Waschen, und du sollst es aufstellen zwischen der Stiftshütte und dem Altar, und Wasser hineingießen.

19 Und Aaron und seine Söhne sollen aus ihm ihre Hände und Füße waschen.

20 Wenn sie in die Stiftshütte gehen wollen, so sollen sie sich mit Wasser waschen, damit sie nicht sterben; ebenso wenn sie zum Altar nahen, um zu dienen und ein Feueropfer dem Herrn in Rauch aufgehen zu lassen.

21 Und zwar sollen sie ihre Hände und ihre Füße waschen, damit sie nicht sterben. Das soll eine ewig gültige Ordnung für sie sein, für ihn und seinen Samen, für ihre [künftigen] Geschlechter.

Das heilige Salböl und das Räucherwerk

22 Und der Herr redete mit Mose und sprach:

23 Nimm du dir auserlesene Spezerei[f]: 500 Schekel feinste Myrrhe[g] und halb so viel wohlriechenden Zimt, 250 [Schekel], und wohlriechenden Kalmus, auch 250,

24 dazu 500 [Schekel] Kassia, nach dem Schekel des Heiligtums, und ein Hin Olivenöl;

25 und mache daraus ein heiliges Salböl, eine Mischung von Gewürzsalbe, nach der Kunst des Salbenbereiters gemischt; ein heiliges Salböl soll es sein.

26 Und du sollst damit die Stiftshütte und die Lade des Zeugnisses salben,

27 sowie den Tisch mit allen seinen Geräten und den Leuchter mit seinen Geräten, und den Räucheraltar,

28 und den Brandopferaltar mit allen seinen Geräten und das Becken mit seinem Gestell.

29 Und du sollst sie heiligen, damit sie hochheilig seien; alles, was damit in Berührung kommt, wird heilig sein.[h]

30 Auch Aaron und seine Söhne sollst du salben und sie heiligen, damit sie mir als Priester dienen.

31 Und du sollst zu den Kindern Israels sagen: Das soll mir ein heiliges Salböl sein für alle eure [künftigen] Geschlechter!

32 Es soll nicht auf das Fleisch irgendeines Menschen gegossen werden; ihr sollt auch in der gleichen Zusammensetzung keines machen; es ist heilig, darum soll es euch heilig sein.

33 Wer etwas Derartiges zusammenmischt oder einem Fremden davon gibt, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk!

34 Und der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Spezerei: Harz, Räucherklaue und Galbanum, wohlriechendes Gewürz und reinen Weihrauch, zu gleichen Teilen,

35 und bereite Räucherwerk daraus, nach der Kunst des Salbenbereiters gemischt, gesalzen, rein und heilig.

36 Und zerreibe etwas davon ganz fein und lege etwas davon vor das Zeugnis in die Stiftshütte, wo ich mit dir zusammenkommen will. Das soll euch hochheilig sein.

37 Und was das Räucherwerk betrifft, das du bereiten sollst, so sollt ihr in der gleichen Zusammensetzung für euch selbst keines machen, sondern es soll dir heilig sein für den Herrn.

38 Wer es nachmacht, um daran zu riechen, der soll ausgerottet werden aus seinem Volk!

Footnotes

  1. (29,18) od. beschwichtigender / besänftigender (vgl. 1Mo 8,21).
  2. (29,22) w. ein Widder der Füllung der Hände (vgl. 2Mo 28,41). Das hebr. »die Hände füllen« wird oft mit »einweihen« oder »einsetzen« übersetzt.
  3. (29,24) Das Webopfer oder Schwingopfer wurde vom Priester hin- und herbewegt oder geschwungen.
  4. (29,39) w. zwischen den zwei Abenden (vgl. Fn. zu 2Mo 12,6).
  5. (30,8) vgl. Fn. zu 2Mo 12,6.
  6. (30,23) vgl. Fn. zu 2Mo 25,6.
  7. (30,23) w. fließender Myrrhe; das von selbst ausgeflossene Harz des Myrrhestrauches war besonders kostbar.
  8. (30,29) »heilig« bedeutet hier: Es gehört Gott und ist für ihn ausgesondert, dem gewöhnlichen menschlichen Gebrauch entzogen.

