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Davids Vorbereitungen für den Tempelbau

22 Und David sprach: Hier soll das Haus Gottes, des Herrn, sein und dies der Altar zum Brandopfer für Israel!

Und David gebot, die Fremdlinge, die im Land Israel waren, zu versammeln; und er stellte sie an als Steinhauer, um Quadersteine zu hauen für den Bau des Hauses Gottes.

Und David schaffte viel Eisen an für die Nägel an den Torflügeln und für die Klammern, und so viel Erz, dass es nicht zu wägen war,

auch Zedernholz ohne Zahl. Denn die von Zidon und Tyrus brachten David viel Zedernholz.

Und David sprach: Mein Sohn Salomo ist jung und zart; das Haus aber, das dem Herrn gebaut werden soll, das soll sehr groß sein, damit sein Name und Ruhm in allen Ländern erhoben werde; darum will ich einen Vorrat für ihn anlegen! So legte David vor seinem Tod Vorräte in Menge an.

Und er rief seinen Sohn Salomo und gebot ihm, das Haus des Herrn, des Gottes Israels, zu bauen.

David aber sprach zu Salomo: Mein Sohn, es lag mir am Herzen, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen;

aber das Wort des Herrn erging an mich, und er sprach: Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt; du sollst meinem Namen kein Haus bauen, weil du so viel Blut vor mir auf die Erde vergossen hast!

Siehe, ein Sohn wird dir geboren werden, der wird ein Mann der Ruhe sein; denn ich will ihm Ruhe geben vor allen seinen Feinden ringsumher, darum soll sein Name Salomo[a] sein; und ich will Israel Frieden und Ruhe geben in seinen Tagen.

10 Der soll meinem Namen ein Haus bauen. Und er soll mein Sohn sein, und ich will sein Vater sein und den Thron seines Königtums über Israel befestigen auf ewig!

11 So sei nun der Herr mit dir, mein Sohn, dass es dir gelinge und dass du dem Herrn, deinem Gott, ein Haus baust, wie er von dir geredet hat!

12 Der Herr wolle dir nur Weisheit und Verstand geben und setze dich [zum Herrscher] über Israel ein und verleihe dir, dass du das Gesetz des Herrn, deines Gottes, befolgst.

13 Dann wird es dir gelingen, wenn du darauf achtest, die Satzungen und Rechte zu befolgen, die der Herr dem Mose für Israel geboten hat. Sei stark und mutig! Fürchte dich nicht und verzage nicht!

14 Und siehe, durch meine Bemühung habe ich für das Haus des Herrn 100 000 Talente Gold bereitgestellt und tausendmal tausend Talente Silber; dazu Erz und Eisen, das nicht zu wägen ist; denn es ist sehr viel. Auch habe ich Holz und Steine angeschafft, und du kannst noch mehr dazutun.

15 Und Werkleute sind bei dir in Menge: Steinmetze, Maurer und Zimmerleute und allerlei weise Meister für jegliches Werk.

16 Das Gold, das Silber, das Erz und das Eisen sind nicht zu zählen. Mache dich auf und führe es aus, und der Herr sei mit dir!

17 Und David gebot allen Obersten Israels, seinem Sohn Salomo beizustehen:

18 »Ist nicht der Herr, euer Gott, mit euch und hat euch Ruhe gegeben ringsumher? Denn er hat die Einwohner des Landes in meine Hand gegeben, und das Land ist dem Herrn und seinem Volk unterworfen.

19 So richtet nun euer Herz und eure Seele darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen! Und macht euch auf und baut das Heiligtum Gottes, des Herrn, damit man die Lade des Bundes des Herrn und die heiligen Geräte Gottes in das Haus bringe, das dem Namen des Herrn gebaut werden soll!«

Die Leviten und ihre Dienstordnung

23 So machte David, als er alt und lebenssatt geworden war, seinen Sohn Salomo zum König über Israel.

Und er versammelte alle Obersten in Israel und die Priester und Leviten.

Die Leviten aber wurden gezählt, von 30 Jahren an und darüber. Und ihre Zahl, Haupt für Haupt, betrug 38 000 Mann.

»Von diesen [— sagte David —] sollen 24 000 Mann die Aufsicht über das Werk am Haus des Herrn führen, und 6 000 sollen Vorsteher und Richter sein,

und 4 000 Torhüter und 4 000, die den Herrn loben mit Instrumenten, die ich für den Lobgesang gemacht habe.«

Und David teilte sie in Abteilungen, nach den Söhnen Levis: Gerson, Kahat und Merari.

Von den Gersonitern: Laedan und Simei.

Die Söhne Laedans: Jechiel, das Oberhaupt, Setam und Joel, [insgesamt] drei.

Die Söhne Simeis aber waren: Schelomit, Hasiel und Haran, [insgesamt] drei. Das waren die Familienhäupter von Laedan.

10 Und die Söhne Simeis[b] waren: Jahat, Sina, Jeusch und Berija; diese vier waren Söhne Simeis.

11 Jahat war das Oberhaupt, Sina der zweite. Aber Jeusch und Berija hatten nicht viele Söhne, darum wurden sie als ein einziges Vaterhaus gerechnet.

12 Die Söhne Kahats waren: Amram, Jizhar, Hebron und Ussiel, [insgesamt] vier.

13 Die Söhne Amrams waren: Aaron und Mose. Aaron aber wurde ausgesondert, dass er als hochheilig geheiligt würde, er und seine Söhne, auf ewig, um vor dem Herrn zu räuchern, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen ewiglich.

14 Und was Mose, den Mann Gottes, betrifft, so wurden seine Söhne zum Stamm Levi gerechnet.

15 Die Söhne Moses aber waren: Gerson und Elieser.

16 Die Söhne Gersons: Sebuel, das Oberhaupt.

17 Die Söhne Eliesers: Rechabja, das Oberhaupt. Und Elieser hatte keine anderen Söhne. Aber die Söhne Rechabjas waren sehr zahlreich.

18 Die Söhne Jizhars waren: Schelomit, das Oberhaupt.

19 Die Söhne Hebrons waren: Jerija, das Oberhaupt; Amarja, der zweite; Jahasiel, der dritte; und Jekameam, der vierte.

20 Die Söhne Ussiels waren: Micha, das Oberhaupt, und Jischija, der zweite.

21 Die Söhne Meraris waren: Machli und Muschi. Die Söhne Machlis waren: Eleasar und Kis.

22 Eleasar aber starb und hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; und die Söhne des Kis, ihre Vettern, nahmen sie als Ehefrauen.

23 Die Söhne Muschis waren: Machli, Eder und Jeremot, [insgesamt] drei.

24 Das sind die Söhne Levis nach den Häusern ihrer Väter, die Familienhäupter, so wie sie gemustert wurden nach der Zahl der Namen, nach der Kopfzahl, von 20 Jahren an und darüber, die das Werk des Dienstes am Haus des Herrn verrichteten.

25 Denn David sprach: »Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volk Ruhe gegeben, und er wird auf ewig in Jerusalem wohnen.

26 So haben nun die Leviten die Wohnung mit allen Geräten, die zu ihrem Dienst gehören, nicht mehr zu tragen

27 (nach den letzten Anordnungen Davids waren die Söhne Levis nämlich von 20 Jahren und darüber gezählt worden),

28 sondern ihr Platz ist an der Seite der Söhne Aarons im Dienst am Haus des Herrn: zur Aufsicht über die Vorhöfe und über die Kammern und zur Reinigung des ganzen Heiligtums und zur Verrichtung des Dienstes am Haus Gottes;

29 auch sollen sie nach dem Schaubrot, nach dem Feinmehl zum Speisopfer, nach den ungesäuerten Fladen, nach dem Pfannengebäck, nach dem Rührgebäck und nach allem Hohl- und Längenmaß sehen;

30 und sie sollen alle Morgen antreten, um dem Herrn zu danken und ihn zu loben, ebenso auch am Abend;

31 auch haben sie dem Herrn alle Brandopfer zu opfern, an den Sabbaten, Neumonden und Festen, in der erforderlichen Zahl und nach der Vorschrift, beständig vor dem Herrn.

32 So sollen sie besorgen, was es an der Stiftshütte[c] und am Heiligtum zu besorgen gibt, und die Aufträge der Söhne Aarons, ihrer Brüder, im Dienst am Haus des Herrn

Die 24 Priesterklassen

24 Folgendes sind die Abteilungen der Söhne Aarons: Die Söhne Aarons waren: Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar.

Aber Nadab und Abihu starben vor dem Angesicht ihres Vaters, und sie hatten keine Söhne; und Eleasar und Itamar wurden Priester.

Und David teilte sie, zusammen mit Zadok von den Söhnen Eleasars und mit Achimelech von den Söhnen Itamars, entsprechend ihren Ämtern in ihre Dienste ein.

Es fand sich aber, dass die Söhne Eleasars an Familienhäuptern zahlreicher waren als die Söhne Itamars. Daher teilte man sie so ein, dass 16 Familienhäupter auf die Söhne Eleasars und 8 auf die Söhne Itamars kamen.

Und zwar teilte man sie durchs Los ein, die einen wie die anderen, denn es gab sowohl unter den Söhnen Eleasars als auch unter den Söhnen Itamars »Oberste des Heiligtums« und »Oberste vor Gott«.

Und Schemaja, der Sohn Nethaneels, der Schreiber aus den Leviten, schrieb sie auf in Gegenwart des Königs und der Obersten und Zadoks, des Priesters, und Achimelechs, des Sohnes von Abjatar, und in Gegenwart der Familienhäupter unter den Priestern und Leviten; je ein Vaterhaus wurde ausgelost von Eleasar und je eines wurde ausgelost von Itamar.