Der Einzug des Messias Jesus in Jerusalem

21 Als sie sich nun Jerusalem näherten und nach Bethphage an den Ölberg kamen, sandte Jesus zwei Jünger

und sprach zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt, und sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr; die bindet los und führt sie zu mir!

Und wenn euch jemand etwas sagt, so sprecht: Der Herr braucht sie!, dann wird er sie sogleich senden.

Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt ist, der spricht:

»Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir demütig und reitend auf einem Esel, und zwar auf einem Füllen, dem Jungen des Lasttiers«.[a]

Die Jünger aber gingen hin und taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte,

und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider auf sie und setzten ihn darauf.

Aber die meisten aus der Menge breiteten ihre Kleider aus auf dem Weg; andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.

Und die Volksmenge, die vorausging, und die, welche nachfolgten, riefen und sprachen: Hosianna dem Sohn Davids! Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe![b]

10 Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser?

11 Die Menge aber sagte: Das ist Jesus, der Prophet von Nazareth in Galiläa!

Die zweite Tempelreinigung

12 Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenverkäufer.

13 Und er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: »Mein Haus soll ein Bethaus genannt werden!«[c] Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!

14 Und es kamen Blinde und Lahme im Tempel zu ihm, und er heilte sie.

15 Als aber die obersten Priester und die Schriftgelehrten die Wunder sahen, die er tat, und die Kinder, die im Tempel riefen und sprachen: Hosianna dem Sohn Davids!, da wurden sie entrüstet

16 und sprachen zu ihm: Hörst du, was diese sagen? Jesus aber sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr noch nie gelesen: »Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast du ein Lob bereitet«?[d]

17 Und er verließ sie, ging zur Stadt hinaus nach Bethanien und übernachtete dort.

Der unfruchtbare Feigenbaum. Die Macht des Glaubens

18 Als er aber früh am Morgen in die Stadt zurückkehrte, hatte er Hunger.

19 Und als er einen einzelnen Feigenbaum am Weg sah, ging er zu ihm hin und fand nichts daran als nur Blätter. Da sprach er zu ihm: Nun soll von dir keine Frucht mehr kommen in Ewigkeit! Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum.

20 Und als die Jünger es sahen, verwunderten sie sich und sprachen: Wie ist der Feigenbaum so plötzlich verdorrt?

21 Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht nur tun, was mit dem Feigenbaum geschah, sondern auch, wenn ihr zu diesem Berg sagt: Hebe dich und wirf dich ins Meer!, so wird es geschehen.

22 Und alles, was ihr glaubend erbittet im Gebet, das werdet ihr empfangen!

Die Frage nach der Vollmacht Jesu

23 Und als er in den Tempel kam, traten die obersten Priester und die Ältesten des Volkes zu ihm, während er lehrte, und sprachen: In welcher Vollmacht tust du dies, und wer hat dir diese Vollmacht gegeben?

24 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch ein Wort fragen; wenn ihr mir darauf antwortet, will ich euch auch sagen, in welcher Vollmacht ich dies tue.

25 Woher war die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von Menschen? Da überlegten sie bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er uns fragen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?

26 Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so müssen wir die Volksmenge fürchten, denn alle halten Johannes für einen Propheten.

27 Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht! Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, in welcher Vollmacht ich dies tue.

Das Gleichnis von den zwei Söhnen

28 Was meint ihr aber? Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und er ging zu dem ersten und sprach: Sohn, mache dich auf und arbeite heute in meinem Weinberg!

29 Der aber antwortete und sprach: Ich will nicht! Danach aber reute es ihn, und er ging.

30 Und er ging zu dem zweiten und sagte dasselbe. Da antwortete dieser und sprach: Ich [gehe], Herr! und ging nicht.

31 Wer von diesen beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sprachen zu ihm: Der erste. Da spricht Jesus zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und die Huren kommen eher in das Reich Gottes als ihr!

32 Denn Johannes ist zu euch gekommen mit dem Weg der Gerechtigkeit, und ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zöllner und die Huren aber glaubten ihm; und obwohl ihr es gesehen habt, reute es euch nicht nachträglich, sodass ihr ihm geglaubt hättet.

Das Gleichnis von dem Hausherrn und den Weingärtnern

33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein gewisser Hausherr, der pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, verpachtete ihn an Weingärtner und reiste außer Landes.

34 Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, um seine Früchte in Empfang zu nehmen.

35 Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den anderen töteten sie, den dritten steinigten sie.