Und das erste Los fiel[d] auf Jojarib, das zweite auf Jedaja,

das dritte auf Harim, das vierte auf Seorim,

das fünfte auf Malchija, das sechste auf Mijamin,

10 das siebte auf Hakkoz, das achte auf Abija,

11 das neunte auf Jeschua, das zehnte auf Schechanja,

12 das elfte auf Eljaschib, das zwölfte auf Jakim,

13 das dreizehnte auf Huppa, das vierzehnte auf Jeschebab,

14 das fünfzehnte auf Bilga, das sechzehnte auf Immer,

15 das siebzehnte auf Hesir, das achtzehnte auf Happizez,

16 das neunzehnte auf Petachja, das zwanzigste auf Jecheskel,

17 das einundzwanzigste auf Jachin, das zweiundzwanzigste auf Gamul,

18 das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasja.

19 Das ist die Reihenfolge ihres Dienstes, nach der sie in das Haus des Herrn zu gehen hatten nach ihrer Ordnung, [gegeben] durch ihren Vater Aaron, wie es ihm der Herr, der Gott Israels, geboten hatte.

Die Häupter der Levitenklassen

20 Und was die übrigen Söhne Levis betrifft, [so waren ihre Abteilungen]: von den Söhnen Amrams: Schubael. Von den Söhnen Schubaels: Jechdeja.

21 Von Rechabja, von den Söhnen Rechabjas: Jischija, das Oberhaupt.

22 Von den Jizharitern: Selomot. Von den Söhnen Selomots: Jachat.

23 Und die Söhne [Hebrons]: Jerija, [das Oberhaupt]; Amarja, der zweite; Jahasiel, der dritte; Jekameam, der vierte.

24 Die Söhne Ussiels: Micha. Von den Söhnen Michas: Samir.

25 Der Bruder Michas war Jischija. Von den Söhnen Jischijas: Sacharja.

26 Die Söhne Meraris waren: Machli und Muschi, [und] die Söhne Jaasijas, seines Sohnes.

27 Die Söhne Meraris von Jaasija, seinem Sohn, waren: Soham, Sakkur und Ibri.

28 Von Machli: Eleasar; und dieser hatte keine Söhne;

29 von Kis: Unter den Söhnen des Kis war Jerachmeel.

30 Die Söhne Muschis: Machli, Eder und Jerimot. Das sind die Söhne der Leviten nach ihren Vaterhäusern.

31 Und auch sie warfen Lose gleichwie ihre Brüder, die Söhne Aarons, vor dem König David und vor Zadok und Achimelech und vor den Familienhäuptern der Priester und Leviten, und zwar die Familienhäupter ganz gleich wie ihre jüngeren Brüder.

Footnotes

  1. (22,9) hebr. Schelomo; bed. »Der Friedliche / Mann des Friedens«.
  2. (23,10) Der Simei in V. 9 ist offenkundig ein späterer Nachfahre von Laedan, während der Simei von V. 10 der Bruder Laedans sein dürfte.
  3. (23,32) w. dem Zelt der Zusammenkunft.
  4. (24,7) w. kam heraus.

22 Darum fasste er einen Entschluss: Auf dem Dreschplatz, wo Gott ihm geantwortet hatte, sollten einmal der Tempel Gottes, des Herrn, und der Brandopferaltar für Israel stehen.

Vorbereitungen für den Bau des Tempels (Kapitel 22–27)

David bereitet den Bau des Tempels vor

David verpflichtete alle Ausländer in Israel als Steinhauer. Sie sollten die Quadersteine behauen, die für den Bau des Tempels gebraucht wurden. Auch eine große Menge Eisen ließ er schon bereitstellen, um daraus die Nägel für die Torflügel und die eisernen Klammern anzufertigen. Es wurde so viel Bronze gesammelt, dass man sie gar nicht mehr wiegen konnte. David bestellte auch sehr viel Zedernholz. Die Sidonier und die Tyrer lieferten ihm große Mengen davon. David dachte: »Mein Sohn Salomo ist noch jung und unerfahren. Der Tempel des Herrn aber soll ein großes Bauwerk werden, das man in allen Ländern kennt und rühmt. Darum will ich noch so viel wie möglich dafür vorbereiten.« Und so besorgte David vor seinem Tod noch sehr viel Baumaterial.

David beauftragt Salomo mit dem Bau des Tempels

David rief seinen Sohn Salomo zu sich und sagte zu ihm: »Mein Sohn, du sollst dem Herrn, dem Gott Israels, einen Tempel bauen. Eigentlich wollte ich selbst dieses Haus für den Herrn, meinen Gott, errichten. Doch der Herr hat zu mir gesagt: ›Du hast große Kriege geführt und dabei viele Menschen getötet. Weil du so viel Blut vergossen hast, sollst du mir keinen Tempel bauen. Aber du wirst einen Sohn bekommen, der ein Leben in Frieden führen wird, denn ich werde dafür sorgen, dass ihn keiner seiner Feinde angreift. Salomo (der Friedliche) wird er heißen. Unter seiner Herrschaft wird Israel in Ruhe und Frieden leben. 10 Salomo wird mir einen Tempel bauen. Er wird mein Sohn sein, und ich werde sein Vater sein. Für alle Zeiten werden seine Nachkommen als Könige über Israel regieren.‹