36 Da sandte er wieder andere Knechte, mehr als zuvor; und sie behandelten sie ebenso.

37 Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen!

38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe! Kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbgut in Besitz nehmen!

39 Und sie ergriffen ihn, stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.

40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, was wird er mit diesen Weingärtnern tun?

41 Sie sprachen zu ihm: Er wird die Übeltäter auf üble Weise umbringen und den Weinberg anderen Weingärtnern verpachten, welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden.

42 Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr noch nie in den Schriften gelesen: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen«?[e]

43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk[f] gegeben werden, das dessen Früchte bringt.

44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert werden; auf wen er aber fällt, den wird er zermalmen.

45 Und als die obersten Priester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete.

46 Und sie suchten ihn zu ergreifen, fürchteten aber die Volksmenge, weil sie ihn für einen Propheten hielt.

Footnotes

  1. (21,5) Sach 9,9.
  2. (21,9) Hosianna: gr. Form des hebr. Rufes »Hilf doch, (Herr)!« (vgl. Ps 118,25-26).
  3. (21,13) Jes 56,7.
  4. (21,16) Ps 8,3.
  5. (21,42) Ps 118,22-23.
  6. (21,43) Hier steht im Gr. das Wort für »Heidenvolk«.

Strafrede gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer

23 Da redete Jesus zu der Volksmenge und zu seinen Jüngern

und sprach: Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben sich auf Moses Stuhl gesetzt.

Alles nun, was sie euch sagen, dass ihr halten sollt, das haltet und tut; aber nach ihren Werken tut nicht, denn sie sagen es wohl, tun es aber nicht.

Sie binden nämlich schwere und kaum erträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; sie aber wollen sie nicht mit einem Finger anrühren.

Alle ihre Werke tun sie aber, um von den Leuten gesehen zu werden. Sie machen nämlich ihre Gebetsriemen breit und die Säume an ihren Gewändern groß,

und sie lieben den obersten Platz bei den Mahlzeiten und die ersten Sitze in den Synagogen

und die Begrüßungen auf den Märkten, und wenn sie von den Leuten »Rabbi, Rabbi«[a] genannt werden.

Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen, denn einer ist euer Meister, der Christus; ihr aber seid alle Brüder.

Nennt auch niemand auf Erden euren Vater; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.

10 Auch sollt ihr euch nicht Meister nennen lassen; denn einer ist euer Meister, der Christus.

11 Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein.

12 Wer sich aber selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

13 Aber wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Reich der Himmel vor den Menschen zuschließt! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die lasst ihr nicht hinein.

14 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Häuser der Witwen fresst und zum Schein lange betet. Darum werdet ihr ein schwereres Gericht empfangen!

15 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr Meer und Land durchzieht, um einen einzigen Proselyten[b] zu machen, und wenn er es geworden ist, macht ihr einen Sohn der Hölle aus ihm, zweimal mehr, als ihr es seid!

16 Wehe euch, ihr blinden Führer, die ihr sagt: Wer beim Tempel schwört, das gilt nichts; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist gebunden.

17 Ihr Narren und Blinden, was ist denn größer, das Gold oder der Tempel, der das Gold heiligt?

18 Und: Wer beim Brandopferaltar schwört, das gilt nichts; wer aber beim Opfer schwört, das darauf liegt, der ist gebunden.

19 Ihr Narren und Blinden! Was ist denn größer, das Opfer oder der Brandopferaltar, der das Opfer heiligt?

20 Darum, wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf ist.

21 Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt.

22 Und wer beim Himmel schwört, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.

23 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Minze und den Anis und den Kümmel verzehntet und das Wichtigere im Gesetz vernachlässigt, nämlich das Recht[c] und das Erbarmen und den Glauben! Dieses sollte man tun und jenes nicht lassen.

24 Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber verschluckt!

25 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr das Äußere des Bechers und der Schüssel reinigt, inwendig aber sind sie voller Raub und Unmäßigkeit!

26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Inwendige des Bechers und der Schüssel, damit auch ihr Äußeres rein werde!

27 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr getünchten Gräbern[d] gleicht, die äußerlich zwar schön scheinen, inwendig aber voller Totengebeine und aller Unreinheit sind!

28 So erscheint auch ihr äußerlich vor den Menschen als gerecht, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.

29 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Gräber der Propheten baut und die Denkmäler der Gerechten schmückt

30 und sagt: Hätten wir in den Tagen unserer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der Propheten schuldig gemacht.

31 So gebt ihr ja euch selbst das Zeugnis, dass ihr Söhne der Prophetenmörder seid.

32 Ja, macht ihr nur das Maß eurer Väter voll!

33 Ihr Schlangen! Ihr Otterngezücht! Wie wollt ihr dem Gericht der Hölle entgehen?

34 Siehe, darum sende ich zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; und etliche von ihnen werdet ihr töten und kreuzigen, und etliche werdet ihr in euren Synagogen geißeln und sie verfolgen von einer Stadt zur anderen,

35 damit über euch alles gerechte Blut kommt, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt.

36 Wahrlich, ich sage euch: Dies alles wird über dieses Geschlecht kommen!

Klage über Jerusalem

37 Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt nicht gewollt!

38 Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden;

39 denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr sprechen werdet: »Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!«[e]

Die Endzeitrede Jesu auf dem Ölberg

24 Und Jesus trat hinaus und ging vom Tempel hinweg. Und seine Jünger kamen herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen.

Jesus aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht abgebrochen wird![f]

Als er aber auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deiner Wiederkunft[g] und des Endes der Weltzeit sein?

Verführungen und Nöte in der Endzeit

Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt acht, dass euch niemand verführt!

Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen.

Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muss geschehen; aber es ist noch nicht das Ende.

Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen.

Dies alles ist der Anfang der Wehen.

Dann wird man euch der Drangsal[h] preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen.

10 Und dann werden viele Anstoß nehmen, einander verraten und einander hassen.

11 Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen.

12 Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe[i] in vielen erkalten.

13 Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.

14 Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt[j] verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen.

Die große Drangsal

15 Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch den Propheten Daniel geredet wurde,[k] an heiliger Stätte stehen seht (wer es liest, der achte darauf!),

16 dann fliehe auf die Berge, wer in Judäa ist;

17 wer auf dem Dach ist, der steige nicht hinab, um etwas aus seinem Haus zu holen,

18 und wer auf dem Feld ist, der kehre nicht zurück, um seine Kleider zu holen.

19 Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen!

20 Bittet aber, dass eure Flucht nicht im Winter noch am Sabbat geschieht.

21 Denn dann wird eine große Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird.

22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen sollen jene Tage verkürzt werden.

23 Wenn dann jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus, oder dort, so glaubt es nicht!

24 Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.

25 Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.

26 Wenn sie nun zu euch sagen werden: »Siehe, er ist in der Wüste!«, so geht nicht hinaus; »Siehe, er ist in den Kammern!«, so glaubt es nicht!

27 Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.

28 Denn wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.

Das Kommen des Menschensohnes

29 Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden.

30 Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Geschlechter der Erde[l] an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit.

31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.

32 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon saftig wird und Blätter treibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.

33 Also auch ihr, wenn ihr dies alles seht, so erkennt, dass er nahe vor der Türe ist.

34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.

35 Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Ermahnung zur Wachsamkeit

36 Um jenen Tag aber und die Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern allein mein Vater.

37 Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch bei der Wiederkunft des Menschensohnes sein.

38 Denn wie sie in den Tagen vor der Sintflut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging,

39 und nichts merkten, bis die Sintflut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch die Wiederkunft des Menschensohnes sein.

40 Dann werden zwei auf dem Feld sein; der eine wird genommen, und der andere wird zurückgelassen.

41 Zwei werden auf der Mühle mahlen; die eine wird genommen, und die andere wird zurückgelassen.

42 So wacht nun, da ihr nicht wisst, in welcher Stunde euer Herr kommt!

43 Das aber erkennt: Wenn der Hausherr wüsste, in welcher Nachtstunde der Dieb käme, so würde er wohl wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen.

44 Darum seid auch ihr bereit! Denn der Sohn des Menschen kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.

45 Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, damit er ihnen die Speise gibt zur rechten Zeit?

46 Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird.

47 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.

48 Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen spricht: Mein Herr säumt zu kommen!,

49 und anfängt, die Mitknechte zu schlagen und mit den Schlemmern zu essen und zu trinken,

50 so wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, da er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt,

51 und wird ihn entzweihauen und ihm seinen Teil mit den Heuchlern geben. Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

25 Dann wird das Reich der Himmel zehn Jungfrauen gleichen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.

Fünf von ihnen aber waren klug und fünf töricht.

Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich.

Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen mitsamt ihren Lampen.

Als nun der Bräutigam auf sich warten ließ, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.

Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht aus, ihm entgegen!

Da erwachten alle jene Jungfrauen und machten ihre Lampen bereit.

Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen!

Aber die klugen antworteten und sprachen: Nein, es würde nicht reichen für uns und für euch. Geht doch vielmehr hin zu den Händlern und kauft für euch selbst!

10 Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen.

11 Danach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf!

12 Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht!

13 Darum wacht! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird.

Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten

14 Denn es ist wie bei einem Menschen, der außer Landes reisen wollte, seine Knechte rief und ihnen seine Güter übergab.

15 Dem einen gab er fünf Talente, dem anderen zwei, dem dritten eins, jedem nach seiner Kraft[m], und er reiste sogleich ab.

16 Da ging der hin, welcher die fünf Talente empfangen hatte, handelte mit ihnen und gewann fünf weitere Talente.

17 Und ebenso der, welcher die zwei Talente [empfangen hatte], auch er gewann zwei weitere.

18 Aber der, welcher das eine empfangen hatte, ging hin, grub die Erde auf und verbarg das Geld seines Herrn.

19 Nach langer Zeit aber kommt der Herr dieser Knechte und hält Abrechnung mit ihnen.

20 Und es trat der hinzu, der die fünf Talente empfangen hatte, brachte noch fünf weitere Talente herzu und sprach: Herr, du hast mir fünf Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen fünf weitere Talente gewonnen.

21 Da sagte sein Herr zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!

22 Und es trat auch der hinzu, der die zwei Talente empfangen hatte, und sprach: Herr, du hast mir zwei Talente übergeben; siehe, ich habe mit ihnen zwei andere Talente gewonnen.

23 Sein Herr sagte zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über vieles setzen; geh ein zur Freude deines Herrn!

24 Da trat auch der hinzu, der das eine Talent empfangen hatte, und sprach: Herr, ich kannte dich, dass du ein harter Mann bist. Du erntest, wo du nicht gesät, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast;

25 und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg dein Talent in der Erde. Siehe, da hast du das Deine!

26 Aber sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe?

27 Dann hättest du mein Geld den Wechslern bringen sollen, so hätte ich bei meinem Kommen das Meine mit Zinsen zurückerhalten.

28 Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!

29 Denn wer hat, dem wird gegeben werden, damit er Überfluss hat; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat.

30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird das Heulen und Zähneknirschen sein.

Footnotes

  1. (23,7) Rabbi (hebr. eig. »Mein großer [Lehrer]«) bedeutet »Mein Meister / Lehrer« und war eine ehrenvolle Anrede für jüdische Lehrer der Schrift.
  2. (23,15) d.h. einen Heiden, der zum Judentum übertritt (vgl. Gal 3,10-14; 5,2-6).
  3. (23,23) Andere Übersetzung: das Gericht (= hier die Rechtsprechung, wo dem Armen Recht geschaffen wurde).
  4. (23,27) Gräber wurden damals mit Kalk getüncht, damit sie weithin sichtbar waren und kein Jude sich versehentlich an ihnen verunreinigte (vgl. 4Mo 19,11).
  5. (23,39) Ps 118,26.
  6. (24,2) Diese Weissagung wurde 70 n. Chr. wortwörtlich erfüllt, als die Soldaten des römischen Feldherrn Titus den Tempel des Herodes niederbrannten und abrissen. Die heutige »Klagemauer« war als Stützmauer des erweiterten Tempelbezirks kein Bestandteil des eigentlichen Tempels.
  7. (24,3) od. Ankunft / deines Kommens (gr. parousia); so auch V. 27.37.39.
  8. (24,9) od. der Bedrängnis (gr. thlipsis).
  9. (24,12) d.h. die geistliche Liebe (gr. agape).
  10. (24,14) w. im ganzen Erdkreis (oikoumene).
  11. (24,15) vgl. Dan 9,27; 11,31; 12,11.
  12. (24,30) Andere Übersetzung: alle Stämme des Landes (Israel) (vgl. Sach 12,10; Offb 1,7).
  13. (25,15) od. Fähigkeit.