11 Mein Sohn«, fuhr David fort, »der Herr möge dir beistehen und dir helfen, den Tempel des Herrn, deines Gottes, zu bauen, wie er es vorausgesagt hat. 12 Er gebe dir Weisheit und Einsicht, wenn er dich als König über Israel einsetzt, damit du das Gesetz des Herrn, deines Gottes, befolgst. 13 Wenn du so lebst, wie es dem Herrn gefällt, und dich nach den Geboten richtest, die er Israel durch Mose gegeben hat, dann wird dir alles gelingen. Darum sei stark und entschlossen! Lass dich durch nichts entmutigen und fürchte dich nicht! 14 Wie du weißt, habe ich für den Bau des Tempels schon 3500 Tonnen Gold und 35.000 Tonnen Silber bereitgestellt, außerdem so viel Bronze und Eisen, dass man es nicht mehr wiegen kann. Auch für Holz und Steine habe ich schon gesorgt, doch wirst du davon noch mehr brauchen. 15 Handwerker sind genügend im Land: Steinhauer, Maurer, Zimmerleute und andere Facharbeiter, 16 die mit Gold, Silber, Bronze und Eisen umgehen können. Es sind unzählbar viele. Mach dich also an die Arbeit! Der Herr stehe dir bei!«

17 Allen führenden Männern Israels befahl David, seinen Sohn Salomo zu unterstützen. 18 Er sagte zu ihnen: »Ihr habt erlebt, wie der Herr, euer Gott, euch geholfen hat: Es herrschen Ruhe und Frieden, denn Gott hat mir den Sieg über alle Feinde ringsum gegeben. Nun gehört das Land wirklich dem Herrn und seinem Volk. 19 Fragt nach dem Herrn, eurem Gott, und dient ihm von ganzem Herzen und mit aller Hingabe! Macht euch an die Arbeit und baut das Heiligtum Gottes, des Herrn, damit ihr die Bundeslade und die Gegenstände, die zum heiligen Zelt gehören, bald in den Tempel bringen könnt.«

23 Als David alt geworden war und wusste, dass er bald sterben würde, setzte er seinen Sohn Salomo als König über Israel ein.

Die Dienstgruppen der Leviten

David ließ alle führenden Männer Israels, die Priester und die Leviten zu sich kommen. Alle männlichen Leviten, die 30 Jahre und älter waren, wurden gezählt; es waren 38.000. Danach teilte David ihnen verschiedene Aufgaben zu: 24.000 waren für die Arbeiten am Tempel des Herrn verantwortlich; 6000 wurden als Aufseher und Richter eingesetzt, 4000 als Torwächter, und 4000 sollten den Herrn loben und ihren Gesang mit den Instrumenten begleiten, die David dafür herstellen ließ.

David teilte die Leviten in drei große Gruppen ein, geordnet nach ihrer Abstammung von Gerschon, Kehat und Merari, Levis Söhnen.

Gerschons Nachkommen hießen Ladan und Schimi. Ladans drei Söhne waren Jehiël, das Familienoberhaupt, Setam und Joel. Schimi[a] hatte drei Söhne namens Schelomit, Hasiël und Haran. Alle sechs waren Oberhäupter der Sippen, die auf Ladan zurückgehen. 10-11 Schimi hatte vier Söhne. Jahat war der älteste, dann kamen Sisa, Jëusch und Beria. Weil Jëusch und Beria nicht viele Söhne hatten, galten ihre Nachkommen zusammen als eine Sippe und bildeten eine Dienstgruppe.

12 Kehat hatte vier Söhne namens Amram, Jizhar, Hebron und Usiël. 13 Amrams Söhne waren Aaron und Mose. Aaron und seine Nachkommen wurden für den Dienst im Allerheiligsten ausgesondert. Sie sollten dem Herrn die Opfer darbringen, ihm im Heiligtum dienen und das Volk in seinem Namen segnen. Diese Aufgabe wurde ihnen für alle Zeiten zugeteilt. 14 Die Nachkommen von Mose, dem Mann Gottes, wurden den übrigen Leviten zugerechnet. 15 Moses Söhne hießen Gerschom und Eliëser. 16 Gerschoms ältester Sohn war Schubaël. 17 Eliëser hatte nur einen Sohn namens Rehabja, dieser hatte sehr viele Nachkommen. 18 Der erste Sohn von Jizhar hieß Schelomit. 19 Hebrons ältester Sohn war Jerija, dann folgten Amarja, Jahasiël und Jekamam. 20 Der erste Sohn von Usiël hieß Micha, der zweite Jischija.

21 Merari hatte zwei Söhne namens Machli und Muschi. Die Söhne von Machli waren Eleasar und Kisch. 22 Eleasar starb ohne männliche Nachkommen, er hatte nur Töchter. Sie heirateten ihre Vettern, die Söhne von Kisch. 23 Muschi hatte drei Söhne namens Machli, Eder und Jeremot.

24 Dies waren die Nachkommen von Levi, geordnet nach ihren Familien und Sippen. Sie versahen am Tempel des Herrn ihren Dienst. Jeder Levit, der 20 Jahre und älter war, wurde in eine Namensliste eingetragen.

25-27 Denn David hatte kurz vor seinem Tod noch angeordnet, dass die jungen Leviten schon ab 20 Jahren für den Dienst verpflichtet werden sollten. Er sagte:

»Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volk Ruhe und Frieden gegeben, und er will nun für immer in Jerusalem wohnen. Darum müssen die Leviten nicht mehr das heilige Zelt und die Gegenstände für den Opferdienst von einem Ort zum anderen tragen. 28 Von jetzt an sollen sie den Priestern beim Dienst im Tempel des Herrn helfen. Sie sollen dafür sorgen, dass die Vorhöfe und Kammern in Ordnung gehalten werden und die geweihten Gefäße und Werkzeuge für den Tempeldienst gereinigt sind. Auch für andere Dienste im Haus Gottes sind sie verantwortlich: 29 für das Gott geweihte Brot, für das feine Mehl, aus dem die Speiseopfer gemacht werden, für die ungesäuerten Fladenbrote, für die Speiseopfer und das Backwerk. Sie müssen darauf achten, dass immer die richtigen Maße und Gewichte verwendet werden. 30 Morgens und abends sollen die Sänger den Herrn mit ihren Liedern loben und preisen. 31 Bei allen Brandopfern, die dem Herrn am Sabbat, an den Neumondfesten und an den anderen Feiertagen dargebracht werden, sollen die Leviten helfen. Die Gruppe muss vollständig erscheinen, um dem Herrn zu dienen, so wie es vorgeschrieben ist.« 32 So versahen die Leviten ihren Dienst im heiligen Zelt und später im Tempel. Sie unterstützten die Priester, ihre Stammesbrüder, bei der Arbeit im Tempel des Herrn.

Die Dienstgruppen der Priester

24 Auch die Nachkommen von Aaron wurden in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Aarons Söhne hießen Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. Nadab und Abihu starben noch vor ihrem Vater und hinterließen keine männlichen Nachkommen. Eleasar und Itamar wurden Priester. David teilte die Priester in Dienstgruppen ein. Zadok, ein Nachkomme von Eleasar, und Ahimelech, ein Nachkomme von Itamar, halfen ihm dabei: Eleasar hatte mehr männliche Nachkommen als Itamar. Darum wurde die Sippe Eleasar in sechzehn Dienstgruppen eingeteilt, die Sippe Itamar in acht. Jede Gruppe wurde von einem Sippenoberhaupt geleitet. Die Diensteinteilung wurde durch das Los bestimmt, denn die Priester, die im Heiligtum vor Gott den höchsten Dienst versahen, sollten aus beiden Sippen stammen.

Bei der Auslosung waren die Nachkommen von Eleasar und Itamar abwechselnd an der Reihe. Dabei waren anwesend: der König, die führenden Männer Israels, der Priester Zadok, Ahimelech, der Sohn von Abjatar, und die Sippenoberhäupter der Priester und Leviten. Der Schreiber Schemaja, ein Sohn von Netanel aus dem Stamm Levi, schrieb die Dienstgruppen in der Reihenfolge auf, in der sie ausgelost wurden:

7-18 1. Jojarib; 2. Jedaja; 3. Harim; 4. Seorim; 5. Malkija; 6. Mijamin; 7. Hakkoz; 8. Abija; 9. Jeschua; 10. Schechanja; 11. Eljaschib; 12. Jakim; 13. Huppa; 14. Jeschebab; 15. Bilga; 16. Immer; 17. Hesir; 18. Pizez; 19. Petachja; 20. Jeheskel; 21. Jachin; 22. Gamul; 23. Delaja; 24. Maasja.

19 Dieser Einteilung entsprechend mussten die Priester in den Tempel des Herrn kommen und ihren Dienst versehen, so wie es der Herr, der Gott Israels, durch ihren Stammvater Aaron befohlen hatte.

Weitere Dienstgruppen der Leviten

20 Weitere Sippenoberhäupter der Leviten waren:

Jechdeja, der über Schubaël von Amram abstammte;

21 Jischija, ein Nachkomme von Rehabja;

22 Jahat, der über Schelomit von Jizhar abstammte;

23 Hebrons Söhne in der Reihenfolge ihres Alters: Jerija, Amarja, Jahasiël und Jekamam;

24 Schamir, der über Micha von Usiël abstammte;

25 Secharja, ein Nachkomme von Michas Bruder Jischija.

26 Die Söhne von Merari hießen Machli, Muschi und Jaasija.[b]

27 Die Söhne von Jaasija, Meraris Sohn, waren Schoham, Sakkur und Ibri. 28-29 Machlis Söhne hießen Eleasar und Kisch. Eleasar hatte keine Söhne, Kischs Sohn war Jerachmeel.

30 Die Söhne von Muschi hießen Machli, Eder und Jeremot.

Dies waren weitere Sippen der Leviten.

31 Wie für die Priester, so wurde auch für sie die Diensteinteilung durch das Los bestimmt. Dabei wurde die Familie eines Sippenoberhaupts genauso behandelt wie die seines jüngsten Bruders. Wieder waren König David, Zadok, Ahimelech und die Sippenoberhäupter der Priester und Leviten anwesend.

Footnotes

  1. 23,9 Wahrscheinlich ist hier ein Name verwechselt worden, oder es ist ein anderer Schimi gemeint als in Vers 10.
  2. 24,26 Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.

Jesus und die Ehebrecherin

Jesus aber ging an den Ölberg.

Und früh am Morgen kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.

Da brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ergriffen worden war, stellten sie in die Mitte

und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist während der Tat beim Ehebruch ergriffen worden.

Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, dass solche gesteinigt werden sollen. Was sagst nun du?

Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, damit sie ihn anklagen könnten. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!

Und er bückte sich wiederum nieder und schrieb auf die Erde.

Als sie aber das hörten, gingen sie — von ihrem Gewissen überführt — einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten bis zu den Geringsten; und Jesus wurde allein gelassen, und die Frau, die in der Mitte stand.

10 Da richtete sich Jesus auf, und da er niemand sah als die Frau, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Ankläger? Hat dich niemand verurteilt?

11 Sie sprach: Niemand, Herr! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!

Jesus Christus – das Licht der Welt

12 Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.

13 Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du legst von dir selbst Zeugnis ab; dein Zeugnis ist nicht glaubwürdig!

14 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis doch glaubwürdig, denn ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.

15 Ihr richtet nach dem Fleisch; ich richte niemand.

16 Aber auch wenn ich richte, so ist mein Gericht wahrhaftig; denn ich bin nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.

17 Es steht aber auch in eurem Gesetz geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen glaubwürdig ist.

18 Ich bin es, der ich von mir selbst Zeugnis gebe, und der Vater, der mich gesandt hat, gibt auch Zeugnis von mir.

19 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater. Wenn ihr mich kennen würdet, so würdet ihr auch meinen Vater kennen.

20 Diese Worte redete Jesus bei dem Opferkasten, als er im Tempel lehrte; und niemand ergriff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.

21 Nun sprach Jesus wiederum zu ihnen: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht kommen!

22 Da sagten die Juden: Will er sich etwa selbst töten, dass er spricht: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht kommen?

23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten, ich bin von oben. Ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.

24 Darum habe ich euch gesagt, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin,[a] so werdet ihr in euren Sünden sterben.

25 Da sagten sie zu ihm: Wer bist du? Und Jesus sprach zu ihnen: Zuerst das, was ich euch eben sage!

26 Ich habe vieles über euch zu reden und zu richten; aber der, welcher mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt.

27 Sie verstanden aber nicht, dass er vom Vater zu ihnen redete.

28 Darum sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin; und ich tue nichts von mir selbst aus, sondern wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich.

29 Und der, welcher mich gesandt hat, ist mit mir; der Vater lässt mich nicht allein, denn ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt.

30 Als er dies sagte, glaubten viele an ihn.

Allein die göttliche Wahrheit macht frei. Die Ursache für den Widerstand gegen die Wahrheit

31 Da sprach Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger,

32 und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!

33 Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same[b] und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie kannst du da sagen: Ihr sollt frei werden?

34 Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.

35 Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.

36 Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei.

37 Ich weiß, dass ihr Abrahams Same seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet keinen Raum in euch.

38 Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe; so tut auch ihr, was ihr bei eurem Vater gesehen habt.

39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater! Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr Abrahams Werke tun.

40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.

41 Ihr tut die Werke eures Vaters! Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren[c]; wir haben einen Vater: Gott!

42 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern er hat mich gesandt.

43 Warum versteht ihr meine Rede nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt!

44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.

45 Weil aber ich die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.

46 Wer unter euch kann mich einer Sünde beschuldigen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?

47 Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes; darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.

Entehrung und Ablehnung des Sohnes Gottes

48 Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und einen Dämon hast?

49 Jesus erwiderte: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr entehrt mich.

50 Ich aber suche nicht meine Ehre; es ist Einer, der sie sucht und der richtet.

51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahrt[d], so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit!

52 Da sprachen die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast! Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahrt, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit!

53 Bist du größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind auch gestorben. Was machst du aus dir selbst?

54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von dem ihr sagt, er sei euer Gott.

55 Und doch habt ihr ihn nicht erkannt; ich aber kenne ihn. Und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht!, so wäre ich ein Lügner, gleich wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort.

56 Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.

57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht 50 Jahre alt und hast Abraham gesehen?

58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich!

59 Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging zum Tempel hinaus, mitten durch sie hindurch, und entkam so.

Footnotes

  1. (8,24) w. dass ich bin. Manche Ausleger sehen hier einen Bezug zu dem at. Gottesnamen »Ich bin, der ich bin« (2Mo 3,14).
  2. (8,33) bildhaft für Nachkommen.
  3. (8,41) w. durch Hurerei gezeugt.
  4. (8,51) d.h. auch: an ihm festhält, es befolgt.

Jesus vergibt der Ehebrecherin

Jesus verließ die Stadt und ging zum Ölberg. Aber schon früh am nächsten Morgen war er wieder im Tempel. Viele Menschen drängten sich um ihn. Er setzte sich und lehrte sie.

Da schleppten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau heran, die beim Ehebruch überrascht worden war. Sie stellten sie in die Mitte, wo sie von allen gesehen werden konnte, und sagten zu Jesus: »Lehrer, diese Frau wurde auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt. Im Gesetz hat Mose uns befohlen, eine solche Frau zu steinigen. Was meinst du dazu?«[a]

Sie fragten dies, um Jesus auf die Probe zu stellen und ihn dann anklagen zu können. Aber Jesus bückte sich nur und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie nicht lockerließen, richtete er sich auf und sagte: »Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!« Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf die Erde. Als die Ankläger das hörten, gingen sie einer nach dem anderen davon – die älteren zuerst. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Sie stand immer noch an der gleichen Stelle.

10 Da richtete er sich erneut auf und fragte sie: »Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?« 11 »Nein, Herr«, antwortete sie. »Ich verurteile dich auch nicht«, entgegnete ihr Jesus. »Du kannst gehen, aber sündige nun nicht mehr!«

Das Licht, das zum Leben führt

12 Ein anderes Mal sagte Jesus zu den Menschen: »Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Dunkelheit umherirren, sondern er hat das Licht, das ihn zum Leben führt.«

13 Darauf hielten ihm die Pharisäer vor: »Du bist doch wieder nur dein eigener Zeuge. Das beweist noch lange nicht, dass du die Wahrheit sagst.« 14 Jesus erwiderte ihnen: »Auch wenn ich hier als mein eigener Zeuge auftrete, sage ich die Wahrheit. Denn ich weiß, woher ich komme und wohin ich gehe; aber ihr wisst das alles nicht. 15 Ihr urteilt über mich nach dem äußeren Schein. Ich urteile über niemanden. 16 Wenn ich aber doch über jemanden ein Urteil spreche, dann beruht es ganz und gar auf der Wahrheit. Denn ich richte nicht allein, sondern ich spreche das Urteil zusammen mit meinem Vater, der mich gesandt hat. 17 Nach eurem Gesetz ist vor Gericht eine Aussage glaubwürdig, wenn es dafür mindestens zwei Zeugen gibt.[b] 18 Nun, ich selbst trete für mich als Zeuge auf, und mein Vater, der mich gesandt hat, ist auch mein Zeuge.« 19 »Wo ist denn dein Vater?«, fragten sie daraufhin. Jesus antwortete: »Ihr wisst nicht, wer ich bin; deshalb kennt ihr meinen Vater nicht. Wenn ihr mich kennen würdet, wüsstet ihr auch, wer mein Vater ist.«

20 Das alles sagte Jesus an der Stelle des Tempels, wo die Opferkästen für die Geldspenden aufgestellt waren. Aber niemand nahm ihn fest, denn seine Zeit war noch nicht gekommen.

»Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen«

21 Später sagte Jesus noch einmal zu ihnen: »Ich gehe fort. Ihr werdet mich dann verzweifelt suchen, aber ihr werdet in euren Sünden umkommen. Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen.«

22 »Will er sich etwa das Leben nehmen?«, fragten sich die Juden. »Oder was heißt das: ›Wohin ich gehen werde, dahin könnt ihr mir nicht folgen‹?« 23 Dazu sagte Jesus ihnen: »Ihr seid von hier unten; ich komme von oben. Ihr gehört zu dieser Welt; ich gehöre nicht zu dieser Welt. 24 Deshalb habe ich gesagt: Ihr werdet in euren Sünden umkommen. Wenn ihr nicht glaubt, dass ich wirklich bin, der ich bin[c], gibt es keine Rettung für euch.«

25 »Dann sag uns, wer du bist!«, forderten sie ihn auf. Jesus erwiderte: »Darüber habe ich doch von Anfang an mit euch geredet.[d] 26 Ich hätte euch viel vorzuwerfen und viel an euch zu verurteilen. Trotzdem gebe ich euch nur weiter, was ich von dem gehört habe, der mich gesandt hat. Was er sagt, ist die Wahrheit.«

27 Aber sie verstanden noch immer nicht, dass Jesus von Gott, seinem Vater, sprach. 28 Deshalb erklärte er ihnen: »Wenn ihr den Menschensohn erhöht[e] habt, werdet ihr erkennen, dass ich wirklich bin, der ich bin. Dann werdet ihr einsehen, dass ich nichts von mir aus tue, sondern weitergebe, was mich mein Vater gelehrt hat. 29 Er, der mich gesandt hat, ist bei mir und lässt mich nie allein, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.« 30 Nach diesen Worten glaubten viele an Jesus.

Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde

31 Zu den Juden, die nun an ihn glaubten, sagte Jesus: »Wenn ihr an meinen Worten festhaltet und das tut, was ich euch gesagt habe, dann seid ihr wirklich meine Jünger. 32 Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien!«

33 »Aber wir sind Nachkommen von Abraham und niemals Sklaven gewesen«, wandten sie ein. »Wie kannst du da sagen: ›Ihr sollt befreit werden‹?«

34 Jesus erwiderte ihnen: »Ich sage euch die Wahrheit: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde. 35 Ein Sklave hat nicht das Recht, für immer in der Familie zu bleiben, für die er arbeitet. Dieses Recht hat nur der Sohn der Familie. 36 Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei.

37 Ich weiß natürlich auch, dass ihr Abrahams Nachkommen seid. Und trotzdem wollt ihr mich töten, weil ihr meine Worte nicht zu euch durchdringen lasst. 38 Ich spreche von dem, was ich bei meinem Vater gesehen habe. Und auch ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.«

39 »Unser Vater ist Abraham«, erklärten sie. »Nein«, widersprach ihnen Jesus, »wenn er es wirklich wäre, würdet ihr auch so handeln wie er. 40 Ich sage euch die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe, und nun wollt ihr mich töten. Das hätte Abraham nie getan. 41 Nein, ihr handelt genau wie euer wirklicher Vater.« »Wir sind doch schließlich nicht im Ehebruch gezeugt worden«, wandten sie ein. »Wir haben nur einen Vater: Gott selbst!«

42 Doch Jesus entgegnete ihnen: »Wenn es tatsächlich so wäre, dann würdet ihr mich lieben. Denn ich bin ja von Gott zu euch gekommen, in seinem Auftrag und nicht aus eigenem Entschluss. 43 Aber ich will euch sagen, weshalb ihr das nicht versteht: weil ihr überhaupt nicht in der Lage seid, auf meine Worte zu hören! 44 Denn ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb tut ihr bereitwillig das, was euer Vater wünscht. Der war schon von Anfang an ein Mörder und stand nie auf der Seite der Wahrheit, denn sie ist ihm völlig fremd. Sein ganzes Wesen ist Lüge, er ist der Lügner schlechthin – ja, der Vater jeder Lüge.

45 Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage. 46 Oder kann mir einer von euch auch nur eine einzige Sünde nachweisen? Wenn ich euch die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht? 47 Wer Gott zum Vater hat, der hört auf das, was Gott sagt. Ihr aber habt Gott nicht zum Vater, und deshalb hört ihr auch seine Worte nicht.«

Jesus, ein Gotteslästerer?

48 »Also hatten wir doch recht«, schimpften die Juden. »Du bist ein Samariter, von bösen Geistern besessen!«

49 »Nein«, antwortete Jesus, »ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen Vater. Ihr aber zieht meine Ehre in den Schmutz. 50 Trotzdem suche ich nicht meine eigene Ehre. Gott tut das für mich, und er ist auch der Richter. 51 Ich sage euch die Wahrheit: Wer meine Botschaft annimmt und danach lebt, wird niemals sterben.«

52 Darauf riefen die Juden: »Jetzt hast du dich verraten: Du wirst von einem Dämon beherrscht! Selbst Abraham und die Propheten sind gestorben. Und da willst du behaupten: ›Wer nach meiner Botschaft lebt, wird niemals sterben‹? 53 Bist du etwa mehr als unser Vater Abraham, der doch auch gestorben ist? Oder willst du mehr sein als die Propheten, die schließlich alle sterben mussten? Was bildest du dir eigentlich ein?«

54 Jesus entgegnete: »Würde ich mir selbst eine solche Ehre zuschreiben, dann wäre diese Ehre nichts wert. Nun ist es aber mein Vater, der mich ehrt. Ihr nennt ihn zwar euren Gott, 55 doch ihr kennt ihn überhaupt nicht. Ich aber kenne ihn. Wenn ich etwas anderes behaupten würde, dann wäre ich ein Lügner wie ihr. Doch ich kenne ihn und richte mich nach seinem Wort. 56 Euer Vater Abraham freute sich auf den Tag, an dem ich kommen würde. Er hat mein Kommen gesehen und war froh darüber.«

57 »Was?«, spotteten die Juden. »Du bist noch nicht einmal 50 Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?« 58 Jesus entgegnete ihnen: »Ich sage euch die Wahrheit: Lange bevor Abraham überhaupt geboren wurde, war ich da.[f]« 59 Zornig griffen sie nach Steinen, um Jesus zu töten. Aber er entkam ihnen und verließ den Tempel.

Footnotes

  1. 8,5 Vgl. 3. Mose 20,10; 5. Mose 22,22. Allerdings ist an diesen Stellen auch davon die Rede, dass der beim Ehebruch ertappte Mann ebenfalls gesteinigt werden muss.
  2. 8,17 Vgl. 5. Mose 17,6; 19,15.
  3. 8,24 Mit diesen Worten nimmt Jesus eine Wendung aus dem Alten Testament auf, mit der sich Gott seinem Volk als der alleinige Gott und Retter vorstellt (vgl. Jesaja 43,10.13.25; 46,4; 48,12). Ebenso in Vers 28.
  4. 8,25 Oder: Warum soll ich überhaupt noch mit euch darüber reden?
  5. 8,28 Mit dem Wort »erhöhen« deutet Jesus seinen Kreuzestod an.
  6. 8,58 Wörtlich: Ehe Abraham war, bin ich. – Vgl. 2. Mose 3,14 und die Anmerkung zu Vers 24.